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Unsere Science-Fiction Lesung
Geschrieben von
Nina
,
05 Mai 2008
·
938 Aufrufe
Gestern hatte ich ja wieder Lesung, dieses Mal auch wieder mal eine, wo ich mich mit Länge und Wahl der Geschichten so richtig austoben konnte.
Überpünktlich stand ich auf der Matte, wobei es sich gut traf, dass mein Mitstreiter Thomas Templ schon in der U-Bahnstation dazu stieß.
Am Lesungsort angekommen, hängte ich zuallererst einmal ein Hinweisschild an die Tür. Man erinnere sich an das mehr abgebissen als ausgeschnitten wirkende Pappendeckelschild einer früheren Lesung an dem selben Veranstaltungsort, also da sind zwei Zettel - einer mit dem genauen Programm, der andere lediglich mit dem Hinweis, dass es zur Lesung durch diese Tür führt, schon besser.
Thomas Templ und ich vor dem Lesungsort
Drinnen ging es erst einmal darum, den Raum für die Lesung herzurichten. Es ist ja ein kleiner Konzertraum in einem Backstagebereich, da geht es nach den Konzerten mitunter ganz schon zu.
Vom Flaschenchaos blieben wir dieses Mal verschont, dafür warteten andere unangenehme Überraschungen auf uns. Der Tisch, der für die Lesenden gedacht war, war mit obszönen Schmierereien bedeckt. Es stand zu befürchten, dass unsere Gäste während der gesamten Lesung hypnotisiert draufstarren, statt dem Vortrag zu lauschen.
Zum Glück hatte ich ja eine Lesungsbox gepackt, die Bücher, Flyer, Lesezeichen und Kekse enthielt, die ich eben für den Transport in der U-Bahn mit einem frischgewaschenem Polsterüberzug abgedeckt hatte. Bedarf nach einem Tischtuch hat ja bislang in meinem Haushalt keiner bestanden. Jetzt war ich aber froh, dass ich den hatte, immerhin konnte wir den großen Tisch damit bedecken und auf den kleinen Tisch kamen dann die Bücher und Werbematerialien.
Nachdem das geschafft war, galt es nur noch, die Quelle von einem Geruch auszumachen, der die Vermutung aufkommen ließ, dass irgendwo Im Raum eine Ratte (oder gar etwas Größeres) verendet wäre. Nun gut, so schlimm war es dann nicht, es war einfach nur ein hinter einen Kasten geklemmter Müllsack, der sich einfach entfernen ließ.
Es wurde dann auch 19:00, aber die Besuchermassen blieben aus. Zwei Besucher waren gerade mit einer hitzigen Diskussionen um Manga, Anime, Foren und was sonst noch so „überlebensnotwendig“ ist, vertieft, der klägliche Rest der Leute stand rum.
Mein Mitstreiter holte sich dann mal ein Bier aus dem Kühlschrank und ich zog dann - aus reinen Solidarität versteht sich - nach.
Wir gingen dann noch mal nach unten, um zu schauen, ob nicht jemand, den wir kennen oder der einfach verloren aussieht, herumstreunt und nicht hinfindet.
Thomas und ich auf der Lesendencouch
Aber Fehlanzeige. Leute waren zwar im Hof, aber das waren größtenteils Punks und die sahen eigentlich recht zufrieden mit sich und der Welt aus und nicht so, als würde ihr Glück vom Besuch einer Lesung abhängen.
Ich sagte aber noch in der Bar unten Bescheid, man möge Leute, die aussehen, als würden sie zu uns gehören (man merkt das glaube ich schon, wenn jemand nicht so recht weiß, wo er hinsoll), zu uns nach oben schicken.
Wir haben dann noch eine Weile gewartet. Wie dem auch sei, ich habe mich jedenfalls umso mehr gefreut, dass doch noch Gäste nachkamen und ich endlich mal mit der Lesung beginnen konnte.
