Inhalt: Grein am Gebirge in Österreich. Eingeschlossen zwischen einem Fluss und den Bergen. Hier lebt man vollkommen für sich, und will auch unter sich bleiben. Deswegen kommt es hier auch nicht allzu selten vor, das die Verwandtschaftsgrade unter Eheleuten ziemlich eng sind. Aber gemunkelt wird nur untereinander, nichts dringt nach außen. Eine verschworene Gemeinschaft?
Eines Tages, wird in der einzigen Diskothek des Ortes eine grausam zugerichtete Mädchenleiche gefunden.
Vor Ort sind der Kommissar Alex Körner und sein Team. Der Kommissar ermittelt sozusagen auf eigenenem Boden. Er ist in diesem Ort aufgewachsen und seine Erinnerungen sind traumatisch. Als er vierzehn Jahre war, ist sein Elternhaus unter seltsamen, bis heute ungeklärten Umständen abgebrannt. Seitdem wuchs er bei einer Tante in Wien auf.
Das was er als erwachsener Mann, bei seinen Ermittlungen herausfindet, ist so unglaublich und furchterregend, das er noch naträglich die Exhumierungen mehrerer Kinderleichen anordnet.
Waren die Dorfbewohner bisher nur einfach nicht sehr hilfreich, so bilden sie ab jetzt eine feindliche Mauer!
Die Lage eskaliert, als durch anhaltende, starke Regenfälle, der Fluss über die Ufer tritt.
Das kleine Dorf wird von der Umgebung abgeschnitten.
Plötzlich geht das Morden weiter, und eine schreckliche, unheilvolle Warheit kommt ans Licht.
Zugegeben, als ich das Buch anfing zu lesen, dachte ich oha, hoffentlich hast du dich da nicht verkauft. Möglicherweise schon wieder so eine Geschichte mit kleinem, feinen Dorf hinter dessen weißen Gardinen sich langsam aber sicher das Böse eingenistet hat.
So eine Geschichte, in der sich ein außerirdisches Wesen in überdimensionaler Wurmform in jedem manifestiert, der nicht vorsichtig genug ist.
Ein bisschen so ist es auch. Aber ich habe weitergelesen weil Andreas Gruber in einem absolut spannendem Stil schreibt. Man lebt förmlich in seinen Charakteren.
Der Kommissar Alexander Körner, dem die Suspendierung droht.
Der deshalb dringend diesen neuen Fall erfolgreich abschließen muss.
Die Pathologin, Jana Berger die einmal mit Alexander Körner liiert war, und nicht von ihm loskommt.
Sie entdeckt im Rückenmark der Mädchenleiche Zellen, die dort nicht hingehören.
Der Polizeifotograf Basedow, ein hässlicher Kerl aber ein netter Typ, mit Frau und Kindern, der plötzlich verschwunden ist.
Rolf Phillip von der Spurensicherung, dessen Ehe scheiterte, weil er Probleme mit seiner Homosexualität hatte.
Nicht zuletzt schafft es Andreas Gruber durch reine Landschaft- und Zustandsbeschreibung eine bis zum Schluss durchgehend düstere Stimmung zu schaffen.
Ich rate dringend davon ab, diesen Roman bei Dauerregen und dunklem Wetter zu lesen. Zu depressiven Verstimmungen neigende Leute sollten ihn lieber ganz bei Seite legen.
Der Roman ist mehr als die, "kleines böses Dorf Geschichte!"
Und noch etwas. Das Buch geht nicht gut aus. Gar nicht gut!
Schöne Grüße
von sah-gahn.
Bearbeitet von Sah-Gahn, 14 April 2010 - 08:11.
