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Zeitlose SF-Romane


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62 Antworten in diesem Thema

#31 Frederic Brake

Frederic Brake

    Fabulator

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Geschrieben 03 Juni 2010 - 15:31

"Nach dem Ende" von Friedrich Scholz (ist allerdings von 1986) "Gestade der Zeit" und "Das Gottschalkkomplott" von John Brunner "Das Friedhofsherz" von Robert Zelazny "Demolition" ist ebenfalls zeitlos
I was lying in my bed the other night and looked up to the stars and thought:
who the hell took my roof and ceiling?

#32 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 04 Juni 2010 - 06:35

"Nach dem Ende" von Friedrich Scholz (ist allerdings von 1986)
"Gestade der Zeit" und "Das Gottschalkkomplott" von John Brunner
"Das Friedhofsherz" von Robert Zelazny

"Demolition" ist ebenfalls zeitlos

Der heißt natürlich Roger Zelazny :huh: Aber stimmt, ist ein tolles Buch.

@Dirk: Wenn ich "political correctness" auf mich beziehen soll, dann finde ich das fast ein bisschen beleidigend. Lies Dir meine Postings noch mal genau durch, ich fordere an keiner Stelle falsche Rücksichtnahme auf irgendwie geartete Empfindlichkeiten (denn das ist PC), sondern im Gegenteil eine möglichst realistische (sofern möglich) - verdammt, wieder so ein missverständliches Wort! - also den gesamten Verhältnissen entsprechende Ausmalung der konstruierten Welt, völlig ohne Vorzensur durch den Autor. Dass so etwas möglich ist, haben Zeitgenossen und Vorgänger Asimovs belegt: Wells, die Kuttners/C.L. Moore. Ich rede hier nicht von "feministischer" Literatur, sondern von einer Darstellung, die eben nicht so offensichtliche Blindheiten hat. Das betrifft ja nicht nur Frauen in der Literatur, das bezieht sich genauso auf andere Gebiete.

Insgesamt zeichnet sich für mich ab, dass es zwei Ansprüche an "Zeitlosigkeit" gibt:

1. Inhaltliche Zeitlosigkeit, die sich durch Universalität oder technologische (Noch-)Nicht-Überholtheit der Themen präsentiert. Bei den vorgeschlagenen Werken fällt mir auf, dass sich diese Form der Zeitlosigkeit oft nur durch Tricks erreichen lässt, wie etwa offensichtlich dem naturwissenschaftlichen Weltbild widersprechende Technikbehauptungen: PSI, Teleportation, Transzendentalismus, FTL. Und kommt mir jetzt nicht mit: "Ja, noch nicht, aber eines Tages ..." Es ist trotzdem ein Trick, eine Technik anzunehmen, die sich nicht durch Extrapolation - die Königsdisziplin der SF - ergibt, sondern durch bloßes Handgewedel.
Das Resultat ist nichtsdestotrotz interessant, denn solche Romane konzentrieren sich dann - wenn sie denn wirklich gut sind - auf die großen Fragen der Philosophie: Was ist menschlich, was ist Freiheit, etc.
"Foundation" fällt zu einem gewissen Grad in diese Kategorie, obwohl es mir eine teils sehr offensichtliche Auseinandersetzung mit damaligen In-Themen wie der ganzen Kontrollideologie kapitalistischer und auch stalinistischer Theoretiker zu sein scheint - die Foundation ist weniger Scientology, als viel mehr eine Clique heimlicher Oligarchen, subtile Versionen der Führungskader der UdSSR oder der US-Geheimdienste.

2. Formale Zeitlosigkeit, zu der ich schon ganz viel gesagt habe. Diese ist für mich vom Inhalt losgelöst, einsolcher Roman bleibt lesbar, selbst wenn uns die dargestellte Technik hoffnungslos veraltet vorkommt. Auch hier wird natürlich oft obengenannter Trick verwendet, beliebt sind Apokalypsen oder Singularitäten in der Entwicklung, wie z.B. Butlers Djihad in "Dune", der bequemerweise mal eben sämtlicher Computertechnik ausgemerzt hat, Katastrophen wie in "Die Straße" oder eine globale Ölkrise wie in "Julian Comstock".
Wichtig scheint mir hier aber eine umfassende, glaubhafte Darstellung der Gesellschaft zu sein, die in den geannten Beispielen gelingt.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#33 Gerd

Gerd

    Giganaut

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Geschrieben 04 Juni 2010 - 07:02

Stichwort Apokalypsen: "A Canticle for Leibowitz" / "Lobgesang auf Leibowitz" von Walter M. Miller jr. ist für mich auch ein zeitloser SF-Roman (und steht hier stellvertretend für eine Reihe weiterer Post-Doomsday-Romane, wobei Millers Auseinandersetzung mit dem Thema sowohl in Bezug auf Originalität wie Konsequenz ACfL mMn schon zu etwas Besonderem macht).
Sudden moroseness. One hop too far.

