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Bastei Lübbe


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8 Antworten in diesem Thema

#1 Holger

Holger

    Temponaut

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Geschrieben 26 Februar 2003 - 13:09

Nachdem vielerorts in Bezug auf das Heyne-SF-Programm schwarzgemalt wird und Spekulationen und verfrühte Abgesänge erklingen, dachte ich, wir kehren mal bewußt ein paar positive Aspekte der dt. Verlagsentwicklung hervor.

Neben dem bemerkenswerten Engagement kleinerer Verlage wäre da unbedingt Bastei Lübbe zu nennen, die seit eh und je mit einem zuverlässigen SF-Programm monatlich 1-2 Schmankerl veröffentlichen. So kommen wir in den Genuß einer ganzen Schar neuer und interessanter Autoren aus UK/US (L. Nagata, C. Asaro, N. Asher, ...)

Nachdem Bastei eine ganze Zeit dafür berüchtigt war SF-TBs für den Einmal-Gebrauch zu produzieren, muss auch gesagt werden, dass deren Qualität in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat.

Was meint ihr zu dem Thema? In welchem Verhältnis seht ihr Bastei zu Heyne?
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#2 Ronni

Ronni

    Kürbisnaut

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Geschrieben 26 Februar 2003 - 14:01

Ein Verlag, der ein Shayol-Buch als Taschenbuch rausbringt, kann gar nicht schlecht sein :) Ich muß Bauer auf alle Fälle ein Kompliment machen, er hat der BL-SF neuen Schwung gegeben. Nachdem was man so hört, muß er zwar auch darauf achten, Gewinn einzufahren, hat aber nicht die Zwänge der Konzerngebundenen Verlage wie Heyne.
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

epilog.de

#3 Hardy Kettlitz

Hardy Kettlitz

    Nanonaut

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Geschrieben 26 Februar 2003 - 14:12

Nachdem Bastei eine ganze Zeit dafür berüchtigt war SF-TBs für den Einmal-Gebrauch zu produzieren, muss auch gesagt werden, dass deren Qualität in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat.

Meinst Du die inhaltliche oder die Druckqualität? Die Druckqualität ist sicherlich besser geworden, die inhaltliche nicht unbedingt. Stefan Bauer bei Bastei macht mit Sicherheit das beste Programm, das ihm möglich ist. Aber auch er ist einer Reihe von Zwängen unterworfen und muss sich nach den Verkäufen richten. Deshalb ist es sehr lobenswert, dass er mit Autoren wie China Mieville auch mal ein Risiko eingeht, während Asaro und Asher meiner Meinung nach weniger ein Risiko sind, denn ihre Bücher passen genau in das übliche Bastei-Programm (actionorientierte Weltraumgeschichten, die sich vermutlich an die Peter-Hamilton-Leserschaft wenden). Bastei wendet sich halt insgesamt an eine speziellere Zielgruppe, was schon den Vertriebsweg bedingt ist. Dass Bastei auch Sparprogramm fahren muss, sieht man an den Nachauflagen und Neuausgaben alter Klassiker (Robert Heinlein, Jack Vance und diesem Larry-Niven-Kram). Das ist jetzt nicht mal kritisch gemeint, ich persönlich freue mich darüber, dass Vance und Heinlein endlich wieder lieferbar sind und auch jüngere Leser die Klassiker entdecken können (bei Niven freue ich mich nicht so sehr, aber das mag Geschmackssache sein). Insgesamt hatte Heyne aber eine thematisch weitere Palette. Bei Bastei ist die thematische Vielfalt schon seit vielen Jahren passé.

#4 Holger

Holger

    Temponaut

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Geschrieben 26 Februar 2003 - 14:39

Meinst Du die inhaltliche oder die Druckqualität?

