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Markus Heitz : Ulldart

Geschrieben von †  a3kHH , 29 Januar 2011 · 1.315 Aufrufe

Rezensionen




Markus Heitz : Ulldart - Die dunkle Zeit

Schatten über Ulldart
Heyne 9174 (2002)
Piper 8528 (2004) {12. Auflage 2010}
Der Orden der Schwerter
Heyne 9175 (2002)
Piper 8529 (2004)
Das Zeichen des Dunklen Gottes
Heyne 9176 (2002)
Piper 8530 (2004)
Unter den Augen Tzulans
Heyne 9177 (2003)
Piper 8531 (2005)
Die Magie des Herrschers
Piper 8532 (2005)
Die Quellen des Bösen
Piper 8546 (2005)
Die Magie des Herrschers und Die Quellen des Bösen sind im Heyne-Verlag gekürzt als Die Stimme der Magie 2003 erschienen. Details dazu findet man auf ulldart.de.

Markus Heitz : Ulldart - Zeit des Neuen

Trügerischer Friede
Piper 6578 (2005)
Brennende Kontinente
Piper 6585 (2006)
Fatales Vermächtnis
Piper 6612 (2007)

Als Ausgangsbasis legte ich eine Situation fest, in der auf dem Kontinent Ulldart alles in geregelten Bahnen verläuft: Auseinandersetzungen zwischen Königreichen werden durch spezielle Einheiten nach festen Regeln ausgetragen, Kriege im großen Stil sind unbekannt, Magie existiert nur bei einer bestimmten Rasse, und diese hat keine andere Aufgabe, als zu heilen. Die Reiche haben sich auf einen 1000-jährigen Friedensvertrag geeinigt. Alles könnte ohne Gefahr andauern.

Wenn es diese eine unglückselige, verstümmelte Prophezeiung nicht gäbe, dass im Falle des Todes des Prinzen von Tarpol die sogenannte "Dunkle Zeit" zurückkehrt. Nun wird alles unternommen, diesen Jungen vor Gefahren zu beschützen, denn es gibt durchaus Strömungen, die der "Dunklen Zeit" positiv gegenüberstehen. Und plötzlich steht die Frage im Raum, ob es heißt "im Falle des Todes des Prinzen" oder "wenn der Tod des Prinzen nicht eintritt"... Was zunächst als relativ einfacher Handlungsstrang beginnt, wird im Laufe der Serie mit relevanten Nebenschauplätzen und Charakteren ausgebaut....

Quelle : Markus Heitz

Nichts Neues unter der Sonne. Aber das war auch gar nicht beabsichtigt : "Es ging mir nicht darum, etwas absolut Neues zu erfinden, was auch ziemlich schwierig sein dürfte, mal abgesehen von meiner Hintergrundwelt. Die Handlung sollte frisch und unterhaltsam sein, bekannte Motive werden dabei aufgegriffen und in neuer Form verworben. Das Motiv des dicken, jugendlichen Versagers, der nach und nach heranreift und alles versucht, um bestehendes Unrecht abzuschaffen und Gerechtigkeit zu erschaffen. Das Motiv des schuldlos Schuldigwerdens, weil sich die Hauptfigur irgendwann wegen des äußeren Drucks nicht mehr zu helfen weiß und nach dem Dunklen greift, ihn andere regelrecht in die Arme des Bösen treiben. Das Motiv des Bösen, das einmal in brachialer Gestalt, ein anderes Mal mit perfekter Freundlichkeit und gewissenloser Hinterlist auftritt." Dies hat Markus Heitz gut in eine Romanserie umgesetzt, die sich nett und gefällig liest. Angenehm dabei ist die Beschränkung auf Menschen, es gibt weder Elfen noch Zwerge. Und interessant ist ebenfalls der Blick nach Osten, die Namen und Motive sind der osteuropäischen Tradition entnommen.

Auch hier war der Anstoß der Remittenden-Stapel von Thalia. Dort habe ich neben diversen Stackpole-Romanen auch von Markus Heitz neben einem Sachbuch (!) auch zwei Romane des Ulldart-Zyklus gekauft - und die Steampunk-Fantasy "Die Mächte des Feuers". Letzterer hat mich so überzeugt, daß ich mir über Transgalaxis die restlichen Romane des Ulldart-Zyklus besorgt habe und sie durchgeschmökerte. Hat sich gelohnt, der Zyklus war interessant. Zwar detailliert, aber nicht langwierig oder zäh, er las sich flott runter. Um so unverständlicher die Tatsache, daß er bei Heyne zunächst gekürzt erschien : "Nach einem Gespräch mit Frau Friedel Wahren stand die Sache fest: Es sollte eine sechsteilige Serie werden, dem Geschehen nach wiederum in zwei Trilogien geteilt. Der nächste Band entstand sehr rasch. Der Plot und die Geschichte, das spürte ich beim Schreiben, gaben mehr her als nur drei Bände, wie ich es ursprünglich vorgesehen hatte. Band vier entstand innerhalb von zwei Monaten, Band fünf und sechs nahmen jeweils drei Monate in Anspruch. Sie wurden [vom Heyne-Verlag] in einem Buch zusammengefasst. [...] JETZT hat sich mit dem Wechsel der Recht an den Piper Verlag einiges geändert. Ulldart bekommt sechs Bände, wie es immer schon geplant gewesen war. Weiterhin sind zwei Nachfolgebände vom Verlag bestellt worden. So kann's gehen.... "

Die Piper-Ausgabe ist also die vollständige Ausgabe, so wie sie vom Autor geplant war. Ich finde es bedauerlich, daß der Heyne-Verlag nach dem Weggang von Wolfgang Jeschke offenbar nicht einmal in der Lage zu sein scheint, komplette Romane zu veröffentlichen. Das, was Markus Heitz hier nur im Hintergrund mitschwingen lässt, ist mir bereits bei der ersten oberflächlichen Suche nach dem Ulldart-Zyklus unangenehm aufgefallen. Ich frage mich, ob bereits jetzt übersetzte Romane im Heyne-Verlag gekürzt erscheinen bzw. wie lange es noch dauert, bis diese Unart dort wieder en vogue ist.

Es dürfte Markus Heitz auch Spaß gemacht haben, diesen Zyklus zu schreiben, er mußte mit drei Folgebänden (Ulldart - Zeit des Neuen) noch einen draufsetzen und dabei so viel als möglich durcheinanderwirbeln. Hier schimmert allerdings an einigen Stellen durch, daß dieser Folgezyklus nachgeschoben wurde und nicht von Anfang an geplant war. Dabei ist, genauso wie bei der Rezeption des Zyklus, zu berücksichtigen, daß Ulldart die ersten Romane von Markus Heitz gewesen sind, sie entstanden ab 1997. Liest man weitere Bücher von ihm, kann man sehr gut nachvollziehen, wie sich ein Schriftsteller im Laufe der Romane weiterentwickelt.

Zu diesem Zyklus gibt es auch eine Internetseite, aus der alle obigen Zitate entnommen sind : ulldart.de. Schön gemacht mit vielen weiteren Infos. Hier gibt Markus Heitz Einblicke in die Entstehung von Ulldart und seine eigenen Zweifel während des Schreibens. Ein empfehlenswerter Link für Fans und Literatur-Interessierte.

Insgesamt ein netter Zyklus, nichts Neues, aber interessant erzählt und nicht altbacken. Für die Fans epischer Phantastik sehr zu empfehlen.



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