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Vertretungslehrer

Geschrieben von †  a3kHH , 30 Januar 2010 · 1.095 Aufrufe

Familienleben
Vertretungslehrer sind ja offenbar die Creme de la Creme der Lehrer-Unterschicht. Dümmer als bei so einem Extremversager geht's nimmer. Es sei denn, man ist Klassenlehrerin an der Grundschule Rahewinkel. Beispiel gefällig ?

An der Grundschule Rahewinkel fiel ein Lehrer wegen Krankheit aus und eine Vertretungslehrerin kam in die Klasse. Unfähig und autoritätslos haben die Schüler ihr offenbar auf der Nase herumgetanzt. Und diese "Pädagogin" hat sich doch tatsächlich erblödet, einen Schüler zu beauftragen, eine Strichliste der Unterrichts-Störer zu führen. Ganz davon abgesehen, daß dies bereits als pädagogische Fehlleistung zu würdigen ist, hat dieser Mitschüler meines Sohnes natürlich nicht diejenigen, die störten, aufgeschrieben, sondern diejenigen, die nicht zu seinem Freundeskreis gehören, unabhängig davon, ob sie gestört haben oder nicht. Wer von uns hätte das in seiner Schulzeit nicht auch gemacht ? laugh.gif

Am nächsten Tag war mein Sohn nicht in der Schule, die Gründe dafür sind einen eigenen Blog-Eintrag wert. Die Vertretungslehrerin ist scheinbar vollkommen entkräftet ob des Stresses, arbeiten zu müssen, zur Klassenlehrerin getobt und hat sich über die Klasse beschwert. Und diese Klassenlehrerin, die allseits beliebte Ellen B., schickt doch glatt aufgrund der von einem Schüler erstellten Liste, Briefe an die Eltern. Vordrucke, am Computer generiert, in denen nur der Name des Kindes eingetragen wird. Ich stelle den Brief hier einmal ein :
ZITAT
Liebe Eltern,
leider haben sich einige Kinder der Klasse 4a gestern in der 5. Stunde beim Vertretungsunterricht zum wiederholten Mal sehr schlecht benommen. Sie waren laut, haben dazwischengeredet, waren frech, ungezogen und albern.
Ihr Kind Name handschriftlich eingetragen war ebenfalls daran beteiligt! Damit meine ich nicht die "kleinen Ausrutscher", sondern massive Störungen durch ihr Kind.
Leider ist das nicht das erste Mal passiert. Die Kinder mussten auch schon mal einen Entschuldigungsbrief an eine Lehrerin schreiben. Es sind jedes Mal andere Lehrer gewesen.
Manche Kinder finden das einfach lustig und reagieren auf Ermahnungen kaum. Das geht so nicht, denn für Vertretungslehrer ist die Situation immer schwieriger als für die Klassenlehrer, weil sie die Kinder nicht so gut kennen.
Sprechen Sie bitte sehr deutlich mit Ihrem Kind und wir hoffen, daß sich so eine Situation nicht wiederholt.
Mit freundlichen Grüßen
Ellen B.
Pauschalvorwürfe ohne Bezug zu irgendwelchen konkreten Vorfällen. Ich möchte nicht wissen, was die anderen Eltern, an die dieser Vordruck ging, dazu gesagt haben. Und die anderen Schüler. Dieser Wisch war einer der Auslöser für uns, ein Mail an den Direktor zu schreiben. Darin sagten wir :
ZITAT
Sehr geehrter Herr E.,
irritiert haben wir Ihr Schreiben vom 14.01.2010 erhalten. Wir weisen den dort aufgeführten Sachverhalt vollständig zurück, tatsächlich verblüfft es uns, daß Sie als Schulleiter ein derartiges Schreiben zulassen.
Nach Aussagen unseres Sohnes hat eine Vertretungslehrerin einen Mitschüler beauftragt, eine Strichliste zu führen, wer ihren Unterricht stört. Ganz davon abgesehen, daß dies bereits als pädagogische Fehlleistung zu würdigen ist, hat dieser Mitschüler natürlich nicht diejenigen, die störten, aufgeschrieben, sondern diejenigen, die nicht zu seinem Freundeskreis gehören, unabhängig davon, ob sie gestört haben oder nicht. Daß basierend auf einer solchen Vorgehensweise Briefe an die Eltern verschickt werden, ist in meinen Augen ein bedauerlicher Mißgriff Ihrer Schule. Um so mehr, als sich Ihre Schule nicht geniert, ein solches Schreiben auch noch als primitiven Vordruck zu versenden. Derartige Generalverdächtigungen und -beschuldigungen können von uns nicht akzeptiert werden. [...]
Nun habe ich ja schon beim letzten Eintrag geschrieben, daß der feine Herr Schuldirektor kneift, wenn er arbeiten muß. Auch dieses Mail hat er nicht beantwortet, stattdessen kommt ein Brief von der Klassenlehrerin meines Sohnes :
ZITAT
Wir haben ihr Schreiben vom 17.01.2010 zur Kenntnis genommen. Der Brief vom 14.01.2010 ist von mir in meiner Funktion als Klassenlehrerin und nicht von Herrn E. verfasst worden.
Grundlage meines Briefes war ein Gespräch mit der Vertretungslehrerin und am nächsten Tag ein ausführliches und klärendes Gespräch mit allen Schülern der Klasse 4a. Die Schüler waren sehr wohl in der Lage die Situation vom Vortag zu analysieren und die betreffenden sieben Schüler haben ihr Fehlverhalten selbst beschrieben und eingesehen. [...]
Eine sehr interessante Reaktion, an der man die Dummheit der Lehrerschaft deutlich sieht. Zunächst einmal frage ich mich doch, warum ein an den Schulleiter adressiertes Mail von ihm nicht beantwortet wird. Denn sehr deutlich haben wir uns bei der Schulleitung über die Klassenlehrerin beschwert. Aber das würde ja bedeuten, daß der liebe Herr E. seiner Funktion als Schuldirektor gerecht werden muß - und dazu ist er offenbar nicht fähig.

