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Drei Autoren stellen ihre Titel beim mgverlag ein


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12 Antworten in diesem Thema

#1 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 13 September 2002 - 14:09

Diese offizielle Bekanntgabe richtet sich an alle, die's betrifft oder sonstwie interessiert. :P

Werte Leser, aufgrund abweichender Interessen sind wir (die Unterzeichnenden) nach Absprache mit der Verlagsleitung darin übereingekommen, das einvernehmliche Ende unserer Zusammenarbeit mit dem mgverlag bekannt zu geben. Unserem Ansinnen auf Kündigung der Verträge wurde nach Auskunft des Verlages aufgrund nicht zufriedenstellender Absatzzahlen entsprochen. Die Serien "Die Farben von Anderswelt", "Die Gallager-Chroniken", "Chatarc" und "Sternenpuls" werden somit nicht beim mgverlag fortgeführt. Wir werden uns jedoch um ein anderweitige Fortführung bemühen und stehen für weiterführende Anfragen gern zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen, Janina Radny (InDelirium@gmx.net) Achim Hiltrop (Hiltrop@clou-gallagher.de) Martin Hoyer (Hoyer@webprojekt.org)


Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)

#2 Dave

Dave

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Geschrieben 13 September 2002 - 16:22

Ist es nicht problematisch, Bücher nur über den Versandhandel zu veröffentlichen? Ich denke, das der Löwenanteil von den verkauften Büchern der „großen“ Verlage über den Buchhandel läuft. Ich weiß allerdings auch, dass im Buchhandel ein ziemlich strenges Regime regiert, und das es nicht so einfach ist, sich dort zu präsentieren.Läuft man als Autor auch Gefahr, Miese zu machen?

#3 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 13 September 2002 - 17:00

Interessantes Thema, wenn auch nicht kausal: Die Absatzzahlen sind eine verlagsseitige Erklärung, die wir aus Gründen der Rücksichtnahme in unsere Erklärung aufgenommen haben. Rein technisch haben wir unsere Verträge aufgrund wiederholter Vertragsbrüche und der Nichtwahrnehmung von Nachbesserungsfristen gekündigt.

Ist es nicht problematisch, Bücher nur über den Versandhandel zu veröffentlichen? Ich denke, das der Löwenanteil von den verkauften Büchern der "großen" Verlage über den Buchhandel läuft.

Jain. In der Tat geht ein Großteil der verkauften Bücher über den Ladentisch und nicht über den Versandhandel. Darin dominieren die großen Verlagsgruppen, während Kleinverlage nahezu ausschließlich über den Versandhandel existieren.

Ich weiß allerdings auch, dass im Buchhandel ein ziemlich strenges Regime regiert, und das es nicht so einfach ist, sich dort zu präsentieren.

Es existiert in der Branche ein Stufen- und Nischensystem (also eine horizontale und vertikale Einordnung, wie überall); jeder Verlag belegt eine Stufe in seiner Nische. Ist er nicht in der Lage, seine Nische zu bedienen oder muß er sich diese mit zu vielen Konkurrenten teilen, sieht es übel aus. Gleiches gilt, wenn die Einstufung in der Nische zu niedrig ist; zum Beispiel aufgrund von fehlenden Kapazitäten und/oder Qualitätsmängeln.
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#4 Dave

Dave

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Geschrieben 13 September 2002 - 17:58

Einmal laienhaft gesehen:Die Verkaufsfläche im Buchhandel ist nicht unbegrenzt, und sie bleibt den Autoren vorbehalten, die den größeren Absatz versprechen. Und wenn meine Nase einmal etwas bekannter ist und ich mehr verkaufen kann, dann wechsle ich eh den Verlag und alles bleibt beim Alten.Ich würde auch gerne mal in einen Laden gehen, in dem nicht diese strenge Hierarchie herrscht, aber die sind nicht leicht zu finden.Allerdings steigt ja auch der Vertrieb über das Internet, wobei Werbung sicher ein großes Thema ist. Aber wieder einmal haben die großen Verlage die aussichtsreicheren Möglichkeiten und die ganze Geschichte wiederholt sich virtuell.