Ich meinte das äußere Erscheinungsbild, einschl. Druck. Früher sind einem die Bücher manchmal in der Hand zerfleddert, und waren schon nach einmal lesen schwer weiter zu gebrauchen. Das ist heute anders. :)
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(Georg Christoph Lichtenberg)

#5 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 26 Februar 2003 - 18:16

Ich würde mir von Bastei modernere Hard-SF wünschen, Larry Niven ist dort schon das Äußerste. Da würde ein jüngerer Autor in seinen Fußstapfen wirklich gut tun. Ich habe sehr wenige große Favoriten, die bei Bastei erschienen sind (z.B.Orson Scott Card, Poul Anderson, Jack McDevitt).Vom Äußeren werden sie allerdings immer besser. Wenn ich GÖTTERFUNKE von Linda Nagata in den Händen halte, so steht es Heyne wohl kaum nach. Das Druckbild gefällt mir sogar besser, die Buchstaben (zumindest hier) wirken kleiner und edler als der Heyne-Standard. Auch das verwendete Papier scheint hochwertiger zu sein.

#6 Naglfar

Naglfar

    Yoginaut

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Geschrieben 27 Februar 2003 - 08:23

Das mit äußeren Qualität ist mir auch sehr positiv aufgefallen. Früher war für mich die SF von Bastei immer ein Horror, wegen der schlechten Qualität, als ich dann vor kurzen Himmelsstürmer von John Barnes in den Händen hielt, war ich gelinde gesagt sehr positiv überrascht, denn immerhin sind sie jetzt von der Qualität in der gleichen Liga wie Heyne. Für mich eine sehr positive Entwicklung.Und inhaltlich haben sie zur Zeit ein ziemlich gutes SF-Programm für mich, man denke an die schon genannten wie Asaro, Asher, Nagata und Mieville, Hamilton, McDevitt. Und das sie zwei der ersten Romane von Barnes abgedruckt haben, einer meiner Lieblingsautoren, hat mich ziemlich gefreut.Andererseits hat zwar Heyne nachgelassen, aber sie haben trotzdem inhaltlich immer noch eine gute Auswahl, man denke an Reynolds, Vinge, Baxter, Wilson.Ich sage, freuen wir uns das zwei der etwas größeren Verlage noch immer gute SF produzieren.

#7 Holger

Holger

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Geschrieben 27 Februar 2003 - 11:06

Ich sage, freuen wir uns das zwei der etwas größeren Verlage noch immer gute SF produzieren.

Das sehe ich auch so. Gebietet Einhalt den Schwarzmalern! :P
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#8 Hardy Kettlitz

Hardy Kettlitz

    Nanonaut

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Geschrieben 27 Februar 2003 - 13:57

Klar. Freuen wir uns doch einfach mal, dass überhaupt noch Bücher erscheinen. Wo bleibt aber die Freude, wenn pro Verlag (Bastei/Heyne) nur noch ein einzelnstehender Roman pro Monat erscheint, und das ausgerechnet etwas ist, was einen Leser überhaupt nicht interessiert? Dann wartet jemand, der pro Monat normalerweise drei bis vier Bücher liest, halt mal zwei oder drei oder vier Monate, bis mal wieder was interessantes dabei ist, oder wie? Und wenn ein SF-Leser gerade mal nicht auf Hard-SF und Space Operas steht? Und auf Fantasy schon gar nicht?Zum Glück sind in der Vergangenheit so viele interessante Bücher erschienen, dass es noch viel nachzuholen gibt.

#9 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 29 August 2003 - 07:48

Das sehe ich genauso. Diese Fülle von Mehrteilern, Zyklen und Film/Fernsehadaptionen sorgt meist dafür, dass ich bei beiden Verlagen kaum ein Buch kaufe. Mache ich es dann doch, ist es oft ein Griff ins Klo. Bei den wenigen Einzelromanen ist das aber auch kaum zu vermeiden.Generell kommt Bastei in der Szene zu schlecht weg, ich habe da in der Vergangenheit eine Fülle guter Romane gelesen.


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