#34 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 04 Juni 2010 - 08:27

Hallo Naut.

@Dirk: Wenn ich "political correctness" auf mich beziehen soll, dann finde ich das fast ein bisschen beleidigend.


Nein. Es war nicht auf dich bezogen und sollte in keiner Weise ein Angriff sein!
Es tut mir leid, wenn du meine Worte so auffasst, bzw. mein Posting so (miss)verstanden hast.
Die mangelnde weibliche Präsenz ist lediglich das offensichtlichste Manko, dass bei Asimovs Foundation genannt wird.
Aber ich würde mich hier gerne noch einmal selber zitieren, denn die PC war nur ein Kriterium, dass ich genannt habe. Sie steht zwar direkt vor meiner Aussage, die du auf dich beziehst, ist aber in Wahrheit nur ein einzelner Punkt.

Zeitlosigkeit rein an political corectness fest zu machen, an der Anzahl der Frauen, der Perspektiven, der verwendeten Technik, ist nach meinem Gefühl zu einseitig.


Lies Dir meine Postings noch mal genau durch †¦


Sorry, aber das erbitte ich mir von dir auch für meine Postings.
Die Punkte sind einzeln voneinander getrennt, aber so vielleicht weniger verfänglich?

Zeitlosigkeit rein an political corectness fest zu machen, der Anzahl der Perspektiven, der verwendeten Technik oder an der Anzahl der Frauen ist nach meinem Gefühl zu einseitig.

Ich hoffe, jetzt ist dieser Satz weniger missverständlicher aufgebaut, und wiederhole nochmals, dass ich dir nicht auf die Füße treten wollte.

#35 lapismont

lapismont

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Geschrieben 04 Juni 2010 - 08:41

1984 schrieb Orwell gegen Totalitarismus, egal welcher Färbung. Das Buch gehört inzwischen zur westlichen Ethik. "Big Brother" ist ein Begriff, den jeder versteht. Selbst wenn man das Buch nicht für zeitlos hält, seine Wirkung ist es es. Es ist schwer Zeitlosigkeit zu definieren. Es gibt genügend Romane, deren Background so erdfern ist, dass sie irgendwie immer exotisch sind. Stilistisch gilt das natürlich weniger, da hier die Mode eine Rolle spielt. Romane über die zukünftige Erde veralten hingegen immer irgendwann. Letztlich landet man dann doch eher wieder beim Klassiker-Begriff und dem Abwägen, welche Fehlprognosen tolerierbar sind zugunsten des Gesamtwerks.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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  • (Buch) gerade am lesen: Cheon Seon-ran – Tausend Arten von Blau

#36 Uwe Post

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Geschrieben 04 Juni 2010 - 08:53

Zeitlosigkeit rein an political corectness fest zu machen, der Anzahl der Perspektiven, der verwendeten Technik oder an der Anzahl der Frauen ist nach meinem Gefühl zu einseitig.


Es ist ja schonmal nicht einseitig, weil dies vier völlig unterschiedliche Aspekte sind :huh:

"Zeitlosigkeit" ist ganz klar eine sehr subjektive Empfindung, daher lässt sich trefflich darüber streiten, aber nie ein Konsens finden. Deshalb habe ich das Wort von Anfang an in Anführungszeichen gesetzt.

Ich denke, Naut kommt der Sache mit seiner Aufteilung schon ziemlich nahe: Manche Romane wirken "zeitlos", weil sie eine Welt beschreiben, die von unserer völlig unabhängig existiert, zum Beispiel indem sie mittels Apokalypse auf den Reset-Button drücken. Andere wirken "zeitlos", weil sie tatsächlich im Sinne der Futurologie Trends aufgreifen und extrapolieren, die uns heute "zeitgemäß" erscheinen. Ich denke, in diese Sparte fällt eine kleine Anzahl älterer Romane, weil die Entwicklung der Kommunikations- und Computertechnik in der Form, in der wir sie heute kennen, unvorhersagbar war.
Anders die sozialen Aspekte: Ein älterer Roman, der Krieg und menschliche Fehler zentral thematisiert, bleibt "zeitlos" - weil wir Menschen uns in dieser Hinsicht leider nicht so schnell ändern wie die Technologie.
Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#37 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 04 Juni 2010 - 08:59

