Systematisches Chaos

Ich habe mir die Special Edition gegönnt, wobei ich zunächst dachte, es würde zwei unterschiedliche Cover geben. Glücklicherweise handelt es sich aber nur um einen Schuber, das Cover ist dann doch für beide Versionen gleich.
Die CD ist so ausgewogen, dass ich keine Probleme hatte, sie komplett durchzuhören (immerhin schlappe 80 Minuten). Bei Awake ist mir das zum Beispiel bis heute nicht gelungen.
Ich habe in den letzten Tagen noch einmal die letzten beiden Vorgängeralben gehört und bin der Ansicht, Systematic Chaos klingt produktionstechnisch einfach besser.

In The Presence of Enemies - Part I

Die ersten Takte erinnern schon sehr an Rush, nicht unbedingt verwunderlich, aber so deutlich wie hier haben es DT bisher noch nicht getrieben, glaube ich.
Aber natürlich klasse umgesetzt, ich mag den Auftakt sehr, weil es ordentlich proggig zur Sache geht. Jede Menge Ideen, Rhythmen und Spielfreude. Das Highlight kommt unmittelbar nach einem furiosen Part, der ein wenig an den Hummelflug erinnert, nämlich das sehr schön von John Petrucci gespielte, ruhige Hauptthema. So würde ich zumindest bezeichnen, es nistet sich wirklich nachdrücklich im Gehörgang fest. Diese Melodie wird dann, nicht weniger beeindruckend, von Jordan Rudess in Part II mit dem Minimoog aufgegriffen (wow).

SC gefällt mir schon wirklich sehr gut.

The dark eternal night
Schwer verdaulich... Kann ich mir live aber ganz gut vorstellen

Über diesen Song bin ich mir auch noch nicht im klaren. Er ist mir doch etwas sehr plump und lieblos gestrickt. Andererseits bedient er doch meinen steten Wunsch nach deftigen Riffs über Maßen. Wenn ich mir die neue Machine Head anhöre, dann denke ich manchmal reflexartig, dass Dream Theater sich vielleicht doch lieber auf Metropolis Part III konzentrieren sollten, anstatt mit solchen trashigen Attitüden die Geduld der Hörer zu strapzieren. Bin also noch recht unschlüssig.

@Dave: Schöne Analyse. Ich traue mir noch nicht so recht zu, über das Album im Ganzen etwas zu sagen. "Forsaken" ist sehr "catchy" und gefiel mir auf Anhieb am besten. Da sind aber einige Elemente auf der Platte, die wieder sehr (sehr) konstruiert und selbstreferenzierend rüberkommen. Das muss ich noch ein wenig ausloten.

Spontan würde ich SC deutlich über Train Of Thoughts aber eine Kategorie unter Octavarium einstufen.

Ich bin und bleibe eben ein hartnäckiger Kevin Moore-Verehrer und "Images & Words" gabs eben nur einmal. Ebenso "Space Dyed West", dass ich immer wieder bei Chroma Key oder bei O.S.I. raushöre ...