Irene Salzmann : Die Spielhölle
Dirk van den Boom : Requiem
Martin Kay : Konvoi
Ein Unfall in einer als Spielcasino umgebauten Raumstation führt nicht nur zum Ausfall aller Systeme, das Casino treibt auch antriebslos auf die Sonne zu. Dies ruft das Ikarus-Team auf den Plan und sie treffen dort unter anderem auf Jason, einen eher windigen Händler und seine Partnerin Shilla, eine vizianische Telepathin. Im Verlauf der Rettungsaktion wird Captain Sentenza von zwei Außerirdischen Koordinaten eines unbekannten Planeten übergeben.
Nach einem Rettungseinsatz steuert das Ikarus-Team die Koordinaten an, die sie in "Die Spielhölle" zugespielt bekommen haben. Sie entdecken einen Planeten, auf dem durch einen außerirdischen halborganischen Computer alles nach seinem Bild umgebaut wurde. Die Ikarus wird als Eindringling identifiziert, ebenso die die Crew. Während die Ikarus zerstört wird, kann sich die Crew behaupten und ihrerseits den Computer zerstören. Sentenza behält eine Probe der organischen Komponente.
Captain Sentenza hat seine unehrenhafte Entlassung aus der multiimperialen Raumflotte nicht selbst verursacht, sondern war nur das Bauernopfer, das benötigt wurde, um die Unfähigkeit von Joran, dem kaiserlichen Prinzen zu vertuschen. Der von Joran verursachte Unfall hat den Prinzen fürchterlich entstellt, Transplantate verträgt er nicht, so daß sein Aussehen sehr an Frankenstein erinnert. Prinz Joran gibt Sentenza die Schuld an seinem Unfall und verfolgt ihn als auch alle, die mit ihm zu tun haben. So versucht er, die Errichtung eines neuen Sternentors zu sabotieren, indem er einen der dafür benötigten Raumtender der DINOSAURIER-Klasse entführen will. Die Ikarus-Crew macht ihm einen Strich durch die Rechnung.
Also dieser Jason Knight ist ja so was von Han Solo, daß ich den jüngeren Harrison Ford beim Lesen praktisch direkt vor meinen Augen sah. Geklaut, aber gut geklaut, denn außer dem Typus erinnert nichts an Star Wars. Sehr gelungen auch die Darstellung eines ET-Geräts, das dem Leser als vollständig aus Fraktalen bestehend geschildert wird. Auch der von Martin Kay beschriebene Raumkampf hat mir persönlich gut gefallen, die Bösen sind hier echt böse und nicht dumm-böse. Die Ikarus-Leute gewinnen nicht weil sie "intelligenter, ethischer und damit besser" sind, sondern weil ihnen auch der Zufall hilft. Der wiederum wird von dem sparsam eingesetzten Überwesen Lear beeinflusst, so daß das Ganze durchaus eine innere Logik hat. Lear ist nicht ES, sondern eine Art Android, ein Wächter eines früher existierenden Volkes, ist also alles andere als eine omnipotente Superintelligenz. Gelungene Action-SF, Leseproben gibt's bei beam.
Nach dem Boom-Auftakt von Sylke Brandt und ihrem Bruder, Dirk van den Boom, geben mit diesen Romanen auch Irene Salzmann und Martin Kay ihr Ikarus-Debut. Später werden noch Thomas Folgmann, Achim Hiltrop, Nicole Rensmann und Erik Schreiber dazustoßen. Soweit ich die Romane bisher gelesen habe, ordnen sich alle harmonisch in das Ikarus-Universum ein, man (ich zumindest) erkennt keine Stil- oder Logik-Brüche. Und wenn ich auch nicht jeden Roman gleich gut finde, ist das soweit ich das bisher absehen kann wohl eher ein Problem der Serie und nicht der Autoren (aber dazu komme ich im Detail und mit meinem berüchtigtem Charme, wenn die Romane dran sind). Ich jedenfalls wurde nach dem Lesen der Serie auch auf weitere Bücher dieser Autoren neugierig, für diejenigen, denen es ebenso geht, hier die Homepages / Blogs :
Dirk van den Boom : http://www.sf-boom.de/
Sylke Brandt : http://www.shei.de/html/auswahl.html
Irene Salzmann : keine bekannt, Autorinnen-Infos gibt es bei Literra
Martin Kay : http://kaylog.wordpress.com/
Thomas Folgmann : keine bekannt
Achim Hiltrop : http://www.scifinet....agher/index.php?
Nicole Rensmann : http://www.blog.nicole-rensmann.de/
Erik Schreiber : Viel(kurz)rezensent, Homepage weiss ich nicht, aber seit Neuestem hat er einen Verlag Saphir im Stahl