Nova 16
#1
Geschrieben 02 März 2010 - 08:00
Wir freuen uns wie immer über jede Rückmeldung...
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#2
Geschrieben 02 März 2010 - 09:39
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ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!
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#3
Geschrieben 02 März 2010 - 10:23
Das Vorwort: Ich habe mich gefragt, was der Hebben geraucht hat - der Teutoburger Wald und die ruhige westfälische Mentalität scheinen ihm arg zuzusetzen. Ich fühlte mich aus irgendeinem Grund die ganze Zeit an Steve Ballmer bei seinem legendären Auftritt erinnert.
Die erste Story habe ich auch gleich weggelesen - hmm. Fand ich jetzt nicht so packend, mir fehlte eine stimmige Auflösung des Szenarios, das sich einfach in den querbeet dargebotenen philosophischen Fragen verliert. Nicht mein Fall.
#4
Geschrieben 02 März 2010 - 11:28
Was genau ist diese "Science Ãœberfiction"?
Im Vorwort steht nur, was sie nicht ist. Das reicht mir ehrlich gesagt nicht als Definition
Meine nächste Frage wird dann wahrscheinlich sein, wie man die Leser da draußen dazu bringen soll, diese Überfiction zu lesen, und "Limit", "Biss zum Abendkotzen" oder "Die Zombies" auf den Verkaufstischen versauern zu lassen.
"Der Zwiebelkuchen"
Das ist so ein unspezifischer, philosophischer, absurder Frontalangriff, der nur von einem Physiker kommen kann. Das ist mir natürlich einserseits sehr sympathisch, andererseits finde ich es wenig unterhaltsam.
"Das Ende der Schöpfung"
Ich mag die Welt, die Karla Schmidt beschreibt. Sehr fantasievoll und farbig. Dagegen mag ich das Bild eines humanoiden (so wirkt er auf mich) Schöpfers überhaupt nicht (außer in Satiren oder Grotesken), weil ich nicht an eine personifizierte Schöpfergestalt glaube bzw. ihre Existenz für ziemlich unwahrscheinlich halte. Ich hätte einfach Begriffe wie "Schöpfer" und "Engel" vermieden, um dieses ganze Religionsgebimse außen vor zu lassen, da es für die Geschichte anscheinend eh irrelevant ist. Was ich nicht ganz verstanden habe, ist, warum Aivi jetzt zig Millionen Jahre warten muss, bevor sie ihr Babyuniversum abspalten kann... habe vermutlich den Grund überlesen.
Jedenfalls trotzdem gern gelesen.
"Placebo"
Ich suche noch nach der Übersetzung des lateinischen Satzes, der mir vielleicht erklärt, ob die Geschichte doch über eine (durchaus intensive) Darstellung der Innenwelt eines Amokläufers hinaus geht. An dieser Story muss ich also noch mental arbeiten.
Mehr beizeiten.
Bearbeitet von Uwe Post, 02 März 2010 - 12:09.
#5
Geschrieben 02 März 2010 - 13:25
"Das Ende der Schöpfung"
Ich mag die Welt, die Karla Schmidt beschreibt. Sehr fantasievoll und farbig. Dagegen mag ich das Bild eines humanoiden (so wirkt er auf mich) Schöpfers überhaupt nicht (außer in Satiren oder Grotesken), weil ich nicht an eine personifizierte Schöpfergestalt glaube bzw. ihre Existenz für ziemlich unwahrscheinlich halte. Ich hätte einfach Begriffe wie "Schöpfer" und "Engel" vermieden, um dieses ganze Religionsgebimse außen vor zu lassen, da es für die Geschichte anscheinend eh irrelevant ist. Was ich nicht ganz verstanden habe, ist, warum Aivi jetzt zig Millionen Jahre warten muss, bevor sie ihr Babyuniversum abspalten kann... habe vermutlich den Grund überlesen.
Jedenfalls trotzdem gern gelesen.
Nanu? Ich dachte, die idee eines explizit menschlichen, fehlbaren, überlasteten und streckenweise grausamen Schöpfers wäre die Pointe der Geschichte? Die Vorstellung, in eine kosmische Schöpferrolle gedrängt zu werden und welches Leid das bedeuten muss?