#5 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 14 September 2002 - 09:25

Allerdings steigt ja auch der Vertrieb über das Internet, wobei Werbung sicher ein großes Thema ist. Aber wieder einmal haben die großen Verlage die aussichtsreicheren Möglichkeiten und die ganze Geschichte wiederholt sich virtuell.

Allerdings ist das WWW in erster Linie ein Kommunikationsmedium, was gerade den Kleinverlagen gewisse Chancen eröffnet. Ich spreche dabei von der theoretischen Möglichkeit, daß die Mitarbeiter eines Kleinverlages jeden Abnehmer ihrer Nische namentlich kennen. Das ist natürlich in der Praxis übertrieben, aber in der Regel klappt die direkte Dreieckskommunikation zwischen Kleinverlagen, Autoren und dem Leser. Das ermöglicht die Abstimmung der Interessen; während ein Großverlag nur möglichst viel herausbringen kann und erst an der Jahresbilanz erkennt, welcher der verlegten Titel überhaupt sinnvoll war. Das Problem vieler Kleinverlage ist es aber, daß sie denken, sie würden selbst schneller groß, wenn sie sich wie die Großen verhalten ... Und damit kastrieren sie sich praktisch selbst.
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#6 Dave

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Geschrieben 15 September 2002 - 19:38

Ich habe kürzlich ein Statement von W. Jeschke aus dem Jahre 1999 gelesen, das  sehr pessimistisch klang. Die Medienlandschaft wird eben immer bunter, und das gute alte Buch bleibt auf der Strecke. Auch die Übersetzungen der großen ausländischen Autoren werde zurückgehen. Das Angebot wird sich verringern, weil selbst die großen Namen es nicht mehr schaffen werden, die anderen noch mitzuziehen. In den letzten Jahren war zu bemerken, dass junge bzw bei uns noch nicht bekannte Autoren ihr Debüt hatten und kurze Zeit später wieder in der Versenkung landeten. Das ist wirklich schade. Vielleicht muß man so sich so langsam das englische SF-Fachvokabular draufschaffen und sich die Bücher im Original zulegen. Oder es gibt eine Trendwende.Womöglich müssten junge Autoren auch einen neuen Weg gehen, nicht die konservativen ausgetretenen Pfade der SF-Literatur. So das ich nicht sagen könnte: „Das kannst du auch bei Asimov lesen, nur besser!“  Sondern das es vielleicht heißt: „Wenn du auf der Suche nach etwas wirklich Neuem bist, dann versuche es einmal bei Verlag xy...“So etwas würde in der Szene nicht lange geheim bleiben, im Gegenteil, man würde sich darauf stützen, vermute ich.

#7 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 16 September 2002 - 07:10

Ich denke nicht, daß es den Underdogs darum geht, krampfhaft etwas Neues zu schreiben, sondern vielmehr darum, auch bekannten Themen einen neuen Blickwinkel zu geben. Ein deutscher Autor schreibt grundlegend anders als ein US-Autor, denn seine ganze gesellschaftliche Prägung ist eine andere. Deutsche Autoren, die "amerikanisch" schreiben, sind meiner Ansicht nach überflüssig. Das ist kein Werturteil zum Schreiben, aber wenn ich gute US-Romane lesen kann, brauche ich keinen Landsmann, der sie synthetisiert ... Egal, wie gut oder schlecht er darin sein mag.
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#8 Dave

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Geschrieben 16 September 2002 - 14:14

Das erinnert mich daran, wie  manche Landsleute es versuchen, einen amerikanischen Akzent nachzuahmen, wenn sie englisch sprechen. Echt peinlich.Michael Marrak ist ja wohl das jüngste Beispiel eines deutschen Autors, der es gerne amerikanisch hätte.Seltsamerweise ist sein Stil nicht ohne Reiz, man spürt trotz allem, dass es sich um keine Übersetzung handeln kann. Darin kann wirklich der Erfolg liegen, und wer weiß, vielleicht könnte er ja so etwas wie ein Wegbereiter sein. Immerhin ist der einflussreiche Zweig der deutschen SF ja in den späten 60ern versiegt (Lasswitz, Dominik z.B.).Das Schmuddelimage hat seinen Tribut verlangt.

