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Armin schreibt



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Der Hobbit - Eine unerwartete Reise

Geschrieben von Armin , in Film 14 Dezember 2012 · 453 Aufrufe

Die Erwartungshaltung ist natürlich riesig: Peter Jackson hat mit der Verfilmung von J.R.R. Tolkiens „Herr der Ringe“-Trilogie die Liebhaber der Bücher, die Kinobesucher und auch die Kritiker gleichermaßen begeistert. Damit ist er prädestiniert dafür, den „Hobbit“, eine vor dem „Herrn der Ringe“ angesiedelte Geschichte um Bilbo Beutlin, ähnlich überzeugend auf die Leinwand zu bringen. Zweifel sind allerdings auch erlaubt: Schließlich handelt es sich beim „Hobbit“ um ein vergleichsweise schmales Büchlein, das eigentlich für Kinder geschrieben wurde und längst nicht die inhaltliche Wucht der späteren Ringe-Trilogie aufweist. Daraus nun ebenfalls einen Kino-Dreiteiler zu stricken, scheint doch sehr gewagt.

Der Hobbit Bilbo Beutlin (Martin Freeman) lebt friedlich im Auenland, als er unversehens mit einem Abenteuer konfrontiert wird. Zauberer Gandalf (Ian McKellen) hat ausgerechnet ihn, der es gerne bequem und wenig aufregend hat, auserkoren, als vermeintlicher „Meisterdieb“ eine Gruppe von Zwergen zum Einsamen Berg zu begleiten. Dort befand sich einst das Zwergenreich Erebor, bis der furchtbare Drache Smaug, durch die sagenhaften Schätze angelockt, die Zwerge daraus vertrieb. Anführer Thorin Eichenschild (Richard Armitage), Enkel des früheren Zwergenkönigs, und seine Gefolgsleute wollen dem Gerücht nachgehen, dass der Drache nicht mehr über Erebor herrschen soll – und vor allem wollen sie ihr Reich zurückerobern.

Die Ausdehnung auf drei Teile (ursprünglich sollten es einmal nur zwei werden) und die Überlänge von 170 Minuten machen sich negativ bemerkbar: Der Film kommt nur sehr schwer in die Gänge, viele Rückblenden hemmen den Erzählfluss. Anfangs dominiert ein humorvoller Ton, hier merkt man der Geschichte ihren Kinderbuch-Ursprung noch deutlich an. Das ändert sich, sobald die ersten Konflikte in den Mittelpunkt rücken – erst jetzt werden sich auch die Nicht-Buch-Fans, die Tolkien vielleicht nur von der „Herr der Ringe“-Filmtrilogie kennen, wieder richtig auf Mittelerde heimisch fühlen. Einige Straffungen wären sicher kein Fehler gewesen.

Vieles ist allerdings wirklich gut gelungen: Jackson hat, dieses Mal in 3D, wieder sehr viele faszinierende Bilder eingefangen, sowohl was die Landschaften als auch die imposanten Städte angeht. Martin Freeman macht seine Sache als Bilbo gut, sehr schön ist auch das Wiedersehen mit vertrauten Figuren (neben Ian McKellen als Gandalf sind unter anderem auch Cate Blanchett als Galadriel, Hugo Weaving als Elrond, Christopher Lee als Saruman und vor allem Andy Serkis als Gollum mit dabei). Den Zwergen würde man dagegen weniger Oberflächlichkeit wünschen – sie bleiben austauschbar. So erfüllt „Der Hobbit“ die Erwartungen nicht ganz, enttäuscht aber auch nicht – bis zum zweiten Teil dauert es jetzt leider ein ganzes Jahr.


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Tatort Dortmund

Geschrieben von Armin , in Film 11 November 2012 · 481 Aufrufe

Heute Abend werde ich mir mal den Tatort angucken - das tue ich, seit Schimanski nicht mehr ermittelt, eher selten. Aber für "Mein Revier" (ein Tatort aus Dortmund) mache ich definitiv eine Ausnahme: Diese Woche hatte ich nämlich ein Gespräch mit der Leiche, die dann auch noch den Titelsong rappt. Mehr dazu hier. Da bin ich schon neugierig.


