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In Bayern gehen die Uhren anders

Geschrieben von Rusch , 28 Oktober 2009 · 1.411 Aufrufe

Privates
Meine Tochter ist nun seit mitte September auf dem Gymnasium. Nach einem Monat schrieb sie eine Reihe von Extemporalen. Ein Ex, wie wir Schülter das in Bayern immer liebevollgenannt haben, ist ein unangekündigter Test, der in die mündlich Note mit einfließt. Ich schreibe das, weil ein Freund mich fragend ansah und fragt, was das denn sein soll. In manchen Bundesländer gibt es offensichtlich keine Exen (die Glücklichen, denn sie haben noch nie den Satz, "Pack alle Unterlagen weg: Wir schreiben eine Ex", gehört.

Die Ex in Mathe war knackig, wirklich knackig und dann unterlief dem Lehrer ein Fehler, denn die Rechnung ist ohne Kommarechnung nicht möglch, doch so weit waren die Schüler noch nicht. Mein Tochter jedenfalls ist an der Aufgabe verzweifelt:

Sie sollte den Wert A auf dem Zahlenstrahl ermitteln
I---A---I---I---B---I---I---540---I---I---I---I---C---I---I---720

Lösungsweg:
720 - 540 = 180
180 : 8 = 22,5
22,5 * 3 = 67,5
720 - 67,5 = 652,5 = C
540 - 67,5 = 472,5 = B
472,5 - 67,5 = 405 = A

Die Aufgabe an sich wäre schon mit runden Zahlen schwierig, weil man da schnell mal einen Fehler macht und vielleicht durch 9 teilt (bei so einer Aufgabe hat ja so mancher Erwachsener Probleme, aber so war sie nahezu unlösbar mit den Mathekenntnissen.

Nun war es noch so, dass dies die Variante A war und die Variante B viel leichter war, weil dort eben kein Fehler vorkam (Variante A und B wurden ausgeteilt, um das Abschreiben zu erschweren...). Der Lehrer hat den Fehler bemerkt und Variante B nicht so stark bewertet wie Variante A (was ist das den für ein Unsinn). Nur das half meiner Tochter nicht, die sich in Aufgabe 2 verbissen hatte und zu Aufgabe 3 gar nicht mehr kam. Sie müsse sich inzwischen ein Zeitmanagement angeeignet haben, aber hey, sie war gerade mal 4 Wochen auf dem Gymnasium und eigentlich noch eine Grundschülerin. Da kann man so etwas nicht erwarten.

Also ich muss sagen, ich bin ein wenig angesäuert und wir haben dem Lehrer einen recht knacking Brief geschrieben.



Unser Bildungssystem ist eben manchmal ein Unbildungssystem: "Wir schneiden bei Pisa schlecht ab ... und wir sorgen dafür, dass wir den Platz halten!"
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Naja, ich habe nichts dagegen, dass man die Schüler fordert und die sollen ruhig rangenommen werde (wohl eine eher bayrische Sicht), aber es muss halt noch machbar sein.
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ZITAT(Rusch @ 28.10.2009, 12:12)
Naja, ich habe nichts dagegen, dass man die Schüler fordert und die sollen ruhig rangenommen werde (wohl eine eher bayrische Sicht), aber es muss halt noch machbar sein.


Das meinte ich ja, Rupert! Anstatt bei 1 anzufangen und dann zur 2 zu gehen ... lässt man beide Schritte aus und beginnt bei 3. Ich sehe es an der Tochter der Cousine meiner Frau. Da erwartet man auf der Realschule, dass die Kinder sich Dinge selbst aneignen. Was an und für sich ja nicht falsch ist ... nur es zur Vorraussetzung zu machen, so in der Art "Niemand hat es euch beigebracht, aber ihr müsst es wissen, weil wir darauf aufbauen" ist nicht der richtige Weg.
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Nein, sicherlich nicht. Auch wenn es keiner von den Querköpfen der CSU wahrhaben will, aber der Ärger der Eltern über die G8 Scheiße ist mit auch ein Grund, warum so viele Stimmen fehlen. Wir warten seit Jahren darauf, dass der Lehrplan endlich entrümpelt wird, aber es tut sich nicht und die Elterschaft der Kinder auf dem Gymnasium ist sauer - richtig sauer. Man kann nicht den Stoff von 9 Jahren auf 8 Jahre komprimieren, indem man die Grundlagen weglässt.
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Rupert, ich stimme Dir zunächst mal voll zu, dass so eine Aufgabe und so ein Bewertungssystem eine Frechheit ist. Ich hätte die Aufgabe anstelle der Lehrerin ganz aus der Bewertung gestrichen - was Deiner Tochter zugegeben auch nicht mehr geholfen hätte. (Btw.: Die "Exen" gehen in die *mündliche* note ein?! Bekloppt!)

