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Synthetische Biologie


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18 Antworten in diesem Thema

#1 Morn

Morn

    Temponaut

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Geschrieben 21 Mai 2010 - 13:08

Forschern ist es gelungen, ein Bakterien-Genom kuenstlich zu produzieren (was schon 2008 gelang) und in ein anderes Bakterium einer anderen Art zu verpflanzen. (Das Verpflanzen eines Genoms von einem Bakterium in ein anderes gelang zum ersten Mal 2009.) Das neue Genom verdraengte das alte und es wurden so die Proteine des ersten Bakteriums produziert. Das so neu erschaffene Baktrium konnte sich selbststaendig vermehren. Letztlich ist das Ziel, Leben kuenstlich herzustellen.

#2 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 21 Mai 2010 - 14:10

Interessante Geschichte, Danke! Mir fiel als ehemaliger Programmierer natürlich gleich die Phrase "Wie Programmierer ein Stück Software schreiben" auf: Hoffen wir doch sehr, dass Genwissenschaftler sich WESENTLICH mehr Mühe machen beim Programmieren von Genomen, als heutige Ersteller von Computer-Software das tun! :(

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#3 Lomax

Lomax

    Illuminaut

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Geschrieben 21 Mai 2010 - 21:05

Hoffen wir doch sehr, dass Genwissenschaftler sich WESENTLICH mehr Mühe machen beim Programmieren von Genomen, als heutige Ersteller von Computer-Software das tun!

Ich sags mal so: Die ersten Programmierer mit ihren noch recht einfachen Programmen haben sich ja auch sehr viel Mühe gegeben. Bakterium 10.0 funktioniert dann vermutlich noch so sauber wie Windows 98 ;)
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#4 † Christian Weis

† Christian Weis

    Temponaut

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Geschrieben 21 Mai 2010 - 21:23

Ich sags mal so: Die ersten Programmierer mit ihren noch recht einfachen Programmen haben sich ja auch sehr viel Mühe gegeben. Bakterium 10.0 funktioniert dann vermutlich noch so sauber wie Windows 98 http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/tongue.png

Diese ersten Programmierer sind längst in Rente auf den Seychellen. :P

Und bei der Sorgfalt der heutigen Programmierer (Learning by doing is billiger ...) fragt sich, ob wir eine Version 10.x noch er-leben. ;) ;) http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/laugh.png

Bearbeitet von ChristianW, 21 Mai 2010 - 21:25.


#5 Iwen

Iwen

    Cybernaut

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Geschrieben 22 Mai 2010 - 18:04

"Alarmstufe Rot! Schutzschirme ausfahren und klar machen zum Gefecht!" :D :lol: Nun mal halblang. Wo soll das denn hinführen? Wenn solch "perfektionierten" Lebewesen aufgrund ihres kompakteren Genoms - ohne "Schrott" schneller "leben", werden sie den ultimativen Vorteil via Evolution haben und dann auch noch in einem Bakterium! :D Das wird eine Revolution! Irgendwann hüpft das dann - wie alle anderen Vorgänger vorher auch - aus dem Labor und schwupp über die Artgrenze. Verdrängung fremder Genome und Übernahme der fertigen Maschinerie: neue Lebewesen auf der Erde mit und ohne Genom-Problemchen der letzten 2 Mrd Jahre. Na toll :lol:

#6 shoogar

shoogar

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Geschrieben 22 Mai 2010 - 18:22

Irgendwann hüpft das dann - wie alle anderen Vorgänger vorher auch - aus dem Labor und schwupp über die Artgrenze. Verdrängung fremder Genome und Übernahme der fertigen Maschinerie: neue Lebewesen auf der Erde mit und ohne Genom-Problemchen der letzten 2 Mrd Jahre.
Na toll :lol:


Es werden sicher keine direkten Konkurrenten zu uns Hochwohlgeborenen entstehen. All solches Zeug wird kläglich eingehen, weil die Programmiertechnik der Schöpfer wahrscheinlich noch auf unabsehbare Zeit mangelhaft bleibt.

Die Erzeugung sehr kleiner künstlicher Organismen könnte allerdings gelingen. Und das ist für uns sehr viel gefährlicher als überlegene, arrogante Intelligenzbestien oder wutschnaubende, zähnefletschende Monster.