Unsere Lesungsgäste
Nach der Begrüßung hatte ich einen ordentlichen Brocken zu lesen und zwar „Welt der Insekten“ aus der Anthologie Tabula Rasa.
Die Geschichte scheint zwar nicht so lang zu sein, aber laut von mir gelesen dauert sie zwischen zwanzig und dreißig Minuten.
Zunächst war ich dann auch ein bisschen nervös, zwar nicht bewusst, aber ich merkte halt, dass mein Bein doch stark zitterte.
Das Lesen selbst lief aber erstaunlich gut. Es macht übrigens tatsächlich Spaß, wenn man weiß, dass alle jetzt mal die Aufmerksamkeit nur auf einen selbst gerichtet haben und man versucht, die Betonung möglichst gut hinzubekommen.
Ich während meines Vortrags
Danach löste mich Thomas ab. Ich hatte ja zum Glück erst vor kurzem wieder die Möglichkeit, ihn einfach so lesen zu hören (bei der Buchpräsentation zu Ungehaltene Rede), denn bei meinen eigenen Lesungen bin ich immer etwas aufgeregt und kann dem Vortrag von anderen Autoren nicht uneingeschränkt folgen. Da bekomme ich immer nur so Details mit, wie die Sache, dass einer der Protagonisten eine animierte Tätowierung mit in Liebesspiele vertiefte Mangamädchen hatte.
Aber, jetzt mal abgesehen von derartigen Fantasien, muss ich schon sagen, dass unsere Geschichten tatsächlich gut zusammenpassen. Die von Thomas sind ja doch deftige Endzeitsachen u.ä. und meine Geschichte mit den Rieseninsekten, die die Weltherrschaft an sich gerissen haben und wo es gleich mal mit einer detaillierten Schlachtszene anfängt, war ja auch nicht gerade „nett“.
Nach einer Pause lasen wir dann je noch eine Geschichte und danach blieben wir noch ein bisschen für eine gemütliche Plauderei in Wohnzimmeratmosphäre - ich verkaufte immerhin auch ein Buch - bis es dann wieder heimwärts ging.
Überpünktlich stand ich auf der Matte, wobei es sich gut traf, dass mein Mitstreiter Thomas Templ schon in der U-Bahnstation dazu stieß.
Am Lesungsort angekommen, hängte ich zuallererst einmal ein Hinweisschild an die Tür. Man erinnere sich an das mehr abgebissen als ausgeschnitten wirkende Pappendeckelschild einer früheren Lesung an dem selben Veranstaltungsort, also da sind zwei Zettel - einer mit dem genauen Programm, der andere lediglich mit dem Hinweis, dass es zur Lesung durch diese Tür führt, schon besser.
Thomas Templ und ich vor dem Lesungsort
Drinnen ging es erst einmal darum, den Raum für die Lesung herzurichten. Es ist ja ein kleiner Konzertraum in einem Backstagebereich, da geht es nach den Konzerten mitunter ganz schon zu.
Vom Flaschenchaos blieben wir dieses Mal verschont, dafür warteten andere unangenehme Überraschungen auf uns. Der Tisch, der für die Lesenden gedacht war, war mit obszönen Schmierereien bedeckt. Es stand zu befürchten, dass unsere Gäste während der gesamten Lesung hypnotisiert draufstarren, statt dem Vortrag zu lauschen.
Zum Glück hatte ich ja eine Lesungsbox gepackt, die Bücher, Flyer, Lesezeichen und Kekse enthielt, die ich eben für den Transport in der U-Bahn mit einem frischgewaschenem Polsterüberzug abgedeckt hatte. Bedarf nach einem Tischtuch hat ja bislang in meinem Haushalt keiner bestanden. Jetzt war ich aber froh, dass ich den hatte, immerhin konnte wir den großen Tisch damit bedecken und auf den kleinen Tisch kamen dann die Bücher und Werbematerialien.