Ist aber auch schon lange her, dass ich die Story gelesen habe, deshalb bin ich mir nicht mehr so sicher.
R. Scott Bakker
"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama
Verlag das Beben
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#6
Geschrieben 02 März 2010 - 13:52
Nanu? Ich dachte, die idee eines explizit menschlichen, fehlbaren, überlasteten und streckenweise grausamen Schöpfers wäre die Pointe der Geschichte? Die Vorstellung, in eine kosmische Schöpferrolle gedrängt zu werden und welches Leid das bedeuten muss?
Das kann man durchaus so aus der Geschichte lesen, ja.
Als "Pointe" würde ich es eher nicht bezeichnen, da sich dieses Bild durch den ganzen Text zieht und nicht nur am Ende erscheint. Die "Leiden" ergeben sich auch nicht zwingend, sondern sie sind der Rolle anscheinend innewohnend (sprich: von der Autorin aufgezwungen). Dieser "Schöpfer" ist ganz offensichtlich weder allmächtig noch allwissend, was wiederum einen Widerspruch zu dem tendenziell religiösen Kontext darstellt, den Karla durch Begriffe wie "Engel" herstellt.
In meiner persönlichen Empfindung ist es jedenfalls so, dass die farbige Welt mit den Kraken und Wanderern die Hauptkomponente der Story ist. Da wirkt der menschliche Schöpfer irgendwie... ich weiß nicht, nebensächlich. Sprich: Die Welt ist für mich überzeugender dargestellt als der Schöpfer.
Und das sage ich jetzt nicht, weil ich einen menschlichen, fehlbaren Schöpfer für unrealistisch halte - es existiert meines Wissens einfach gar keiner.
#7
Geschrieben 02 März 2010 - 13:59
In meiner persönlichen Empfindung ist es jedenfalls so, dass die farbige Welt mit den Kraken und Wanderern die Hauptkomponente der Story ist. Da wirkt der menschliche Schöpfer irgendwie... ich weiß nicht, nebensächlich. Sprich: Die Welt ist für mich überzeugender dargestellt als der Schöpfer.
Und das sage ich jetzt nicht, weil ich einen menschlichen, fehlbaren Schöpfer für unrealistisch halte - es existiert meines Wissens einfach gar keiner.
Wie, aber farbige Welten der Kraken und Wanderer existieren
Nein, genug der Blödelei ... stimmt, die Postulierung, dass die Schöpferrolle aus Leid und Wahnsinn geboren wird, kann man natürlich als etwas aufgepropft empfinden, ich erinnere mich, dass das im letzten Abschnitt einfach ziemlich abstrakt noch mal dazuerklärt wurde. Aber das Verhalten der Schöpferfigur - die gleichgültigkeit gegenüber dem individuellen Leben, um den großen Plan zu verwirklichen - fand ich schon interessant, und das hat für mich auch zu der religiösen Terminologie gepasst.
Ich habe allerdings auch nichts dagegen, Schöpferfiguren in durchaus auch ernsten Gedankenspielen zu verwenden. Man muss sich ja nicht zum Schöpferglauben bekennen, nur, weil man auch mal einen Schöpfer als Figur auftreten lässt, ohne ihn dabei zu veralbern.
R. Scott Bakker
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#8
Geschrieben 02 März 2010 - 14:37
Das Vorwort: Ich habe mich gefragt, was der Hebben geraucht hat - der Teutoburger Wald und die ruhige westfälische Mentalität scheinen ihm arg zuzusetzen. Ich fühlte mich aus irgendeinem Grund die ganze Zeit an Steve Ballmer bei seinem legendären Auftritt erinnert.
Also sprach Hebben!
Darf ich das aufklären? Nicht Steve Ballmer ist die Vorlage für dieses Vorwort. Ich tippe eher auf Friedrich Nietzsche ...
Grüße,
Reini
#9
Geschrieben 02 März 2010 - 14:42
Also sprach Hebben!
Darf ich das aufklären? Nicht Steve Ballmer ist die Vorlage für dieses Vorwort. Ich tippe eher auf Friedrich Nietzsche ...