Es ist ja schonmal nicht einseitig, weil dies vier völlig unterschiedliche Aspekte sind :huh:


:blush: Erwischt ;)

Ich ging ja auch davon aus, dass immer nur einer der Aspekte der maßgebliche bei der jeweiligen Betrachtung ist ;)

#38 Bungle

Bungle

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Geschrieben 04 Juni 2010 - 10:29

Wenn der Autor zu sehr in Moden und Verhaltensweisen und Ideologien seiner Zeit verharrt, dann kann man diese Werke nach ein paar Jahrzehnten nicht mehr lesen. Die meiste Unterhaltungsliteratur bis in die 70er Jahre ist doch überholt, weil die Autoren doch zu sehr ihren Lesern nach dem Mund schreiben. Wenn bestimmte Werke sich zu sehr auf den Kenntnisstand ihrer Zeit beziehen, dann erschwert das natürlich das Lesevergnügen in späteren Jahrzehnten. Es gibt aber auch universelle, also zeitlose Themen. Sie wurden schon genannt. Wie Unerwiederte Liebe, Generationskonflikte gehören auch dazu. Es gibt auch SF spezifische wie Unsterblichkeit, die Frage was den Menschen im biologischen Sinne ausmacht. Die Rolle der Geschlechter. Wenn solche Themen in den Mittelpunkt stehen, dann sind technologischen Ausgestaltung und die Plausibilität der wissenschaftlichen Grundlage eher zweitrangig. Siehe U.K .Leguin. Ein Mensch in einer weniger technologischen Umgebung kann Werke wie die von Peter Hamilton gar nicht mehr richtig verstehen. Zu starke Technophilie wie bei ihm halte ich für eine Zeiterscheinung. Sein Werk wird mit unserer Zeit untergehen. Es ist zu sehr ein Spiegel unser Zeit. Ein gutes Beispiel ist "Rulaman" von David Friedrich Weinland, ein Werk aus dem Jahre 1879. Es ist ein Vorzeitroman, der auf den Kenntnissen der Zeit über die Vorgeschichte aufbaut, die heute natürlich total überholt sind. Aber das Buch ist immer noch mit Gewinn lesbar, nun mehr als Fantasy-Roman. Es geht um den Konflikt zwischen Kulturen unterschiedlicher Entwicklungsstufe. Um Tapferkeit und Selbstbehauptung. Der Autor schafft es in de Geschichte, seine eigene hierarchisch monarchistisch geprägte Welt zu relativieren, in der er ihr eine egalitäre "Urgesellschaft" entgegensetzt. Zur Zeitlosigkeit gehört aber auch ein guter, lebhafter Schreibstil. MB

#39 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 04 Juni 2010 - 17:25

Andere wirken "zeitlos", weil sie tatsächlich im Sinne der Futurologie Trends aufgreifen und extrapolieren, die uns heute "zeitgemäß" erscheinen.

Aber solche Werke würde ich dann eher als "lediglich visionär" bezeichnen. Morgen sind sie ja schon wieder überholt ...

#40 Turbinenreiter

Turbinenreiter

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Geschrieben 04 Juni 2010 - 18:45

zeitlosigkeit, je nach definition, führt doch auch zu belanglosigkeit. deshalb hört man auch so oft den begriff "zeitlose liebesgeschichte". wenn man SF als spiegel der gegenwart in futuristischem gewand versteht, (schränkt man zwar seine sicht stark ein, aber) beraubt man ihr mit "zeitlosigkeit" ihre definition. der startwert determiniert die extrapolation. versteht man zeitlosigkeit eher als "aussage behält zu jeder zeit seine gültigkeit" würd' ich die moralischen keulen als solchiges empfinden. diktatur und krieg werden immer schlecht bleiben - somit wird 1984 und der ewige krieg niemals belanglos werden.

#41 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 04 Juni 2010 - 22:26

Aber solche Werke würde ich dann eher als "lediglich visionär" bezeichnen. Morgen sind sie ja schon wieder überholt ...

Genau. Deshalb war hier im Thread ja auch schon von "relativer" Zeitlosigkeit die Rede.

zeitlosigkeit, je nach definition, führt doch auch zu belanglosigkeit.


Kannst Du das näher ausführen, Turbinenreiter?

Denn:

somit wird 1984 und der ewige krieg niemals belanglos werden.


