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"Die Bewertungssituation in der Grundschule ist schwierig"
Geschrieben von
† a3kHH
,
13 Februar 2010
·
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Familienleben
Montag morgen, 08:45, hatten wir den nächsten Termin in der Schule. Denn nachdem wir uns massiv über Zeugnis und Klassenlehrerin beschwert hatten, reichte ein Elternsprechtagstermin von einer halben Stunde nicht aus. Da wir, meine Frau und ich, in solchen Situationen ziemlich beharrlich sein können, mussten die Lehrer ein zweites Mal mit uns sprechen. Diesmal mit Klassenlehrerin und Direktor, der zweite Klassenlehrer war nicht dabei. Obwohl er, der zweite Klassenlehrer nämlich, beim letzten Mal das Gespräch angenehm moderiert hat und auch Stichpunkte mitprotokolliert hat.
Aber egal, diesmal mit Direktor. Ich konnte mich ja gerade noch zusammennehmen und habe keine bissige Bemerkung über seine Drückebergerei beim letzten Mal gemacht. Die Eröffnung des Gesprächs entsprach genau einer der beiden Varianten, die meine Frau und ich vorher antizipiert haben. "Nun erzählen Sie doch einmal ihre Kritikpunkte". Boah, Mann, hättste die Mitschrift des Klassenlehrers gelesen, würdste nicht so naiv fragen. Aber ich reg' mich nicht auf, ich mich nicht, ich nicht !!! Meine Frau hat dann ganz cool mit den ersten Punkten unserer Kritik angefangen, obwohl ich ihr auch anmerkte, daß sie auf 180 war.
"Zensuren und die Transparenz derselben" war heute das beherrschende Thema. Und was ich mir da für Ideologien anhören musste, lässt mich im Nachhinein bei den unfairsten Lehrern meiner eigenen Schulzeit Abbitte leisten. Heutzutage ist das noch viel schlimmer, gegen die Benotungsmethoden an der Grundschule Rahewinkel waren meine eigenen Lehrer bei den Zensuren, speziell bei den mündlichen Noten, Musterbeispiele an Objektivität. Wir hatten ja beim letzten Gespräch die Klassenlehrerin aufgefordert, ihre Zensuren zu belegen. Hat sie auch gemacht. Mit einer EXCEL-Tabelle, in der Zensuren für irgendwelche Tests standen, die nie jemand, teilweise weder Kinder noch Eltern, gesehen hatten. Oder Pauschalnoten im Mündlichen für ein gesamtes Halbjahr. [Meine Frau bezweifelt, daß dies eine EXCEL-Tabelle war, sie geht davon aus, daß diese Tabelle mit WORD erstellt wurde. Ich unterstelle einmal, daß Lehrer nicht so inkompetent sind. Oder doch ? ] Die Tabelle haben wir mitgenommen, ich werde im Nachgang erst einmal prüfen, ob die schriftlichen Noten, die da drin stehen, überhaupt stimmen. Und ja, ich traue dieser Schule kein bißchen. Nach den leidvollen Erfahrungen an dieser Grundschule gehe ich ab sofort erst einmal davon aus, daß ein Lehrer Unrecht hat. Bedauerlich eigentlich, aber eben erfahrungsbasiert. Und wie bemerkte meine Frau im Nachgang doch so richtig ? Wenn ihre Umschülerinnen in der Ausbildung ihr eine solche Tabelle vorgelegt hätten, hätten sie diese nochmal schreiben müssen, denn so wenig faktenbasiert war diese eine Seite, die uns da vorgelegt (zugemutet) wurde. Aber man ist ja von der Lehrerschaft schon einiges gewohnt, aufgeklärte Eltern kann auch eine Tabelle mit Noten, von denen mehrere weder datiert noch präzisiert werden, nicht wirklich überraschen.
Anyway. Das Mündliche ist ja sooo wichtig. Jo, insbesondere beim Schreiben. Und die Klassenlehrerin hat keine Ahnung, daß Lesen und Vorlesen zwei komplett verschiedene Dinge sind. Wie insbesondere unsere Hörbuch-Konsumenten zur Genüge wissen. Aber nicht unsere Lehrer, für die ist das offenbar das Gleiche. Und da passen die Ergebnisse der benoteten Tests irgendwie nicht ins Bild, da muß frau noch schnell eine negative Generalnote erfinden. Ja, "erfinden". Denn ich bezweifle doch sehr stark, daß diese EXCEL-Tabelle oder auch nur diese Noten bereits im Vorfeld zu den Zeugnissen existierten. Auch heute merkte man deutlich, daß an die Noten nach reinem Gutdünken vergeben werden und in keinster Art und Weise die Leistungen der Kinder auch nur annähernd widerspiegeln. Wie war das noch in Englisch ? In der dritten Klasse wurden die guten Zensuren deshalb vergeben, um die Kinder zu motivieren. Als ich diesen Bullshit hörte ist mir sozusagen geistig die Kinnlade auf meine Zehen gefallen.
