Menschen wie Götter
#1
Geschrieben 27 April 2010 - 12:09
#2
Geschrieben 27 April 2010 - 12:27
Ja. Soll ja ein "Klassiker" der Space Opera sein. Hat mich aber nicht im mindesten überzeugt.Kennt jemand den Roman "Menschen wie Götter" von Sergej Snegow?
Nein.Das Buch wurde gerade neu verlegt. Handelt es sich um ein Kinder- oder Jugendbuch?
#3
Geschrieben 27 April 2010 - 12:52
mich zb dafür umso mehr, eines der wenigen bücher die ich schon mind. 3x gelesen hab!Hat mich aber nicht im mindesten überzeugt.
wobei das auch daran liegen mag, das ich beim erstlesen noch sehr jung war und das es imho so total anders war als die komplette damalige DDR-sf und mich daher enorm beeindruckt hat
gefiel mir aber auch bei den weiteren lesungen, wesentlich später, sehr gut
würde ich wohl immer mind. unter meine top 10 sf titel wählen
Bearbeitet von TheFallenAngel, 27 April 2010 - 12:54.
#4
Geschrieben 27 April 2010 - 13:18
#5
Geschrieben 27 April 2010 - 14:01
Diese Amazon-Rezension (nicht von mir) entspricht in etwa meiner Meinung zum Thema. Ich fand Setting und Protagonisten naiv und langweilig und die Story belanglos.
Ich lese das Buch gerade und schließe mich vollinhaltlich an. Soviel ich weiß wurde es als Trilogie in den 60/70 Jahren geschrieben und ist selbst unter diesen Umständen betrachtet, sprachlich/literarisch sehr mangelhaft.
Aber, im Vergleich zur anderen sowjetischen Werken sticht diese Trilogie heraus und läßt sich vielleicht doch noch mit Werken amerikanischer Schriftsteller vergleichen. Ideenreichtum muss man Snegow durchaus zugestehen. Das mag das besondere an diesem Werk sein. Für den Normalverbraucher lohnt sich meines Erachtens der Kauf nicht und für den SF-Freund, der tiefer in die Materie des Genre eintauchen will und das Buch als "Besonderheit" in der sowjetischen technischen Zukunftsliteratur lesen will, hätte es antiquarisch genug Material gegeben.
Heyne hat m.E. der SF mit der Neuauflage keinen großen Dienst erwiesen und sich selbst vermutlich auch nicht.
Gruß
Thomas
Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria
Blog zur Sekundärliteratur: http://sebesta-seklit.net/
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#6
Geschrieben 27 April 2010 - 14:32
Ja, unter der "Ostblock-SciFi" ist es wahrscheinlich das "amerikanischte" Werk, aber eben leider nicht im positiven Sinne. Und da es auch erst in der Zeit erschien, als die amerikanische SciFi sich gerade von solchen naiven Weltraummärchen emanzipierte, bleibt der Kultstatus, den die Trilogie scheinbar bei vielen genießt, für mich nicht so recht nachvollziehbar. Es ist und bleibt eine späte, nicht sonderlich gelungene Weltraumoper.Aber, im Vergleich zur anderen sowjetischen Werken sticht diese Trilogie heraus und läßt sich vielleicht doch noch mit Werken amerikanischer Schriftsteller vergleichen. Ideenreichtum muss man Snegow durchaus zugestehen.
#7
Geschrieben 27 April 2010 - 14:48
Man kann durchaus erkennen, dass Snegow an seine Helden hohe moralische Ansprüche stellt, die diese auch einzuhalten in der Lage sind, ohne an Glaubwürdigkeit zu verlieren; es ist eine charakterliche Entwicklung der Figuren erkennbar und somit macht es einfach Spaß, das Buch zu lesen. Letztlich ist das geschilderte Universum - abgesehen von den zwei bis drei Alibi-AgitProp-Stellen im Buch - eine Bereicherung all der literarischen Was-wäre-wenn-Welten, es ist ein positives, lebensbejahendes Universum, was es wohltuend von der Vielzahl dystopischer Weltenentwürfe englischsprachiger Autoren abhebt, und es kommt noch dazu ohne Instant-Revolutionen oder dergleichen deus-ex-machina-Tricks aus, die dargestellten Konflikte entbehren nicht einer gewissen weltanschaulichen Toleranz, die uns gerade im frisch angebrochenen Jahrtausend allen gut anstehen würde - und aus all diesen Gründen spreche ich hier nochmals eine Leseempfehlung für Snegows Bücher aus.
#8
Geschrieben 27 April 2010 - 16:14
Bearbeitet von Nibor, 27 April 2010 - 23:30.
#9
Geschrieben 27 April 2010 - 17:55
#10
Geschrieben 27 April 2010 - 19:56
Dem kann ich zustimmen, aber mit einer völlig anderen Begründung.Ganz seltsames Buch,
Ich habe das Buch irgendwann in den 70-er/Anfang der 80-er gelesen und damals für so gut befunden, dass ich es in irgend einer Bücherkiste eingemottet habe, um es später noch mal zu lesen. Das ist bis heute nicht geschehen.
Dies ist noch nicht die Besonderheit - da gibt es viele Bücher, die ein ähnliches Schicksal erleiden mussten. Das Besondere/Seltsame ist, dass ich heute keinen Schimmer darüber habe, worum es in dem Buch eigentlich geht, während ich von den anderen eingelagerten und für irgendwann aufgehobenen Bücher i. d. R. eine kurze Inhaltsangabe geben kann.
