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Musik

Geschrieben von , 15 September 2005 · 616 Aufrufe


Fates Warning - X

Eigentlich hab ich Fates Warning erst durch OSI (Kevin Moore, Jim Matheos u.a.) wiederendeckt. 'Parallels' war über Jahre hinweg eines meiner Lieblingsalben und 'Inside Out' fand ich recht gut, aber durch 'A Pleasant Shade of Gray' (1997) nahm mein Interesse an der Band doch merklich ab. Das neue Album nun kommt in bester Tradition: präzise auf den Punkt gespielte Riffs, interessante Arrangements, kristallklarer Sound und brilliante Keyboard/Samples-Untermalung von Kevin Moore. Zum reinhören empfehlen sich der Opener 'Left Here' und 'Another Perfect Day', das einen wirklichen griffigen Refrain vorweist.
(4 von 5)


Dream Theater - Octavarium

Nach 'Train Of Thoughts' (2003) hatte ich mir eigentlich vorgenommen, neuen Dream Theater Scheiben zukünftig die kalte Schulter zu zeigen. Meines Erachtens hat die Band, was die Qualität der Kompositionen betrifft, den Ausstieg von Keyboarder Kevin Moore nie verwunden. Über mehrere Jahre schaffte man es nicht, eklatante Schwächen im Songwriting und bei den Lyrics auszumerzen und mit 'Train Of Thoughts' wurde schließlich eine Richtung eingeschlagen, die ich als musikalische Bankrotterklärung auffasste: Man buchte drei Monate lang ein Studio in NYC, setzte sich zusammen und probierte Riffs und Keyboardläufe aus, bis sieben Songs standen. Das Ergebnis war ein permanentes "Rumreiten" auf der E-Saite, "abgeschmackte Metallica-Riffs für Arme" und ein John Petrucci, der seine Ambitionen von "akkurat/einfühlsam/schnell" schlichtergreifend auf "superschnell" umgestellt hatte.
Zum neuen Album: Der Opener 'The Root Of All Evil' macht genau da weiter, wo 'Train Of Thoughts' endet. Keine Empfehlung! Die folgenden Songs, darunter 'These Walls', 'Panic Attack' und nicht zuletzt 'Never Enough' (eine Homage an Muse?) gefallen sehr gut. Die Ballade 'I Walk Beside You', ein typischer DT-Balladenkandidat , fällt gottseidank merklich weniger peinlich aus, als Songs von vergleichbarem Kaliber ('Through Her Eyes'). Und dann kommt das Opus magnum dieser Platte: 'Octavarium'. Dream Theater so, wie ich sie einst liebte: Lange, theatralische Spannungsbögen, Gefriemel und Gefrickel, Streicher und Notenwerte, die irgendwo zwischen Zweiunddreißigstel und Vierundsechzigstel notierbar sein sollten! Arrangements wie auf 'Images and Words' oder 'A Change Of Seasons' kann man von einer Band, die ihr kompositorisches Potential weitestgehend erschöpft hat, nicht mehr erwarten. Aber 'Octavarium' reizt zumindest das, was an Kreativität noch vorhanden zu sein scheint, optimal aus.
(3,5 von 5)



Dream Theater sind für mich immer ein Pflichtkauf, und Octavarium gefällt mir auch deutlich besser als Train of Thought. Letzteres bewegt sich oft auf einem Shred-Level, der nicht mehr schön ist, wenn man einmal von der schier unglaublichen Virtuosität absieht. Ab einer bestimmten Geschwindigkeit hat es eben nichts mehr mit Musik zu tun, sondern wirkt eher lächerlich.
Octavarium ist da ja ganz anders, es ist schon wirklich ein Meisterwerk, finde ich.
Übrigens gefällt mir Jordan Rudess deutlich besser als Kevin Moore, was Sound, Virtuosität und Feeling angeht. Ich nehme allerdings an, das Moore großen Anteil an Images and Words hatte, und dieses Album steht immer noch an erster Stelle bei mir.