Nachdem das geschafft war, galt es nur noch, die Quelle von einem Geruch auszumachen, der die Vermutung aufkommen ließ, dass irgendwo Im Raum eine Ratte (oder gar etwas Größeres) verendet wäre. Nun gut, so schlimm war es dann nicht, es war einfach nur ein hinter einen Kasten geklemmter Müllsack, der sich einfach entfernen ließ.
Es wurde dann auch 19:00, aber die Besuchermassen blieben aus. Zwei Besucher waren gerade mit einer hitzigen Diskussionen um Manga, Anime, Foren und was sonst noch so „überlebensnotwendig“ ist, vertieft, der klägliche Rest der Leute stand rum.
Mein Mitstreiter holte sich dann mal ein Bier aus dem Kühlschrank und ich zog dann - aus reinen Solidarität versteht sich - nach.
Wir gingen dann noch mal nach unten, um zu schauen, ob nicht jemand, den wir kennen oder der einfach verloren aussieht, herumstreunt und nicht hinfindet.
Thomas und ich auf der Lesendencouch
Aber Fehlanzeige. Leute waren zwar im Hof, aber das waren größtenteils Punks und die sahen eigentlich recht zufrieden mit sich und der Welt aus und nicht so, als würde ihr Glück vom Besuch einer Lesung abhängen.
Ich sagte aber noch in der Bar unten Bescheid, man möge Leute, die aussehen, als würden sie zu uns gehören (man merkt das glaube ich schon, wenn jemand nicht so recht weiß, wo er hinsoll), zu uns nach oben schicken.
Wir haben dann noch eine Weile gewartet. Wie dem auch sei, ich habe mich jedenfalls umso mehr gefreut, dass doch noch Gäste nachkamen und ich endlich mal mit der Lesung beginnen konnte.
Unsere Lesungsgäste
Nach der Begrüßung hatte ich einen ordentlichen Brocken zu lesen und zwar „Welt der Insekten“ aus der Anthologie Tabula Rasa.
Die Geschichte scheint zwar nicht so lang zu sein, aber laut von mir gelesen dauert sie zwischen zwanzig und dreißig Minuten.
Zunächst war ich dann auch ein bisschen nervös, zwar nicht bewusst, aber ich merkte halt, dass mein Bein doch stark zitterte.
Das Lesen selbst lief aber erstaunlich gut. Es macht übrigens tatsächlich Spaß, wenn man weiß, dass alle jetzt mal die Aufmerksamkeit nur auf einen selbst gerichtet haben und man versucht, die Betonung möglichst gut hinzubekommen.
Ich während meines Vortrags
Danach löste mich Thomas ab. Ich hatte ja zum Glück erst vor kurzem wieder die Möglichkeit, ihn einfach so lesen zu hören (bei der Buchpräsentation zu Ungehaltene Rede), denn bei meinen eigenen Lesungen bin ich immer etwas aufgeregt und kann dem Vortrag von anderen Autoren nicht uneingeschränkt folgen. Da bekomme ich immer nur so Details mit, wie die Sache, dass einer der Protagonisten eine animierte Tätowierung mit in Liebesspiele vertiefte Mangamädchen hatte.
Aber, jetzt mal abgesehen von derartigen Fantasien, muss ich schon sagen, dass unsere Geschichten tatsächlich gut zusammenpassen. Die von Thomas sind ja doch deftige Endzeitsachen u.ä. und meine Geschichte mit den Rieseninsekten, die die Weltherrschaft an sich gerissen haben und wo es gleich mal mit einer detaillierten Schlachtszene anfängt, war ja auch nicht gerade „nett“.
Nach einer Pause lasen wir dann je noch eine Geschichte und danach blieben wir noch ein bisschen für eine gemütliche Plauderei in Wohnzimmeratmosphäre - ich verkaufte immerhin auch ein Buch - bis es dann wieder heimwärts ging.