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Phantastische Hybrid-Literatur


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3 Antworten in diesem Thema

#1 Naglfar

Naglfar

    Yoginaut

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Geschrieben 06 Februar 2003 - 17:53

Was haltet ihr eigentlich von Romanen, die verschiedene phantastische Genre vermischen wie Sean Stewart's "Die Nachtwache" (Fantasy+SF), Michael J. Reaves "Darkland Detective" (Fantasy+SF) oder die Sachen von Michael Marshall Smith "Stark - Der Traumdetektiv", "REM" und "Geklont" (Horror+SF).Kennt ihr noch andere Sachen, auf die diese Beschreibung zutrifft, oder allgemein Autoren, die immer so an den Grenzflächen zwischen den phantastischen Gattungen schreiben?

#2 MartinHoyer

MartinHoyer

    Temponaut

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Geschrieben 06 Februar 2003 - 19:17

Mendel für Sparten-Literaten: Hybriden sind schwer erkennbar, weil die eindeutige Identifikation ihrer Elter aussteht.Ich hänge der Überzeugung an, daß sich SF, Fantasy und Horror nicht in erster Linie durch die verwendeten Motive, sondern durch den Plot unterschieden werden ... Wenn denn überhaupt eine Unterscheidung möglich ist.Sean Stewarts "Nachtwache" ist und bleibt für mich beispielsweise Fantasy, auch wenn dort reale Orte und Technik vorkommen. Gleiches gilt (der Beschreibung nach, ich habe es nicht gelesen) für Reaves "Darkland Detective" ... Das Vorkommen von Technik macht aus meiner Sicht keinen SF-Anteil aus.Und dann noch die leidige Frage der Hierarchisierung: Ist eine polizeiliche Ermittlung in futuristischer Umgebung eher ein Krimi oder eher SF? Steht die Umgebung oder die Ermittlung im Vordergrund, klappt es, aber was, wenn beide gleichwertig miteinander verwoben sind?
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)

#3 Naglfar

Naglfar

    Yoginaut

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Geschrieben 06 Februar 2003 - 19:31

Das Problem mit den Krimis im Sf-Gewand kenne ich, aber es gibt da ne Menge Beispiele wo beide Themen so miteinander verwoben sind, das die genaue Zuordnung schwer wird, vor allem wenn es eine kriminalistische Ermittlung mit SF-Setting ist, der Fall in dem ermittelt wird aber Themen anschneidet, die nur in einem SF-Setting Sinn ergeben, soll heißen der Tatbestand könnte so wie er dargestellt wird nicht in unserer heutigen Gesellschaft stattfinden, oder die Gründe für den Mord sind in der beschriebenen zukünftigen Gesellschaft zu suchen.

#4 MartinHoyer

MartinHoyer

    Temponaut

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Geschrieben 06 Februar 2003 - 23:20

Ich nehme an, daß ein Krimi-Leser es dann als Krimi mit SF-Einschlag liest, während ein SF-Leser einen leichten Krimi-Touch feststellt.Ich habe das übrigens am eigenen Leib erfahren ... Mein erster Roman wurde als Science Fantasy deklariert, weil das Setting einerseits nicht vordergründig technikorientiert war, andererseits aber auch alle typischen Fantasy-Motive fehlten. Ich sehe es allerdings nach wie vor eher als SF. Im Verlagsprogramm wird es immer noch unter Fantasy aufgeführt. :)Das ist allerdings programmatisch: Auch Buchhandlungen und Versandhändler müssen immer eine bestimmte Schublade aufmachen. Dabei fasse ich das noch nicht einmal zwingend als negativ auf, denn als Leser möchte man durchaus einen Anhaltspunkt haben, in welche Richtung etwas geht, selbst wenn es eine im Detail unzulängliche Einordnung sein sollte.
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)


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