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Andre Norton : Das große Abenteuer des Mutanten
Geschrieben von
† a3kHH
,
03 April 2010
·
2.381 Aufrufe
Rezensionen
Andre Norton : Das große Abenteuer des Mutanten
Originalausgabe 1952 Daybreak - 2250 A.D.
deutsche Ausgabe 1965
Übersetzer : Gisela Stege
160 Seiten
Die atomare Feuerwalze rollte über die Erde hinweg, sie hinterließ Ruinen, Tod und Chaos.
Nur in einigen wenigen abgelegenen Gebieten bestand das Leben weiter ...
Seit den Tagen der Vernichtung sind zwei Jahrhunderte vergangen, und die Nachkommen der Überlebenden wissen nichts mehr von der Zivilisation ihrer Ahnen.
Fors, der junge Mann vom Puma-Klan, ist anders als seine Stammesgenossen.
Er verläßt eines Tages die Gemeinschaft und macht sich auf die Suche nach den Spuren der Vergangenheit ...
Soweit der Klappentext. Andre Norton schildert hier eine postatomare Gesellschaft, die auf das zivilisatorische Niveau des Mittelalters zurückgeworfen wurde. Als Amerikanerin lehnt sie sich dabei allerdings an das amerikanische Mittelalter an, Ritter und Burgen kommen nicht vor. In den Bergen leben die Sternenmänner, auf den Ebenen die "nomadisierenden Prärieleute". Viele Städte sind verstrahlt, Tiere mutiert. Mutierte Menschen werden umgebracht oder aus der Gemeinschaft ausgestoßen. In diesem Setting erzählt Andre Norton eine Geschichte über Freundschaft und Toleranz, im Endeffekt ein zutiefst humanistische Story. Natürlich mit Abstrichen, die mutierten Ratten, die aufgrund ihrer Mutation auch Intelligenz besitzen, werden als böse Antagonisten dargestellt und nicht weiter beleuchtet. Dagegen wird die Intoleranz der menschlichen Gemeinschaften aufgezeigt und durch Fors und Arsakane, sein Freund von den Prärieleuten, durchbrochen. Am Ende blickt man optimistisch in die Zukunft, die Menschen werden ihre Zivilisation wieder errichten, besser und humaner als früher.
Zur Autorin ist einiges zu sagen. Ich kann es nicht besser ausdrücken als Erik Schreiber in seinem Phantastischem Bücherbrief :
Eine faszinierende Autorin, von der ich viele spannende SF- und Fantasy-Geschichten gelesen habe. Auch "Daybreak - 2250 A.D." ist durchaus lesenswert, insbesondere aufgrund der Kürze. Heutzutage ist es ja üblich, eher längere Romane zu schreiben und Protagonisten als auch Umwelt detailliert zu beleuchten. Vor einem halben Jahrhundert war dies noch anders und ich fand es erfrischend, einmal wieder einen kurzen abgeschlossenen Roman zu lesen, von dem keine Fortsetzungen existieren.
Originalausgabe 1952 Daybreak - 2250 A.D.
deutsche Ausgabe 1965
Übersetzer : Gisela Stege
160 Seiten
Die atomare Feuerwalze rollte über die Erde hinweg, sie hinterließ Ruinen, Tod und Chaos.
Nur in einigen wenigen abgelegenen Gebieten bestand das Leben weiter ...
Seit den Tagen der Vernichtung sind zwei Jahrhunderte vergangen, und die Nachkommen der Überlebenden wissen nichts mehr von der Zivilisation ihrer Ahnen.
Fors, der junge Mann vom Puma-Klan, ist anders als seine Stammesgenossen.
Er verläßt eines Tages die Gemeinschaft und macht sich auf die Suche nach den Spuren der Vergangenheit ...
Soweit der Klappentext. Andre Norton schildert hier eine postatomare Gesellschaft, die auf das zivilisatorische Niveau des Mittelalters zurückgeworfen wurde. Als Amerikanerin lehnt sie sich dabei allerdings an das amerikanische Mittelalter an, Ritter und Burgen kommen nicht vor. In den Bergen leben die Sternenmänner, auf den Ebenen die "nomadisierenden Prärieleute". Viele Städte sind verstrahlt, Tiere mutiert. Mutierte Menschen werden umgebracht oder aus der Gemeinschaft ausgestoßen. In diesem Setting erzählt Andre Norton eine Geschichte über Freundschaft und Toleranz, im Endeffekt ein zutiefst humanistische Story. Natürlich mit Abstrichen, die mutierten Ratten, die aufgrund ihrer Mutation auch Intelligenz besitzen, werden als böse Antagonisten dargestellt und nicht weiter beleuchtet. Dagegen wird die Intoleranz der menschlichen Gemeinschaften aufgezeigt und durch Fors und Arsakane, sein Freund von den Prärieleuten, durchbrochen. Am Ende blickt man optimistisch in die Zukunft, die Menschen werden ihre Zivilisation wieder errichten, besser und humaner als früher.
