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Frau B träumt Nachdenkliches

Geschrieben von Ines , 20 Dezember 2013 · 3.759 Aufrufe

Schulkram
Neulich - oder war's erst gestern hat Frau B lebhaft geträumt. Von diesem kleinen Mädchen, oder war's ein Junge? mit großen Augen und großer Sehnsucht. Frau B hatte bemerkt, dass im Mäppchen kein Bleistift und kein Füller steckte und auch sonst wenig Stifte. Ebenso konnte Frau B die großen Flecken auf dem T-Shirt, das seit drei Tagen am Leib des Kindes hing, nicht übersehen. Wahrlich es war ein sehr realistischer Traum. Eins ums andere Mal später traff sie das Kind wieder und musste mit sorgenvoll gerunzelter Stirn bemerken, dass Löcher so groß wie Äpfel die Socken an den Kinderfüßen zierten, die nicht gewaschen waren. Frau B wurde ein wenig verzweifelt, da sie wusste, dass das Problem schon allen bekannt war und alle sich bemühten es zu lösen bis auf ... nun ja. Anderntags machte Frau B mit ihrer Klasse ein Klassenfrühstück, dort traff sie Kinder, die sich glücklich satt aßen. Dennoch blieb eine Menge Essen übrig, und damit nichts umkäme, wurde an die anderen Klassen verteilt, und immer noch hatte sie übrig. Also dachte sie an das Kind mit den großen Augen und fragte es, ob es die Tüte mit den Obststücken, die übriggeblieben waren mit nach Hause nehmen wolle. Die Antwort war ein ehrliches und sehr glückliches Ja. Als Frau B kurz darauf mit der Klassenlehrerin des Kindes sprach, erfuhr sie dann, dass sie das eigentlich gar nicht gedurft hätte, da die Erzeuger des Kindes es sich verbäten, wenn jene, die sich kümmern wollten, dem Kind noch jemals wieder etwas mit nach Hause geben würden, sei es Kleidung oder Essen. Frau B wurde darüber ein wenig traurig und auch ein wenig zornig. Danach ist sie aus ihrem Traum aufgewacht.

An alle, die ihr Eltern seid und euch von ganzem Herzen um eure Kinder kümmert: DANKE, dass ihr es tut, und dass ihr es gut tut. Ihr werdet seltener...



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†  a3kHH
Dez 25 2013 09:54

Als Frau B kurz darauf mit der Klassenlehrerin des Kindes sprach, erfuhr sie dann, dass sie das eigentlich gar nicht gedurft hätte, da die Erzeuger des Kindes es sich verbäten, wenn jene, die sich kümmern wollten, dem Kind noch jemals wieder etwas mit nach Hause geben würden, sei es Kleidung oder Essen.

Das Problem der Mildtätigkeit ist, daß es immer leicht gönnerhaft wirkt. Das ist, wie ich selbst erfahren habe, weder für den gebenden noch den empfangenden Teil angenehm. Ich habe es damals gelöst, indem ich mich über Ohr habe hauen lassen, also bei Kauf/Verkauf, einer normalen Transaktion, deutlichst mehr bezahlt habe, als die Sachen wert waren. Und das über Jahre, das hat geholfen.
Nun ist meine Situation damals nicht mit deiner als Lehrerin zu vergleichen. Ich kann Dir da nicht wirklich einen Rat geben. Vielleicht versuchst Du es einmal anders herum : Statt den bedürftigen Eltern direkt etwas zu geben, die besser situierten auf Spenden für die Klassenkasse anzusprechen. Und so Sachen wie das Frühstück oder Schul-T-Shirts (Schul-Socken ?) zu finanzieren.
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Peinlich, peinlich ... jetzt hat es doch tatsächlich ein ganzes Jahr gedauert bis ich deinen Kommentar gelesen habe. Bitte entschuldige, das vergangen Jahr war für mich ein recht arbeitsreich und der Blog hat bei mir nie die oberste Priorität.

Gerade deswegen aber auch, ganz herzlichen Dank dafür.

Ich danke dir auch für deine Anregung - behalte ich im Hinterkopf.

 

Diese Geschichte war nur etwas : manchmal weiß ich einfach nicht, ob ich mir wünschen soll aus hartem Holz oder aus Stein oder doch die mit dem zu weichen Herzen sein soll... für diese Situationen gibt es nicht die ideale Lösungen nur Annäherungswerte.

 

Liebe Grüße und frohes neues Jahr

Ines

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