In jedem Fall haben wir den beiden, Direktor als auch Klassenlehrerin deutlich gemacht, daß ihre Zensurmethoden fragwürdig sind. Und in keinster Art und Weise auch nur annähernd transparent, weder für Eltern noch für sonstige Außenstehende. Also wird die Klassenlehrerin uns jetzt monatlich (bzw. so oft wie nötig) Rückmeldung über Juniors Leistungen geben. *kicher* Und es wird mir ein geistiges Gabelfrühstück sein, sie zeitnah auf eben diese Rückmeldungen festzunageln. Bzw. sie anzuzweifeln und richtig zu rücken. Denn dieser Terror, dem unsere Kinder ausgesetzt sind, geht auf keine Kuhhaut. Kein Wunder, daß alle Hamburger Gymnasien darauf eingestellt sind, diese Grundschul-Defizite in den 5. und 6. Klassen zu reparieren.
Gegen Ende des Gesprächs wurde es noch richtig komisch. Meine Frau versuchte, den beiden "Pädagogen" so einige Zusammenhänge klarzumachen und ihnen zu verklickern, daß viele Vorfälle an der Grundschule Rahewinkel nicht als isolierte Events zu sehen sind, sondern ein Gesamtbild abgeben. Man merkte deutlich, daß diese beiden Kindererzieher gar nicht verstanden, wovon meine Frau sprach. Man hatte den Eindruck, daß eine solche integrierte Sichtweise über ihren geistigen Horizont geht. Kein Wunder, daß mein Sohn keinen guten Stand bei solchen Lehrern hat, kontextuelles Denken beherrscht er ebenso wie das Erkennen von Mustern und Zusammenhängen. Und, wie ich aus eigener Erfahrung weiss : Es ist nie besser, mehr zu wissen und zu verstehen als der Lehrer. Das macht einen dann doch bei eben diesen Lehrern etwas unbeliebt †¦
Am Ende meinte die Klassenlehrerin meines Sohnes noch, sich darüber beschweren zu müssen, daß wir gleich zu Direktor gehen bzw. uns zuerst mit dem zweiten Klassenlehrer austauschen als mit ihr. Sie faselte etwas von gestörtem Vertrauensverhältnis. Ich habe ihr ganz klar gesagt, daß ich auch kein Vertrauen mehr zu ihr habe. Daraufhin wurde sie ausfallend, persönlich und beleidigend. Bezeichnend.
Ich bin einmal gespannt, was beim nächsten Termin rauskommt. Denn da wir dieses Zeugnis mit den dümmlich-unqualifizierten-falschen Kommentaren nicht unterschreiben, dürften sie eigentlich schon gemerkt haben †¦
Aber egal, diesmal mit Direktor. Ich konnte mich ja gerade noch zusammennehmen und habe keine bissige Bemerkung über seine Drückebergerei beim letzten Mal gemacht. Die Eröffnung des Gesprächs entsprach genau einer der beiden Varianten, die meine Frau und ich vorher antizipiert haben. "Nun erzählen Sie doch einmal ihre Kritikpunkte". Boah, Mann, hättste die Mitschrift des Klassenlehrers gelesen, würdste nicht so naiv fragen. Aber ich reg' mich nicht auf, ich mich nicht, ich nicht !!! Meine Frau hat dann ganz cool mit den ersten Punkten unserer Kritik angefangen, obwohl ich ihr auch anmerkte, daß sie auf 180 war.
"Zensuren und die Transparenz derselben" war heute das beherrschende Thema. Und was ich mir da für Ideologien anhören musste, lässt mich im Nachhinein bei den unfairsten Lehrern meiner eigenen Schulzeit Abbitte leisten. Heutzutage ist das noch viel schlimmer, gegen die Benotungsmethoden an der Grundschule Rahewinkel waren meine eigenen Lehrer bei den Zensuren, speziell bei den mündlichen Noten, Musterbeispiele an Objektivität. Wir hatten ja beim letzten Gespräch die Klassenlehrerin aufgefordert, ihre Zensuren zu belegen. Hat sie auch gemacht. Mit einer EXCEL-Tabelle, in der Zensuren für irgendwelche Tests standen, die nie jemand, teilweise weder Kinder noch Eltern, gesehen hatten. Oder Pauschalnoten im Mündlichen für ein gesamtes Halbjahr. [Meine Frau bezweifelt, daß dies eine EXCEL-Tabelle war, sie geht davon aus, daß diese Tabelle mit WORD erstellt wurde. Ich unterstelle einmal, daß Lehrer nicht so inkompetent sind. Oder doch ? ] Die Tabelle haben wir mitgenommen, ich werde im Nachgang erst einmal prüfen, ob die schriftlichen Noten, die da drin stehen, überhaupt stimmen. Und ja, ich traue dieser Schule kein bißchen. Nach den leidvollen Erfahrungen an dieser Grundschule gehe ich ab sofort erst einmal davon aus, daß ein Lehrer Unrecht hat. Bedauerlich eigentlich, aber eben erfahrungsbasiert. Und wie bemerkte meine Frau im Nachgang doch so richtig ? Wenn ihre Umschülerinnen in der Ausbildung ihr eine solche Tabelle vorgelegt hätten, hätten sie diese nochmal schreiben müssen, denn so wenig faktenbasiert war diese eine Seite, die uns da vorgelegt (zugemutet) wurde. Aber man ist ja von der Lehrerschaft schon einiges gewohnt, aufgeklärte Eltern kann auch eine Tabelle mit Noten, von denen mehrere weder datiert noch präzisiert werden, nicht wirklich überraschen.
