Fates Warning - X
Eigentlich hab ich Fates Warning erst durch OSI (Kevin Moore, Jim Matheos u.a.) wiederendeckt. 'Parallels' war über Jahre hinweg eines meiner Lieblingsalben und 'Inside Out' fand ich recht gut, aber durch 'A Pleasant Shade of Gray' (1997) nahm mein Interesse an der Band doch merklich ab. Das neue Album nun kommt in bester Tradition: präzise auf den Punkt gespielte Riffs, interessante Arrangements, kristallklarer Sound und brilliante Keyboard/Samples-Untermalung von Kevin Moore. Zum reinhören empfehlen sich der Opener 'Left Here' und 'Another Perfect Day', das einen wirklichen griffigen Refrain vorweist.
(4 von 5)
Dream Theater - Octavarium
Nach 'Train Of Thoughts' (2003) hatte ich mir eigentlich vorgenommen, neuen Dream Theater Scheiben zukünftig die kalte Schulter zu zeigen. Meines Erachtens hat die Band, was die Qualität der Kompositionen betrifft, den Ausstieg von Keyboarder Kevin Moore nie verwunden. Über mehrere Jahre schaffte man es nicht, eklatante Schwächen im Songwriting und bei den Lyrics auszumerzen und mit 'Train Of Thoughts' wurde schließlich eine Richtung eingeschlagen, die ich als musikalische Bankrotterklärung auffasste: Man buchte drei Monate lang ein Studio in NYC, setzte sich zusammen und probierte Riffs und Keyboardläufe aus, bis sieben Songs standen. Das Ergebnis war ein permanentes "Rumreiten" auf der E-Saite, "abgeschmackte Metallica-Riffs für Arme" und ein John Petrucci, der seine Ambitionen von "akkurat/einfühlsam/schnell" schlichtergreifend auf "superschnell" umgestellt hatte.
Zum neuen Album: Der Opener 'The Root Of All Evil' macht genau da weiter, wo 'Train Of Thoughts' endet. Keine Empfehlung! Die folgenden Songs, darunter 'These Walls', 'Panic Attack' und nicht zuletzt 'Never Enough' (eine Homage an Muse?) gefallen sehr gut. Die Ballade 'I Walk Beside You', ein typischer DT-Balladenkandidat , fällt gottseidank merklich weniger peinlich aus, als Songs von vergleichbarem Kaliber ('Through Her Eyes'). Und dann kommt das Opus magnum dieser Platte: 'Octavarium'. Dream Theater so, wie ich sie einst liebte: Lange, theatralische Spannungsbögen, Gefriemel und Gefrickel, Streicher und Notenwerte, die irgendwo zwischen Zweiunddreißigstel und Vierundsechzigstel notierbar sein sollten! Arrangements wie auf 'Images and Words' oder 'A Change Of Seasons' kann man von einer Band, die ihr kompositorisches Potential weitestgehend erschöpft hat, nicht mehr erwarten. Aber 'Octavarium' reizt zumindest das, was an Kreativität noch vorhanden zu sein scheint, optimal aus.
(3,5 von 5)
Eigentlich hab ich Fates Warning erst durch OSI (Kevin Moore, Jim Matheos u.a.) wiederendeckt. 'Parallels' war über Jahre hinweg eines meiner Lieblingsalben und 'Inside Out' fand ich recht gut, aber durch 'A Pleasant Shade of Gray' (1997) nahm mein Interesse an der Band doch merklich ab. Das neue Album nun kommt in bester Tradition: präzise auf den Punkt gespielte Riffs, interessante Arrangements, kristallklarer Sound und brilliante Keyboard/Samples-Untermalung von Kevin Moore. Zum reinhören empfehlen sich der Opener 'Left Here' und 'Another Perfect Day', das einen wirklichen griffigen Refrain vorweist.
(4 von 5)
Dream Theater - Octavarium
Nach 'Train Of Thoughts' (2003) hatte ich mir eigentlich vorgenommen, neuen Dream Theater Scheiben zukünftig die kalte Schulter zu zeigen. Meines Erachtens hat die Band, was die Qualität der Kompositionen betrifft, den Ausstieg von Keyboarder Kevin Moore nie verwunden. Über mehrere Jahre schaffte man es nicht, eklatante Schwächen im Songwriting und bei den Lyrics auszumerzen und mit 'Train Of Thoughts' wurde schließlich eine Richtung eingeschlagen, die ich als musikalische Bankrotterklärung auffasste: Man buchte drei Monate lang ein Studio in NYC, setzte sich zusammen und probierte Riffs und Keyboardläufe aus, bis sieben Songs standen. Das Ergebnis war ein permanentes "Rumreiten" auf der E-Saite, "abgeschmackte Metallica-Riffs für Arme" und ein John Petrucci, der seine Ambitionen von "akkurat/einfühlsam/schnell" schlichtergreifend auf "superschnell" umgestellt hatte.
Zum neuen Album: Der Opener 'The Root Of All Evil' macht genau da weiter, wo 'Train Of Thoughts' endet. Keine Empfehlung! Die folgenden Songs, darunter 'These Walls', 'Panic Attack' und nicht zuletzt 'Never Enough' (eine Homage an Muse?) gefallen sehr gut. Die Ballade 'I Walk Beside You', ein typischer DT-Balladenkandidat , fällt gottseidank merklich weniger peinlich aus, als Songs von vergleichbarem Kaliber ('Through Her Eyes'). Und dann kommt das Opus magnum dieser Platte: 'Octavarium'. Dream Theater so, wie ich sie einst liebte: Lange, theatralische Spannungsbögen, Gefriemel und Gefrickel, Streicher und Notenwerte, die irgendwo zwischen Zweiunddreißigstel und Vierundsechzigstel notierbar sein sollten! Arrangements wie auf 'Images and Words' oder 'A Change Of Seasons' kann man von einer Band, die ihr kompositorisches Potential weitestgehend erschöpft hat, nicht mehr erwarten. Aber 'Octavarium' reizt zumindest das, was an Kreativität noch vorhanden zu sein scheint, optimal aus.
(3,5 von 5)
Octavarium ist da ja ganz anders, es ist schon wirklich ein Meisterwerk, finde ich.
Übrigens gefällt mir Jordan Rudess deutlich besser als Kevin Moore, was Sound, Virtuosität und Feeling angeht. Ich nehme allerdings an, das Moore großen Anteil an Images and Words hatte, und dieses Album steht immer noch an erster Stelle bei mir.
Ich hatte übrigens auch überlegt, in einem Blog über das Musikthema zu plaudern, ich denke aber, ich lasse es vorerst.
Ich bin vor einigen Jahren der Musik und Arbeit wegen nach Hamburg gezogen, bin aber für das Musikerleben anscheinend nicht geschaffen. Das zusammen Musizieren ist toll, aber der ganze Trubel drum herum und gesundheitliche Probleme machten mir zu schaffen, so dass ich mich etwas zurückgezogen habe.
Im Moment werkle ich an einer eigenen kleinen Produktion.