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James Bond - Skyfall

Geschrieben von Armin , in Film 04 November 2012 · 553 Aufrufe

Seit 50 Jahren erlebt James Bond als Geheimagent 007 seine spektakulären Abenteuer auf der Leinwand. Mit Hauptdarsteller Daniel Craig (seit „Casino Royale“, 2006) hat sich in der Reihe einiges geändert: Der Nachfolger des smarten Gentleman Pierce Brosnan mimt den zynisch-brutalen Kämpfer und aus dem zuletzt etwas überdrehten Spektakel sind harte, zeitgemäße Actionstreifen geworden. Damit hat sich nicht jeder Zuschauer leicht getan. So mancher darf sich jetzt trösten, denn mit „Skyfall“ macht die Reihe pünktlich zum Jubiläum unter der Regie von Sam Mendes („American Beauty“) wenigstens einen kleinen, aber wichtigen Schritt zurück: Die Wackelkamera aus „Ein Quantum Trost“ kommt diesmal nicht zum Einsatz, der Actionanteil ist zwar immer noch hoch, aber zwischendurch gibt’s doch den einen oder anderen typischen Bond-Moment. Das tut dem Film gut.

Das Abenteuer beginnt in Istanbul. James Bond (Daniel Craig) wird im turbulenten Zweikampf mit einem Verbrecher versehentlich von einer Kollegin (Naomie Harris) angeschossen. Seine Chefin M. (Judi Dench) hat kaltblütig den Schießbefehl erteilt. Bond fällt zwar vom fahrenden Zug und in eine tiefe Schlucht hinab, überlebt aber dennoch. Als er nach einer kleinen Auszeit zum MI6 zurückkehrt, sieht sich der Geheimdienst nicht nur mit harschen Vorwürfen von Seiten der Regierung, sondern auch mit einer terroristischen Bedrohung konfrontiert, die ihre wahren Ausmaße erst nach und nach offenbart. Bösewicht Silva (Javier Bardem) scheint den britischen Agenten immer einen Schritt voraus zu sein.

Die „gute alte Zeit“ des Kalten Krieges ist vorbei, die „Bösen“ sind nicht mehr einfach nur hinter dem Eisernen Vorhang zu finden. „Skyfall“ spielt mit diesem Motiv, zwischenzeitlich lässt die wiederholte Koketterie mit der Vergangenheit gar an einen Abgesang auf die gesamte James-Bond-Reihe denken. Das relativiert sich nach dem Finale und spätestens mit dem Abspann hat der Zuschauer die Gewissheit, mit dem 23. nicht den letzten 007-Film gesehen zu haben. Der fällt glücklicherweise ein wenig Bond-typischer aus als die beiden Vorgänger, Nostalgiker werden mit Craigs Darstellung trotzdem noch ihre Schwierigkeiten haben. Sein Bond agiert in einer düsteren, gefühlskalten Welt, in der der globale Terror allgegenwärtig ist und jeder jedem misstraut. Das ist ebenso realistisch wie modern, dank kleiner Gimmicks (so kommt der Aston Martin aus „Goldfinger“ und „Feuerball“ zu einem letzten Einsatz) dann aber zum Glück doch nicht nur ein beliebig austauschbarer 08/15-Actionstreifen, sondern schon eher wieder ein „echter“ Bond.


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Die Vermessung der Welt

Geschrieben von Armin , in Film 29 Oktober 2012 · 481 Aufrufe

2005 hat Daniel Kehlmann seinen Roman „Die Vermessung der Welt“ veröffentlicht. Die fiktive Doppel-Biografie des Naturforschers Alexander von Humboldt (1769–1859) und des Mathematikers Carl Friedrich Gauß (1777–1855) wurde nicht nur in Deutschland zum Bestseller, sondern auch international ein riesiger Erfolg. Kehlmann selbst hat nun auch am Drehbuch für die Verfilmung seines Romans mitgewirkt, die unter der Regie von Detlev Buck (zuletzt „Rubbeldiekatz“, 2011) in die Kinos kommt.

