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Nachbericht: The Dark Side of Manga
Geschrieben von
Nina
,
07 November 2009
·
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Auch schon wieder einige Zeit vorbei: Die Dark Side of Manga. Dieses Mal war die Anreise problemlos, ich war schon zuvor in der Gegend Linz und konnte bequem im Auto mitfahren, da der Verein MACO dort einen Stand betrieb.
Im Grunde genommen ist es von dort aus ein Katzensprung nach München, zumindest gemessen an der Strecke, die ich für den BuchmesseCon zurückgelegt habe.
Wir waren also schon vormittags dort und fuhren am weitläufigen, ehemaligen Industriegelände vor. Die Dark Side of Manga scheint am ehesten mit einem Gothicmarkt vergleichbar, der auch gleichzeitig ein wenig in Richtung Comicbörse geht. Aber vor allem wird das natürlich von dunklen Gestalten beherrscht.
Bei den Ständen war man an und für sich auch schnell durch, wobei ich dazusagen muss, dass ich mir zwar ganz gerne dunkle Sachen bin, aber auch selbst kein Goth bin (ich trage schwarz zwar gerne, bin aber je nach Lust und Laune selbst Kleidern in hellrosa nicht abgeneigt) und vor allem keine Unsummen für Klamotten ausgebe – und im unteren Preissegment ist die übliche Bekleidung für dunkle Gestalten ja nicht gerade.
Neben einfach nur schwarz gab es aber noch andere Outfitexperimente: Wir witzelten noch am Stand über einen "Kerl", von dem man nur sehen könnte, dass der weitgehend kahle Hinterkopf mit Kunstblut behandelt worden war.
Ich freute mich dann auch richtig, als der Verleger Torsten Low des gleichnamigen Verlags und seine Frau und Managerin Tina ankamen. Gerade, als wir im Gespräch waren, kam die blutbespritzte Gestalt, die wir schon vorher bemerkt hatten und deren Gesicht an manchen Stellen auch ein wenig zermatscht wirkte, auf mich zu.
„Hallo Nina!“
Was, verdammt noch mal kenne ich denn für Leute?
Im ersten Moment wusste ich angesichts der wirklich gelungenen Verkleidung echt nicht, wohin ich diese Person stecken sollte. Ich brauchte einige Momente, bis mir einschoss, dass es die Autorin Simone Edelberg war, die ich ja erst vor kurzem auf dem BuchmesseCon persönlich kennengelernt hatte!
Als die Identität klar war, zogen wir uns dann erst mal auf einen Kaffee zurück, wo wir ausführlich über das Schreiben, unsere Projekte und was es sonst noch so interessantes gibt, plauderten.
Später gesellte sich dann noch der Autor Martin Skerhut dazu, auf den ich auch schon wahnsinnig gespannt gewesen war. Immerhin habe ich mit dem Autor jetzt auch schon viele Jahre lang zu tun, ohne ihn je persönlich getroffen zu haben.
Etwas versteckt ging eine Treppe nach oben zu den Lesungen, ich glaube, dass in der psychedelischen Umgebung – immerhin war die Decke mit zerlöchertem Stoff verhängt, der in aberwitzigen Bahnen verlief – Hinweisschilder aufgehängt waren, dass Drogenkonsum illegal ist, sagt schon einiges über die Bude aus.
Ich hörte mir nicht alle Lesungen an, denn bei einer ganzen Reihe lässt ja auch mal die Aufmerksamkeit nach, aber Simone, die in ihrem extravaganten Styling ihr Buch Auch Zombies brauchen Liebe präsentierte und dazu extra ein Gummibein aus ihrer Handtasche rausfischte (ja, die Herrn der Schöpfung haben immer schon gerätselt, was sich in den großen Damenhandtaschen verbirgt, jetzt ist das Geheimnis endlich gelüftet!) und aufstellte, konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen.
Simone Edelberg bei ihrer Lesung - im Zombie-Style und mit "Drittbein".
Ebenso wenig wie Martin, der mich zunächst zwar mit seiner Aussage enttäuschte, sicher nichts über schwule Elfen zu lesen, der aber Geschichten mit keineswegs anders veranlagten anderen Fantasiegestalten zum Besten gab. Dabei hatte er es mit seinem Publikum alles andere als leicht, immerhin bekam ein junger Bursche während der Lesung einen derartigen Lachkrampf, dass ein normales Fortfahren kaum noch möglich war.
