Hier erst mal der Inhalt:
Lichtbringer
Tausend Jahre sind vergangen seitdem Leuchmadan, der alte Gott der Finstervölker, gestürzt wurde. Die Welt hat sich seitdem gewandelt. Menschen und Finstervölker sind verbündet, die Elfen in ihren fliegenden Wäldern wehren sich mit Terror gegen die Vergiftung des Landes. Magie und Technik sind verschmolzen, die Zeiten modern geworden ...
Frafa die Nachtalbe ist inzwischen eine alte und mächtige Zauberin, doch als sie einer uralten Verschwörung auf die Spur kommt, muss sie erkennen, dass ihr ganzes Leben und alles, woran sie jemals glaubte, eine Lüge war. Und ihre Gegner sind die größten Magier, die je auf Erden wandelten: Die Rivalen Gulbert und Aldungan hüten ihre Geheimnisse, und beide verfolgen Frafa nun erbarmungslos.
Sie braucht neue Verbündete, und das schnell, denn die größte Herausforderung steht ihr erst noch bevor: Um die Finstervöker und die Völker des Lichts gleichermaßen zu retten, muss sie den Ursprung von Leuchmadan finden und dort das Geheimnis seiner Herkunft enträtseln. Aber Leuchmadans Heimat ist nicht von dieser Welt, und der Weg führt Frafa und ihre unwilligen Begleiter tief in den lichtlosen Abgrund ...
Der Roman ist trotz seiner Vorgänger auch eigenständig lesbar - jedes Buch der Reihe hat einen unabhängigen Plot, auch wenn natürlich das ein oder andere Element aus den Vorgängern auftaucht. Alle drei Bände zusammen erzählen die »Geschichte der Finstervölker« von mittelalterlichem Ambiente über den Beginn der Moderne bis hinein in ein postmodernes Szenario im vorliegenden Band. Dementsprechend ist der »Lichtbringer« also Fantasy, aber in einem Setting, das an unsere Welt angelehnt ist und eher noch ein wenig moderner ist. Ein wenig Thriller, ein wenig Space Opera - vor allem aber sehe ich den »Lichtbringer« im Grunde gern als Cyberpunk-Roman.
Ein Grund, warum ich den Roman hier empfehlen möchte, ist also ganz oberflächlich der, dass es »spacige Fantasy« ist und damit zumindest in einer Grauzone am Genrerand kreuzt
Aber nicht nur inhaltlich, sondern auch strukturell ist der Lichtbringer stärker in der SF verhaftet als die Vorgänger. In allen drei Büchern habe ich jeweils mit Bezügen zu entsprechendem literarischen Kontext gespielt, passend zum jeweiligen Setting. Im ersten Band, den »Gefährten des Zwielichts«, war das natürlich Tolkien als »Stammvater« der Mittelalter-Fantasy, und die Grundidee des Buches war ein »Herr der Ringe« aus Sicht der Bösen. Im »Tag der Messer« kommen die Finstervölker in die Moderne, und zwar in Form eines klassischen Revolutionsromans - Anspielungen und Vorbilder finden sich also in diesem Genre und in entsprechenden politischen Schriften zwischen französischer und russischer Revolution.
Beim »Lichtbringer« habe ich als Hintergrund vor allem versucht, technisch-utopische Romane von den Anfängen bis zum Zweiten Weltkrieg zu berücksichtigen und zumindest in Anspielungen zu verewigen. Denn was eignet sich besser als Reminiszenz für eine futuristische Fantasywelt, als authentische Visionen von der Zukunft, die inzwischen selbst schon wieder überholt und »fantasymäßig« wirken?
Dementsprechend würde ich also sagen, dass der »Lichtbringer« eher Traditionslinien der SF als der Fantasy aufgreift, und mancher Leser mag sich auch unterhalten fühlen, wenn er vertraute Konzepte und Begriffe wiedererkennt.
Und für mich ist das erst mal Ausrede genug, das Buch auch hier im SF-Fandom verkaufen zu wollen¹.
Ansonsten stehe ich natürlich für Rückfragen, Diskussionen oder alles andere in Bezug auf die Bücher hier auf dem Board auch gerne zur Verfügung.
¹Natürlich mit der geheimen Hoffnung, dass unter den SF-Fans ja besonders viele Sammler zu finden sind, die dann zwanghaft auch die ersten beiden Bände zwecks Komplettierung erwerben müssen, selbst wenn sie sich für Fantasy nicht die Bohne interessieren. Ja, wer bisher hier über »virales Marketing« klagte, muss jetzt wohl erkennen, dass es noch viel perfidere Marketing-Strategien gibt ...
Bearbeitet von Lomax, 17 Juli 2010 - 12:08.