Der Film erzählt die Geschichte von Alexander von Humboldt (Albrecht Abraham Schuch), dem Adelssprössling, den es in die Welt hinauszieht, um die Natur zu erforschen und viel Neues zu entdecken. Sein Weg führt ihn nach Südamerika, in den Amazonas-Dschungel und auch mitten unter Kannibalen. Parallel dazu erlebt der Zuschauer das Leben von Carl Friedrich Gauß (Florian David Fitz), der aus ärmlichen Verhältnissen stammt. Trotzdem wird sein mathematisches Genie erkannt, er erhält ein Stipendium und so die Chance, auf seine Art und Weise bahnbrechende Entdeckungen zu machen: Gauß bleibt fast sein ganzes Leben am Schreibtisch, Humboldt bereist die große, weite Welt. Erst im hohen Alter folgt der Mathematiker eher widerwillig einer Einladung des großen Naturforschers zu einem wissenschaftlichen Kongress und einem persönlichen Treffen nach Berlin.

Der Anfang des Buchs ist das Ende des Films. Während der Roman mit Rückblenden arbeitet, entscheidet sich der Film aus unerfindlichen Gründen für die chronologische Erzählweise. Ein Gewinn ist das aber nicht unbedingt: Denn – von einer kurzen, eigentlich belanglosen Begegnung in ihrer Kindheit einmal abgesehen – die Lebensläufe der beiden Protagonisten verlaufen dermaßen in unterschiedliche Richtungen, dass der Zuschauer lange die Klammer vermisst, die sie zusammenhält. Die bekommt er im Film erst mit dem Finale, als sich Gauß und Humboldt 1828 in Berlin endlich zum ersten Mal wirklich unterhalten. Erst dann, vielleicht ein wenig spät, ergibt die Verknüpfung dieser beiden Lebensgeschichten wirklich Sinn.

Erzählt ist „Die Vermessung der Welt“ mit leichter Hand, dank der konsequent eingesetzten 3D-Effekte (die hier nicht nur reines Beiwerk sind) gibt es vor allem von Humboldts Reisen einige sehr beeindruckende Bilder zu sehen. Die beiden Hauptdarsteller machen ihre Sache gut, in den Nebenrollen merkt man allerdings deutlich, dass es sich um keine internationale Produktion handelt. Während beispielsweise der Herzog von Braunschweig durch Michael Maertens zur peinlichen Karikatur eines Provinzherrschers wird, bleibt Humboldts völlig fehlbesetzter Begleiter Aimé Bonpland (Jérémy Kapone) einfach nur enttäuschend blass. Ähnlich oberflächlich angelegt wirken die Figuren, die Gauß durch sein Leben begleiten, einzig seine Mutter (Katharina Thalbach) entwickelt Wiedererkennungswert. Insgesamt ist Detlev Buck aber ein weitgehend unterhaltsamer Film gelungen, der sich einige unnötige Schwächen leistet – und deshalb vermutlich den Erfolg des Buches nicht erreichen wird.


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The Watch - Nachbarn der 3. Art

Geschrieben von Armin , in Film 09 September 2012 · 457 Aufrufe

Ben-Stiller-Komödien sind (frei nach Forrest Gump) wie eine Schachtel Pralinen: Man weiß nie, was man als Nächstes bekommt. Das Spektrum reicht von wohlschmeckend („Meine Braut, ihre Eltern und ich“) bis hin zu weniger genießbar („Nachts im Museum“), immerhin wird es zum Glück nie vollkommen unappetitlich. Gelegentlich darf es dagegen neben reinem Klamauk auch mal ein wenig alberne Action sein, wie beispielsweise zuletzt in „Tropic Thunder“ (2008) und auch jetzt wieder in „The Watch – Nachbarn der 3. Art“. Da wird nicht nur heftig geblödelt, oft unter der Gürtellinie, es gilt auch darüber hinaus noch, eine außerirdische Invasion abzuwehren.