#9 Holger

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Geschrieben 16 September 2002 - 14:18

Vielleicht muß man so sich so langsam das englische SF-Fachvokabular draufschaffen und sich die Bücher im Original zulegen.

Ich schätze auch. Zumal es häufig zulange dauert, bis die Übersetzung da ist. Bis dann sind "heiße Eisen" meist ausgekühlt. Ich saß beispielsweise heute eine halbe Stunde mit Ian Banks DEAD AIR in der Buchhandlung, das u.a. auf 9/11 Bezug nimmt, also frischer nicht sein könnte.

Deutsche Autoren, die "amerikanisch" schreiben, sind meiner Ansicht nach überflüssig.

Da magst Du durchaus recht haben. Dennoch dominieren amerikanische und englische Autoren das Genre, und die Frage ist warum? Ist die Science Fiction mit dem Rock'n'Roll vergleichbar? Da drängt sich das Bildnis des amerikanischen Elvis und des deutschen Peter Krauss auf ... Du als Autor hast da bestimmt einen breiteren Focus, Martin. Aber ich denke auch, dass die klassische SF und Hard SF den deutschsprachigen Autoren verwehrt bleiben wird. Die Motive vieler SF-Romane erwachsen möglicherweise zu sehr dem To-Do-Spirit und der Go-West-Mentalität als dass sie sich glaubhaft ins deutsche adaptieren ließen. Und letztendlich heißen die Protagonisten deutscher SF dann doch Perry, John usw. Vielleicht ist es den deutschen Schriftstellern vorbehalten ihre Nische in wissenschaftlichen Thrillern oder Krimis zu finden, die näher in der Realität und vor allen Dingen auf Erden verwurzelt sind. Das ist glaubhaft und dem Leser plausibel zu erklären, während Missionen zu einem am Rande des Sonnensystem auftauchenden Schwarzen Loch doch eher den Amerikaner gebührt, oder ?
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#10 MartinHoyer

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Geschrieben 19 September 2002 - 14:16

Meiner Ansicht nach löst sich das Rätsel durch eine simple Rechnung: In den USA erscheinen pro Jahre mehrere hundert Genre-Titel von mehreren hundert Autoren. Davon erreichen uns pro Jahr (mit Verzögerung, versteht sich) um die 20 Titel. Der Rest ist "tote Masse", von dem ein gewisser Teil auf dem riesigen Buchmarkt der USA noch ganz brauchbar läuft, ohne sich dabei für den Export zu eignen. Deutsche Autoren verfassen zusammen im Jahr nicht einmal soviel, wie selektiv eingeführt wird. Unsere Besteseller-Autoren wie Hohlbein und Eschbach werden zwar (sehr selten) für den US-Markt übersetzt, reißen dort aber erklärlicherweise niemandem vom Hocker.

Die USA mit Deutschland zu vergleichen, ist demzufolge relativ unsinnig; sogar in einem so eng umrissenen Bereich. Man vergleicht sozusagen den quantitativen und qualitativen Ausstoß eines Landes mit dem eines Kontinents. Das heißt jedoch nicht, daß deutsche SF nicht ihren Leserkreis hätte oder diesen nicht ausbauen könnte. Um ein bereits genanntes Beispiel aufzugreifen: "Perry Rhodan" ist kein deutscher Name, aber der Stil von PR - das Für und Wider einmal außen vor - ist gänzlich verschieden zu dem, was in den USA geschrieben wird. Warum sollte das, was in Serie klappt, nicht auch im Roman funktionieren? Natürlich werden wir nie den Weltmarkt mit deutscher SF dominieren, aber darum geht es schließlich auch nicht.
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#11 Dave

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Geschrieben 19 September 2002 - 19:18

