Karl Schroeder - Planet der Sonnen
#31
Geschrieben 10 März 2010 - 10:19
#32
Geschrieben 10 März 2010 - 14:14
Dem Statement kann ich mich anschliessen. Ein erstaunlich belangloses Buch.
Ich sehe an einem meiner Lieblingsautoren den ich gerade lese ( Alastair Reynolds - Himmelssturz )
mindestens eine Klasse Unterschied im Kopfkino. Schroeder hat mich nicht ĂĽberzeugt.
Schade eigentlich. Bezogen aufs Cover mehr Schein als Sein.
Man nehme nur mal zum Vergleich die "Inovativen" Cover von Scalzi
#33
Geschrieben 10 März 2010 - 15:38
Ersteinmal bin ich natürlich enttäuscht, dass ich nicht einen Roman erwischt habe, der "Einteilig" ist. Dann möchte ich erwähnen, dass mich die Geschichte angezogen und durchgezogen hat - vielleicht, weil ich diesmal verpflichtet war durchzuhalten. Zu oft erlebe ich es, dass ich enttäuscht das Buch zur Seite lege.
Die Welt war neu,
dennoch kann ich nicht mitdenken, weil sich in mir die Bilder nicht einstellen.
die Personen sind unscharf,
der Held weiss nicht, was er will,
der Antagonist war mir unbekannt, solange ich vermutet habe, wer das sein sollte. Doch Flemming war fĂĽr mich ein lieber alter Onkeltyp!
Dann habe ich eine Passage gefunden, wo Hayden selbst diskutiert, wer denn nun der Gegner sei!!! - Ich kam mir in dem Moment vor, als wenn ich in einem Film sitze, der mit jeder Minute neu entwickelt wird.
Das Buch verlangt nicht viel vom Leser, doch dann leitet der Autor mich zu wenig.
Das Lesen macht nur mit Humor - Galgenhumor - SpaĂź, dass ich es weiterlese und das ist nicht gut.
Ich werde keinen zweiten Teil lesen. Der Verlauf der Handlung war zu lange - die Wendung am Ende des Buches schnell und dann einige Dinge erklären - Ende! : Ne!
Bewertung:
Titelbild
Schriftbild
Klappentext zu Beginn
Klappentext im Bezug zum Roman
Seitenzahl : Preis
Idee
Umsetzung
Schreibstil
Struktur der Geschichte
Finish
Logik fĂĽr den Leser
Was hat mich genervt:
Personen
Selbstgespräche des Autoren
unausgearbeitete Passagen
Gespräche/Dialoge
#34
Geschrieben 11 März 2010 - 11:05
#35
Geschrieben 11 März 2010 - 12:20
Hier mal Meinungen aus berufeneren Munde. (Der ich mich dennoch nicht anschliessen möchte, erreicht Schröder doch für mich nicht mal Jugendbuchniveau)
Pressestimmen
"Karl Schroeders Visionen sind einzigartig und atemberaubend!" (Stephen Baxter )
"Eine erstaunliche Weltenschöpfung! Planet der Sonnen ist ein Meisterwerk." (Vernor Vinge )
"Ich würde Karl Schroeder ohne zu zögern neben Stanley Kubrick und Alexandre Dumas stellen." (Peter Watts )
Zu finden hier:
http://www.amazon.de...K...6189&sr=8-3
Ich habe alle drei Autoren gelesen und insbesondere Watts und Vinge stellen besonders (hohe) Anforderungen an ihre Leserschaft. Wie die sich haben ĂĽberrededen lassen, wider aller Vernunft soetwas zu unterstĂĽtzen?
GrĂĽsse
Stefan
------ ......ob Herr Rossi je das GlĂĽck gefunden hat?....------
In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer
Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen.
"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min
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#36
Geschrieben 11 März 2010 - 13:26
Hier das englische Originalzitat von Schroeders HP:
"Over the years, science-fiction has provided us with awesome environments, the best ones based on careful logic. There was Hal Clement's Mission of Gravity and Robert Forward's Dragon's Egg. Karl Schroeder's new novel is in a class with these masterpieces. The longer one ponders Sun of Suns, the less paradoxical--and the more intricately sensible--it comes to be."
Mir ist es nicht gelungen, eine echte Quelle fĂĽr das Statement aufzutreiben. Vielleicht findet jemand andres mehr. Ganz so toll klingt das dann auch gar nicht mehr.
