18. Jh.
Zentral ist ein neues Erleben der Zeit:..... man entdeckt (jetzt) die "Geschichte". Bis jetzt gab es nur Geschichten im Plural, stories. Sie waren im Prinzip wiederholbar und illustrierten die Beständigkeit der moralischen Grundsätze: etwa "Hochmut kommt vor dem Fall". Deshalb konnte man aus der Geschichte lernen. Erst jetzt entsteht der Kollektiv-Singular "Geschichte" im Sinne von Weltgeschichte, die fortschreitet und in der sich nichts wiederholt; denn alles verändert sich ja. Das hat eine weitreichende Konsequenz:
Die Geschichte wird zur neuen Leitvorstellung. Wird sie als Fortschritt gedacht, werden ihr alle die Hoffnungen angehängt, die bisher mit der Religion verbunden waren. Sie erhält ein Ziel: Erlösung des Menschen in der Utopie. (Zitat)
Jetzt muß ich gestehen, daß ich dieses Buch lese und auch fast damit durch bin. Ich habe mich sehr gewundert, als ich plötzlich mit einem gierigen Haps dieses Buch gekauft habe, denn ich gehöre zu den Leuten, die wesentlich mehr an der Zukunft, als an Geschichte interessiert sind. Und seit der fünften Klasse habe ich von den zweiten punischen Kriegen nichts mehr gehört. Mir war nach einem Readers Digest, um mal schnell wieder einen, jetzt durch andere Augen gesehenen, Überblick zu gewinnen. Wem's eben so geht, dem kann ich das Buch nur empfehlen. Ich überlege, ob ich mir auch noch BILDUNG zulegen soll.
Zu meiner Überraschung also macht jetzt die Verknüpfung mit Geschichte zu Utopie einen Sinn im vorherrschenden linearen Weltbild und hat sich zudem als gute Investition und Brücke zwischen CANTICLE FOR LEIBOWITZ und SPERLING erwiesen.
So kanns gehen.
Bearbeitet von Impala, 06 Februar 2004 - 01:55.