Evan (Ben Stiller), Filialleiter eines Einkaufszentrums, engagiert sich in dem kleinen Städtchen Glenview überaus stark. Als sein Wachmann beim nächtlichen Einsatz im Markt getötet wird, setzt sich Evan zum Ziel, den Mörder zu finden. Sein öffentlicher Aufruf verhallt allerdings beinahe ungehört: Zum ersten Treffen der neuen Nachbarschaftswache finden sich nur drei Interessierte ein, die zudem nicht den besten Eindruck machen. Bob (Vince Vaughn) sucht ein paar Kumpels für gesellige Abende, Franklin (Jonah Hill) ist einst bei der Polizei abgeblitzt und freut sich jetzt über die Möglichkeit, in der neuen „Miliz“ ein wenig „Lynchjustiz“ ausüben zu können, Jamarcus (Richard Ayoade) schließlich hat seine ganz eigenen Phantasien. Die vier wenig ernst zu nehmenden Nachbarschaftswächter werden prompt von der Polizei schikaniert und von der Dorfjugend sogar mit Eiern beworfen. Bis sie per Zufall einem der Aliens über den Weg laufen, die gerade in guter alter Manier die Invasion der Erde vorbereiten.

Regisseur Akiva Schaffer, bisher vor allem im Fernsehen aktiv, hat Schwierigkeiten mit dem Spagat zwischen Action und Spaß, die Verbindung aus beidem gelingt ihm nicht sonderlich gut. Einige Gags sind überraschend witzig, leider aber längst nicht alle – viel zu oft wird nur auf schlüpfrige Zoten gesetzt, das nutzt sich auf Dauer ab; ein Tick mehr Tiefsinnigkeit oder Minimalanspruch hätte dem Film sicher nicht geschadet. Die Schauspieler – auch Vince Vaughn und Jonah Hill haben ja bereits in zahlreichen erfolgreichen Komödien mitgespielt – bleiben so wenig herausgefordert, Hill setzt mit seiner schrägen Figur noch die meisten Glanzpunkte. Am Ende wird, da liegt gleich wieder der Vergleich zu „Tropic Thunder“ nahe, nur noch wild durch die Gegend geballert, um die plötzlich auftauchenden Alien-Heerscharen zur Strecke zu bringen. Das ist dann auch kein wirklich zufriedenstellendes Finale eines insgesamt nur mäßig unterhaltsamen Films.


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Merida - Legende der Highlands

Geschrieben von Armin , in Film 05 August 2012 · 375 Aufrufe

Der 13. Pixar-Animationsfilm ist der erste mit einer weiblichen Heldin. Trotz der märchenhaften Handlung ist Merida, Prinzessin in einem mythischen Schottland vor vielleicht tausend Jahren, kein Dornröschen, das auf seinen Traumprinzen wartet, sondern das genaue Gegenteil: Die burschikose junge Frau mit dem feuerroten Haar schießt zielsicher mit dem Bogen, reitet wie der Teufel und möchte vor allem ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen. In einem von Traditionen bestimmten Königreich, das zudem Rücksicht auf allerlei Befindlichkeiten der Verbündeten nehmen muss, weil sonst der nächste Krieg droht, ist das natürlich keine einfache Sache.

Königin Elinor erzieht Prinzessin Merida ganz im Sinne der Tradition und vermittelt ihr alle Facetten der höfischen Etikette. König Fergus, ihr Vater, hat da schon eher das richtige Gespür: Seit er ihr zum Geburtstag den ersten Bogen geschenkt hat, sehr zum Missfallen der Mutter, hat sich Merida zu einer prächtigen Schützin entwickelt. Doch das zählt nicht: Wie es Sitte ist, soll sie einen der Erstgeborenen der Anführer der drei anderen Clans als ihren künftigen Ehemann auswählen. Merida rebelliert dagegen – zunächst vergebens, bis sie sich in höchster Verzweiflung auf den tückischen Zauber einer alten Hexe einlässt.

