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Heftromane und Romanserien

Geschrieben von †  a3kHH , 17 Juli 2010 · 439 Aufrufe

SF allgemein
Mir gefallen die Serien aus den Kleinverlagen besser als die am Kiosk vertriebenen. Am deutlichsten aufgefallen ist mir das bei "Perry Rhodan", bei dem ich bei Nummer 2500 eingestiegen und noch vor der Nummer 2550 wieder ausgestiegen. Dabei waren die Hefte so schlecht nicht, mir als Altfan sind da einige echte Perlen untergekommen. Doch trotzdem las ich lieber Schmöker aus der Romantruhe oder von Atlantis. Irritierend, denn "Heftroman ist Heftroman", dachte ich. "Warum begeistern mich die kommerziell am Hauptbahnhof vertriebenen Hefte so viel weniger ?"
Ganz einfach, weil ich hier Äpfel mit Birnen vergleiche. Der Vergleich dieser beiden Serienformen ist einfach unzulässig. Das wurde mir klar, als ich mir die neuen Kelter-Serien besorgte. Denn neugierig geworden wollte ich wissen, was denn andere Autoren mit den bekannten Themen machten. Sieht man von dem Totalausfall "Mythenland" ab waren "David Johnson" und "Roberta Lee" nicht schlecht - konnten aber mit der "Schatzjägerin" nicht mithalten. Was, wenn man genau überlegt, kein Wunder ist : Die Heftromane erscheinen wöchentlich, jede Woche muß sich der Autor oder das Autorenteam etwas aus den Rippen schnitzen. Die Romanserie aus der Romantruhe erscheint maximal monatlich, der Autor hat viel mehr Zeit für seinen kreativen Prozeß.
Das war mir so in dieser Deutlichkeit nicht bewusst. Und das erklärt auch das deutlich über den Heftromanen liegende Niveau etwa von "Rettungskreuzer Ikarus". Ohne den Zeitdruck eines wöchentlich abzuliefernden Heftes kann man einfach viel entspannter schreiben, speziell wenn die Fans dieser Serien auch schon mal Verzögerungen von mehreren Wochen verzeihen. Deshalb ist es auch einfach falsch, zu sagen daß auch Kleinverlage Heftromanserien herausbringen, das tun sie einfach nicht (jedenfalls kenne ich keine). Auch wenn die Organisation mit Expose und so weiter ähnlich zu sein scheint, so ist diese Ähnlichkeit doch nur sehr vordergründig. Mein Fehler, darauf hereingefallen zu sein und nicht tief genug in den Entstehungsprozeß einzusteigen.
Ich habe das Lesen von (aktuellen) Heftromanserien jetzt komplett aufgegeben. Das bringt mir nichts mehr. Als Trivialroman "brauche" ich mindestens das Niveau von Romanserien, weniger finde ich unbefriedigend. Aber es beruhigt mich doch sehr, daß die Helden meiner Jugend nicht schlechter sondern ich nur einfach älter geworden bin.



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Gallagher
Jul 17 2010 15:04
Auch ein dreimonatiger Erscheinungsrhythmus wie bei "Ikarus" kann stressig sein - wir schreiben nach Exposés und haben ein Lektorat sowie Abgabefristen, genau wie bei den "richtigen" (d.h. grossen) Verlagen. Hinzu kommt, dass die "Ikarus"-Autoren von ihrer Schreibe i.d.R. nicht leben, sondern noch einen Brot-Job haben. Also, entspannt schreibe ich meine "Ikarus"-Romane nicht gerade...

Freut mich trotzdem zu hoeren, dass es dir gefaellt...
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