Werte Leser, aufgrund abweichender Interessen sind wir (die Unterzeichnenden) nach Absprache mit der Verlagsleitung darin übereingekommen, das einvernehmliche Ende unserer Zusammenarbeit mit dem mgverlag bekannt zu geben. Unserem Ansinnen auf Kündigung der Verträge wurde nach Auskunft des Verlages aufgrund nicht zufriedenstellender Absatzzahlen entsprochen. Die Serien "Die Farben von Anderswelt", "Die Gallager-Chroniken", "Chatarc" und "Sternenpuls" werden somit nicht beim mgverlag fortgeführt. Wir werden uns jedoch um ein anderweitige Fortführung bemühen und stehen für weiterführende Anfragen gern zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen, Janina Radny (InDelirium@gmx.net) Achim Hiltrop (Hiltrop@clou-gallagher.de) Martin Hoyer (Hoyer@webprojekt.org)
Drei Autoren stellen ihre Titel beim mgverlag ein
#1
Geschrieben 13 September 2002 - 14:09
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#2
Geschrieben 13 September 2002 - 16:22
#3
Geschrieben 13 September 2002 - 17:00
Jain. In der Tat geht ein Großteil der verkauften Bücher über den Ladentisch und nicht über den Versandhandel. Darin dominieren die großen Verlagsgruppen, während Kleinverlage nahezu ausschließlich über den Versandhandel existieren.Ist es nicht problematisch, Bücher nur über den Versandhandel zu veröffentlichen? Ich denke, das der Löwenanteil von den verkauften Büchern der "großen" Verlage über den Buchhandel läuft.
Es existiert in der Branche ein Stufen- und Nischensystem (also eine horizontale und vertikale Einordnung, wie überall); jeder Verlag belegt eine Stufe in seiner Nische. Ist er nicht in der Lage, seine Nische zu bedienen oder muß er sich diese mit zu vielen Konkurrenten teilen, sieht es übel aus. Gleiches gilt, wenn die Einstufung in der Nische zu niedrig ist; zum Beispiel aufgrund von fehlenden Kapazitäten und/oder Qualitätsmängeln.Ich weiß allerdings auch, dass im Buchhandel ein ziemlich strenges Regime regiert, und das es nicht so einfach ist, sich dort zu präsentieren.
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#4
Geschrieben 13 September 2002 - 17:58
#5
Geschrieben 14 September 2002 - 09:25
Allerdings ist das WWW in erster Linie ein Kommunikationsmedium, was gerade den Kleinverlagen gewisse Chancen eröffnet. Ich spreche dabei von der theoretischen Möglichkeit, daß die Mitarbeiter eines Kleinverlages jeden Abnehmer ihrer Nische namentlich kennen. Das ist natürlich in der Praxis übertrieben, aber in der Regel klappt die direkte Dreieckskommunikation zwischen Kleinverlagen, Autoren und dem Leser. Das ermöglicht die Abstimmung der Interessen; während ein Großverlag nur möglichst viel herausbringen kann und erst an der Jahresbilanz erkennt, welcher der verlegten Titel überhaupt sinnvoll war. Das Problem vieler Kleinverlage ist es aber, daß sie denken, sie würden selbst schneller groß, wenn sie sich wie die Großen verhalten ... Und damit kastrieren sie sich praktisch selbst.Allerdings steigt ja auch der Vertrieb über das Internet, wobei Werbung sicher ein großes Thema ist. Aber wieder einmal haben die großen Verlage die aussichtsreicheren Möglichkeiten und die ganze Geschichte wiederholt sich virtuell.
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#6
Geschrieben 15 September 2002 - 19:38
#7
Geschrieben 16 September 2002 - 07:10
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#8
Geschrieben 16 September 2002 - 14:14
#9
Geschrieben 16 September 2002 - 14:18
Ich schätze auch. Zumal es häufig zulange dauert, bis die Übersetzung da ist. Bis dann sind "heiße Eisen" meist ausgekühlt. Ich saß beispielsweise heute eine halbe Stunde mit Ian Banks DEAD AIR in der Buchhandlung, das u.a. auf 9/11 Bezug nimmt, also frischer nicht sein könnte.Vielleicht muß man so sich so langsam das englische SF-Fachvokabular draufschaffen und sich die Bücher im Original zulegen.