Ich hatte übrigens auch überlegt, in einem Blog über das Musikthema zu plaudern, ich denke aber, ich lasse es vorerst.
Ich bin vor einigen Jahren der Musik und Arbeit wegen nach Hamburg gezogen, bin aber für das Musikerleben anscheinend nicht geschaffen. Das zusammen Musizieren ist toll, aber der ganze Trubel drum herum und gesundheitliche Probleme machten mir zu schaffen, so dass ich mich etwas zurückgezogen habe.
Im Moment werkle ich an einer eigenen kleinen Produktion.
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QUOTE(Dave @ 15 Sep 2005, 20:08)
Übrigens gefällt mir Jordan Rudess deutlich besser als Kevin Moore, was Sound, Virtuosität und Feeling angeht. Ich nehme allerdings an, das Moore großen Anteil an Images and Words hatte, und dieses Album steht immer noch an erster Stelle bei mir.

Für mich war 'Images and Words' ein absoluter Donnerschlag und sicher eines der wichtigsten Alben, auch was meine musikalische Entwicklung betrifft (ich spiele Bass und Gitarre, damals reglemäßig in Bands). Als Moore die Band verließ konnte ich vom spielerischen Aspekt keine große Veränderung sehen (allerdings beeindruckte mich Rudes auf der 'Scenes f.a.m.'-Tour über die Maßen. Ich habe einfach nur eine Abnahme der Songqualität ausgemacht. Und wenn ich mir dann die beiden 'Chroma Key'-Alben und 'OSI' anhöre, dann meine ich zu wissen, wo die Qualität hingegangen ist.

QUOTE
Ich hatte übrigens auch überlegt, in einem Blog über das Musikthema zu plaudern, ich denke aber, ich lasse es vorerst.

Warum eigentlich? Ich denke für den OFF-TOPIC Bereich des Boards ist Musik (ebenso wie Politik) ein bisserl weit weg von dem was die Mitglieder und Besucher verbindet. Aber so ein Blog soll Dir doch die Möglichkeit bieten, frei von der Seele über Themen zu reden, die Dir wichtig sind. Eine einmalige Gelegenheit über den Tellerrand zu blicken, ohne den 'Charme' der Foren zu verwässern. Außerdem scheinen doch zumindest wir beide musikalisch einige gemeinsame Favoriten zu haben.

QUOTE
Ich bin vor einigen Jahren der Musik und Arbeit wegen nach Hamburg gezogen, bin aber für das Musikerleben anscheinend nicht geschaffen. Das zusammen Musizieren ist toll, aber der ganze Trubel drum herum und gesundheitliche Probleme machten mir zu schaffen, so dass ich mich etwas zurückgezogen habe.
Im Moment werkle ich an einer eigenen kleinen Produktion.

Ja, Musiker (oder Menschen, die Musik machen) können anstrengend werden. Ich habe in den letzten fünf Jahren aus Zeitgründen keine Band mehr gehabt. Ein weiterer Grund war, dass ich einfach keine Lust mehr auf Dummschwätzer hatte (Plattenvertrag, Video bei VIVA, blah blah).
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Ja, ich sollte vielleicht noch mal über einen eigenen Blog nachdenken. Ich bin übrigens erstaunt, was hier innerhalb nicht einmal einer Woche so alles entstanden ist. Das hätte ich mir zögerlicher vorgestellt.

Vielleicht kommen Dream Theater demnächst mal wieder in meine Gefilde. Nicht zu glauben, Ende des Monats spielt Steve Vai, ich weiß es seit Wochen, und nun sind die Karten weg. Jetzt ist das Gejammer groß.

Finde ich ja klasse, dass du auch musizierst, dann gründen wir als nächstes die SF-Netzwerk-Combo...
Ich zupfe auch an der Gitarre herum, das ist seit den Teenagertagen mein großes Hobby. Leider habe ich auch die Erfahrung mit den Flausen vom Plattenvertrag usw. gemacht, und so etwas hatte ich nie im Sinn. Vor allem bin ich nicht so der Party- und Szenetyp.

Also, wenn es bei Dir demnächst mal wieder um die Musik geht, bin ich nicht weit!

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