...und sind eben deswegen zeitlos.
Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#42 Turbinenreiter

Turbinenreiter

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Geschrieben 05 Juni 2010 - 17:17

das meinte ich mit "je nach definition".
1984, mit seiner aufteilung der welt z.b., ist meinem empfinden nach stark mit seiner entstehungszeit verbunden. auch die implizinte warnung vor dem kommunismus ist ja heute mit wegfall der sowjetunion überholt.
somit - stark verwurzelt im zeitgeist - allerdings trotzdem eine aussage treffen die sich nicht überholen lässt.

der ewige krieg, je nach version, lässt vietnamveteranen als ausbilder auftreten - ein starker bezug zum aktuellen geschehen damals, der dazu führte das die später erschienen versionen angepasst wurden. die aussage zum krieg allerdings, die lässt sich auch nicht überholen.


damit will ich sagen das zeitlosigkeit nicht unbedingt nicht erfüllt ist nur weil der aktuelle zeitgeist einspielt. imho isses gar nicht möglich eine geschichte zu schreiben ohne von der aktuellen situation beeinflusst zu werden, es sei denn man lebt 2000 meilen unter dem meer oder so.
ich hoffe die aussage bleibt trotz doppelter verneinung und ständiger wiederholung noch erkennbar :(

#43 Heidrun

Heidrun

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Geschrieben 06 Juni 2010 - 02:46

Hallo Leute, spannendes Thema, ich glaube aber, ein Teil der Widersprüche hier entstehen durch die Ansichten über Zeitlosigkeit. Es gibt Bücher, die kann man auch in XX Jahren mit Genuß lesen - Wells' Zeitmaschine etwa. Aber es ging ihm um eine Kritik seiner eigenen Gesellschaft, die größtenteils an der Herausforderung scheitert. Eigentlich nicht zeitlos, aber ein Buch, das trotzdem immer noch gut ist (wie z.B. auch die Edda ...). In die Kategorie fällt auch der Bulgakow, den ich sehr schätze. Tolles Buch, aber eindeutig an die frühe Sowjetunion gebunden. Für mich ist das sogar eine Stärke. Die Frage ist eigentlich, ob Zeitlosigkeit unbedingt gut ist. Sie kann auch zu Beliebigkeit führen. Und andere sind zeitlos, weil sie sehr weit in der Zukunft liegen und sich noch nicht haben bei technischen Fehlern ertappen lassen. Da gehören viele von Ursula LeGuin hin. An der Asimovschen Foundation hat mich nach dem fünften oder sechsten Buch gestört, daß es immer wieder der gleiche amerikanische Filmplot war, den er da abzog. Und daß nicht der leiseste Zweifel bestand, daß sich das amerikanische Geschäftsmodell über die ganze Galaxis verbreiten wird, in alle Zukunft und ohne Alternative. Das mit den Frauen ist mir nicht so aufgefallen, ist allerdings schon eine Weile her (20 Jahre?), daß ich das gelesen habe, und da war die SF noch deutlich machohafter.
  • (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"

#44 Naut

Naut

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Geschrieben 06 Juni 2010 - 11:24

@Heidrun: Dass sich Wells (und nicht nur Wells) sehr stark auf seine Zeit bezieht, ist klar. Aber ich denke, was einen "zeitlosen" Roman für mich ausmacht, ist die Fähigkeit, über diesen Tellerrand hinauszublicken, sich dieser Grenze bewusst zu sein und genau daran entlangzuschreiben. Dann denkt ein Leser in hundert Jahren: "Schau mal an, der wusste schon, was da in seiner Gesellschaft so abgeht." Bei Asimov (und, um fair zu bleiben, bei den meisten US-Autoren der 40er und 50er) vermisse ich diese Fähigkeit. Ihre Geschichten spielen in den USA und nur da, auch wenn die Leute im Weltraum herumkommen. Das Frauenbild ist da nur ein Symptom, ein anderes ist das von Dir angedeutete Wirtschaftssystem. @Dirk: Kein Problem, ich wollte das nur klarstellen.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#45 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 06 Juni 2010 - 13:16

@Dirk: Kein Problem, ich wollte das nur klarstellen.


No Problemo ;)

War auch unklar ausgedrückt von mir :huh:
Sorry nochmal dafür.