Anyway. Das Mündliche ist ja sooo wichtig. Jo, insbesondere beim Schreiben. Und die Klassenlehrerin hat keine Ahnung, daß Lesen und Vorlesen zwei komplett verschiedene Dinge sind. Wie insbesondere unsere Hörbuch-Konsumenten zur Genüge wissen. Aber nicht unsere Lehrer, für die ist das offenbar das Gleiche. Und da passen die Ergebnisse der benoteten Tests irgendwie nicht ins Bild, da muß frau noch schnell eine negative Generalnote erfinden. Ja, "erfinden". Denn ich bezweifle doch sehr stark, daß diese EXCEL-Tabelle oder auch nur diese Noten bereits im Vorfeld zu den Zeugnissen existierten. Auch heute merkte man deutlich, daß an die Noten nach reinem Gutdünken vergeben werden und in keinster Art und Weise die Leistungen der Kinder auch nur annähernd widerspiegeln. Wie war das noch in Englisch ? In der dritten Klasse wurden die guten Zensuren deshalb vergeben, um die Kinder zu motivieren. Als ich diesen Bullshit hörte ist mir sozusagen geistig die Kinnlade auf meine Zehen gefallen.
In jedem Fall haben wir den beiden, Direktor als auch Klassenlehrerin deutlich gemacht, daß ihre Zensurmethoden fragwürdig sind. Und in keinster Art und Weise auch nur annähernd transparent, weder für Eltern noch für sonstige Außenstehende. Also wird die Klassenlehrerin uns jetzt monatlich (bzw. so oft wie nötig) Rückmeldung über Juniors Leistungen geben. *kicher* Und es wird mir ein geistiges Gabelfrühstück sein, sie zeitnah auf eben diese Rückmeldungen festzunageln. Bzw. sie anzuzweifeln und richtig zu rücken. Denn dieser Terror, dem unsere Kinder ausgesetzt sind, geht auf keine Kuhhaut. Kein Wunder, daß alle Hamburger Gymnasien darauf eingestellt sind, diese Grundschul-Defizite in den 5. und 6. Klassen zu reparieren.
Gegen Ende des Gesprächs wurde es noch richtig komisch. Meine Frau versuchte, den beiden "Pädagogen" so einige Zusammenhänge klarzumachen und ihnen zu verklickern, daß viele Vorfälle an der Grundschule Rahewinkel nicht als isolierte Events zu sehen sind, sondern ein Gesamtbild abgeben. Man merkte deutlich, daß diese beiden Kindererzieher gar nicht verstanden, wovon meine Frau sprach. Man hatte den Eindruck, daß eine solche integrierte Sichtweise über ihren geistigen Horizont geht. Kein Wunder, daß mein Sohn keinen guten Stand bei solchen Lehrern hat, kontextuelles Denken beherrscht er ebenso wie das Erkennen von Mustern und Zusammenhängen. Und, wie ich aus eigener Erfahrung weiss : Es ist nie besser, mehr zu wissen und zu verstehen als der Lehrer. Das macht einen dann doch bei eben diesen Lehrern etwas unbeliebt †¦
Am Ende meinte die Klassenlehrerin meines Sohnes noch, sich darüber beschweren zu müssen, daß wir gleich zu Direktor gehen bzw. uns zuerst mit dem zweiten Klassenlehrer austauschen als mit ihr. Sie faselte etwas von gestörtem Vertrauensverhältnis. Ich habe ihr ganz klar gesagt, daß ich auch kein Vertrauen mehr zu ihr habe. Daraufhin wurde sie ausfallend, persönlich und beleidigend. Bezeichnend.
Ich bin einmal gespannt, was beim nächsten Termin rauskommt. Denn da wir dieses Zeugnis mit den dümmlich-unqualifizierten-falschen Kommentaren nicht unterschreiben, dürften sie eigentlich schon gemerkt haben †¦
Oder wie es ein Bekannter (sehr guter Lehrer) von mir mal formuliert hat: "Ein Lehrer, der einen Schüler nicht um eine Zensur hoch- oder runterprüfen kann, hat seinen Beruf verfehlt ..."