Grüße,
Reini
Mag ja sein, ich sah trotzdem immer einen tobenden, schwitzenden Frank Hebben vor mir, der "Science Überfiction!" brüllt.
#10
Geschrieben 02 März 2010 - 15:18
... und zwar so laut, dass er die vorsichtigen Nachfrage, was zum Henker er denn damit überhaupt meint, nicht mitkriegt.Mag ja sein, ich sah trotzdem immer einen tobenden, schwitzenden Frank Hebben vor mir, der "Science Überfiction!" brüllt.
Inzwischen hat mich ein freundlicher
@Jakob:
Wie, aber farbige Welten der Kraken und Wanderer existieren
Kraken und Wanderer sind Ausgeburten der Fantasie.
Eine Schöpferfigur ist eine Ausgeburt der Religion.
Das ist ein zugegebenermaßen sehr kleiner Unterschied, der für einen fantasievollen Atheisten wie mich aber durchaus Relevanz hat
Bearbeitet von Uwe Post, 02 März 2010 - 15:23.
#11
Geschrieben 02 März 2010 - 15:34
@Jakob:
Kraken und Wanderer sind Ausgeburten der Fantasie.
Eine Schöpferfigur ist eine Ausgeburt der Religion.
Das ist ein zugegebenermaßen sehr kleiner Unterschied, der für einen fantasievollen Atheisten wie mich aber durchaus Relevanz hat
Wie, und Religionen sind keine Ausgeburten der Fantasie, wollte ich erst schreiben, aber jetzt fällt mir ein, dass Religionen vielleicht doch eher fantasievoll angereicherte Ausgeburten gesellschaftlicher Rituale, Regeln, Herrschaftsverhältnisse und philosophischer Diskurse sind oder so was, womit du du kurzgefasst wohl wieder recht hast: originär Religiöse Motive sind was anderes als fantastische Motive.
Ich verstehe das Problem trotzdem nicht so richtig, weil ich finde, dass Schöpferfiguren eben auch als Ausgeburten der Fantasie legitim sind. Aber andererseits bin ich auch kein dezidierter Atheist und kann religiösen Texten manchmal durchaus was abgewinnen (Augustinus und so). Und Texte zu schreiben, in denen keine religiös belegten Motvie auftauchen, ist ja sowieso fast unmöglich, da die diversen Religionen ja schon so ziemlich jedes denkbare Motiv in irgendeiner Art und Weise verwurstet haben ... Kurz: man macht sich doch nicht "die Finger schmutzig", indem man ein religiöses Motiv aufgreift, oder?
R. Scott Bakker
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#12
Geschrieben 02 März 2010 - 16:49
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#13
Geschrieben 02 März 2010 - 20:26
http://sternenportal.org/
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#14
Geschrieben 03 März 2010 - 00:59
#15
Geschrieben 03 März 2010 - 07:59
Ein älterer Abonnent, ehedem Schriftsetzer von Beruf, moniert die Winzschrift, und da ich in seinem Alter bin und ebenfalls mal Schriftsetzer war, geb ich ihm Recht und befehle hiermit: Ab NOVA 17 wird die Schrift einen halben Punkt größer! http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/rolleyes.gif
Jaja, klar - und dann sinds schwupps zwanzig Seiten mehr und nach Erhalt der Druckereirechnung kriegst du wieder nen zu hohen Blutdruck. Und Schuld hat dann natürlich wieder der Hilscher, wer sonst.
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#16
Geschrieben 03 März 2010 - 09:40
Unverkrampft schlussfolgert er aus einer Gleichung über Glaube und Wille die totale Erlösung, die eigentlich kein vernünftiger Mensch haben will. Dann doch lieber selbstgezimmerte (Pseudo-)Moral. Schluss und Titel machen die Story rund, die zwingend folgende Wiedererweckung der armen Jana kann man sich leicht selbst vorstellen. Eine ideenreiche, frische Achterbahnfahrt, wie sie mir gefällt.
Aber wozu legt man sich in die Badewanne, wenn man sich dann nicht die Pulsadern aufschneidet, sondern bloß Schmerztabletten-Fensterreiniger-Cocktail trinkt?
Bisher die beste Geschichte, finde ich.
Bearbeitet von Uwe Post, 03 März 2010 - 09:41.