Genausowenig, wie die Klassenlehrerin ihrem pädagogischem Lehrauftrag nachkommt. Denn was habe ich weiter oben noch geschrieben : "Am nächsten Tag war mein Sohn nicht in der Schule". Aber Frau Ellen B. hat angeblich "mit allen Schülern der Klasse 4a" gesprochen und "die betreffenden sieben Schüler haben ihr Fehlverhalten selbst beschrieben und eingesehen". Mein Sohn war also bei dieser Besprechung weder anwesend, noch hat er irgendetwas zugegeben. Aber das realisiert diese Frau gar nicht, dazu ist sie geistig nicht in der Lage. Hauptsache, sie kann denjenigen, die sie nicht mag, wieder mal einen reinwürgen und ihren Vorurteilen nachgeben. Und so etwas unterrichtet Kinder ? Grundschulkinder ? angry.gif

Edit : Garnicht-Rechtschreibfehler korrigiert



Nun, frag sie doch einfach mal, wie sie mit allen gesprochen haben kann, wenn Dein Sohn nicht da war? Und erwähne so nebenbei, dass Du nun den gesamten Schriftverkehr an die Öffentlichkeit bringen wirst und ihn auch an die nächst höhere Instanz weiterleiten wirst, da hier ganz offensichtlich falsche Sachverhalte ("alle Schüler") dargestellt werden und entsprechend höhere Stellen hier wohl kontrollierend, klärend und prüfend einschreiten sollten.
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ShockWaveRider
Jan 30 2010 21:03
Bevor ich ein Urteil abgebe, möchte ich die Aussage der Vertretungslehrerin hören.
Und wenn ich als Klassenlehrerin derartige Vorwürfe von Eltern hinnehmen müsste, würde mich das nicht geneigt machen, deren Kind positiv zu beurteilen.
Das Seltsame ist nämlich: Es gibt mit Sicherheit in der Klasse Kinder, die mit der Lehrerin gut auskommen - unabhängig von ihren pädagogischen Fähigkeiten. Man kann davon ausgehen, dass die später auch mit den merkwürdigsten Chefs noch gedeihlich zusammenarbeiten können.

Non scholae sed vitae discimus.
Und Lektion 1 lautet: Es gibt keine objektiven Zensuren. Sondern nur menschliche Bewerter.

Gruß
Ralf
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ShockWaveRider
Jan 31 2010 11:34
Okay, da scheint einiges im Argen zu liegen. Deinen Ärger kannich grundsätzlich gut verstehen.
Aber auch im späteren Berufsleben wird es Dein Nachwuchs mit Menschen zu tun bekommen, bei denen es ab und an schon mal menschelt.
Als abhängig Beschäftigter sind es die Chefs, die manchmal deutlich seltsamer sein können als die beschriebenen Lehrerinnen.
Und als Selbstständiger bist Du immer noch auf Kunden angewiesen. Die kann man sich zwar eher aussuchen als die Chefs - aber auch die können bisweilen reichlich seltsam sein.
Wir sind halt immer auf die Bewertung durch andere dazu befugte Menschen angewiesen.
Oder etwas deutlicher: Ein guter Unternehmer ist einer, den seine Kunden dafür halten und die deshalb bei ihm kaufen.
Ein guter Mitarbeiter ist einer, den seine Chefs dafür halten.
Und ein guter Schüler ist einer, den seine Lehrer dafür halten.

Ich frage mich allerdings, was Du mit Deinem Protest erreichen willst.
Meinst Du im Ernst, nach Deiner Intervention würden sich die Verhältnisse in der Schule auf einen Schlag um 180 Grad drehen?
Oder kannst Du genügend andere mitgeschädigte Eltern (gibt es die überhaupt?) zum Protest mobilisieren?

Ich sehe nur zwei tragfähige Lösungsansätze: die Faust in der Tasche lassen, schlucken und versuchen, sich mit den Verhältnissen zu arrangieren oder Dein Kind auf eine andere Schule schicken. Aber ob die Zustände dort besser sind?

Gruß
Ralf,
weiß schon, warum er kein Lehrer wurde

PS: Erst jetzt richtig realisiert: Dein Filius geht noch auf die Grundschule? Meine Güte, dann ist das Ende der "Tortur" (empfindet das Dein Sohn eigentlich so?) doch absehbar.
Ich wäre froh, wenn ich im späteren Leben immer gewusst hätte, wann das Ende einer Durststrecke erreicht wäre.
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