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Der rheumakranke Werwolf - oder sowas können nur Autoren träumen!
Geschrieben von
Sah-Gahn
,
22 Dezember 2011
·
811 Aufrufe
Sah-Gahns Plaudereien
Eine nicht ganz ernst zu nehmende Autorenträumerei!
(Ein nicht geglätteter volkommen bekloppter Traum)
Die untergehende Sonne verschickt ihre letzten orangefarbenen Strahlen. Das kleine weißgetünchte Haus mit den roten Schindeln steht schon halb im Schatten. Es steht etwas abseits der großen Reihenhaussiedlung, auf einem kleinen Hügel, umgeben von riesigen, dunklen Bäumen.
Ein warmes Licht scheint aus einem der Fenster. In der Wohnküche sitzen zwei junge Frauen. Ein Radio läuft. Die Frauen horchen angespannt. Eine nüchterne, männliche Stimme verliest gerade die letzten Fetzen eine Meldung.
"Und wieder meine Damen und Herren, hat der schreckliche Werwolf zugeschlagen! Bitte achten sie auf die Durchsage der Polizei.
Die beiden jungen Frauen springen auf, laufen ans Fenster, öffnen es und lauschen in die inzwischen vollkommene Dunkelheit. Durch die Straßen fahren jede Menge Streifenwagen! Megaphone gellen!
"Meine Damen und Herren, wir bitten sie bei Anbruch der Dunkelheit sofort die Straße zu verlassen, in ihre Häuser zu gehen und Fenster und Türen fest zu verrammeln. Ein gefährlicher, blutrünstiger Werwolf ist unterwegs! Ich wiederhole - ein gefährlicher blutrünstiger Werwolf ist unterwegs!
Und plötzlich sind die Streifenwagen verschwunden die Straße wie leergefegt. Eine bleierne Stille lastet über Allem.
"Hast du gehört?", stößt eine der beiden Frauen hervor, und wirft ihre lange schwarze Mähne zurück. Ihre große, schlanke Gestalt spiegelt sich in der Scheibe wieder. "Ja", antwortet die andere Frau und rauft sich ihre lange, rote Mähne. Ihre kleine zierliche Gestalt streckt sich wie im Sprung.
"Komm", krächzt sie mit heiserer Stimme, "lass uns schnell alle Türen und Fenster schließen. Hastig eilen sie zusammen durchs Haus.
"Du gehst jetzt am besten nach Hause", sagt die Schwarzhaarige schließlich, als sie alles gesichert haben.
"Bist du sicher", antwortet ihre Freundin, "das du in diesem einsamen Haus alleine bleiben willst? Soll ich heute Nacht nicht bei dir schlafen?"
"Nein, das ist nicht notwendig. Du gehörst zu deiner Familie. Ich komme schon zurecht!"
Die Rothaarige lächelt seltsam. "Wie du meinst! Wenn du mich herauslassen willst, musst du die Eingangstür aber öffnen!"
"Das werde ich wohl tun müssen", lachte die Andere. "Entschuldige, dieses Werwolfgerede hat mich total durcheinander gebracht."
Beide treten hinaus auf die Straße. "Komm gut nach Hause!", ruft die Schwarzhaarige. Wieder dieses seltsam starre Lächeln ihrer Freundin. Was hat sie nur? Irritiert macht sie noch einen Schritt auf die Straße. Plötzlich lässt sie ein lauter Knall herumfahren. "Verdammt, die Haustüre ist zugefallen. Dabei ist es doch vollkommen windstill. Aber das Schlimmste ist, ich habe keinen Schlüssel!"
"Macht nichts!" Die Stimme ihrer Freundin ist langsam und schleppend. "Dann kommst du eben mit zu mir. Ich wohne ja nur eine Straße weiter!"
Stumm gehen die Frauen nebeneinander her, über den Bürgersteig, vorbei an dunklen Häusern, unter dem Licht der Straßenlaternen. Ein blasser Mond versucht vergeblich noch mehr Licht in die Szene bringen.
Nur ein Haus, ein großes Anwesen in einem Park, verstrahlt hinter seinen riesigen Panoramascheiben ein kaltes Licht. Undeutlich ist ein diffuser Schatten zu erkennen, der einen seltsamen Regentanz zelebriert. Es ist der Schatten eines zweibeinigen Wolfes. Ruckartig dreht sich die Schwarzhaarige um - ihre Freundin ist verschwunden. Eine dunkle Ahnung befällt sie. Das alles ist ein abgekartetes Spiel!
Die Luft wird plötzlich zum schneiden dick. Man kann sie fast greifen - diese unheilschwangere Atmosphäre!
Und dann taucht er auf - der Werwolf!
Riesig, kehlig knurrend, zähnefletschend mit dichtem, zotteligen Fell. Einem Wolf ähnlich, auf beängstigende Weise trägt er die Züge eines Menschen - und doch wieder nicht. Bloß weg hier!
Sie flieht, durch Straßen, Gärten. Über Stock und Stein.