Torsten Low und ich präsentieren die Anthologie "Metamorphosen".
Ganz am Ende präsentierte Torsten unsere gemeinsame Anthologie Metamorphosen, wobei er für eine Geschichte rund um eine „spezielle“ Schokolade extra vorher und nachher Schokolade im Publikum verteilte. Aber wer bis zu einer Lesung um 21:00 durchgehalten hatte, ließ sich dann durch eine Horrorgeschichte auch nicht sonderlich den Appetit stören – es soll bei früheren Terminen schon zartbesaiteteres Publikum gegeben haben.
Aber überhaupt war es eine lustige Runde, klein, dafür aber sehr aufmerksam und wirklich mit Feuereifer am Mitfiebern während des Lesens, was ich auch beim Vortragen meiner eigenen Geschichte aus dem Buch merkte.
Ich beim Lesen meiner Kurzgeschichte.
Anschließend war leider schon Aufbruchstimmung – der Tontechniker war überhaupt gleich zu Beginn der Lesung gegangen und hatte dabei gleich auch mal das Mikrofon abgedreht, was aber zum Glück nicht sonderlich viel machte.
Ich war dann noch zum Signieren da, wobei mir etwas wirklich Peinliches passierte: Ein junger Mann ließ sich das Buch „für Sven“ widmen und wie ich halt so bin, wollte ich nicht nur meinen Namen reinsetzen, sondern auch etwas reinschreiben. Als ich gerade mitten im „Danke für den Besuch der Lesung auf der …“ war, kam der entsetzte Zwischenruf: „Aber das Buch ist doch nicht für mich!“
Mir war das Ganze wirklich sehr unangenehm. Ich selbst hatte außer meinem Buch, in dem „unverkäufliches Belegexemplar“ eingestempelt war, auch keinen Band mit, um es eventuell auszutauschen.
Ich rettete mich schließlich unter den Spötteleien meiner Kollegen damit, dass ich hinten noch „durch einen Stellvertreter“ dranschrieb. Ich kann nur hoffen, dass Sven das lustig findet …
Im Grunde genommen ist es von dort aus ein Katzensprung nach München, zumindest gemessen an der Strecke, die ich für den BuchmesseCon zurückgelegt habe.
Wir waren also schon vormittags dort und fuhren am weitläufigen, ehemaligen Industriegelände vor. Die Dark Side of Manga scheint am ehesten mit einem Gothicmarkt vergleichbar, der auch gleichzeitig ein wenig in Richtung Comicbörse geht. Aber vor allem wird das natürlich von dunklen Gestalten beherrscht.
Bei den Ständen war man an und für sich auch schnell durch, wobei ich dazusagen muss, dass ich mir zwar ganz gerne dunkle Sachen bin, aber auch selbst kein Goth bin (ich trage schwarz zwar gerne, bin aber je nach Lust und Laune selbst Kleidern in hellrosa nicht abgeneigt) und vor allem keine Unsummen für Klamotten ausgebe – und im unteren Preissegment ist die übliche Bekleidung für dunkle Gestalten ja nicht gerade.
Neben einfach nur schwarz gab es aber noch andere Outfitexperimente: Wir witzelten noch am Stand über einen "Kerl", von dem man nur sehen könnte, dass der weitgehend kahle Hinterkopf mit Kunstblut behandelt worden war.
Ich freute mich dann auch richtig, als der Verleger Torsten Low des gleichnamigen Verlags und seine Frau und Managerin Tina ankamen. Gerade, als wir im Gespräch waren, kam die blutbespritzte Gestalt, die wir schon vorher bemerkt hatten und deren Gesicht an manchen Stellen auch ein wenig zermatscht wirkte, auf mich zu.
„Hallo Nina!“
Was, verdammt noch mal kenne ich denn für Leute?
Im ersten Moment wusste ich angesichts der wirklich gelungenen Verkleidung echt nicht, wohin ich diese Person stecken sollte. Ich brauchte einige Momente, bis mir einschoss, dass es die Autorin Simone Edelberg war, die ich ja erst vor kurzem auf dem BuchmesseCon persönlich kennengelernt hatte!