Unter der Regie von Brenda Chapman und Mark Andrews ist ein empfehlenswerter Animationsfilm entstanden. Optisch ist „Merida“ sogar eine echte Wucht. Eindrucksvolle Landschaften, liebevoll gestaltete Figuren – der Zuschauer darf sich von dieser Welt verzaubern lassen. Aus technischer Sicht scheint hier wirklich alles Machbare ausgereizt worden zu sein. Speziell im ersten Drittel des Films gibt es darüber hinaus auch viele erstklassige humorvolle Szenen, ehe es dann mit einer Wendung des Films (die doch überraschend daherkommt) auch inhaltlich ernsthafter wird. Ab diesem Moment verläuft die Handlung zwar in eher konventionellen Bahnen, es ist aber immer noch für genug Spektakel gesucht, um nie Langeweile aufkommen zu lassen.

Im Vorprogramm ist übrigens in alter Pixar-Tradition der Oscar-nominierte Kurz-Animationsfilm „Mondlicht“ zu sehen – ganz nett anzuschauen, inhaltlich wird die Botschaft „finde deinen eigenen Weg“ (was immerhin gut zu „Merida“ passt) aber zu sehr mit dem Dampfhammer verbreitet, um dann im Ergebnis wirklich Spaß machen zu können.


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Rum Diary

Geschrieben von Armin , in Film 04 August 2012 · 1.002 Aufrufe

Hunter S. Thompson (1937-2005) war ein amerikanischer Schriftsteller und Journalist. Er schrieb für Sportzeitungen und den Rolling Stone, über die Hell’s Angels und den Watergate-Skandal. Sein bekanntestes Buch ist „Fear and Loathing in Las Vegas“ (1971), das von Terry Gilliam 1998 verfilmt worden ist. Die Hauptrolle des Journalisten Raoul Duke spielte damals Johnny Depp. Der steht jetzt auch im Mittelpunkt einer weiteren Thomp-son-Adaption: Regisseur Bruce Robinson wagt sich an„The Rum Diary“, das Erstlingswerk des Autors, 1959 geschrieben, aber erst 1999 veröffentlicht. Auch hier dreht sich die Handlung um einen Journalisten, der ähnlich wie Raoul Duke als Alter Ego des Verfassers verstanden werden darf. Allerdings ist Paul Kempf, wie der Protagonist in„Rum Diary“ heißt, eine deutlich harmlosere Version und ziemlich weit von den Drogenexzessen Dukes entfernt. Auf Puerto Rico, wo Roman und Film spielen, regieren nicht die Drogen, sondern der Rum, wie ja schon der Titel verrät.

Der verhinderte Schriftsteller Paul Kemp (Johnny Depp), dem Alkoholgenuss nicht abgeneigt, tritt Ende der fünfziger Jahre eine Stelle bei einer wenig erfolgreichen Zeitung auf Puerto Rico an. Sehr zum Missfallen von Chefredakteur Lotterman (Richard Jenkins) findet er in dem Fotografen Bob Sala (Michael Rispoli) einen Gleichgesinnten, mit dem er schon bald um die Häuser zieht und sich mehr um Rum und Hahnenkämpfe als um seine Artikel kümmert. Kemp verliebt sich bei einer zufälligen Begegnung hoffnungslos in die attraktive Chenault (Amber Heard), die jedoch mit dem zwielichtigen Unternehmer Sanderson (Aaron Eckhart) verlobt ist. Ausgerechnet der macht ihm das Angebot, an einem Projekt mitzuwirken, bei dem ordentlich Geld zu verdienen ist, mit dem aber in letzter Konsequenz eine bislang unberührte Insel vor Puerto Rico durch den Massentourismus zerstört werden würde.

