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Guttenberg auch von SF-Dinosaurier abgeschrieben !

Geschrieben von †  a3kHH , 19 Februar 2011 · 2.137 Aufrufe

Politik
Nachdem in den letzten Tagen so viel in der Presse über die Plagiate des Herrn Guttenberg zu lesen war, habe ich mir, mißtrauisch geworden, auch einmal persönlich seine Arbeit vorgenommen. Und was muß ich da lesen ? "Und". Einfach so, ohne Angabe meines Blogs ! Da hat doch tatsächlich einer unserer Minister aus meinem Blog ein "Und" gecopypastet. Unglaublich, Herr Guttenberg schreibt vom SF-Dinosaurier ab !



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Gallagher
Feb 19 2011 15:14
Ach herrjeh. Der arme Selbstverteidigungsminister. Ich hoffe, es kommt zu einer außergerichtlichen Einigung laugh.gif
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Wahrscheinlich war's ja eher der Ghostwriter von Guttenberg, der abgeschrieben hat.
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Gallagher
Feb 19 2011 23:39
Das kommt davon, wenn man einen Praktikanten an so was läßt. laugh.gif
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Henrik Fisch
Feb 20 2011 01:11
Es wird noch härter: Bei mir hat er einen Teil meines Namens geklaut: "sch" aus "Fisch" ... bei ihm getarnt als "schließlich"! Unerhört!
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ShockWaveRider
Feb 22 2011 12:51
Und von meinem Blog hat er den Buchstaben "a" geklaut. Wo kann ich den Schadenersatz einklagen?

Aber mal im Ernst - wen interessiert schon so eine abgehobene juristische Dissertation von einem Freiherrn?

Hier ein Plagiatsstreit, bei dem es wirklich um Geld Kunst geht: Indira Weis: Es hat sich ausgejodelt

Gruß
Ralf,
geht mal wieder 10 Meter zum nächsten Klo
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ZITAT
Aber mal im Ernst - wen interessiert schon so eine abgehobene juristische Dissertation von einem Freiherrn?


Mich interessiert das sehr. Was Guttenberg gemacht hat, ist schlicht und ergreifend Betrug. Das müsste normalerweise schon bei einer Seminararbeit Konsequenzen haben, bei einer Diss ist es schlicht indiskutabel.
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ZITAT
Simon, in Deutschland ist das seit Jahrzehnten gang und gäbe.


Das bezweifle ich und deckt sich auch keineswegs mit dem, was ich gerade erst letzte Woche an einer Tagung mit deutschen Wissenschaftlern verschiedenster Felder gehört habe.
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Simon, es gibt einen Berufszweig von Ghostwritern hier in Deutschland. Wovon glaubst Du denn, leben die?


Weiss ich nicht. Ich sage auch nicht, dass es keine Plagiate gibt. Aber zwischen "es kommt vor" und es ist "gang und gäbe" ist ein ziemlich grosser Unterschied. Ich habe ja auch zeitenweise in Deutschland studiert, bin mit deutschen Wissenschaftlern in Kontakt und lese genug deutsche Dissertationen. Ich behaupte, dass ich ungefähr abschätzen kann, was in den Geisteswissenschaften gang und gäbe ist (da vertraue ich doch lieber auf meine eigenen Erfahrungen als auf die Behauptungen irgendwelcher ominöser Ghostwriter). Und dass ausgerechnet unter den Juristen die ethischen Standards so viel niedriger sind als in anderen Disziplinen, mag ich nicht recht glauben.

EDIT: Vor allem, finde ich es mehr als dreist, wenn sich Guttenberg für "Fehler entschuldigt". Das sind keine Fehler, sondern offensichtlich vorsätzlicher Betrug. Frank Weinreich bringt es in seinem Blog schön auf den Punkt.
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Von daher empfinde ich diesen Bruhei um Guttenberg einfach nur lächerlich.

Ich sehe nicht, was daran lächerlich sein soll, wenn ein Minister sich offensichtlich des Betrugs schuldig gemacht hat.
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ZITAT(a3kHH @ 23.02.2011, 17:24)
Ach komm, welcher intelligente Mensch außerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft nimmt einen Doktortitel denn noch ernst ?


Wer das ernst nimmt und wer nicht, ändert nichts am Tatbestand.
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Frank Böhmert
Feb 23 2011 18:39
An der Doktortitel-Erschleichung finde ich als Nichtakademiker zweierlei bedenklich:

Erstens, es ist keine Jugendsünde wie irgendwelches Abschreiben in der Schule. Das hat der gute Mann als im Leben stehender Erwachsener und gewählter Politiker gemacht.