Ich muss allerdings widersprechen, dass die Aufgabe nur mit Kenntnis der "Kommazahlen" lösbar ist. Lösungsweg:

720-540=180
180:8 geht nicht. Aber 180:4 geht, also haben zwei Intervalle (I) zusammen die Größe 2*I=180:4=45.
A liegt bei 540-6*I, also A=540-6*I=540-3*45=405

Schwierig, aber für sehr gute Schüler vielleicht möglich.
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Ja, A hättest Du ausrechnen können, B und C aber nicht.

Inzwischen haben wir die erwartete Antwort des Lehrers bekommen: Er habe das schon berücksichtigt und außerdem habe er vorher gesagt, dass sie Aufgabe 2 am Schluss machen sollten. Kann schon sein, dass meine Tochter das überhört hat, aber eigentlich ist das genau das arschige Verhalten, was ich von so einem Lehrer in dieser Situation erwartet hätte. Das war schon immer so und wird wohl auch immer so bleiben. Warum kann der Lehrer nicht sagen: Ja, ich weiß, ich habe da einen Fehler gemacht. Machen sie sich aber keine Sorgen, ich werde die Note nur ganz leicht berücksichtigen. Oder sonst irgend etwas. Ich meine, wir reißen den Lehrern doch nicht den Kopf ab, wenn sie Fehler machen. Jeder, wirklich jeder macht Fehler und Lehrer sind da nicht ausgenommen. Dieses Verhalten ist irgendwie kindisch.
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ZITAT(Rusch @ 28.10.2009, 15:40)
Inzwischen haben wir die erwartete Antwort des Lehrers bekommen: Er habe das schon berücksichtigt und außerdem habe er vorher gesagt, dass sie Aufgabe 2 am Schluss machen sollten. Kann schon sein, dass meine Tochter das überhört hat, aber eigentlich ist das genau das arschige Verhalten, was ich von so einem Lehrer in dieser Situation erwartet hätte.


Wenn er das gesagt hat, dann hätte er nachfragen können (vielleicht sogar müssen), ob es alle verstanden haben. Noch besser wäre es gewesen, die Aufgabe dann auch ans Ende zu stellen. Am allerbesten wäre es aber gewesen, er hätte sie gar nicht gestellt oder nicht in der Form. Nachdem er das aber hatte ... ist alles nur eine Ausrede von ihm.
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† Christian Weis
Okt 28 2009 20:00
"Sie müsse sich inzwischen ein Zeitmanagement angeeignet haben"

Mit elf? Au Wahnsinn ...
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Was heißt hier Elf? Meine Tochter ist Mitte September Zehn geworden...
In Bayern hat man nicht nur das Gymnasium auf 8 Jahre verkürzt sondern auch die Einschulung über die letzten Jahre jedes Jahr um einen Monat vorgezogen. Inzwischen sind alle Kinder, die im Einschulungsjahr 6 werden, Schulpflichtig. Und wenn man nun bedenkt, dass die Bundeswehr auf 6 Monate verkürzt wird und das kürzere Bachalor Studium eingeführt wurde, dann sind die Jungs von heute in einem alter fertig, als ich gerade mal mit dem Studieren angefangen hatte.
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Sie fangen früher an mit arbeiten und dürfen das dafür länger ... sprich, sie zahlen erheblich länger alle möglichen Abgaben, ehe sie in den "Genuss" der Rente kommen: "Wir erhöhen keine Beiträge und keine Steuern - nein, nein! Wir lassen euch nur länger solche bezahlen!"