Heidrun sagte sehr passend (sorry, mit Zwischenzitaten habe ich Probleme):

"An der Asimovschen Foundation hat mich nach dem fünften oder sechsten Buch gestört, daß es immer wieder der gleiche amerikanische Filmplot war, den er da abzog. Und daß nicht der leiseste Zweifel bestand, daß sich das amerikanische Geschäftsmodell über die ganze Galaxis verbreiten wird, in alle Zukunft und ohne Alternative."

*Ironie on ;) *
Gerade das Letzte ist doch schon in Arbeit? US-amerikanische Unternehmensberatungen bzw. ihre ihre europäischen Ableger schießen aus dem Boden wie die Pilze. Bei uns in Köln wird z.B. bereits der gesamte öffentliche Verwaltungsapparat inzwischen nach deren Methoden geschult. Das schwappt allmählich zu den Firmen über und plötzlich singst du morgens die Firmenhymne, du bekommst einen Teamleier (Vorarbeiter) vor die Nase gesetzt, deine Pausen und dein Urlaub werden gekürzt und dein Kollege wird durch einen Zeitarbeiter ersetzt, weil er besser in die neue "Hire&Wire"-Mentalität passt, welche die Unternhemensberater als unabdinglich für das Überleben deiner Firma propagiert haben.
Gut, das ist noch nicht galaxisweit, aber immerhin ;)

Jetzt noch Asimovs Atomglauben in den Teig kneten (es gibt derzeit natürlich keine anderen Alternativen *räusper* ), mit dem alten Orwell verfeinert, der überall in einer geschmacklich und gedanklich gleichgekämmten Gesellschaft Überwachungskameras sah, das Ganze abgeschmeckt mit der Fortpflanzungsmüdigkeit unserer Gesellschaft, und wir haben eine schöne neue Welt, frisch gebacken aus drei (relativ) zeitlosen Klassikern der Science Fiction.
*Ironie off ;) *

Nicht ganz ernste Grüße

Dirk ;)

Bearbeitet von Dirk, 06 Juni 2010 - 13:17.


#46 Heidrun

Heidrun

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Geschrieben 06 Juni 2010 - 16:06

Dirk, ich bin Betriebsratsvorsitzende, und wir haben in unserem amerikanischen Unternehmen als erstes einen Anerkennungstarifvertrag mit der IG Metall gemacht. Und als die Amerikaner uns erklärten, ab sofort gäbe es keine Schlipse mehr und wir sollten uns doch etwas entspannen, da sind sämtliche Ingenieure zur feierlichen Firmengründung im Anzug erschienen - Typen, die ich sonst nur mit raushängendem karierten Hemd kenne. War zwar nur ein symbolischer Protest, aber es zeigt, daß die Leute bei uns noch längst nicht so hirngewaschen sind. Und wir arbeiten dran, daß es eine Alternative gibt, auch wenn die Moralkeulenschwingerei zuweilen recht anstrengend ist. (Yeah, hört mich reden, ich war heute nur elfeinhalb Stunden in der Firma, weil es in China blöderweise keinen Betriebsrat gibt. Aber ich kriege meinen Sonntagszuschlag dafür.) Naut, genau das meinte ich mit der Definitionsfrage. Die erwähnten Bücher finde ich alle großartig, aber seltsamerweise sind sie sehr wohl an ihre Zeit gebunden. Ausgerechnet bei Orwell scheint mir das neuerdings nicht mehr so - Big Brother hat seine Nasen überall, garantiert auch hier. Also gibt es zwei Arten von Zeitlosigkeit: - kann man auch in hundert Jahren noch mit Genuß lesen, auch wenn Eisenoxidbänder als Datenspeicher vorkommen - kann man zeitlich nicht einordnen Ich werfe noch einen bzw. eine ins Rennen: Olga Larionowa "Der Leopard vom Kilimandscharo". Sie behandelt die Frage, wie man wohl leben würde, wenn man genau wüßte, wann man sterben wird. Das Buch hat mich ungeheuer beschäftigt, als ich es gelesen habe. Kann man teilweise schon einordnen, weil es die sowjetische Zuversicht auf eine Zukunft enthält, in der man nicht firmenhymnensingend malocht. Andererseits ist es eines der ganz großen Themen, und Frauen kommen auch vor. Und zwar nicht nur als rätselhaftes, aber eigentlich unnützes anderes Geschlecht. ;)
  • (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"

#47 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 07 Juni 2010 - 07:36

*mal schnell vom Büro aus reinhusch :blush: *

Hallo Heidrun,

Meine "amerikanisierung" war ja auch ironisch gemeint :o
Aber deine Definition von relativer Zeitlosigkeit ...

