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Banks, "Exzession" (03)

Geschrieben von , 30 September 2005 · 534 Aufrufe

Buch
Ich muss gestehen, dass sich diese Episode aus dem Kulturuniversum doch ein wenig zieht. Nach 400 Seiten überzeugt Banks den Leser nicht eindringlich genug, Lesezeit in weitere 200 Seiten zu investieren. Schade.

Mein Hauptproblem ist schnell umrissen: Ich vermisse irgendeine Form der "Tuchfühlung". Unter anderem fasziniert mich an der Kultur das Alltagsleben der Menschen (einen guten Einblick gewährt zum Beispiel DAS KULTURSPIEL, oder auch EINSATZ DER WAFFEN). Wie beispielsweise leben die Menschen auf einem Allgemeinen System Fahrzeug (ASF) und wie ist das Verhältnis zwischen Maschinen (also den empfindungsfähigen Drohnen und Gehirnen) und Menschen. Wieso eigentlich diese Koexistenz, wenn die Maschinen doch offensichtlich keine Menschen brauchen und ohne sie ebensogut oder gar besser zurechtkämen?

In EXZESSION vernachlässigt Banks diese Frage sträflich, er klammert die Menschen sogar vollkommen aus. Pläne werden ausschließlich von den Gehirnen geschmiedet und die gigantischen ASF tummeln sich um die Exzession wie Fliegen um den Hundehaufen. Durch diese radikale Rationalisierung seiner ursprünglichen Vision von eigentlich unvorstellbaren Raumkreuzern und Orbitalen nimmt sich Banks selbst die Butter vom Brot. Warum nämlich sollte die Kultur mit ASF operieren, wenn es ein kleiner effizienter Kreutzer von 30 m Länge, der Platz für ein Gehirn und einen Antrieb bietet, ebenso tut? Die Menschen werden erstmalig völlig zu Statisten degradiert, die schlicht keinen Platz mehr im Konzept haben und die Kultur zu einer Maschinenkultur, die Menschen als Besatzung (wofür?) mitschleppt.



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