Der Lauf der Zeit, Rupert ... niemand sagt aber, ob sie richtig läuft ... oder wohin ...
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ShockWaveRider
Okt 29 2009 12:33
In der Sache d'accord! Die Ex war fehlerhaft konzipiert und viel zu schwierig.
Andererseits: Ich hoffe, Deine Tochter wird ihre Lehren aus dieser Ex ziehen. Z.B. zum Thema "Zeitmanagement". ;-)

Gruß
Ralf
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Also wie ich jung war gab es noch keine jugendliche mit Burn Out Syndrom, aber heute? Die habe ja bald mehr Zipperleins als ich alter 40-jähriger Sack. Und dreimal darf man fragen, warum das so ist. Und das alles nur, weil die anderen Pisa Streber es auch so machen. Die Deutschen Schüler brauchen viel zu lang. Ich hätte gesagt: Leckt uns doch alle am Arsch. Wenn ihr aus Eurer Jugend besoffene Bombenleger machen wollt, dann macht das. Aber leider fühlt man sich gedrängt was zu machen und so wird ein funktionierendes Schulsystem (im Fall Bayern) durch blinden Aktionismus schlechter gemacht.
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ShockWaveRider
Okt 29 2009 13:30
Damals hieß das noch nicht Burnout-Syndrom, weil es das Wort noch gar nicht gab.
Aber kaputte Typen gab es damals auch schon.
Und himmelschreiende Ungerechtigkeiten, die einen für die noch himmelschreienderen Ungerechtigkeiten im "richtigen" Leben nach der Schule abhärteten.

Das sind m.M. die wichtigsten Lehren, die man aus der Schulzeit ziehen sollte. "Non scholae, sed vitae..."

Gruß
Ralf
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nana, jetzt mal nicht verallgemeinern. Es ist nicht fair, wegen einiger schwarzer Schafe den gesamten Berufsstand zu verteufeln. Und ich glaube noch nicht mal, dass der Leherer faul ist.
Was allerdings die Pädagogik betrifft, so gebe ich Dir recht. Auch die Lehrer jenseits der Grundschule müssen pädagogisch ausgebildet werden.
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ShockWaveRider
Nov 01 2009 21:43
Ohje, Alfred! Was bin ich froh, keine Kinder zu haben!

Ich erinnere mich an einen Bekannten aus der Tanzschule. Er hat sein Studium gewechselt von Ing auf "Pauker", wie er sich ausdrückte. Grund: Pauker haben genug Zeit und Geld für aufwändige Hobbys...

Gruß
Ralf
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Also da muss ich eine Lanze berechen für unsere Lehrer im Freistaat. Bislang hatten wir in der Grundschule keinen - ich wiederhole - keinen Totalausfall. Und auf dem Gymnasium sieht es bislang gut aus. Meine Tochter geht gerne hin und auch bei besagten Mathelehrer sehe ich noch keine Probleme. Er ist noch jung, vielleicht 30 Jahre alt und das einzige was ich ihm vorwerfe ist, nicht zu sagen: Sorry, mein Fehler, aber ich werde das schon berücksichtigen: Will sagen: Es ist seine eigene Unsicherheit.

Wir auch immer: Wenn Lehrer so ein geiler und einfacher Beruf ist, warum gibt es keinen Andrang? Ganz einfach, weil es eben nicht nur Schlendrian ist und weil es eben verdammt anstrengend ist, denn halben Tag eine Klasse unterrichten zu müssen. Die Burn Out Quote ist bei keinen Beruf höher als bei Lehrern - auch das muss man sich mal vor Augen halten. Und ganz ehrlich - die Eltern machen es den Lehrern keinesfalls leichter, sei es, dass sie versagen, ihr Brut zu erziehen und erwarten, dass es die Lehrer richten oder, dass sie ständig die Lehrer mit rechtlichen Konsequenzen bedrohen.

