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Fantasy
Geschrieben von
† a3kHH
,
20 Oktober 2008
·
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Da hat sich doch bei meinem PC-Absturz doch noch etwas Positives ergeben, man sollte es nicht glauben. Nachdem ich alle meine Links neu organisieren musste (gottseidank habe ich sie wenigstens alle gefunden, dank beckinsale) habe ich mir diesmal auch das Blog von Otherland gebookmarkt. Und siehe da, heute stand da was echt erhellendes drin. Im Rahmen einer Würdigung des MAGIRA-Jahrbuches hat sich Hannes Riffel auch über den aktuellen Stand der Fantasy ausgelassen. Und ich kann ihm da nur beipflichten, die liebe Trudi Canavan ist nichts anderes als Harry Potter für pubertierende Mädchen. Kein Wunder, daß sich dieser Trivialkram so gut verkauft. Und wenn der Typ schon so auf meiner Linie liegt, sollte ich vielleicht auch seiner Empfehlung, mir das MAGIRA-Jahrbuch zu kaufen, nachkommen. Mal sehen, wo es das gibt.
Wie sagte Hannes in seinem Blog so treffend : "Aber wir haben es hier anscheinend mit neuen Generationen von Schriftstellern zu tun, deren literarisches Geschichtsbewusstsein wenn überhaupt allenfalls bis zu Robert Jordan zurückreicht. Und das finde ich auf eine diffuse Art beängstigend." Wie präzise beobachtet - leider ist es nicht nur bei den Autoren von SF&F, sondern ebenfalls bei den Lesern so. Klassische SF&F, sei es nun Bradbury, Williamson, Brackett oder sonstirgendwer, wird von den meisten weder gelesen noch verstanden. Das fängt schon damit an, daß den Kiddies von heute Kenntnisse über die Einordnung eines Romans in den geschichtlichen und gesellschaftspolitischen Hintergrund fehlt. (Ich hätte nie gedacht, daß mir dieser dusselige Deutschunterricht vor 30 Jahren nochmal etwas bringen würde.) Kein Wunder, daß sich die Fantasy-Ziegelsteine so gut verkaufen, ich hab' mich immer gewundert, was die Leute daran so toll finden, die hab' ich meistens schon vor zwanzig Jahren gelesen, allerdings von anderen Autoren, wesentlich weniger trivial und präziser auf den Punkt gebracht.
Wie sagte Hannes in seinem Blog so treffend : "Aber wir haben es hier anscheinend mit neuen Generationen von Schriftstellern zu tun, deren literarisches Geschichtsbewusstsein wenn überhaupt allenfalls bis zu Robert Jordan zurückreicht. Und das finde ich auf eine diffuse Art beängstigend." Wie präzise beobachtet - leider ist es nicht nur bei den Autoren von SF&F, sondern ebenfalls bei den Lesern so. Klassische SF&F, sei es nun Bradbury, Williamson, Brackett oder sonstirgendwer, wird von den meisten weder gelesen noch verstanden. Das fängt schon damit an, daß den Kiddies von heute Kenntnisse über die Einordnung eines Romans in den geschichtlichen und gesellschaftspolitischen Hintergrund fehlt. (Ich hätte nie gedacht, daß mir dieser dusselige Deutschunterricht vor 30 Jahren nochmal etwas bringen würde.) Kein Wunder, daß sich die Fantasy-Ziegelsteine so gut verkaufen, ich hab' mich immer gewundert, was die Leute daran so toll finden, die hab' ich meistens schon vor zwanzig Jahren gelesen, allerdings von anderen Autoren, wesentlich weniger trivial und präziser auf den Punkt gebracht.
Oder die lieben Lehrer in der Schule: "Lest Goethe, Schiller, Lessing, Fontane..." Wenn es nach meinen Deutschlehrern gegangen wäre, hätte ich "moderne" Werke wie Tolkien, Donaldson, Moorcock oder die oben genannten usw. nie in die Finger nehmen dürfen.
Wahrscheinlich werfen die Kiddies von heute ihren Kindern von Morgen dasselbe vor: "Lies lieber Harry Potter oder Trudi Canavan statt dem Mist, den Du jetzt liest!"
Jede Generation bringt in gewissem Sinne ihre eigene Lesekultur hervor. Und manchmal können die Kiddies von heute ihre Romane - ob als Produzent oder als Konsument - vielleicht besser in den heutigen geschichtlichen und gesellschaftspolitischen Hintergrund einsortieren als wir Älteren.
Ist es also insofern verwunderlich, wenn die AutorInnen von heute für die Kiddies von heute schreiben? Es gab - und gibt - zu jeder Zeit AutorInnen, die trivial, unterhaltend oder ernst schreiben. Wobei ich diese Unterscheidung eigentlich in keinem künstlerischen Bereich so wirklich nachvollziehen kann (und will).
Ich mache mir daher auch weniger Sorgen darum, ob die Kiddies von heute nicht nur zu triviales lesen, sondern mehr Sorgen, dass wir Älteren nicht Schritt halten...und in dieselben Fehler verfallen, den wir damals an unseren Eltern bemängelt haben: "Ihr Alten versteht uns nicht!"