„Rum Diary“ ist weit weniger gewichtig als„Fear and Loathing in Las Vegas“, erreicht nie dessen Intensität, will das aber vielleicht auch nicht – insofern wird der Vergleich, auch wenn er sich naturgemäß aufdrängt, dem Film nicht gerecht. Die Selbstfindung des Protagonisten, um die es geht, ist hier deutlich weniger dramatisch angelegt, gleichzeitig ergeben sich daraus und aus einem überwiegend unterhaltsam-skurrilen Personal – einzig Giovanni Ribisi übertreibt es mit seiner Darstellung des Moberg, Johnny Depp dagegen liefert eine echte Glanzleistung ab – eine ganze Menge amüsanter Szenen. Auch der eine oder andere ernstere Satz erzielt durchaus Wirkung. Robinsons Film findet allerdings leider nicht immer den richtigen Ton – zwischenzeitlich wird’s mal arg übertrieben albern, gelegentlich auch fast schon unangenehm pathetisch. Doch schon kurz darauf gibt es dann zur raschen Versöhnung wieder Stellen, die einfach nur köstlich sind: zum Schmunzeln oder sogar zum lauthalsen Lachen. Insgesamt überwiegen glücklicherweise die gelungeneren Momente.


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The Dark Knight Rises

Geschrieben von Armin , in Film 29 Juli 2012 · 5.932 Aufrufe

Zum dritten und letzten Mal schickt Regisseur Christopher Nolan seinen Hauptdarsteller Christian Bale im Batman-Kostüm auf die Leinwand. Nach dem viel versprechenden Auftakt mit „Batman Begins“ (2005) und der großartigen Fortsetzung „The Dark Knight“ (2008) erfolgt nun mit „The Dark Knight Rises“ der Abschluss der Trilogie. Die hohen Erwartungen kann der Film jedoch nicht ganz erfüllen: Zwar bietet er durchaus einen runden Abschluss zur wegweisenden Nolan-Interpretation der Geschichte des dunklen Ritters; andererseits ist der Film aber auch sichtlich überladen. Die Überlänge von 164 Minuten ließ es schon vorher erahnen: „The Dark Knight Rises“ verzettelt sich im Versuch, zu viele Figuren in der Geschichte unterzubringen, und schweift vor allem zu oft in langatmige Erklärungen ab, statt die Handlung konsequenter voranzutreiben.

Acht Jahre sind seit dem Ende von „The Dark Knight“ vergangen: Staatsanwalt Harvey Dent alias Two-Face gilt seit seinem Tod als Held – eine Lüge, die Polizeichef James Gordon (Gary Oldman) nur deshalb überall eisern verbreitet, weil dank der noch von Dent erlassenen Gesetze Gotham City weitgehend frei von Verbrechern ist. Batman, der dieser Lüge wegen als Bösewicht gilt, ist verschwunden, Bruce Wayne (Christian Bale) hat sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Erst Selina Kyle (Anne Hathaway), die als Catwoman auf Raubzüge geht und auch Wayne dreist bestiehlt, und der brutale Verbrecher Bane (Tom Hardy) schaffen es, dass sich der anfangs völlig gebrochen wirkende Bruce Wayne wieder in Batman verwandelt.

So schön es ist, vertrauten Figuren wie Butler Alfred (Michael Caine) oder Tüftler Lucius Fox (Morgan Freeman) wiederzubegegnen, so sehr überspannt Regisseur Nolan mit dem diesmal aufgefahrenen Figurenarsenal den Bogen: Die meisten Charaktere bleiben eher oberflächlich angelegt, auch wenn sie alle irgendwie mit einer halbwegs wichtigen Funktion innerhalb der Handlung versehen werden. Einzig Catwoman, die sehr charmant in die Geschichte eingeführt wird, und natürlich der bitterböse Schurke Bane ragen aus dem Personal hervor. Der eigentlichen Handlung würde man zudem deutlich mehr Zielstrebigkeit und weniger Weitschweifigkeit wünschen: „The Dark Knight Rises“ ist zwar kein schlechter Abschluss der Trilogie, aber leider auch kein überragender Film, wie es zum Beispiel der Vorgänger war.


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Nachtrag: What a Man

Geschrieben von Armin , in Film 27 September 2011 · 380 Aufrufe

(Vier Wochen alt und verbummelt ...)