Da magst Du durchaus recht haben. Dennoch dominieren amerikanische und englische Autoren das Genre, und die Frage ist warum? Ist die Science Fiction mit dem Rock'n'Roll vergleichbar? Da drängt sich das Bildnis des amerikanischen Elvis und des deutschen Peter Krauss auf ... Du als Autor hast da bestimmt einen breiteren Focus, Martin. Aber ich denke auch, dass die klassische SF und Hard SF den deutschsprachigen Autoren verwehrt bleiben wird. Die Motive vieler SF-Romane erwachsen möglicherweise zu sehr dem To-Do-Spirit und der Go-West-Mentalität als dass sie sich glaubhaft ins deutsche adaptieren ließen. Und letztendlich heißen die Protagonisten deutscher SF dann doch Perry, John usw. Vielleicht ist es den deutschen Schriftstellern vorbehalten ihre Nische in wissenschaftlichen Thrillern oder Krimis zu finden, die näher in der Realität und vor allen Dingen auf Erden verwurzelt sind. Das ist glaubhaft und dem Leser plausibel zu erklären, während Missionen zu einem am Rande des Sonnensystem auftauchenden Schwarzen Loch doch eher den Amerikaner gebührt, oder ?Deutsche Autoren, die "amerikanisch" schreiben, sind meiner Ansicht nach überflüssig.
(Georg Christoph Lichtenberg)
#10
Geschrieben 19 September 2002 - 14:16
Die USA mit Deutschland zu vergleichen, ist demzufolge relativ unsinnig; sogar in einem so eng umrissenen Bereich. Man vergleicht sozusagen den quantitativen und qualitativen Ausstoß eines Landes mit dem eines Kontinents. Das heißt jedoch nicht, daß deutsche SF nicht ihren Leserkreis hätte oder diesen nicht ausbauen könnte. Um ein bereits genanntes Beispiel aufzugreifen: "Perry Rhodan" ist kein deutscher Name, aber der Stil von PR - das Für und Wider einmal außen vor - ist gänzlich verschieden zu dem, was in den USA geschrieben wird. Warum sollte das, was in Serie klappt, nicht auch im Roman funktionieren? Natürlich werden wir nie den Weltmarkt mit deutscher SF dominieren, aber darum geht es schließlich auch nicht.
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#11
Geschrieben 19 September 2002 - 19:18
#12
Geschrieben 19 September 2002 - 19:26
(Georg Christoph Lichtenberg)
#13
Geschrieben 19 September 2002 - 21:54
1.) SF hat nicht mehr mit Weltraum zu tun als Musik mit Jazz. Sie gehören zusammen, sind aber nicht das Selbe und auch nicht die primäre Assoziation.
2.) Die USA haben eine massive Weltraum-Routine, aber außer der - zweifelhaften - Mondlandung keine Pionierleistung in Sachen Raumfahrt (allein) vollbracht. Der erste Mensch im All war ein Russe, die erste Raumstation war russisch. Die Satelliten basierten auf europäischer Technologie, ebenso Hubble. Die ISS ist ein internationales Projekt, ebenso die Konzeption des Marsfluges.
Die von Dir angenommene Sachlichkeit müßte also eher besagen, daß nur internationale Zusammenarbeit die Ressourcen aufbringen kann, die für die Erforschung des Weltraums notwendig ist. Demographisch gesehen, dürften die Bewohner zukünftiger Kolonien chinesische Namen tragen; denn die Bevölkerung stellen nicht die Spezialisten, die den Grundstein gelegt haben. Und ob das überwiegend US-Amerikaner sind, halte ich zumindest für zweifelhaft: Derzeit sieht es so aus, daß die NASA seit dem Ende des Kalten Krieges immer mehr an Bedeutung verliert und mit jährlichen Kürzungen und Streichungen zu kämpfen hat, während die ESA langsam, aber stetig zulegt.
Meiner Auffassung nach liegt die Ursache bei dem, was ich bereits sagte: Tausend US-Autoren sehen die USA an der Spitze im All und schreiben das auch so. Eine Handvoll deutscher Autoren hat - natürlich mit Ausnahmen - nichts Besseres zu tun, diese an der Realität vorbeigehende Vorstellung in ihren Arbeiten zu stützen, und sei es nur, um eine abstrakte Zielgruppe zu bedienen. Ich bezweifle aber an dieser Stelle ganz einfach einmal, daß der deutsche Leser unbedingt den amerikanischen Traum im Weltraum haben möchte.
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
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