... Also gibt es zwei Arten von Zeitlosigkeit:
- kann man auch in hundert Jahren noch mit Genuß lesen, auch wenn Eisenoxidbänder als Datenspeicher vorkommen
- kann man zeitlich nicht einordnen


... finde ich noch am besten gelungen.
Ja, das ist wirklich was dran, obwohl gerade der Genuß nach hundertjähriger Reifezeit ein sehr subjektiver sein dürfte.

LG

Dirk :offtopic:

#48 Morn

Morn

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Geschrieben 08 Juni 2010 - 10:12

Wenn es auf das Thema ankommt, wuerde ich auch "Frankenstein" zu den zeitlosen Werken zaehlen: eine zeitlose Geschichte, die mit den Mitteln jener Zeit erzaehlt wird.

#49 Crashlander

Crashlander

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Geschrieben 08 Juni 2010 - 16:05

Wenn man "Frankenstein" auf die Frage reduziert "Was macht den Mensch aus?", dann würde ich Dir zustimmen, Morn. das wäre dann ein Thema, welches zu allen zeiten aktuell ist. So bald man aber über diese Frage hinaus geht, und dazu kommt, wie das künstliche Wesen erschaffen wird, dann ist der Roman aber schon sehr stark veraltet. Für mich gehört zur Zeitlosigkeit nicht nur das Thema, sondern auch intention (schwer zu beurteilen, ich weiß) und Umsetzung. geradle bei Werken aus dem 19. Jahrhundert macht den reiz, den sie heute noch erzeugen, für mich aber nicht ihre "Zeitlosigkeit" aus, sondern vielmehr, wie sich die Autoren damals über die Vorstellungswelt ihrer Zeit "hinaus bewegt" haben, und eher "modern wissenschaftliche" Ansätze vertreten haben.

#50 Morn

Morn

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Geschrieben 08 Juni 2010 - 16:14

Ich denke nicht, dass es wirklich auf das eigentliche Wie ankommt, sondern nur darauf, dass ein Wissenschaftler Ethik und Moral ueber den Haufen wirft, um zu wissenschaftlichen Erkenntnissen zu kommen.

#51 Crashlander

Crashlander

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Geschrieben 08 Juni 2010 - 19:50

Dann wäre "Faust" auch zeitlos... (Gut, es ist ein absoluter Klassiker, und auf seine Weise zeitlos, aber Goethe sich seinen faust der Magie und Mephisto zu wenden läßt, weil die Wissenschaft ("Hier steh ich nun, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor. Hab' nun Juristerei, Mathematik, Medizin und - ach - auch Religion studiert") nicht ausreicht, um zu wissen, "was die Welt in ihrem Innersten zusammenhält" (Zitate frei aus dem Gedächtnis, keine Garantie für Reihenfolge und Wortlaut) - Der "Prototyp des Mad Scientist", aber eben durch Magie vielleicht im Fantasy-Trend, aber (als "SF") nicht zeitgemäß) Ich denke, das "Umfeld" ist schon sehr wichtig. Darum habe weiter oben auch Alternativwelten generell als zeitlos eingestuft, da bei diesen ja meistens von einem alternativen Geschichtsverlauf ausgegangen wird. Da meist aus der (realen aus Sicht des Lesers) Gegenwart auf eine veränderte Gegenwart oder Vergangenheit zurückgeblickt wird, ergibt sich kein "Veraltern" der Geschichte, hier kann höchstens der Erzählstil veralten. Auch das von mir erwähnte "Lathe of Heaven" von LeGuin hat eine Zeitlosigkeit, weil der "Held" der Geschichte mehrfach die Realität dieser fiktiven Welt verändert. Alles was innerhalb dieser Geschichte erzählt wird entzieht damit einem Alterungsprozeß, weil eben die Erklärung besteht, daß die Realität genauso verändert wurde. Oder vereinfacht: Zeitlos ist eine Geschichte dann, wenn ihr Thema in der erzählten Art auch Jahre nach ihrer Entstehung zum einen aktuell ist und zum anderen nicht durch die allgemeine Entwicklung veraltet. Wenn man sie eben auch nach Jahrzehnten noch genießen kann, ohne sich sagen zu müssen, daß man damals eben anders gedacht hat. Es macht dabei einen erheblichen Unterschied ob es sich bei der Geschichte um SF, Fantasy oder sonst was handelt (Kann Fantasy nicht zeitlos sein?). Ansonsten könnte man nur nach literatischen Gesichtspunkten gehen, und dann würde sehr wenig übrig bleiben...