Also bitte sachlich bleiben. Sicher, es gibt Leute, die gefeuert werden sollten, aber tu bitte nicht all den "Helden" unrecht, die sich jeden Tag wieder aufraffen und schwer versuchen mit dem Erziehungkolateralschaden umzugehen. Die Eltern, die am meisten auf die Lehrer zeigen, haben bei der Erziehung ihres besser verhüteten Nachwuchses am meisten versagt. OK, brutale Pauschalierung und druch nichts zu begründen, aber ein Kern steckt drin. Will sagen: Nicht auf die Lehrer zeigen, sondern endlich anfangen, die Kinder auf das Leben selbst vorzubereiten.
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Also bei mir war es schon ähnlich schlimm. Statt dass geprüft wurde, was man in der Schule gelernt hat, wurde irgendwas geprüft - wer nicht zusammen mit den Eltern vorlernte (was die Schüler natürlich auch nicht zugeben konnten, denn dann wäre man ja ein Streber. Dass die Schüler damit selbst ein ungerechtes System stützen - zum einen gibt es auch Schüler ohne Eltern, die so dahinter sind, zum anderen darf ja ein Kind auch mal spielen, unterhaltsame Bücher lesen oder altersangemessenen Freizeitbeschäftigungen neben dem Lernen nachgehen), sah durch die Finger. Ich habe echt schon Angst davor, eigene Kinder zu haben und den Horror meiner eigenen Schulzeit noch mal zu erleben.
Also ich bin in meinem Leben von Lehrern am meisten unterdrückt, persönlich beleidigt und belogen worden. In meinem späteren Leben war es nie mehr so schlimm. Was heißt also vorbereiten? Auf was? Auf die Endzeit der menschlichen Zivilisation?
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Also Alfred, meine Frau ist Lehrerin, allerdings in der Grundschule. Die Geschichten, die sie immer von den wirklich "lieben" Grundschülern erzählt sind haarsträubend. Nach 6 Wochen Schule hatte sie in Religion bereits 3 Schülereltern reinbestellt. Bei Einen musste nach mehreren erfolglosen Versuchen, ihn dazu zu bewegen, den Unterricht nicht zu stören, die Mutter eingeschaltet werden. Er rülpste ständig, hänselte seine Mitschüler und fiel ansonsten nur duch geistige Abwesenheit auf. Ein anderer - etwas groß gewachsener 10-jähriger gibt sich arrogant lässig und meint nur, dass er nichts zu lernen braucht, weil er sowieso zu Bundeswehr geht und dann endlich Leute totschießen kann (meine Frau nimmt ihn jetzt nicht ganz ernst, aber solche Typen manchen es nicht leichter). Ein dritter verbrachte den ganzen Unterricht mit der Suche nach destruktiven Bemerkungen, mit denen er den Unterricht stören konnte. Dann hatte sie auf der anderen Seite Schüler, die Null Selbständigkeit haben und denen man ständig jeden Schritt erklären muss. Das lässt sich beliebig fortsetzen. Sie hatte Schüler, die die Hälfte der Zeit fehlten und teilweise von der Polizei abgeholt wurden (das ist ein heilsames Mittel in Bayern gegenüber Eltern, die glauben, die Schulpflicht ignorieren zu können) und es gab sogar einen Fall, bei dem sexueller Missbrauch offenkundig wurde. Man sieht also, der Lehrerberuf hat eine gewisse Sozialkomponente. Meine Frau ist - um das klarzustellen - eine ausgezeichnete Lehrerin. In meinen Augen ist sie zu diesem Beruf geboren und sie hat auch diese Klasse nun unter Kontrolle, denn die besagten Schüler haben deutlich Ärger mit den Eltern bekommen. Es führte halt an diesen Maßnahmen kein Weg vorbei und ein Lehrer darf so etwas nicht tolerieren, weil sonst die anderen Schüler darunter leiden.

Wegen des Mathelehrers: Alfred, niemand ist perfekt und jeder macht mal Fehler, vor allem wenn er jung ist. Mich hat, wie gesagt am meisten gestört, dass er sich weigert, den Fehler einzugestehen. Ich will nach so einem Vorfall noch kein Urteil fällen und dem Lehrer auf eine gewisse Abwehr gegenüber der Elternschaft zugestehen. Wenn er aber aus seinen Fehlern nicht lernt, dann bekommt er noch seinen Ärger.

Es ist ein Unterschied, ob Du einen Schüler Nachhilfe gibst, den Du individuell förderst oder ob Du eine ganze Klasse mit Schülern vollkommen unterschiedlicher Befähigung hast. Letzten Endes kann ich Dir aber nur sagen: Wenn Lehrer so ein geiler Job - quasi Halbtagsjob mit Volltagsbezahlung ist - warum bis Du kein Lehrer geworden? Und das mit Deiner Qualifizierung? Die Antwort, die ich bislang immer auf diese Frage bei ähnlichen Diskussionen bekam, war: Ich bin doch nicht wahnsinnig. Was ist bei Dir die Antwort?

