8 Antworten in diesem Thema

[Oliver]

Wie geht ihr mit dieser Medienvielfalt um, das wäre meine Frage?

Für mich ist es inzwischen auch selbstverständlich geworden, verpasste Sendungen nicht vorher aufzuzeichen, sondern im Internet, wenn möglich, nachzuholen. Ich bin aber kein intensiver TV-Programm-Nutzer, für mich dienen TV-Gerät und Fernsehsessel fast ausschließlich der Sichtung von Spielfilmen auf DVD/Blu-Ray. TV-Serien sehe ich nur wenige und wenn dann auf DVD. Shows, Talkshows etc. & Sport brauche ich so gut wie nicht und meine Dosis Politik hole ich mir lieber aus der Zeitung, da eine Zeitung kein analoges Hintereinandermedium ist und ich so selbst wählen kann, was ich lese und mit welcher politischen Färbung. Ich bin inzwischen zu alt und schreie zu viel rum, wenn Berichte im TV ausgestrahlt werden, die mich nicht interessieren oder die mir in der politischen Färbung nicht passen, insofern bin ich als Zuschauer für politischen TV-Formate im wesentlichen ungeeignet.

Ich würde mich selbst mit Ende 30 als die Transitions-Generation bezeichnen. Die Generation meiner Eltern sieht weiterhin gerne "Der Alte" am Freitag oder sonstwas und würde nie im Traum eine Sendung im Internet gucken, ich bin aber "schon" so alt, dass ich noch mit drei TV-Programmen in schwarzweiss aufgewachsen bin und vor allem noch weiß, was eine gedruckte TV-Zeitschrift ist. Von der Generation nach mir trennt mich, dass ich schon großen Widerwillen bis Ekel gegenüber neueren Konsumformen wie Spielfilme als Stream, EBooks und ähnliches zugeben muss. Ich brauche und liebe physische Medien. Im Regal. Wenn ich mich an Nur-Datenströme auf dem Monitor umgewöhnen müsste - das würde mich sehr viel Überwindung kosten.

Aufgrund dessen gehe ich davon aus, dass wir noch einige Jahrzehnte ein Nebeneinander erleben werden: Die Generation vor mir wird weiterhin dem klassichen TV-Konsum frönen und dank guter Lobbyarbeit werden es gerade die öffentlich-rechtlichen Sender auch durch mein Geld ins Internet schaffen, auch wenn man schon mal die Frage stellen darf, ob das der Programmauftrag ist und ob diese Vormachtstellung auch im Internet dann noch gerechtfertigt (wer die Debatte um die zu recht protestierenden Print-Medien gegen die öffentlich-rechtlichen Sender verfolgt, weiß, was ich meine) ist, vor allem mit meinem Geld.

Bearbeitet von Oliver, 30 Juli 2010 - 08:49.

[Susanne11]

Wie geht ihr mit dieser Medienvielfalt um, das wäre meine Frage?

Ich mache mir die Sache sehr einfach. Weder besitze ich ein Fernsehgerät noch bin ich über TV-Programme informiert. Ich bewohne eine mehr oder weniger fernsehfreie Welt.

Die zunehmende Reduzierung der Realität auf Bildschirmformate geht mir auch gehörig auf die Nerven. Mir reicht es, dass ich berufsmäßig viel Zeit vor dem Rechner verbringen muss. Da will ich nicht auch noch in meiner Freizeit in Bildschirme oder sonstige viereckige Formate glotzen.

[yiyippeeyippeeyay]

Ich mache mir die Sache sehr einfach. Weder besitze ich ein Fernsehgerät noch bin ich über TV-Programme informiert. Ich bewohne eine mehr oder weniger fernsehfreie Welt.

Ditto. Aber ins Kino gehe ich gerne. Und so alle 2 Tage, insofern ich in eigener Wohnung weile, fresse ich 'ne geliehene DVD. (Im Regal sammle ich eher nur Bücher / Comics.)

Im Ausland glotze ich allerdings im Hotel öfters TV, sozusagen als sündiger Ausgleich.

[† a3kHH]

Wie geht ihr mit dieser Medienvielfalt um, das wäre meine Frage?

Fernsehen sehe ich seit Jahren nicht mehr.
Spielfilme und als Serien getarnte üüüüberlange Spielfilme sehe ich auf DVD.
Tageszeitung kaufe ich mir seit Jahren ebenfalls nicht mehr, ich gehe einfach auf tagesschau.de
Im Endeffekt hat Oliver die wesentlichen Punkte meines Konsumverhaltens inklusive Abneigung gegen Nicht-Hardware-Filme gut beschrieben.

[Oliver]

Nicht alle Senioren sehen nur Schund, oder blöde Serien, das ist ganz sicher nicht so.

Das habe ich doch auch mit keinem Wort behauptet (und das ist ja auch nicht Thema des Threads). Ich gehe davon aus, mehr wollte ich auch nicht sagen, dass Senioren auf die Wahlmöglichkeiten neuer Medien nicht so viel Wert legen und nach wie vor mit einem "vorgesetzten" TV-Programm gut leben können. Zum (qualitativen) Inhalt der Programme habe ich damit gar nichts gesagt.

Wenn Du schon fragst: Natürlich sehen Senioren nicht mehr Schund als andere Altersgruppen, sondern quantitativ gleich viel - nur anderen. Es wäre übrigens auch noch zu klären, ab wann man denn von Senioren sprechen kann. Ich habe ehrenamtlich viel mit Altenarbeit zu tun und weiß daher, dass Menschen erst dann nicht mehr häufig auf die Anrede 'Senioren' beleidigt reagieren, wenn sie weit über 75(!) Jahre alt sind.

Bearbeitet von Oliver, 31 Juli 2010 - 10:26.

[V'ger]

'Du bist was du isst' kann man meiner Meinung nach auch auf die Fernsehgewohnheiten ableiten.
Es gibt Rentner, die sich Big Brother anschauen und welche die nur N-24 und Dokus schauen, weil ihnen alles andere zu dumm ist. Genau so gibt es das in allen anderen Generationen.
Das Fernsehverhalten sagt viel über den Menschen an sich aus.

Aber zum Thema: Ich bin ziemlich dankbar für die multimediale Vielfalt des Internets.
So kenne ich schon alle Greys Anatomy Folgen ohne das meine Freunde sie immer für mich aufnehmen müssen weil ich keinen Anschluss habe.
Ich kann meine Lieblingsmusik bei last.fm hören, bei youtube finden oder auf anderen Webseiten suchen.
Ich brauche gar keinen Fernseher, kein Radio und auch keine Zeitung mehr - man findet alles im Netz.
Ich jedenfalls profitiere hauptsächlich davon.

Bearbeitet von V'ger, 15 September 2010 - 08:43.