#18
Geschrieben 03 März 2010 - 10:27
Korrektur: Gestern lag es im Kasten. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/smile2.gifMein Exemplar ist immer noch nicht angekommen -
Gruß
Ralf
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#19
Geschrieben 03 März 2010 - 12:55
Ehrlich, mittlerweile empfinde ich den allgemeinen Mangel an philosophischer Grundausstattung doch recht erschreckend ... *augenroll*
http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/huh.png
Philosophische Grundausstattung besitze und brauche ich nicht, um ein polemisches Pamphlet zu würdigen. Als solches ist das Editorial definitiv gelungen. Sachliche Argumentation sucht man besser anderswo, und findet sie zum Beispiel im Iwoleit-Artikel. Geht für mich also alles in Ordnung.
#20
Geschrieben 03 März 2010 - 13:18
Wie gesagt ... http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.pngPhilosophische Grundausstattung besitze und brauche ich nicht, um ein polemisches Pamphlet zu würdigen.
#21
Geschrieben 03 März 2010 - 20:10
#22
Geschrieben 04 März 2010 - 07:38
Europa ist nicht nur ein Kontinent.
#23
Geschrieben 05 März 2010 - 07:28
#24
Geschrieben 05 März 2010 - 09:40
"Döra" von Florian Heller fand ich anfangs ein bisschen albern, bis zum Ende habe ich aber oft gelacht - eine wirklich sehr amüsante Groteske (wenngleich immer noch total albern, aber das haben Grotesken wohl so an sich und ist hier durchaus nicht negativ zu verstehen).
Den Bartsch habe ich gerade in der Bahn angefangen. Am bemerkenswertesten fand ich bisher, dass der Protagonist vor lauter Hochhäuser-Anstarren während des Autofahrens im dichten Regen noch niemanden über den Haufen gefahren hat. Worum es eigentlich geht, steht erst am Ende des ersten Abschnitts. Das hätte man vielleicht ganz nach vorn stellen sollen und weniger von subkutanen Armbanduhren erzählen (mit Leuchtziffern? Und alle zwei Tage wechselt man die Batterie oder was?), die (da lege ich mich fest) mit dem Absturz von Aufzügen ziemlich wenig zu tun haben. Okay, ich bin jetzt still, ignoriert mich einfach, bis ich die Story durch habe.
#25
Geschrieben 06 März 2010 - 02:58
"Döra" von Florian Heller fand ich anfangs ein bisschen albern, bis zum Ende habe ich aber oft gelacht - eine wirklich sehr amüsante Groteske (wenngleich immer noch total albern, aber das haben Grotesken wohl so an sich und ist hier durchaus nicht negativ zu verstehen).
Wie? Albern?
Ich wollte die Wahrheit ueber die Mondlandung ans Tageslicht bringen
Besten Dank, geht runter wie Oel
Ende naechster Woche werde ich das Nova in die Hand kriegen, dann kann ich auch was zu den Kollegen in der Ausgabe sagen.
Cheers
Hörbuch - Das Ende der Party
www.youtube.com/watch?v=SnyVYk7pkII
- • (Buch) gerade am lesen:Schuld und Suehne
- • (Buch) als nächstes geplant:vermutlich das Gleiche nochmal
-
• (Film) gerade gesehen: Escape from New York
#26
Geschrieben 07 März 2010 - 14:19
Bearbeitet von Uwe Post, 07 März 2010 - 17:37.
#27
Geschrieben 07 März 2010 - 19:18
Egänzung zu Naut: Die von ihm gelobte Geschichte "Hinsetzen" von Frederic Brake befindet sich hier. Lesen lohnt sich, das meinten auch die SF-Leser auf kurzgeschichten.de und haben die Story auf die Empfehlungsliste gesetzt.
Wenn auch off-topic: Herzlichen Dank an Naut und Uwe. Ihr macht mich ganz verlegen ...
who the hell took my roof and ceiling?
#28
Geschrieben 08 März 2010 - 19:19
#29
Geschrieben 09 März 2010 - 19:03
#30
Geschrieben 12 März 2010 - 09:56
Bearbeitet von Uwe Post, 12 März 2010 - 15:18.
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