Ich will die Existenz von Pfeifen und Müßiggängern nicht wegdiskutieren. Die hatte ich auch. Aber ich hatte auch Lehrer, die wirklich gut waren und für die der Beruf ihr Leben war. Diesen Menschen tust Du mit Deinem Pauschalurteil sehr unrecht.

Was einen Austausch der (schlechten) Lehrer betrifft: Ich vertrete auch die Meinung, dass Oberstufen Lehrer auch eine pädagogische Ausbildung erhalten müssen. Es ist ein Unding, dass man diese Menschen ohne ausreichende Vorbereitung auf unsere Kinder loslässt, aber wir werden wohl damit leben müssen. Vielleicht werden die Einstellungsbedingungen irgendwann mal geändert, aber derzeit gibt es ja noch nicht mal genug Leute, die bereit sind diesen Beruf zu ergreifen, wie also soll man die guten von den schlechten trennen, wenn man am Ende doch alle nehmen muss? In Bayern sind sie inzwischen der irrigen Idee verfallen, in den Unterstufen Biologieunterricht von Förstern abhalten zu lassen, weil sei einfach keine Bio Lehrer mehr haben. In Mathe greifen sie für die 5. und 6. Klasse auf Grundschullehrer zurück (was bestimmt nicht das schlechteste ist). Aber wenigstens gibt es (in Bayern) seit ein paar Jahren eine leistungsbezogene Bezahlung. Lehrer, die keine Leistung bringen und sich ihren Lenz machen, werden nicht mehr, wie früher, gemäß ihrer Dienstjahre eine Beförderung erhalten. Vielleicht geben dann solche Typen in Zukunft von sich aus auf.
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Vielleicht ist das in Hamburg tatsächlich etwas schlechter?

Schau, meine große hatte zuerst eine total liebe Lehrerin, die in der zweiten Klasse etwas nachgelassen hat, weil ihre Mutter schwer krank wurde.
In der dritten, vierten hatte seine fantastische Lehrerin. Die hat mit der Klasse 10 Ausflüge gemacht und trotzdem allen Stoff durchgebracht und die Kinder sogar noch aufs Gymnasium vorbereitet. Die hält übrigens auch die Mathestunden auf dem Gymnasium. Das war eine 1A Lehrerin, ähnlich wie meine Frau (ich weiß, ich bin befangen).
Meine zweite hat jetzt eine Lehrerin, die OK ist. Sie ist mir manchmal ein wenig zu streng und vielleicht zu unorganisiert, aber OK. Deutlich über den Durchschnitt.
Auch die anderen Lehrer waren alle OK.

Vielleicht liegt das daran, dass Lehrer in Bayern ein zweites praktisches Staatsexamen machen müssen und Rohrkrepier dann aussortiert werden? Ich weiß es nicht.

Wenn Du als Lehrer Erfolg hattest und Dich dazu berufen fühlst: Mach es. Ich sage immer: Es sind weit weniger Menschen zum Lehrer geboren, als Lehrer benötig werden. Und viele dieser Menschen suchen sich dann noch andere Berufe. Ich finde, dass jeder, der einen Lehrer in sich hat, diesen Beruf ausüben muss. Wir brauchen fährige Leherer und keine Menschen, die glaube, sie hätten das Zeug dazu, aber an restloser Selbstüberschätzung leiden. Ich z. B. wäre eine katastrophaler Lehrer - ganz, ganz schlimm. biggrin.gif
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Ich bezweifele nicht, dass es unfaire wie unfähige Lehrer genug gibt, aber ich habe trotzdem großen Respekt vor dem Berufsstand. Ich habe zwei Jahre als Lehrassistent im Ausland verbracht, um meine Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern, und dabei nebenbei gemerkt, was für ein harter Job das ist. In Frankreich habe ich stets die halbe Woche im Voraus daran denken müssen, dass ich freitags um drei diese 12-jährigen haben würde, die mir regelmäßig auf der Nase herumsprangen. Kein Wunder, dass nicht nur die Kinder, sondern auch viele Lehrer früh ausgebrannt sind (ich habe vor Ewigkeiten mal gelesen, die Mehrheit der Lehrer verliere innerhalb von 12 oder so Jahren jeden Elan und müsste dann eigentlich den Beruf wechseln - was sie in unserer glorreichen Gesellschaft natürlich nicht so leicht können, ohne sozial abzurutschen).
Letztes Jahr saß ich im Zug übrigens einer Dame gegenüber, die in HH mit für die Lehrereinstellung zuständig war. Die erzählte mir, man brauche im Stadtstaat gar kein Staatsexamen mehr als Grundvoraussetzung - die nähmen auch Leute mit anderen Abschlüssen. Aber, Mist, ich habe gleich wieder vergessen, wie diese Behörde jetzt heißt.
Ach ja, unangekündigte Tests gab's in meiner Jugend in NRW auch - nur einen festen Namen hatten die nicht.