#52 Heidrun

Heidrun

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Geschrieben 13 Juni 2010 - 08:49

"Faust" und "Frankenstein" würde ich unbedingt in diese Auflistung aufnehmen, wobei sie in den Details hoffnungslos altmodisch sind. Aber die Themen! Ich habe zu Hause eine Reclam-Ausgabe zu Faust. Ich habe das nicht gezählt, aber da sind mindestens hundert verschiedene Versionen drin erfaßt, von diversen Volksbüchern über Goethe bis hin zu allem, was Rang und Namen hat. Heine hat sich auch dran vergangen. Es ist ein Thema, zu dem jede Generation ihre eigenen Antworten findet. Und mit Frankenstein ist es ähnlich. "Blade Runner" - mehr der Film als die Buchvorlage - ist im Grunde eine Frankenstein-Geschichte, Capeks "RUR" ist eine, Bringsvaerds "Stadt der Metallvögel". Immer wieder nimmt jemand das Thema auf und bearbeitet es auf seine Weise, und der Leser versteht im Allgemeinen auch, auf welcher Grundlage das neue Buch beruht. Das macht einen Teil des Reizes aus. Man weiß, da gibt jemand eine ganz eigene Antwort auf eine uralte Frage. Aber eine Korrektur kann ich mir nicht verkneifen: nein, der Weimarische Geheime Rat hat den Faust nicht erfunden. Er hatte eine gute PR-Maschine, das ist alles. Goethe wird allgemein sehr überschätzt, und den Grundstein seiner Berühmtheit hat er damit gelegt, daß er bei Hofe immer so wunderschöne Bälle organisiert hat. So, jetzt ist mir besser. Heidrun (bekennender Fan des angeblich weniger meisterlichen Aufrührers Schiller) PS@Dirk: die Ironie hatte ich schon verstanden, aber ich muß immer drauf rumreiten, daß wir eine eigene Kultur, auch Unternehmenskultur, haben, die ziemlich resistent ist gegen amerikanische Epidemien. Meist wird nur das Management befallen, während die Ingenieure den Kopf schütteln und weiterschrauben. Nadine Boos meinte im Zuge eines Lektorats, sie glaube, der regelmäßige Kontakt mit Schraubenziehern sei förderlich für die geistige Gesundheit. Weswegen ich meinen eigenen Kreuzschlitz nach China mitgenommen habe. Mein letzter Strohhalm ... :wub:
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#53 Armin

Armin

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Geschrieben 13 Juni 2010 - 08:53

, der regelmäßige Kontakt mit Schraubenziehern sei förderlich für die geistige Gesundheit. Weswegen ich meinen eigenen Kreuzschlitz nach China mitgenommen habe. Mein letzter Strohhalm ... :bigcry:

Dem Laptop hat's aber auch nicht geholfen :wub:

#54 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 13 Juni 2010 - 11:12

Nadine Boos meinte im Zuge eines Lektorats, sie glaube, der regelmäßige Kontakt mit Schraubenziehern sei förderlich für die geistige Gesundheit. Weswegen ich meinen eigenen Kreuzschlitz nach China mitgenommen habe. Mein letzter Strohhalm ... :bigcry:

Pozi oder Phillips? Aber ich denke, es reicht auch ein Lötkolben oder, für mich zumindest, ab und zu ein paar hundert Zeilen C++. :wub:
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#55 Nadine

Nadine

    Temponaut

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Geschrieben 13 Juni 2010 - 13:44

@Heidrun: Ich erinnere mich dunkel, kann die Stelle aber nicht mehr finden. Hoffentlich veröffentlicht ihr nie die besten Texte aus 10 Jahren Wurdack-Lektorat :wub: Einen Schraubenzieher im Gepäck zu haben ist IMMER sinnvoll. Die Batterien an meiner Fahrradlampe kann ich ohne beispielsweise nicht wechseln. Zeitlose SF ist für mich übrigens auch "Blumen für Algernon/Charly". Die Intelligenz kann schnell wachsen, aber die soziale und emotionale Entwicklung braucht immer länger. Für mich ist es ja ein Synonym für Wissenschaft, Technik und Gesellschaft.