Zweitens, damals bei der Kundusaffäre stand Aussage gegen Aussage, Guttenbergs gegen die der beiden Mitarbeiter, die er entlassen hat. Sie hatten ihm vorgeworfen, ein Gespräch anders dargestellt zu haben, als es in Wirklichkeit abgelaufen ist. Das müsste man im Lichte seines Herumwindens in Sachen Plagiat eigentlich neu aufrollen.
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ShockWaveRider
Feb 25 2011 10:13
Ich habe auch lange geschwankt, wie schwerwiegend ich das Guttenplag finden soll.
Aber mittlerweile hat das Ausmaße erreicht (deutlich mehr als 10% der Arbeit ohne Quellenangabe übernommen, Arbeit des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages möglicherweise mißbraucht), die meine Toleranzschwelle überschreiten.
Der Mann soll zurücktreten und sich den strafrechtlichen Ermittlungen stellen.

Gruß
Ralf
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ZITAT
Das liegt aber sicher auch daran, daß ich seit meinem Studium Doktoren und Professoren grundsätzlich sowieso nicht ernst nehme. Denn die Inkompetenz, die mir da entgegengeschlagen ist, auch und gerade aus Akademikerkreisen, hat mich vollständig von jeglicher Titelhörigkeit befreit..


Mit "Titelhörigkeit" hat die ganze Sache eigentlich nur insofern zu tun, als es tatsächlich seltsam ist, wenn offensichtlicher Betrug bei einem hohen Politiker keine Konsequenzen haben soll.
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ZITAT(a3kHH @ 26.02.2011, 08:36)
ZITAT(simifilm @ 23.02.2011, 08:16)
Das bezweifle ich und deckt sich auch keineswegs mit dem, was ich gerade erst letzte Woche an einer Tagung mit deutschen Wissenschaftlern verschiedenster Felder gehört habe.
http://www.zeit.de/s...issenschaft-uni


Und?
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Ich habe nie behauptet, dass ein akademischer Titel etwas an sich Wertvolles ist (wie überall überwiegen auch bei den Dissertationen die belanglosen). Aber ist etwas, für das man bestimmte Leistungen erbringen, sich an gewisse Regeln halten muss. Wenn jemand systematisch und vorsätzlich gegen diese Regeln verstösst, dann ist das Betrug - unabhängig davon, wie wertvoll oder wertlos der Titel ist. Und daran ändern auch persönliche Ressentiments nichts.

Vielleicht haben wir ja unterschiedliche Vorstellungen davon, was "gang und gäbe" bedeutet. Dass Plagiate an sich nichts Neues sind, habe ich nie bestritten. "Gang und gäbe" heisst in meinem Verständnis aber, dass es häufig vorkommt, fast normal ist. Und davon kann gemäss meiner eigenen Erfahrung wirklich nicht die Rede sein. Selbst die Aussage, dass das ein "erklecklicher Anteil" ist (würde für mich bedeuten, etwas im Bereich von einem Viertel aller Doktoranden), würde ich klar bestreiten. Wenn das tatsächlich ein so erklecklicher Anteil wäre, würde das bedeuten, dass mein weiterer Bekanntenkreis, in dem sich unzählige Leute während Jahren mit ihren Dissertationen abmühen bzw. abgemüht haben, völlig ausserhalb des statistischen Durchschnitts liegen. Und ich sehe eigentlich keinen vernünftigen Grund, warum dem so sein sollte.

(Plagiieren ist übrigens auch nicht mit dem Kaufen von Titeln von obskuren Unis gleichzusetzen. Beides ist ein Zeichen von Titelgeilheit und Eitelkeit, aber nur das Eine davon ist Betrug. Wenn Guttenberg einen Titel der Universität von Tuvalu hätte, wäre der in der Tat von Anfang an von niemandem ernst genommen worden. Er hat sich den Titel aber von einer "echten" deutschen Uni ergaunert).

Und selbst wenn es so gang und gäbe wäre, wie Du behauptest, sehe ich nicht, warum es weniger gravierend sein soll. Wird vorsätzlicher Betrug weniger schlimm, wenn er von vielen praktiziert wird?
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Guttenberg ist zurückgetreten! Zugegeben hat er aber anscheinend immer noch nichts. Erstaunt mich zwar, dass es plötzlich so schnell gegangen ist, aber alles andere wäre wirklich unhaltbar gewesen.
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