"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)
"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)
#11
Geschrieben 27 April 2010 - 20:40
Nope.Geht auch mehr in Richtung Phantastik, vielleicht eher etwas für Haschpfeifenraucher, als für Freunde halbwegs rationaler SF.
#12
Geschrieben 27 April 2010 - 21:41
Das Zeug heißt Dope...Nope.
#13
Geschrieben 27 April 2010 - 22:14
Ich wollte nur darauf Hinweisen, daß der Freundeskreis der Haschpfeife und der Freundeskreis der Liebhaber halbwegs rationaler SciFi sich nicht unbedingt ausschließen.Das Zeug heißt Dope...
#14
Geschrieben 27 April 2010 - 23:29
Dem kann ich zustimmen, aber mit einer völlig anderen Begründung.
Ich habe das Buch irgendwann in den 70-er/Anfang der 80-er gelesen und damals für so gut befunden, dass ich es in irgend einer Bücherkiste eingemottet habe, um es später noch mal zu lesen. Das ist bis heute nicht geschehen.
Dies ist noch nicht die Besonderheit - da gibt es viele Bücher, die ein ähnliches Schicksal erleiden mussten. Das Besondere/Seltsame ist, dass ich heute keinen Schimmer darüber habe, worum es in dem Buch eigentlich geht, während ich von den anderen eingelagerten und für irgendwann aufgehobenen Bücher i. d. R. eine kurze Inhaltsangabe geben kann.
Das ist gar nicht so seltsam. Es ist ja nur eine Space Opera, eigentlich eine 08/15 Geschichte.
Quelle.Von Hardy Kettlitz aus dem ALIEN CONTACT Nr. 27:
"Die Handlung der Geschichte spielt in den Weiten der Galaxis. Man kann den Krieg zwischen den Menschen und den Zerstörern miterleben ("Die Fahrt des Sternenpflugs"), den Sieg der Menschen über die Zerstörer ("Die Invasion im Perseus") und die gemeinsame Aktion von Menschen und Zerstörern, bei der sie auf eine noch gewaltigere Macht stoßen ("Der Ring der Gegenzeit")."
Das Besondere heutzutage (jedenfalls für Leser aus dem Westen) ist das Menschenbild (edel, hilfreich und gut), die Utopie einer herrschaftsfreien Gesellschaft und vielleicht auch noch die positive Darstellung von Wissenschaft und Technik. Hier gibt es noch etwas mehr über die Trilogie.
#15
Geschrieben 28 April 2010 - 06:58
#16
Geschrieben 28 April 2010 - 18:39
... Offenbarung! ....
Ja, das wollte ich auch dazu schreiben. Ist halt tatsächlich DAS Hammerbuch der DDR-SF-Leser-Jugend (bei mir zu beginn der 80er) gewesen.
Ehrlich gesagt, traue ich mich gar nicht mehr an eine erneute Lektüre ran, wahrscheinlich würde die übel verlaufen...
Aber damals, kann mich erinnern, dass alle Jungs (und sogar ein Mädel, wenn ich mich richtig erinnere), die SF gelesen haben, davon begeistert waren. Ist ja lange her, man mag dies verzeihen...
Phantastische Grüße,
Thomas
...meine "Phantastischen Ansichten" gibt's hier.
Auf FB zu finden unter phantasticus
(Hinweis: Derzeit keine Internetrepräsentanz meiner Bilder; schade eigentlich...)
#17
Geschrieben 28 April 2010 - 19:05
...Ehrlich gesagt, traue ich mich gar nicht mehr an eine erneute Lektüre ran, wahrscheinlich würde die übel verlaufen...
Ich würde es nicht raten, behalte es in guter Erinnerung.
Ich kann aber nachvollziehen, dass es für junge Leser dieser Zeit ein absoluter Hammer war. Vermutlich wäre es das auch für mich gewesen, wenn ich es als 13-16jähriger in die Hände bekommen hätte.
Ich lese es noch immer - zwar mit Schmerzen, in abgemessenen Dosen, aber irgendwie hat das Feuerwerk an Ideen doch was an sich.
Irgendwie erinnert es ich an eine sprachlich (noch) schlechtere PR-Kopie. In den PR-Anfängen jagte auch eine Überraschung die Nächste ansatzlos aus der Hüfte - seufz.
Gruß
Thomas
Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria
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#18
Geschrieben 29 April 2010 - 18:38
lächeln mußte ich bei einem der abschlußsätze erik simons in besagtem artikel:
sucht man nach space operas der nachsowjetischen periode, stößt man unweigerlich auf sergej lukjanenko, einen der (wenn nicht sogar den) erfolgreichsten vertreter der neuen russischen sf, der in deutschland aber völlig unbekannt ist.
das hat sich ja inzw. n bisserl geändert *g
'angestoßen' durch diesen thread lese ich das buch grad wiedermal, bin schon fast auf seite 100 - also, sorry, ich liebe es nach wie vor!
und es gab ja mal eine umfrage im forum hier, sinngemäß 'in welcher sf-welt würdet ihr gerne leben?' - ich weiß nimmer ob ich da mitgemacht hab, aber ich würd schon gern in snegows welt leben, ich halte diese auf jeden fall für viel besser als unsre aktuelle reale ...
#19
Geschrieben 29 April 2010 - 19:36
#20
Geschrieben 14 Mai 2010 - 14:39
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
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Saramee
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#21
Geschrieben 20 Mai 2010 - 07:12
"Faszinierend", konstatierte Oshima mit hochgezogener Augenbraue.
gefunden in Die Invasion im Perseus (1968) in der Heyne-Ausgabe auf S. 498
Das ist ja mal eine schöne systemübergreifende Inspiration.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
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