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#37
Geschrieben 14 März 2010 - 13:53
Hier ein Textauszug:
... Piraten im Fastnacht:
Man liest in internationalen Magazinen, das erste zu Deutsch erschienene Buch des Science-Fiction-Autors Karl Schroeder sei eines seiner schwächeren. Pech gehabt. Es ist tatsächlich banal und schlecht erzählt. Von Franz Birkenhauer - sf magazin 04.02.2010
In früheren Werken lotet Karl Schroeder die Implikationen von Multiplen Identitäten und eigenen Avataren aus und stellt Fragen nach der Identitätsstiftung. Das muss nicht immer Anspruch eines Science-Fiction-Romans sein, das Genre ist vielfältig. Doch wenn man dann den Schwenk vollzieht zum reinen Abenteuer-Roman, wie mit vorliegendem "Planet der Sonnen", dem Beginn der mittlerweile vierbändigen "Virga"-Serie, sollte man dafür das Handwerkszeug mitbringen um gut zu sein. Doch die Virga-Bücher spielen in einem kleinen, überschaubaren Spielzeug-Universum, einer nur 5000 Kilometer großen Ballon-Welt, in der sich die Bewohner der schwebenden Ring-Städte und zylindrischen, rotierenden Habitate gegenseitig bekriegen können, und das scheint wohl Serien-Freaks anzumachen.Seine Mischung aus Steam Punk und Space Opera hält Schroeder in einer Art vor-aufklärerischen Welt, und denkt wohl, er kann sich damit auch allzu tiefe Charakterzeichnungen sparen bei seinen allesamt leicht tumb wirkenden Protagonisten. Stattdessen setzt er 150 Seiten lang erstmal auf infodumping - leider gibt es dafür kein so schönes deutsches Wort -, wohlmeinend nennen das andere Schriftsteller-Kollegen gutes Weltenbauen. Dabei ist er aber nichts weiter als ein Blender. Denn was als überbordende Phantasie daherkommen soll, entpuppt sich doch nur als simples Baukastenspiel und Puppenhaus. Schroeder reduziert die Komplexität unserer Lebewelt auf ein übersichtliches Modell, in dem die gleichen menschlichen und physikalischen Gesetze nach wie vor gelten. Das trägt zu keiner Erhellung in irgendeinem Sinne bei, obgleich es vor Sonnen wimmelt auf nur 5000 Kilometer - aber eben auch das nur eine Entsprechung der wirklichen Verhältnisse im wahren Universum. Putzig also die aus Holzplanken bestehenden Gehwege der Dörflein, die ihre Häuser wie auf der Innenseite einer Fahrrad-Felge angeordnet haben und um eine Nabe drehen, um etwas Schwerkraft zu erzeugen. Der wenige vorhandene Pflanzenboden wird von den Netzen freischwebender Farmen zusammengehalten. Innerhalb der Ballon-Welt ist an den meisten Orten ausreichend Luft. Wärme und Licht erzeugen Fusions-Dinger - kleine Sonnen -, wohl eine Hinterlassenschaft einer einstigen, technologisch hochstehenden, Macht.
Das alles kann klappen, wie viele Beispiele zeigen, die eher der Fantasy-Literatur zuzuordnen sind. Karl Schroeder beschreibt zeitweise jedes Seil, jede Planke, jedes verrostete Blech, die diese fragilen Habitatskonstruktionen zusammenhalten. Seine Welt schwebt, doch ihm fehlt die schwebende Leichtigkeit im Erzählstil. Mit Beiläufigkeit muss man den Leser in Welten eintauchen lassen. Nicht mit dem Holzhammer. Atmosphäre schafft er nie. Wenn er versucht zu sagen, eine Frau habe in ihrem üblichen Stil viele bunte Schichten Kleidung übereinander an und die Ringstadt, auf die man gerade zufliegt, sei von zahllosen bunten Fahnen geschmückt, bleibt das farblos. Wie wirkt denn nun diese Frau, wie wirkt der Anblick der Stadt?
Als großartigen Entwicklungsroman kann man "Planet der Sonnen" ebenso wenig sehen. Die Völkchen bekriegen sich wegen künstlicher Sonnen und landwirtschaftlicher Vorteile. Held 'Hayden's' Familie wurde in einem dieser Konflikte ausgelöscht. Jetzt naht der Zeitpunkt seiner Rache, doch er erkennt, dass die Person, auf die er jahrelang seinen ganzen Hass fixiert hat, sich ihm anders darstellt, als er sie während gemeinsamer Abenteuer genauer kennenlernt. Wir lernen: Urteile nicht vorschnell über Menschen. Dafür müssen wir 440 Seiten müde Piratenjagden in frei schwebenden Holzschiffen, tatsächlich eine banale Schatzsuche und völlig humorfreie Figuren über uns ergehen lassen. ... (Zitat Ende)
Was im o.g. Text deutlich wird ist, dass andere Kritiken! oder Rezensionen oder die, die Rezensionen schreiben, wohl das Buch nicht gelesen haben. Die Beschreibung der Welt der Sonnen hat mich stets verwirrt, weil ich dass im Text auch anders verstanden habe!!
