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Wolfgang von Niebelschütz: Die Kinder der Finsternis


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6 Antworten in diesem Thema

#1 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 19 Februar 2010 - 12:48

http://www.amazon.de...AB6WZX8HZZPME6J

Eigentlich keine Neuerscheinung, sondern eine Neuauflage des lange vergriffenen legendären Romans.

Erscheint im Mai 2010.

Ebenso wird "Der blaue Kammerherr" auch wieder aufgelegt.

*freu*

#2 klox

klox

    Typonaut

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Geschrieben 19 Februar 2010 - 13:23

Was genau macht diesen Roman so legendär? Mir sagt weder Titel noch Autor etwas.

#3 Susanne11

Susanne11

    Temponaut

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Geschrieben 19 Februar 2010 - 15:31

Was genau macht diesen Roman so legendär? Mir sagt weder Titel noch Autor etwas.

Was macht den Roman legendär? Das ist schwierig.

Jeder, der es kennt, findet es genial - zumindest jeder, mit dem ich gesprochen habe. Aber offensichtlich ist das Buch immer noch ein Insider-Tip.

Selber habe ich nur Teile lesen können, weil meine Schwester das Buch nicht verleiht. Aber ich freue mich schon sehr auf den kompletten Lese-Genuss am Stück.

#4 Bungle

Bungle

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Geschrieben 19 Februar 2010 - 16:31

"Die Kinder der Finsternis" ist ein Roman über das Mittelalter. Schauplatz ist Südfrankreich, aber der Roman ist historisch nicht genau, dafür hat Niebelschütz zu wenig historische Distanz und zu viel Phantasie. Aber erkennbar ist die Frontlage zum maurischen Spanien. Es ist sozusagen ein Kultbuch. Denn was manche ungeübte und auch erfahrere Leser abschreckt, ist der eigenwillige Stil. Dafür gibt es alles, was des Lesers Herz begehrt, Liebe, menschliche Verwicklungen, Schlachten und Kämpfe, Mordkomplotte und Intrigen, "Wunder", der Aufbau einer Dynastie, aber auch ganz normales mittelalterliches Leben, in dem der Tod allgegenwärtig ist. Es geschieht also sehr viel, und der Autor versteht es, den Leser zu packen. MB

#5 Traum3

Traum3

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Geschrieben 19 Februar 2010 - 16:51

Der Stil des Buchs ist wirklich ein wenig schwer, aber auch unendlich schön. Ich mußte mich aber immer mal wieder vergewissern, was nun gerade passiert. Es ist manchmal schon recht verwirrend. Man begegnet dem Wahnsinn, der Brutalität, der mittelalterlichen Vorstellung von Liebe, der Politik, der Gesellschaft. Ein historischer Roman kann nie ein genaues Bild der Zeit vermitteln. Aber die Illusion genau dieses geschehe, ist für mich der größte Pluspunkt an diesem Buch. Für mich einer der besten historischen Romane die ich je gelesen habe. So ist es nur zu empfehlen.

#6 molosovsky

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Geschrieben 20 Februar 2010 - 08:27

Niebelschütz war damals, als seine Bücher und Schriften erschienen sind als Dichter, Dramatiker und Essayist durchaus geschätzt.
Seine beiden Romane (»Der Blaue Kammerherr« und »Kinder der Finsternis«) aber sind damals in den Spät-40ern und 50ern durch den Filter gerutscht. War zu phantastisch, zu verschörkelt, zu unmodisch für die damalige Zeit.

Erst später (Ende 80er), eigentlich mit der Neuauflage bei Haffmans und darauffolgenden Neuauflagen bei dtv, begannen neue Leser Niebelschütz für sich zu entdecken (u.a. meinereiner).

Ich geb als Beispiel einfach mal den Anfang von »Kinder der Finsternis«, das in der fiktiven mauretanischen Mark Kelgurien in Südfrankreich spielt:

Ein Naturereignis - 1115

Es lag ein Bischof tot in einer Mur am Zederngebirge fünf Stunden schon unter strömenden Wolkenbrüchen. Die Mur war hinabgemalmt mit ihm und seinen Karren und seinen Maultieren und seiner Geliebten, unter ihm fort, über ihn hin, als schmettere das Erdreich ihn in den Schlund der Hölle, kurz vor Anbruch der Nacht.


Der Roman enthält normalerweise eine Karte Kelguriens, sowie einen Spiegel der Familienverzweigungen.

Grüße
Alex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 20 Februar 2010 - 08:34.

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

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#7 Hannes

Hannes

    Ufonaut

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Geschrieben 22 Februar 2010 - 09:25

Zugegeben, für Kinder der Finsternis habe ich auch zwei Anläufe gebraucht, aber seither zähle ich diesen Roman ohne zu zögern zu meinen zehn Büchern für die Insel. Niebelschütz unternimmt den Versuch, in einer Sprache, die zwar nicht dem Mittelalter entstammt, aber in ihrer Fremdheit ein außerordentliches Gefühl von zeitlicher Distanz vermittelt, eine uns ferne, exotische Welt zu schildern. Große Literatur und große Gefühle -- eine seltene Verbindung. Vor allem für Freunde neuerer, etwas anspruchsvollerer Fantasy à la Martin/Bakker/Abercrombie dürfte dieses Buch eine Offenbarung sein.

Hannes
www.golkonda-verlag.de


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