Zur Autorin ist einiges zu sagen. Ich kann es nicht besser ausdrücken als Erik Schreiber in seinem Phantastischem Bücherbrief :
ZITAT
Andre Norton wurde am 17. Februar 1912 in Cleveland / Ohio / USA als Alice Mary Norton geboren. Ihr erstes Pseudonym war Andrew North, weil sie der Überzeugung war, ein männliches Pseudonym würde ihr eher helfen. 1934 übernahm sie ihr Pseudonym Andre Norton als eigenen Namen. Es war zu ihrer Zeit nicht üblich, dass Frauen Phantastik schrieben und so ging sie davon aus, dass ihr männlicher Name beim Verkauf hilfreicher sein würde. Sie studierte an der Western Reserve University und trat 1932 eine Stelle als Bibliothekarin der örtlichen Bibliothek an. 1950 wurde sie aus gesundheitlichenGründen entlassen. Im zweiten Weltkrieg arbeitete sie als Sonderbibliothekarin in Washington in der Kongressbibliothek. Von 1950 bis 1958 arbeitete sie für denGnome Verlag, der sich auf phantastische Literatur, insbesondere Science Fiction spezialisierte. Seit 1958 schrieb sie freiberuflich als Autorin. Ihre Werke bezogen sichnicht nur auf die Phantastik. In ihrer schriftstellerischen Karriere schrieb sie mehr als 130 Romane. Die Themen befassten sich mit Kriminalromanen, Western und Spionageromane, historische Romane, Piratenromane und Abenteuerromane. Und natürlich mit Science Fiction und Fantasy. Mit Science Fiction Romanen begann sie ihre Karriere, als sie beim Gnome Verlag arbeitete. Dort hatte sie die Stelle einer Lektorin für Jugend-SF inne. Ihre ersten Geschichten waren zunächst keine Science Fiction und zählten vor allem zu den Jugendbüchern. Mit dem Nachdruck bei Donald Wollheim erreichten ihre Bücher ein Erwachsenenpublikum. Ihre Science Fiction ist eine ohne viel Technik. Bei ihr gibt es keine Weltraumschlachten oder große Space Operas. Ihre Zukunfts-Romane spielen in einem eigenen Kosmos. Dabei ist das den Lesern gar nicht so bewusst geworden, da auf diesen Kosmos wenig hingewiesen wird. Viel bekannter sind daher ihre Fantasy-Romane des Hexenwelt-Zyklus. Die berühmtesten Romane gehören zweifelsfrei zur Serie der WITCHWORLD Romane. Die Romane um die Witch World erzählen in vielen Einzelheiten alles über diesen besonderen Planeten. Der matriarchalisch geprägte Planet kann nur durch gut versteckte Durchgänge von der Erde aus erreicht werden. Zu dieser Romanreihe gehören mehr als 30 Erzählungen. Ihr umfangreichster Roman zu diesem Thema ist der 1972 erschienene THE CRYSTAL CRYPHON, zu deutsch DER KRISTALLENE GREIF. Die alten Rassen stehen im Vordergrund und der Leser erfährt wesentlich mehr über sie und den Einfluss auf die Welt. Kerovan, der Halbmensch, wird als Missgeburt angesehen und folgt den Spuren, den die Alten hinterließen. Ebenso werden die Informationen über das alltägliche Leben vor dem Auge des Lesers ausgebreitet.