#7 simifilm

simifilm

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Geschrieben 22 Mai 2010 - 18:46

Habe gerade kurz mit meinem Bruder gesprochen, der Molekularbiologie ist und meinte, dass er gar nicht recht verstehe, was daran so spektakulär sein soll. Ähnliches wurde bereits gemacht, Craig Venter kann seine Ergebnisse aber offensichtlich besser medial vermarkten.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#8 Naut

Naut

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Geschrieben 22 Mai 2010 - 19:09

Ich muss Simi rechtgeben: Diese Leute sind ebenso nahe daran, ein neues Lebewesen zu "programmieren", wie jemand, der gerade mal eine CD kopieren kann daran ist, ein Betriebssystem zu programmieren. Das ist immer nochherumgestocher im Bodensatz.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#9 shoogar

shoogar

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Geschrieben 22 Mai 2010 - 19:26

Diese Leute sind ebenso nahe daran, ein neues Lebewesen zu "programmieren", wie jemand, der gerade mal eine CD kopieren kann daran ist, ein Betriebssystem zu programmieren.


Eben, und gemäß dieser Analogie denke ich, dass die CD-Kopie nur noch eins, zwei Jahre dauert und schon können sie überlebensfähige Viren, Bakterien, Einzeller in die Welt setzen, deren Auswirkungen sehr viel unberechenbarer sind als irgend so ein bisher bekanntes Gen-Ackerzeug.

Bearbeitet von shoogar, 22 Mai 2010 - 19:26.


#10 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 23 Mai 2010 - 20:32

Eben, und gemäß dieser Analogie denke ich, dass die CD-Kopie nur noch eins, zwei Jahre dauert und schon können sie überlebensfähige Viren, Bakterien, Einzeller in die Welt setzen, deren Auswirkungen sehr viel unberechenbarer sind als irgend so ein bisher bekanntes Gen-Ackerzeug.


Wenn Du (um beim Eingangsanalogon zu bleiben) einen Programmierer fragst, wird der stets behaupten, dass sein Programm selbstverständlich völlig problemlos funktioniert und völlig ungefährlich ist. Wenn Du dann fragst, ob er das getestet hat, wird er sagen: Äh, getestet?

Gut, dass die Menschheit (oder wahlweise die Erde oder das Universum) von künstlichen Lebewesen vernichtet werden wird, weiß die SF ja schon seit Jahrzehnten zu berichten. Insofern nichts neues.

Uwe
, der jetzt zu seinem Erstwohnsitz auf den Seychellen fliegt, von dem er noch gar nichts wusste... :lol:
Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#11 Iwen

Iwen

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Geschrieben 24 Mai 2010 - 09:34

Habe gerade kurz mit meinem Bruder gesprochen, der Molekularbiologie ist und meinte, dass er gar nicht recht verstehe, was daran so spektakulär sein soll. Ähnliches wurde bereits gemacht, Craig Venter kann seine Ergebnisse aber offensichtlich besser medial vermarkten.


Ja, dass kommt in den letzten Jahren häufig vor. Es könnte auch daran liegen, dass es eine Koexistenz zwischen Sender/Programme im Fernsehen (ich habe derweil 179!!!) und dem Gelderwerb in der Forschung gibt. :blink:

#12 Iwen

Iwen

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Geschrieben 28 Mai 2010 - 19:57

Es werden sicher keine direkten Konkurrenten zu uns Hochwohlgeborenen entstehen. All solches Zeug wird kläglich eingehen, weil die Programmiertechnik der Schöpfer wahrscheinlich noch auf unabsehbare Zeit mangelhaft bleibt.

Die Erzeugung sehr kleiner künstlicher Organismen könnte allerdings gelingen. Und das ist für uns sehr viel gefährlicher als überlegene, arrogante Intelligenzbestien oder wutschnaubende, zähnefletschende Monster.


ich denke, dass das pure Experimentieren - losgelöst von Verpflichtungen, Gesetzen und Etik - seinen Reiz hat. Halt Gott spielen.
Warum überspringen derweil so viele "kleine" Erreger die Artgrenze: nicht nur wegen des Massentourismus!?
Bei der Veröffentlichung der o.g. Thematik, haben die klar geäußert, dass die bewiesen haben, wie gerne die Lebewesen die Gelegenheit nutzen, um Schrott rauszuschmeißen, der im Genom vohanden ist und mehr stört, als nutzt. Genome darf niemand unterschätzen! Wir werden auch von einem gelenkt!