Gruß, Rainer
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Gallagher
Nov 04 2009 15:56
ZITAT(Rusch @ 02.11.2009, 10:44)
In Bayern sind sie inzwischen der irrigen Idee verfallen, in den Unterstufen Biologieunterricht von Förstern abhalten zu lassen, weil sei einfach keine Bio Lehrer mehr haben.


Was ist jetzt besser - ein Förster oder ein Metzger? laugh.gif
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Wie? Kein Staatsexamen? Keine zwei Jahre Hölle, durch die die Lehrer in Spe geschickt werden? Nicht mehr die Gefahr, sich mit zwei schwachen Tagen die gesamte berufliche Zukunft ruinieren zu können.
Im Ernst: Meine Frau hat im Referdariat gebüffelt ohne Ende. Da sind 60 bis 80 Stunden in der Woche gar nicht. Das war der totale Irrsinn.
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ZITAT(Rusch @ 04.11.2009, 17:14)
Wie? Kein Staatsexamen? Keine zwei Jahre Hölle, durch die die Lehrer in Spe geschickt werden? Nicht mehr die Gefahr, sich mit zwei schwachen Tagen die gesamte berufliche Zukunft ruinieren zu können.
Im Ernst: Meine Frau hat im Referdariat gebüffelt ohne Ende. Da sind 60 bis 80 Stunden in der Woche gar nicht. Das war der totale Irrsinn.


Ich schätze, irgendeine Art der Vorbereitung wird es auch geben, aber ganz bestimmt keine 2-jährige Ochsentour bis zum 2. Staatsexamen. Die Leute, die im 'alternativen Bildungsweg' eingestellt werden, können - meine ich, mich zu erinnern - halt nicht verbeamtet werden. Aber ansonsten reichen wohl einige Monate Vorbereitungskurse (?).
Zwei andere Sachen möchte ich noch loswerden:
1. Wenn man seine Unterrichtsstunden in der Sekundarstufe sorgfältig vorbereitet, kommt man nie und nimmer mit 40 Wochenstunden hin. Außer man macht eh ständig Frontalunterricht.
2. Ich frage mich, warum das Lehramtsstudium nicht drastisch geändert wird, und zwar so, dass die Inhalte entrümpelt werden und dafür die Pädagogik-Kurse verdoppelt und verdreifacht. Toll fände ich es, wenn gleich zu Studiumsbeginn die Studis 1-2 Semester praktisch nichts anderes täten als Didaktik + Schulbesuche. Dann wüssten die meisten früh, ob der Lehrerjob für sie die 'Berufung' oder die 'Geißel des Himmels' wäre.
Inhaltlich frage ich mich, ob vieles von dem, was man an der Uni pauken muss, nicht unnötig ist. Ein(e) Mathelehrer(in) der Primarstufe muss Schülern nicht den Unterschied zwischen Axiomen und Lemmata erklären können, ein(e) entsprechende® Deutschlehrer(in) nicht die generative Grammatik Noam Chomskys und und und.

Gruß, Rainer
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Ein Lehrer in Bayern (ich kann nur von Bayern sprechen) muss seine Stunden konkret Planen in groben Jahres Lehrplänen und detailierten Wochenlehrplänen. Dieses Schriftwesen wird bei Beurteilungen vom Schulrat ebenso geprüft wie das Verhalten des Lehrers in der Klasse. Das erstellen dieser Lehrpläne ist eine Ochsentour, aber wenn sie mal stehen, kann man sie immer wieder verwenden. Will sagen: Wenn man mal das Konzept erarbeitet hat, dann wird die Arbeit weniger.