Knapp hinter ihr ein angstvoll bellender, kleiner weißer Hund. Ein Wesen von dem man nicht sagen kann wo vorne und hinten ist. Hinter ihnen bedrohlich näherrückend, der Werwolf.
"Ich krieg dich schon", heulte er. "Da kannst du Gift drauf nehmen!"
Ein alter unrasierter Mann mit Schlapphut rennt der Frau und dem Hund entgegen. "Ich werde euch helfen", keucht er und führt sie auf ein altes ausrangiertes Fabrikgelände. Dann verscwindet auch er. Der Werwolf kreischt. Die Frau flieht mit dem kleinen Hund auf ein wackliges Stahlgerüst.
Dann ist es da - das Ungeheuer! Steht vor ihr auf dem Gerüst. Seine scharfen Klauen krallen sich um die Stahlträger.
Sie muss sich ihm stellen. Der Hund bellt, will sie schützen. Doch der Werwolf zerreißt ihn in tausend blutige Fetzen!
Panisch springt die Frau vom Gerüst herunter, mitten auf den Hof. Der Werwolf folgt ihr, fletscht die Zähne!
Zwei Personen betreten die Szene. Der alte Mann und ihre Freundin. Sie will die beiden warnen, "Vorsicht! Das Monster!
Doch sie hören nicht, kommen immer näher, bleiben dicht vor ihm stehen. Der Werwolf richtet sich zu voller Größe auf. Sein Raubtiergebiss funkelt bedrohlich. Dann greift er nach seiner Brieftasche, zählt routiniert einige Hunderter ab und reicht sie dem alten Mann und der Rothaarigen. Grinsend greifen sie danach und verschwinden.
Hämisch lachend dreht der Werwolf sich nach der Schwarzhaarigen um. "Was glaubst du den?", knurrt er. "Jeder ist käuflich!"
Doch die Schwarzhaarige holt aus, versetzt ihm eine schallende Ohrfeige, der Werwolf stürzt! MIt einem Satz springt sie auf ihn und trampelt wütend auf ihn herum.
Der Hof ist mit einem Mal voll von Menschen. "Endlich wehrt sich mal jemand gegen diesen Typen!", brüllt die Menge.
Aber keiner hilft ihr. Das ist auch nicht notwendig. Zerschmettert liegt er am Boden. Kläglich winselnd ruft er - "dir ist doch klar das du auf einem alten, rheumakranken Werwolf herumtrampelst. Sie zögert nur kurz, scheint zu überlegen.
Dann gibt sie ihm den Gnadenstoß.
"Du hast meinen Hund aufgefressen, du wolltest mich auffressen! Du hast alle tyrannisiert! Werwolf bleibt Werwolf - stirb!"
(Ein nicht geglätteter volkommen bekloppter Traum)
Die untergehende Sonne verschickt ihre letzten orangefarbenen Strahlen. Das kleine weißgetünchte Haus mit den roten Schindeln steht schon halb im Schatten. Es steht etwas abseits der großen Reihenhaussiedlung, auf einem kleinen Hügel, umgeben von riesigen, dunklen Bäumen.
Ein warmes Licht scheint aus einem der Fenster. In der Wohnküche sitzen zwei junge Frauen. Ein Radio läuft. Die Frauen horchen angespannt. Eine nüchterne, männliche Stimme verliest gerade die letzten Fetzen eine Meldung.
"Und wieder meine Damen und Herren, hat der schreckliche Werwolf zugeschlagen! Bitte achten sie auf die Durchsage der Polizei.
Die beiden jungen Frauen springen auf, laufen ans Fenster, öffnen es und lauschen in die inzwischen vollkommene Dunkelheit. Durch die Straßen fahren jede Menge Streifenwagen! Megaphone gellen!
"Meine Damen und Herren, wir bitten sie bei Anbruch der Dunkelheit sofort die Straße zu verlassen, in ihre Häuser zu gehen und Fenster und Türen fest zu verrammeln. Ein gefährlicher, blutrünstiger Werwolf ist unterwegs! Ich wiederhole - ein gefährlicher blutrünstiger Werwolf ist unterwegs!
Und plötzlich sind die Streifenwagen verschwunden die Straße wie leergefegt. Eine bleierne Stille lastet über Allem.
"Hast du gehört?", stößt eine der beiden Frauen hervor, und wirft ihre lange schwarze Mähne zurück. Ihre große, schlanke Gestalt spiegelt sich in der Scheibe wieder. "Ja", antwortet die andere Frau und rauft sich ihre lange, rote Mähne. Ihre kleine zierliche Gestalt streckt sich wie im Sprung.
"Komm", krächzt sie mit heiserer Stimme, "lass uns schnell alle Türen und Fenster schließen. Hastig eilen sie zusammen durchs Haus.
"Du gehst jetzt am besten nach Hause", sagt die Schwarzhaarige schließlich, als sie alles gesichert haben.
"Bist du sicher", antwortet ihre Freundin, "das du in diesem einsamen Haus alleine bleiben willst? Soll ich heute Nacht nicht bei dir schlafen?"
