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Big Brother: Das intellektuelle Loch
Geschrieben von
,
16 November 2005
·
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Als Big Brother im Jahr 2000 die Deutsche Fernsehwelt spaltete, hatte das ganze ja nohch einen gewissen Sinn, denn hatte man nicht mal die Gelegenheit, sich mit einer Menschenschicht zu befassen, die man sonst nach Möglichkeit ignorierte? Doch nach wenigen Tagen hatte das Big Brother Experiment den größten Teil seines Reizes verloren - für mich. Aber für Million Zuschauer war das nach wie vor etwas. Die wollten sehen, ob Bewohner sich in großen Streitigkeiten an die Grugel gehen und vielleicht sogar alle Hemmungen fallen lassen und in Sexualverkehr übergehen. Die können ja machen was sie wollen, aber dass man den Idioten dann noch ein Mikro in die Hand gedrückt und zum Sturm auf die Musikcharts geblasen hat, war wirklich gemein.
Nun, irgendwann begriff der dümmste Couch Potato, dass die wirklich nicht singen können. Gott sei dank. Dann finden sie an Mit Big Brother: Das Dorf. Noch mehr Idioten und noch mehr Kameras. Und was durfte ich gestern in einer der unerträglichen Werbepausen von RTL II zwischen Jamba Klingeltönen und Flirtline hören? Big Brother: Das Hotel? Für einen Tag im Big Brother Haus? Wird das nun ein Themenpark? Oder Big Brother: Das Gefängnis für straffällig gewordene Ex-Big Brother Bewohner? Oder dann besser Big Brother: Das Irrenhaus? Machen sie einen Kurzurlaub bei den Anfängen unserer Zivilisation? Nun, überraschen würde mich so etwas nicht, aber eigentlich überrascht mich gar nichts mehr. Wir sind sowieso schonfast auf dem Niveau des alten Roms angelangt und Sender wie RTL II postulieren schon seit Jahren ihr geheimes Motto: Brot und Spiele.
Nun, irgendwann begriff der dümmste Couch Potato, dass die wirklich nicht singen können. Gott sei dank. Dann finden sie an Mit Big Brother: Das Dorf. Noch mehr Idioten und noch mehr Kameras. Und was durfte ich gestern in einer der unerträglichen Werbepausen von RTL II zwischen Jamba Klingeltönen und Flirtline hören? Big Brother: Das Hotel? Für einen Tag im Big Brother Haus? Wird das nun ein Themenpark? Oder Big Brother: Das Gefängnis für straffällig gewordene Ex-Big Brother Bewohner? Oder dann besser Big Brother: Das Irrenhaus? Machen sie einen Kurzurlaub bei den Anfängen unserer Zivilisation? Nun, überraschen würde mich so etwas nicht, aber eigentlich überrascht mich gar nichts mehr. Wir sind sowieso schonfast auf dem Niveau des alten Roms angelangt und Sender wie RTL II postulieren schon seit Jahren ihr geheimes Motto: Brot und Spiele.
Bei dem Ausdruck geht es ja eher darum, ob Bürger dadurch zum reinen unpolitischen Konsum eingelullt werden. Da ist das Fernsehen an sich m.E. heuer viel erfolgreicher. Insofern ist "Big Brother" ziemlich interessant (als Phänomen - angucken will ich es mir inzwischen gar nicht mehr, danke), denn es zeigt beispielhaft auf in welche Richtung sich das ganze TV entwickelt: TV streckt u.a. möglichst unbemerkt die eigene Langeweile, möglichst lang. Der einlullende Effekt ist ja schon oft kommentiert wurden, u.a. in SF-Filmen wie Rollerball.
Bei "Big Brother" fällt mir aber noch etwas auf, dass sich bei allen "Reality"-Segmenten langsam aber sicher einarbeitet: Das "realistische Schauspielern" der (hoffentlich wirklich Laien-) ProtagonistInnen; "ich werde gefilmt, also muss ich was bieten"... Dass das auch besser geht, nämlich wirklich ohne dass der Gefilmte es weiß, hat ja auch schon ein Film spekuliert: Truman Show. (Das Thema BB-Dorf wurde im Thread zum Film im Forum auch angerissen.)