Ihre erste Geschichte erschien 1947 unter dem Titel THE PEOPLE OF THE CRATER, obwohl sie schon in den dreißiger Jahren geschrieben wurde. Ihr erster Roman erschien 1952 als STAR MAN†™S SON, später auch als STAR MAN†™S SON 2250 A.D. und DAYBREAK 2250 A.D. neu aufgelegt. Andre Norton war eine Vertreterin der abenteuerlichen Unterhaltung. Das Zielpublikum war von Anfang an auf die männliche Jugend ausgerichtet. Ihre Helden war in der Hauptsache die sogenannten †šedlen Wilden†™ die zudem mit besonderen Kräften ausgestattet waren. In ihrer Begleitung fanden sich sehr oft Tiere, die auf diese Kräfte reagierten. Andre Norton ist eine der aktivsten Schriftstellerinnen. Mit ihrer Arbeit beeinflusste sie sehr stark andere Autorinnen des Genres. Hier sind zum Beispiel die wesentliche bekannteren Marion Zimmer Bradley zu nennen, Anne McCaffrey und C. J. Cherryh. Aber ihre Arbeit blieb lange Zeit unbeachtet und ungewürdigt. Dabei wurden ihre Werke bereits seit Ende der 50er Jahre ins Deutsche übertragen. Die Gruppe †šScience Fiction and Fantasy Writers of America†™ schuf vor einiger Zeit den ANDRE NORTON AWARD für junge Erwachsene und soll 2006 zum ersten Mal verliehen werden. Sie selbst konnte erst spät Preise für ihre Werke in Empfang nehmen. 1977 erhielt sie als ersten Preis, nach 30 Jahren als Autorin, den Grand Master of Fantasy Award. Ihm folgten unter anderem der Gandalf Award und der Nebula. Bereits im Oktober 2002 erkrankte Andre Norton ernsthaft und wurde am 28. Oktober in das Krankenhaus eingeliefert, wo sie mehrere Tage verbringen musste. Sie starb im Alter von 93 Jahren am 17. März 2005 an Herzversagen in Nashville, Tennesee / USA. Noch vor ihrem Tod bat sie darum, nicht beerdigt zu werden. Wenn es nach ihrem Willen geht, möchte sie mit Kopien ihres ersten und letzten Buches verbrannt werden.
Ihre erste Geschichte erschien 1947 unter dem Titel THE PEOPLE OF THE CRATER, obwohl sie schon in den dreißiger Jahren geschrieben wurde. Ihr erster Roman erschien 1952 als STAR MAN†™S SON, später auch als STAR MAN†™S SON 2250 A.D. und DAYBREAK 2250 A.D. neu aufgelegt. Andre Norton war eine Vertreterin der abenteuerlichen Unterhaltung. Das Zielpublikum war von Anfang an auf die männliche Jugend ausgerichtet. Ihre Helden war in der Hauptsache die sogenannten †šedlen Wilden†™ die zudem mit besonderen Kräften ausgestattet waren. In ihrer Begleitung fanden sich sehr oft Tiere, die auf diese Kräfte reagierten. Andre Norton ist eine der aktivsten Schriftstellerinnen. Mit ihrer Arbeit beeinflusste sie sehr stark andere Autorinnen des Genres. Hier sind zum Beispiel die wesentliche bekannteren Marion Zimmer Bradley zu nennen, Anne McCaffrey und C. J. Cherryh. Aber ihre Arbeit blieb lange Zeit unbeachtet und ungewürdigt. Dabei wurden ihre Werke bereits seit Ende der 50er Jahre ins Deutsche übertragen. Die Gruppe †šScience Fiction and Fantasy Writers of America†™ schuf vor einiger Zeit den ANDRE NORTON AWARD für junge Erwachsene und soll 2006 zum ersten Mal verliehen werden. Sie selbst konnte erst spät Preise für ihre Werke in Empfang nehmen. 1977 erhielt sie als ersten Preis, nach 30 Jahren als Autorin, den Grand Master of Fantasy Award. Ihm folgten unter anderem der Gandalf Award und der Nebula. Bereits im Oktober 2002 erkrankte Andre Norton ernsthaft und wurde am 28. Oktober in das Krankenhaus eingeliefert, wo sie mehrere Tage verbringen musste. Sie starb im Alter von 93 Jahren am 17. März 2005 an Herzversagen in Nashville, Tennesee / USA. Noch vor ihrem Tod bat sie darum, nicht beerdigt zu werden. Wenn es nach ihrem Willen geht, möchte sie mit Kopien ihres ersten und letzten Buches verbrannt werden.
Eine faszinierende Autorin, von der ich viele spannende SF- und Fantasy-Geschichten gelesen habe. Auch "Daybreak - 2250 A.D." ist durchaus lesenswert, insbesondere aufgrund der Kürze. Heutzutage ist es ja üblich, eher längere Romane zu schreiben und Protagonisten als auch Umwelt detailliert zu beleuchten. Vor einem halben Jahrhundert war dies noch anders und ich fand es erfrischend, einmal wieder einen kurzen abgeschlossenen Roman zu lesen, von dem keine Fortsetzungen existieren.