So jetzt habe ich einen! der das so verstanden hat, wie ich selbst.
Danke Franz Birkenhauer. ...
#38
Geschrieben 14 März 2010 - 16:28
Bearbeitet von lapismont, 14 März 2010 - 16:28.
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#39
Geschrieben 16 März 2010 - 11:29
#40
Geschrieben 16 März 2010 - 13:05
So, auch wenn die Runde schon fast rum ist, auch von mir nochmal ein paar Zeilen:
Ich gehe konträr zur Mehrheitsmeinung, mir hat das Buch richtig gut gefallen. Das Stichwort "Fluch der Karibik im All" taucht in der Diskussion ja schon mal auf, ein ziemlich treffender Vergleich. Richtig, viele Dinge bleiben etwas nebulös, was Schroeders Weltschöpfung "Virga" angeht (Nebenbei bemerkt, eine der faszinierendsten Welten, die mir seit Nivens Ringwelt oder dem "Silfen Motherholme" aus Hamiltons "Dreaming Void" untergekommen ist) und die Figuren sind nicht gerade ein Lehrbuchbeispiel für gelungene Charakterisierungen. Aber als Action-orientierter, stellenweise durchaus etwas altmodisch anmutender Abenteuerroman zur morgendlichen Berieselung in der U-Bahn funktioniert das Buch hervorragend. Es kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf, man wird konstant mit interessanten Ideen und Details bombardiert und die zahlreichen offenen Enden und Andeutungen im Text motivieren mich eher noch mehr, weiter zu lesen. Ein sehr gelungener Start in den Zyklus, ich freue mich schon auf Band 2.
Eventuell habe ich und andere zuviel von dem Buch erwartet? Zu hohe Erwartungshaltung?
Nur apropos, weil Du Hamilton erwähnt hast wo wir beide uns ja einige waren, wenn Du
diese beiden vergleichst ist das aber schon ein Klassenunterschied was komplexität und
charakterzeichnung angeht oder?
#41
Geschrieben 10 Februar 2011 - 12:13
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#42
Geschrieben 10 Februar 2011 - 14:38
Hab gerade Teil 2 hinter mir (eher durch Zufall landete das ding in meinem Rezistapel).
Band Zwei ist etwas besser. Weil die Oberzicke die Heldin ist und es schon etwas mehr SpaĂź macht, so einer Frau beim Agieren zuzusehen. Seine Welt faszinierend zu beschreiben vermag Schroeder immer noch nicht und ich glaub auch nicht, dass da was durch die Ăśbersetzung verloren ging.
Da kann ich nur zustimmen. Band 2 gefiel mir insgesamt auch etwas besser als der Vorgänger.
Ich finde die Reihe sehr ordentlich und werde Sie wohl weiterverfolgen.
Bearbeitet von Amtranik, 10 Februar 2011 - 14:39.
#43
Geschrieben 04 September 2013 - 10:22
An diejenigen, die Band 2 (Säule der Welten) gelesen haben: Habt ihr auch den dritten Virga-Roman (Segel der Zeit) noch gelesen? Und wie war er so?
Und: Sehe ich das richtig, dass bislang nur drei von fünf Virga-Büchern übersetzt worden sind?
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#44
Geschrieben 04 September 2013 - 14:19
Knapp dreieinhalb Jahre nach dem Lesezirkel habe ich mir den Roman auch mal vorgenommen - und war, im Gegensatz zur Mehrheit hier, ziemlich zufrieden damit. Vergleichsweise exotisches und originelles Setting, Figuren, mit denen ich etwas anfangen konnte, und eine spannende Handlung; das ist in Ordnung.
An diejenigen, die Band 2 (Säule der Welten) gelesen haben: Habt ihr auch den dritten Virga-Roman (Segel der Zeit) noch gelesen? Und wie war er so?
Und: Sehe ich das richtig, dass bislang nur drei von fünf Virga-Büchern übersetzt worden sind?
Ja, ich. Also mir hat der 2. Roman insgesamt am besten gefallen. Schade ist aber vor allem, das die Reihe ja noch weitergeht und nicht mit Band 3 beendet ist - die Heyne Übersetzung aber schon. Von daher - wenn Du nen großen Sub hast, schenk Dir den Roman.
#45
Geschrieben 04 September 2013 - 15:56
Danke für deine Eindrücke.Von daher - wenn Du nen großen Sub hast, schenk Dir den Roman.
Das Lustige ist: Band 3 habe ich schon hier liegen - aber der zweite fehlt mir leider noch. Den sollte ich mir also doch besorgen ...
(Und ja: Ich habe einen großen SUB.)
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#46
Geschrieben 06 Oktober 2013 - 20:19
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