Die „tote Masse“ kann einen schon etwas traurig stimmen, ist es nicht so?Ob die wenigen Titel, die uns erreichen, dann das Beste vom Besten ist, kann wohl auch bezweifelt werden.Allerdings haben wir hier auch einen recht guten Überblick über das, was da ist, und werden quantitativ nicht erschlagen. Obwohl, nehme man den Fantasybereich noch hinzu, dann würde es auch schwierig werden, Schritt zuhalten.   Bin ich zum Beispiel ein Fan von Arthur C. Clarke, dann ständen für mich alleine über sechzig Romane dieses Autors auf dem Programm. Womöglich gibt es in den Staaten mehr Autoren-Fans, während bei uns die Genre-Fans dominieren. Sozusagen als Reaktion auf eine nicht zu bewältigende Bücherschwemme. Allerdings ist mir etwas derartiges im www noch nicht aufgefallen.Es wäre doch nett, wenn es ein Buch-Zyklus im großen Stil von einem oder vielleicht sogar mehreren deutschen Autoren geben könnte. Also nicht nur einen heißen Tropfen hier und da, sondern etwas mit Kontinuität in der SF-Landschaft.

#12 Holger

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Geschrieben 19 September 2002 - 19:26

Wenn ich mich rechtens erinnere spielen Nationalitäten bei P.R. keine große Rolle. In diesem speziellen Rahmen wird der Leser mit einer geeinten Welt konfrontiert, die als geschlossene Formation nach den Sternen greift (richtig?)  ;) In jedem amerikanischen (Hard-)SF Roman hingegen spielen Nationalitäten durchaus eine bedeutende Rolle. Die Europäer, Japaner, Chinesen, sie alle tragen ihr Schärflein zu diversen Weltraummissionen bei. Ohne die Amerikaner geht jedoch nie etwas. Tatsache ist, dass wir mit der ESA keine Weltraumbehörde haben, die das Potential hat, das die NASA für zukünftige Missionen verspricht ...Und so ist jeder Plot meist von vornherein an den Schauplatz USA gebunden. Daraus folgere ich dreist: Amerikaner können sich ausdenken was sie wollen, sie können zumindest auf eine vollmundig vielversprechende Weltraumbehörde hinweisen, auf Technologien und Projekte, die es hier in Europa nicht gibt. Als deutscher Autor eine fiktive Handlung in die USA zu verlegen, und über dortiges Potential zu spekulieren bringt's nicht. Somit ist der deutschen SF so mancher Weg verschlossen.
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#13 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 19 September 2002 - 21:54

Du übersiehst - meiner unbescheidenen Meinung nach  - zwei Dinge, Holger:

1.) SF hat nicht mehr mit Weltraum zu tun als Musik mit Jazz. Sie gehören zusammen, sind aber nicht das Selbe und auch nicht die primäre Assoziation. ;)

2.) Die USA haben eine massive Weltraum-Routine, aber außer der - zweifelhaften - Mondlandung keine Pionierleistung in Sachen Raumfahrt (allein) vollbracht. Der erste Mensch im All war ein Russe, die erste Raumstation war russisch. Die Satelliten basierten auf europäischer Technologie, ebenso Hubble. Die ISS ist ein internationales Projekt, ebenso die Konzeption des Marsfluges.

Die von Dir angenommene Sachlichkeit müßte also eher besagen, daß nur internationale Zusammenarbeit die Ressourcen aufbringen kann, die für die Erforschung des Weltraums notwendig ist. Demographisch gesehen, dürften die Bewohner zukünftiger Kolonien chinesische Namen tragen; denn die Bevölkerung stellen nicht die Spezialisten, die den Grundstein gelegt haben. Und ob das überwiegend US-Amerikaner sind, halte ich zumindest für zweifelhaft: Derzeit sieht es so aus, daß die NASA seit dem Ende des Kalten Krieges immer mehr an Bedeutung verliert und mit jährlichen Kürzungen und Streichungen zu kämpfen hat, während die ESA langsam, aber stetig zulegt.

Meiner Auffassung nach liegt die Ursache bei dem, was ich bereits sagte: Tausend US-Autoren sehen die USA an der Spitze im All und schreiben das auch so. Eine Handvoll deutscher Autoren hat - natürlich mit Ausnahmen - nichts Besseres zu tun, diese an der Realität vorbeigehende Vorstellung in ihren Arbeiten zu stützen, und sei es nur, um eine abstrakte Zielgruppe zu bedienen. Ich bezweifle aber an dieser Stelle ganz einfach einmal, daß der deutsche Leser unbedingt den amerikanischen Traum im Weltraum haben möchte.
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