Auf der Anderen Seite hält eine Lehrer nicht nur seine Stunden, sonder hat auch Sprechstunden, Elternabende, Lehrerkonferenzen und Fortbildungen. Und dann ist das natürlich das Korrigieren der Schülerergüsse. Der Arbeitsaufwand der Lehrer schwankt hier sehr stark vom Sportlehrer bis hin zum Deutschlehrer. Mein Schwiegervater war Deutschlehrer und es ist schon eine große Arbeit, Aufsätze und Facharbeiten korrigieren zu müssen. Das sollte man nicht unterschätzen.
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ZITAT(a3kHH @ 06.11.2009, 19:11)
ZITAT(raps @ 05.11.2009, 11:00)
Wenn man seine Unterrichtsstunden in der Sekundarstufe sorgfältig vorbereitet, kommt man nie und nimmer mit 40 Wochenstunden hin. Außer man macht eh ständig Frontalunterricht.
Erzähl' nix, die Skripte werden doch vererbt. Oder warum ist das Unterrichtsniveau oft immer noch auf dem Stand von vor 30 Jahren ?


Nicht ganz: In Bayern gibt es wie gesagt die Kontrolle durch die Schulräte. Außerdem macht eine Überarbeitung der Lehrpläne auch eine Überarbeitung der Unterrichtsstunden notwendig. Aber wieder trifft das mehr die Grundschule als das Gymnasium. Der Stoff in Mathe dürfte seit 20 Jahren der selbe sein.
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Rezensionen im 1. Quartal 2012

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Rezensionen im 4. Quartal 2011

●●●●● Zelazny & Sheckley
●●○○○ Wer immer strebend...

●●●●● Zelazny & Sheckley
●●○○○ Bringt mir den Kopf...

●●●●● Erin Hunter
●●○○○ Neue Prophezeiung IV

●●●●● Greg Bear
●○○○○ Das Schiff

●●●●● A & B Strugatzki
●●○○○ Das Experiment

●●●●● A & B Strugatzki
●●○○○ Eine Milliarden Jahre...

●●●●● Kim Harrison
●●●●○ Blutspiel

●●●●● Erin Hunter
●●○○○ Neue Prophezeiung III

●●●●● Arthur C. Clarke
●●○○○ Die Stadt und die Sterne

●●●●○ Connie Willis
â—‹â—‹â—‹â—‹â—‹ All Clear

●●●●● Kim Harrison
●●●●● Blutspur

●●●●● John Scalzi
●●○○○ Der wilde Planet

●●●●● Fiona McIntosh
●●○○○ Der letzte Pfad

●●●●● Fiona McIntosh
●○○○○ Die Prophezeiung

●●●●● Mark Brandis
●●○○○ Triton-Passage

●●●●● Mark Brandis
●●○○○ Astropolis

●●●●● Mark Brandis
●●●●○ Die Sirius Patroulie

●●●●● A u. B. Strugatzki
●○○○○ Wellen ersticken den Wind

●●●●● A u. B. Strugatzki
●●○○○ Käfer im Ameisenhaufen

●●●●● A u. B. Strugatzki
●●○○○ Die bewohnte Insel

●●●●○ Connie Willis
â—‹â—‹â—‹â—‹â—‹ Black Out

●●●●● Thomas Finn
●●○○○ Mind Control

●●●●● J. R. Ward
●●○○○ Fallen Angels II

●●●●● Fiona McIntosh
●●●○○ Die dunkle Gabe

Insgesamt:
24 Romane / 0 Hörbücher

Rezensionen im 3. Quartal 2011

●●●●● Jänchen & Rößler
●●○○○ Emotio

●●●●● Erin Hunter
●●○○○ Neue Prophezeiung II

●●●●● Philip K. Dick
â—‹â—‹â—‹â—‹â—‹ Radio Free Albemuth

●●●●● Erin Hunter
●●○○○ Neue Prophezeiung I

●●●●● Brandon Sanderson
●●○○○ Herrscher des Lichts

●●●●● Mark Brandis
â—‹â—‹â—‹â—‹â—‹ Der Spiegelplanet

●●●●● Lena Falkenstein
●●○○○ Undercover

●●●●● Vadim Panov
●●●○○ Die Hexe

●●●●● Erin Huter
●●○○○ Warrior Cats VI (HB)