"Nein, das ist nicht notwendig. Du gehörst zu deiner Familie. Ich komme schon zurecht!"
Die Rothaarige lächelt seltsam. "Wie du meinst! Wenn du mich herauslassen willst, musst du die Eingangstür aber öffnen!"
"Das werde ich wohl tun müssen", lachte die Andere. "Entschuldige, dieses Werwolfgerede hat mich total durcheinander gebracht."
Beide treten hinaus auf die Straße. "Komm gut nach Hause!", ruft die Schwarzhaarige. Wieder dieses seltsam starre Lächeln ihrer Freundin. Was hat sie nur? Irritiert macht sie noch einen Schritt auf die Straße. Plötzlich lässt sie ein lauter Knall herumfahren. "Verdammt, die Haustüre ist zugefallen. Dabei ist es doch vollkommen windstill. Aber das Schlimmste ist, ich habe keinen Schlüssel!"
"Macht nichts!" Die Stimme ihrer Freundin ist langsam und schleppend. "Dann kommst du eben mit zu mir. Ich wohne ja nur eine Straße weiter!"
Stumm gehen die Frauen nebeneinander her, über den Bürgersteig, vorbei an dunklen Häusern, unter dem Licht der Straßenlaternen. Ein blasser Mond versucht vergeblich noch mehr Licht in die Szene bringen.
Nur ein Haus, ein großes Anwesen in einem Park, verstrahlt hinter seinen riesigen Panoramascheiben ein kaltes Licht. Undeutlich ist ein diffuser Schatten zu erkennen, der einen seltsamen Regentanz zelebriert. Es ist der Schatten eines zweibeinigen Wolfes. Ruckartig dreht sich die Schwarzhaarige um - ihre Freundin ist verschwunden. Eine dunkle Ahnung befällt sie. Das alles ist ein abgekartetes Spiel!
Die Luft wird plötzlich zum schneiden dick. Man kann sie fast greifen - diese unheilschwangere Atmosphäre!
Und dann taucht er auf - der Werwolf!
Riesig, kehlig knurrend, zähnefletschend mit dichtem, zotteligen Fell. Einem Wolf ähnlich, auf beängstigende Weise trägt er die Züge eines Menschen - und doch wieder nicht. Bloß weg hier!
Sie flieht, durch Straßen, Gärten. Über Stock und Stein.
Knapp hinter ihr ein angstvoll bellender, kleiner weißer Hund. Ein Wesen von dem man nicht sagen kann wo vorne und hinten ist. Hinter ihnen bedrohlich näherrückend, der Werwolf.
"Ich krieg dich schon", heulte er. "Da kannst du Gift drauf nehmen!"
Ein alter unrasierter Mann mit Schlapphut rennt der Frau und dem Hund entgegen. "Ich werde euch helfen", keucht er und führt sie auf ein altes ausrangiertes Fabrikgelände. Dann verscwindet auch er. Der Werwolf kreischt. Die Frau flieht mit dem kleinen Hund auf ein wackliges Stahlgerüst.
Dann ist es da - das Ungeheuer! Steht vor ihr auf dem Gerüst. Seine scharfen Klauen krallen sich um die Stahlträger.
Sie muss sich ihm stellen. Der Hund bellt, will sie schützen. Doch der Werwolf zerreißt ihn in tausend blutige Fetzen!
Panisch springt die Frau vom Gerüst herunter, mitten auf den Hof. Der Werwolf folgt ihr, fletscht die Zähne!
Zwei Personen betreten die Szene. Der alte Mann und ihre Freundin. Sie will die beiden warnen, "Vorsicht! Das Monster!
Doch sie hören nicht, kommen immer näher, bleiben dicht vor ihm stehen. Der Werwolf richtet sich zu voller Größe auf. Sein Raubtiergebiss funkelt bedrohlich. Dann greift er nach seiner Brieftasche, zählt routiniert einige Hunderter ab und reicht sie dem alten Mann und der Rothaarigen. Grinsend greifen sie danach und verschwinden.
Hämisch lachend dreht der Werwolf sich nach der Schwarzhaarigen um. "Was glaubst du den?", knurrt er. "Jeder ist käuflich!"
Doch die Schwarzhaarige holt aus, versetzt ihm eine schallende Ohrfeige, der Werwolf stürzt! MIt einem Satz springt sie auf ihn und trampelt wütend auf ihn herum.
Der Hof ist mit einem Mal voll von Menschen. "Endlich wehrt sich mal jemand gegen diesen Typen!", brüllt die Menge.
Aber keiner hilft ihr. Das ist auch nicht notwendig. Zerschmettert liegt er am Boden. Kläglich winselnd ruft er - "dir ist doch klar das du auf einem alten, rheumakranken Werwolf herumtrampelst. Sie zögert nur kurz, scheint zu überlegen.
Dann gibt sie ihm den Gnadenstoß.
"Du hast meinen Hund aufgefressen, du wolltest mich auffressen! Du hast alle tyrannisiert! Werwolf bleibt Werwolf - stirb!"