#13 Morn

Morn

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Geschrieben 08 Juni 2010 - 09:54

Habe gerade kurz mit meinem Bruder gesprochen, der Molekularbiologie ist und meinte, dass er gar nicht recht verstehe, was daran so spektakulär sein soll. Ähnliches wurde bereits gemacht, Craig Venter kann seine Ergebnisse aber offensichtlich besser medial vermarkten.


Was ist das "Aehnliche", das bereits gemacht wurde. Laut einem Zeit-Artikel ist das Noch-nicht-dagewesene:

(...) erschufen Wissenschaftler einen Mikroorganismus, der vollständig von künstlich synthetisiertem Erbgut kontrolliert wird - das in Maschinen aus toten Atomen entstand. Und, diese Kreatur wächst und vermehrt sich (...)



#14 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 08 Juni 2010 - 10:00

Was ist das "Aehnliche", das bereits gemacht wurde. Laut einem Zeit-Artikel ist das Noch-nicht-dagewesene:

(NB: "tote Atome" ist eine ziemlich sinnlose Formulierung).

Meines Wissens ist das Neue vor allem die Länge der Gensequenz. Das Synthetisieren einer Gensequenzen an sich, ist nichts Neues. Ebenfalls das "Ausschalten" und Ersetzen der bestehenden Gensequenz in einem Organismus - hier eine Hefezelle. Soweit ich verstehe, geht es hier also vor allem um eine quantitative Steigerung, aber nicht wirklich um etwas Nochniedagewesenes.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

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Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#15 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 14 August 2011 - 01:21

Von künstlichen Lebewesen weiß die SF ja schon seit Jahrzehnten zu berichten. Insofern nichts neues.


http://forum.sf-fan....php?f=25&t=3763

#16 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 20 November 2011 - 20:09

TV-Tipp

"Synthetisches Leben"
http://www.3sat.de/p...ndex.html&cx=31

#17 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 05 April 2012 - 19:35

TV-Tipp

"Leben aus dem Labor"
http://www.arte.tv/d...,year=2012.html

#18 Arkam

Arkam

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Geschrieben 21 April 2012 - 17:20

Hallo zusammen,

dieser Artikel aus dem Spiegel Newsletter vom 20.04.2012 zeigt einen Ansatz die Programmsprache zu wechseln. Von DNA zur XNA. Was zunächst Mal etwas seltsam klingt wird im Laufe des Artikels dann erklärt.

"ERBGUT-EXPERIMENT Forscher erschaffen künstliche DNA-Alternativen <http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,828479,00.html#ref=nldt> Das Erbgutmolekül DNA bildet die Basis des Lebens. Im Labor haben Forscher jetzt ihre Information auf künstliche Moleküle übertragen. Das Experiment gibt einen Hinweis darauf, wie das Leben auf der Erde entstand - und könnte auch praktische Anwendungen für die Medizin liefern. Von Nina Weber mehr... <http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,828479,00.html#ref=nldt>"

Gruß Jochen

#19 Arkam

Arkam

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Geschrieben 30 April 2012 - 11:10

Hallo zusammen,

was haben Lego Steine und synthetische Biologie gemeinsam?
Einiges wie der Artikel aus dem Spiegel Newsletter vom 30.04.2012 zeigt. Hier lohnt sich es sich auch dem Link zu folgen.

"Leben erschaffen nach dem Lego-Prinzip <http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,820865,00.html#ref=nldt> Mit Methoden aus Biologie und Technik versucht sich der Mensch daran, den Code des Lebens zu verändern - oder sogar völlig neu zu schreiben. In Zukunft könnten Wissenschaftler je nach Zweck und Wunsch Lebensfähiges aus Standard-Modulen zusammenbasteln. mehr... <http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,820865,00.html#ref=nldt>"

Gruß Jochen


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