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#56 Gast_Dirk_*

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Geschrieben 14 Juni 2010 - 15:37

PS@Dirk: die Ironie hatte ich schon verstanden, aber ich muß immer drauf rumreiten, daß wir eine eigene Kultur, auch Unternehmenskultur, haben, die ziemlich resistent ist gegen amerikanische Epidemien. Meist wird nur das Management befallen, während die Ingenieure den Kopf schütteln und weiterschrauben. Nadine Boos meinte im Zuge eines Lektorats, sie glaube, der regelmäßige Kontakt mit Schraubenziehern sei förderlich für die geistige Gesundheit. Weswegen ich meinen eigenen Kreuzschlitz nach China mitgenommen habe. Mein letzter Strohhalm ... :D


:lol: Ich komme wegen arger Netzprobleme leider erst jetzt dazu, deinen Post zu lesen, Heidrun :lol:

Ja, da könnte was dran sein. Ich denke immer wieder gerne an eine gewisse Zeit in meiner Firma zurück, zu der wir von den neuen Häuptlingen made aus ... öh ... in Amerika, die neuesten Entwicklungen und Pläne zur Firmenzukunft zu hören bekamen. Irgendwer verteilte vor solchen Versammlungen so kleine Zettel, mit der Aufschrift "Bullshit-Bingo", auf denen so herrliche Begriffe Schlüssel-Zugangs-Verwalter, Die totale Qualität oder Weltenspieler im Kontext zu den Mitbewerbern standen.
(Nein, ich war es nicht! Ehrenwort :smokin: )

Verspielte Grüße

Dirk :)

#57 SF Dinner Norddeutschland

SF Dinner Norddeutschland

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Geschrieben 14 Juni 2010 - 16:12

(wer's kann, darf in den nächsten 5 Minuten mal neben meinen Schreibtisch jaunten :-)

Ich weiß nicht, dieser Schreck hätte dich einen Herzanfall gekostet. :)
Ad astra
"Es ist gut, das Staunen neu zu erlernen", sagte der Philosoph.
"Die Raumfahrt hat uns alle wieder zu Kindern gemacht."


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#58 skaphander

skaphander

    Nochkeinnaut

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Geschrieben 18 Juni 2010 - 06:53

Lem's Bücher sind definitiv zeitlos.

#59 shoogar

shoogar

    Ufonaut

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Geschrieben 17 Juli 2010 - 00:15

Lem's Bücher sind definitiv zeitlos.


Aber insbesondere Lem finde ich persönlich viel zu bezogen auf seine persönliche Situation (und die der damaligen Soviet-Union), daher habe ich ca. 1978 aufgehört, Lem zu lesen.

Meine "zeitlosen" Favoriten sind Simmons mit "Hyperion" und Vinge mit "Eine Tiefe am Himmel".

Simmons wurde schon erwähnt, diese Präferenz muss ich sicher nicht begründen, Hyperion ist einmalig und völlig losgelöst von heutigen gesellschaftlichen oder technischen Entwicklungen.

Vinge hat einen verflixt guten Kunstgriff verwendet. Man glaubt zunächst, schlechte Drehbücher zu alten Filmen zu lesen, aber es stellt sich ganz schnell heraus, dass sämtliche Projektionen genau das sind: Projektionen. Da schwingt ein Teil "Gödel, Escher, Bach" mit. Entkoppele dich aus deinem dir bekannten Gedankensystem, damit du weißt, wo du dich befindest.

Bearbeitet von shoogar, 17 Juli 2010 - 00:16.


#60 Chetter Hummin

Chetter Hummin

    Hauptsachenaut

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Geschrieben 27 Juli 2011 - 15:54

mir fällt auf das hier immer wieder über den Foundation-Zyklus von Asimov geschrieben wird ich stella aber schön langsam in Frage das irgend jemand hier ihn wirklich ganz gelesen hat. So Aussagen wie - es kommen keine Frauen in Führungspositonen vor - (Wer ist dann die Bürgermeisterin also sozusagen das Staatsoberhaupt der ganzen Galaxie in Auf der Suche nach der Erde und Rückkehr zur Erde) zugegeben die sind erst spät entstanden aber original Asimov - und gehören zum Zyklus es wird die "atomkrafthörigkeit" von asimov kritisiert (fehlende Voraussicht): hat er nicht beschrieben welche verheerenden Unfälle es gegeben hat (dieses schon in der Original Trilogie) und das traurige: wir haben bis heute nicht wirklich was besseres das passt jetzt nicht wirklich hierher -aber es stört mich ähnliches hier immer wieder zu lesen von leuten die, die Bücher (und das meine ich umfassend nicht nur Asimov) entweder gar nicht (wahrscheinlich nur den klappentext) oder vor 30 jahren gelesen haben und sich nicht mehr erinnern können und hier den Guru geben so Luft gemacht - sorry


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