... da muß man der Story sicher noch etwas Zeit geben. Alles in allem eine leicht zu lesende, geradlinige Story ohne besondere Höhepunkte bis hierher. Ich finde das nun bisher überhaupt nicht schlimm oder gar verägerungswürdig. ...
Wie einige meiner Vorredner fühle ich mich gut unterhalten. Die Geschichte ist kurzweilig
erzählt, es kommen wie erwartet hier und da einige Bruchstücke Wissen hinzu und auch
das zwischenmenschliche spielt wie zu erwarten war eine gewisse Rolle.
... solche eher einfach gestrickten Abenteuergeschichten für mich einen festen Platz in meinem Leserleben. Auch ich habe noch nie einen Vampirroman gelesen und interessiere mich weder übermäßig dafür noch für Horror oder Fantasy. Dennoch bin ich von dem Buch keinesfalls enttäuscht. ...
Ja, ich stimme deiner Analyse zu. Doch schreibe ich einmal das, was mir zudem auf dem Herzen liegt:
Obwohl ich unvoreingenommen an das Thema herangehe - ich habe mich überwunden einen Vampirroman zu lesen und Vampire zu akzeptieren, wenn Autoren sie kreieren möchten - komme ich zum Schluss, dass der vorliegende Roman bedingt empfehlenswert ist.
Sprachliche Probleme, unter denen Romane leiden, die ich in ähnlichen Bereichen gelesen habe, sind hier verschwindend wenig. Doch fallen andere Unzulänglichkeiten auf. Die kurzen und knappen Sätze, die in der Einleitung noch angenehm überrascht haben, liefern im Folgenden den Eindruck, dass sie pure langweilige Aufzählungen sind, die der Spannung der Handlung entgegen stehen und ihr das Genick brechen. Ein eintöniger Monoleier, der vielleicht die hoffnungslose Lage der Menschen charakterisieren soll, und es doch nicht schafft, ein Stimmungsbild zu erschaffen. Die fremdartigen und für die Handlung neuen Begriffe werden nicht an Ort und Stelle erklärt, sondern es bleibt ein Suchen im Text, wann die Definitionen, die der Leser dringend benötigt, geschrieben stehen.
Ein zwiespältiger Erzählstil drängt sich mir auf. Einerseits bedingt durch den Schrecken der Handlung, des Geschehens und der Begegnung des Unfassbaren, den unser Protagonist erfahren muss, andererseits bricht die Beschreibung - die ich akzeptieren könnte - zusammen, wenn Erklärungen geschrieben stehen, die nicht zueinander passen.
Kapitel 3 ist gekennzeichnet davon, mir als Leser sinnenfällig werden zu lassen, in welcher Welt die Manschen leben und sterben müssen.
Kapitel 4 ist gekennzeichnet durch einen Rückblick auf dass, was zu der Situation geführt hat, wobei der Autor keinerlei Hemmungen zeigt, alle aktuellen Ereignisse der realen Welt zu benutzen, um einen interessanten Hauch in seinen Roman hineinzubringen. Die in derart erzwungene Aktualität mag der Ursprung der hoch lobenden Rezensionen sein. Und doch bleibt bei mir ein künstlicher Nachgeschmack, dass das literarische Handwerkszeug bei E.E. Knight leider nicht vorhanden ist. Doch freut es mich einen Amerikaner zu erleben, der genau das nicht kann. Ist es doch die begeisterte Leserschicht Amerikas, die einen hohen Anspruch hatte, der wohl langsam in den Gleitflug übergeht. Oder soll ich den Effekt der Literaturerfahrung als Zentrifugationsergebnis deuten, in dessen Röhrchen sich die Fraktionen unwiderruflich trennen und sich in anderen Genre wiederfinden?
Ein Effekt ist erstaunlich: Ich werden den Roman lese, obwohl ich die Raumschiffe vermisse...