●●●●● R. A. Salvatore
●●○○○ Fluch der Dunkelelfen

●●●●● Michael Marrak
●●○○○ Gambit

●●●●● Erin Huter
●●○○○ Warrior Cats V (HB)

●●●●● Jim Butcher
●●●○○ Ghost Story

●●●●● Naomi Novik
●○○○○ Drachenwacht

●●●●● Lee & Miller
●○○○○ Longeye

●●●●● Terry Pratchett
●●○○○ Nation

●●●●● Jean M. Auel
â—‹â—‹â—‹â—‹â—‹ Das Lied der Höhlen

●●●●● Ilona Andrews
●●●○○ Spiegeljagd

●●●●● Lee & Miller
●●●○○ Saltation

●●●●● Ilona Andredws
●●●○○ Magic Slays

●●●●● Erin Huter
â—‹â—‹â—‹â—‹â—‹ Warrior Cats IV (HB)

●●●●● Andreas Brandhorst
●●○○○ Kinder der Ewigkeit

●●●●● Carl Amery
●●○○○ Der Unterg. der Stadt Passau

●●●●● Erin Huter
●○○○○ Warrior Cats III (HB)

●●●●● Andreas Eschbach
●●○○○ Black Out

●●●●● Erin Huter
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●●●●● Wilko Müller jr.
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●●●●● Dirk van den Boom
●●○○○ Kaiserkrieger II

●●●●● Dirk van den Boom
●●●○○ Eobal

●●●●● Dirk van den Boom
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●●●●● Erin Huter
●●●○○ Warrior Cats I (HB)

●●●●● Brandon Sanderson
●●●○○ Krieger des Feuers

●●●●● Brandon Sanderson
●●●●● Kinder des Nebels

Insgesamt:
26 Romane / 8 Hörbücher

Rezensionen im 2. Quartal 2011

●●●●● Mark Brandis
●●●○○ Pilgrim 2000

●●●●● Mark Brandis
●●○○○ Die lautlose Bombe

●●●●● Chris Wooding
●●●○○ Piraten Mond

●●●●● Trudi Canavan
â—‹â—‹â—‹â—‹â—‹ Sonea, die Heilerin (HB)

●●●●● R. M. Meluch
●○○○○ Kriegsvögel

●●●●● Paul Melko
●●●○○ Die Mauern des Universums

●●●●● Sergej Lukianenko
●●●○○ Labyrinth der Spiegel

●●●●● Trudi Canavan
●●○○○ Sonea, die Hüterin (HB)

●●●●● Karl Schröder
●●●○○ Segel der Zeit

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●●●○○ Mara III

●●●●● Jack McDavitt
●●●○○ Spuren im Nichts

●●●●● Vadim Panov
●●○○○ Das Opfer

●●●●● Liliana Bodoc
â—‹â—‹â—‹â—‹â—‹ Die Tage des Hirsches

●●●●● Paul Melko
●●●●○ Der Ring

●●●●● Holly Black
●●●○○ Weißer Fluch

●●●●● Philip K. Dick
●●●○○ Selected Stories, Vol 2

●●●●● Karsten Krushel
●●●●○ Galdäa

●●●●● Philip K. Dick
●●●○○ Selected Stories, Vol 1

●●●●● Licia Troisi
●●○○○ Feuerkämpferin II

●●●●● Sharon Lee
●●○○○ Casual Tides

●●●●● Christoph Hardebusch
â—‹â—‹â—‹â—‹â—‹ Missing in Action

●●●●● Eoin Colfer
●○○○○ Artemis fowl and the Atlantis Complex

●●●●● Jaqueline Carey
●●○○○ Kushiel`s Scion

●●●●● J. R. Ward
●●○○○ Mondschwur

●●●●● J. R. Ward
●●○○○ Vampirseele

●●●●● Jim Butcher
●●●○○ Side Jobs

Insgesamt:
24 Romane / 2 Hörbücher

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