Nicht jeder gute Schauspieler ist auch ein guter Regisseur. Diese Binsenweisheit wird immer aufs Neue unterfüttert, aktuell von Matthias Schweighöfer mit seinem Regie-Debüt „What a Man“. Der Darsteller, mit Preisen von Goldener Kamera bis Bambi ausgezeichnet, hat in den letzten Jahren in zahlreichen erfolgreichen deutschen Produktionen mitgewirkt, zum Beispiel in „Keinohrhasen“ oder „Friendship!“. Das qualifiziert ihn aber leider noch nicht zum guten Regisseur oder Drehbuchschreiber (zusammen mit Doron Wisotzky), sodass es seiner romantischen Komödie im Endergebnis an viel zu vielem mangelt.

„Was für ein Mann!“ – das ist natürlich zunächst einmal sehr ironisch gemeint, ist Lehrer Alex (Matthias Schweighöfer) doch alles andere als ein Vorzeigeobjekt: Dass seine Freundin Carolin (Mavie Hörbiger) ihn betrügt, merkt er erst, als er sie nach einem ganz offensichtlich etwas ausgefalleneren Seitensprung aus dem Krankenhaus abholen muss. Ein paar Peinlichkeiten später zieht Alex bei seiner besten Freundin Nele (Sibel Kekilli) ein, die gerne mit Greenpeace-Aktivist Etienne (Pasquale Aleardi) nach China gehen würde, um die Pandas vor dem Aussterben zu retten. Alex lässt sich derweil von seinem türkischen Freund Okke (Elyas M’Barek) mit Ratschlägen überhäufen, wie er zum richtigen Mann wird, um den sich die Frauen nur so reißen. Das geht ein ums andere Mal schief, bis Alex plötzlich bemerkt, dass er ausgerechnet für Jugendfreundin Nele weit mehr empfindet, als er sich bisher eingestehen wollte. Diese Erkenntnis geht allerdings nicht ohne Missverständnisse über die Bühne.

Die wirklich lustigen Momente sind leider ziemlich dünn gesät, weil längst nicht jeder Gag in „What a Man“ auch zündet. Zu den Störfaktoren, die einen besseren Film verhindern, gehört vor allem der komisch gemeinte Alex-Kumpel Okke, der zwar eine ganze Menge reden darf, dabei aber keine einzige gelungene Dialogzeile abliefert und einfach nicht lustig ist. Die vorhersehbare Handlung enthält eigentlich nur einen einzigen Moment, der überrascht: Als die reumütige Carolin Alex anbettelt, zu ihm zurückzukehren, wird diese zusätzliche Wendung dem Zuschauer erspart. Sonst wird aber das ganze Arsenal aufgefahren, das man in einem Film erwarten darf, der die x-te Variante der alten Geschichte erzählt, in der ein Mann nicht nur sich selbst entdeckt, sondern auch, dass das Gute (also die richtige Frau) so nahe liegt. Das ist allerdings auch in dieser Umsetzung wieder einmal nur mäßig unterhaltsam.





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Armin Rößler
Das vergessene Portal
nominiert für den Deutschen Phantastik Preis 2005

Wurdack Verlag

Entheete

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Armin Rößler
Entheete
Science-Fiction-Roman
216 Seiten
ISBN 3-938065-16-8
9,95 Euro

Wurdack Verlag

nominiert für den
Deutschen Science Fiction Preis 2007
und den
Kurd Laßwitz Preis 2007

Andrade

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Armin Rößler
Andrade
2. Roman aus dem Argona-Universum
Wurdack Science Fiction Band 9
Taschenbuch
ISBN 3-938065-25-7

Hier bestellen:
Wurdack Verlag

nominiert für den
Deutschen Science Fiction Preis 2008
und den
Kurd Laßwitz Preis 2008

Leseproben:
Kapitel 1 (1/7)
Kapitel 1 (2/7)
Kapitel 1 (3/7)
Kapitel 1 (4/7)
Kapitel 1 (5/7)
Kapitel 1 (6/7)
Kapitel 1 (7/7)

Argona

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Armin Rößler
Argona
3. Roman aus dem Argona-Universum
Wurdack Science Fiction Band 13
Taschenbuch
ISBN 978-3-938065-30-3

Hier bestellen:
Wurdack Verlag