Als die Identität klar war, zogen wir uns dann erst mal auf einen Kaffee zurück, wo wir ausführlich über das Schreiben, unsere Projekte und was es sonst noch so interessantes gibt, plauderten.
Später gesellte sich dann noch der Autor Martin Skerhut dazu, auf den ich auch schon wahnsinnig gespannt gewesen war. Immerhin habe ich mit dem Autor jetzt auch schon viele Jahre lang zu tun, ohne ihn je persönlich getroffen zu haben.
Etwas versteckt ging eine Treppe nach oben zu den Lesungen, ich glaube, dass in der psychedelischen Umgebung – immerhin war die Decke mit zerlöchertem Stoff verhängt, der in aberwitzigen Bahnen verlief – Hinweisschilder aufgehängt waren, dass Drogenkonsum illegal ist, sagt schon einiges über die Bude aus.
Ich hörte mir nicht alle Lesungen an, denn bei einer ganzen Reihe lässt ja auch mal die Aufmerksamkeit nach, aber Simone, die in ihrem extravaganten Styling ihr Buch Auch Zombies brauchen Liebe präsentierte und dazu extra ein Gummibein aus ihrer Handtasche rausfischte (ja, die Herrn der Schöpfung haben immer schon gerätselt, was sich in den großen Damenhandtaschen verbirgt, jetzt ist das Geheimnis endlich gelüftet!) und aufstellte, konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen.
Simone Edelberg bei ihrer Lesung - im Zombie-Style und mit "Drittbein".
Ebenso wenig wie Martin, der mich zunächst zwar mit seiner Aussage enttäuschte, sicher nichts über schwule Elfen zu lesen, der aber Geschichten mit keineswegs anders veranlagten anderen Fantasiegestalten zum Besten gab. Dabei hatte er es mit seinem Publikum alles andere als leicht, immerhin bekam ein junger Bursche während der Lesung einen derartigen Lachkrampf, dass ein normales Fortfahren kaum noch möglich war.
Torsten Low und ich präsentieren die Anthologie "Metamorphosen".
Ganz am Ende präsentierte Torsten unsere gemeinsame Anthologie Metamorphosen, wobei er für eine Geschichte rund um eine „spezielle“ Schokolade extra vorher und nachher Schokolade im Publikum verteilte. Aber wer bis zu einer Lesung um 21:00 durchgehalten hatte, ließ sich dann durch eine Horrorgeschichte auch nicht sonderlich den Appetit stören – es soll bei früheren Terminen schon zartbesaiteteres Publikum gegeben haben.
Aber überhaupt war es eine lustige Runde, klein, dafür aber sehr aufmerksam und wirklich mit Feuereifer am Mitfiebern während des Lesens, was ich auch beim Vortragen meiner eigenen Geschichte aus dem Buch merkte.
Ich beim Lesen meiner Kurzgeschichte.
Anschließend war leider schon Aufbruchstimmung – der Tontechniker war überhaupt gleich zu Beginn der Lesung gegangen und hatte dabei gleich auch mal das Mikrofon abgedreht, was aber zum Glück nicht sonderlich viel machte.
Ich war dann noch zum Signieren da, wobei mir etwas wirklich Peinliches passierte: Ein junger Mann ließ sich das Buch „für Sven“ widmen und wie ich halt so bin, wollte ich nicht nur meinen Namen reinsetzen, sondern auch etwas reinschreiben. Als ich gerade mitten im „Danke für den Besuch der Lesung auf der …“ war, kam der entsetzte Zwischenruf: „Aber das Buch ist doch nicht für mich!“
Mir war das Ganze wirklich sehr unangenehm. Ich selbst hatte außer meinem Buch, in dem „unverkäufliches Belegexemplar“ eingestempelt war, auch keinen Band mit, um es eventuell auszutauschen.
Ich rettete mich schließlich unter den Spötteleien meiner Kollegen damit, dass ich hinten noch „durch einen Stellvertreter“ dranschrieb. Ich kann nur hoffen, dass Sven das lustig findet …