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Umfrage Nr. 47: Männliche vs. weibliche Autoren?


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46 Antworten in diesem Thema

Umfrage: Umfrage Nr. 47 (55 Mitglieder haben bereits abgestimmt)

Bevorzugt Ihr männliche oder weibliche Autoren?

  1. generell nur männliche Autoren - bei Frauen schau ich nicht mal auf den Klappentext (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  2. bevorzugt männliche Autoren (5 Stimmen [9.09%])

    Prozentsatz der Stimmen: 9.09%

  3. egal (47 Stimmen [85.45%])

    Prozentsatz der Stimmen: 85.45%

  4. bevorzugt weibliche Autorinnen (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  5. generell nur weibliche Autorinnen (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  6. sonstige Antwort (3 Stimmen [5.45%])

    Prozentsatz der Stimmen: 5.45%

Euer Geschlecht

  1. männlich (47 Stimmen [85.45%])

    Prozentsatz der Stimmen: 85.45%

  2. weiblich (8 Stimmen [14.55%])

    Prozentsatz der Stimmen: 14.55%

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#31 Nina

Nina

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Geschrieben 20 August 2010 - 19:03

Ich weiß nicht, was ihr habt. Ich mag Aliens (ich war immerhin die Einzige, die auf das Entsetzen angesichts der Aussage, dass Gerüchten zufolge in Indiana Jones 4 wohl Aliens vorkommen werden, mit "juhu!" reagiert hat *lol*) und liebe Raumschiffe. Und was Männer in Beinbekleidung betrifft, die frau recht deutlich zeigt, was man(n) zu bieten hat, bin ich auch nicht abgeneigt. ;) Aber mal Spaß beiseite: Ich glaube auch, dass eine enorme Diskrepanz dazwischen besteht, was sich Leute unter SF vorstellen und was SF heutzutage ist. Bei meinen Lesungen höre ich beispielsweise immer, wenn ich darauf zu sprechen komme: "Ah, was für die Jugend!" Wenn man sich hingegen anschaut, wer SF-(Kurzgeschichten) tatsächlich liest, also unter 20+ würde ich das Zielpublikum gar nicht ansetzen. Für Smallville oder Roswell ja, aber nicht für SF-Literatur und schon gar nicht für solche jenseits des Mainstreams. (Man sollte ja auch bedenken, dass man in der Schulzeit für gewöhnlich eben auch viel liest, was die Freunde lesen. Und dass die Freunde Perry Rhodan gelesen haben, war halt in der Schulklasse von meinem Papa, bei mir wars Hohlbein und heute ist es wohl Harry Potter und Twighlight.) Zu schreibenden Frauen: Also ich glaube prinzipiell, dass es weniger Frauen gibt, die auf Dauer ihre Ziele verfolgen, sei es nun Schreiben oder sonst was. Die, die es tun, sind dann sehr oft welche, denen das Thema Emanzipation tatsächlich am Herzen liegt. Aber schon mal bei Fantreffen geschaut, mal ehrlich: Wie viele Frauen, die es nicht interessiert hat, waren dem Partner zuliebe mit (der absolute Fantreffenalptraum von mir: Ich zwischen zwei SF-Fan Freundinnen, da hat man mich sicher zum letzten Mal gesehen! Ihr könnt euch die "angeregten" Gespräche sicher vorstellen!) und umgekehrt wie viele Männer lassen sich der Partnerin zuliebe auf so was ein? Das ist keine Relation. Und da kann ich ein Lied davon singen.

#32 Matthias

Matthias

    Illuminaut

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Geschrieben 21 August 2010 - 02:48

Was meinst du damit? Dass SF-Literatur weniger Vielfalt in sich birgt als z.B. Fantasy oder Krimis?

Sorry, das meinte ich nicht. Ich meinte, dass sich die Inhalte bei männlichen und weiblichen SF-Autoren weniger unterscheiden, als bei den anderen genannten Genres.
Lieblingsautoren: Alastair Reynolds, R.C. Wilson, G. Benford

#33 Pharo

Pharo

    Cybernaut

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Geschrieben 21 August 2010 - 10:36

Also ich glaube prinzipiell, dass es weniger Frauen gibt, die auf Dauer ihre Ziele verfolgen, sei es nun Schreiben oder sonst was. Die, die es tun, sind dann sehr oft welche, denen das Thema Emanzipation tatsächlich am Herzen liegt.


;) Das ist hoffentlich nicht dein Ernst!
  • (Buch) gerade am lesen:Dunkle Halunken (Terry Pratchett)
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#34 Pharo

Pharo

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Geschrieben 21 August 2010 - 10:36

Sorry, das meinte ich nicht. Ich meinte, dass sich die Inhalte bei männlichen und weiblichen SF-Autoren weniger unterscheiden, als bei den anderen genannten Genres.


Alles klar! Hatte mich schon gewundert ... ;)
Hmm... interessanter Gedanke. Vielleicht sollte Frau ein neues Subgenre aufmachen wie Schmalzpunk oder SF Soap! ;)
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#35 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 21 August 2010 - 10:50

Bisher könnte man das Ergebnis der Umfrage so deuten: 85% (den Männern) ist es zu 82 % egal, ob ein Buch von einer Frau oder einem Mann ist. Es heißt ja auch immer, Männer sind gleichgültig!

#36 Naut

Naut

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Geschrieben 22 August 2010 - 18:07

Es heißt ja auch immer, Männer sind gleichgültig!

'Smiroegal! ( :( )

@Nina: Sorry, aber ich glaube, dass Du Dich mit Deiner These über Frauen & Ziele auf ganz dünnes Eis begibst. Ich entschuldige das mal, weil Du ja im Vergleich zum Restpublikum hier noch jung bist & das Netz ja allgemein eher dazu einlädt, Meinungen verkürzt wiederzugeben, aber:
1. Das Verfolgen von Zielen hat nichts mit dem Geschlecht zu tun.
2. Ja, dass Frauen oftmals über Emanzipation schreiben, liegt daran, dass das ein Thema ist, unter dem nun mal Frauen zu leiden haben (und eher wenige Männer).
3. Ich finde nicht, dass in der SF Emanzipationsthemen unter Autorinnen besonders oft auftreten. Eher fallen Autorinnen in der SF dadurch auf, dass sie interessante gesellschaftliche Themen - im Gegensatz zu ebenso interessanten technologischen Themen - in den Vordergrund rücken. Das ist aber kein tertiäres Geschlechtsmerkmal, dann das können manche Männer genausogut.

Zusammengefasst: Nichts neues zu sehen hier, bitte gehen Sie weiter!
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#37 Harald Giersche

Harald Giersche

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Geschrieben 23 August 2010 - 08:51

Alles klar! Hatte mich schon gewundert ... ;)
Hmm... interessanter Gedanke. Vielleicht sollte Frau ein neues Subgenre aufmachen wie Schmalzpunk oder SF Soap! :(

Oh man, wenn das mal nicht ... Lard-Punk! Ich werd nicht mehr ;) :unsure:

'Smiroegal! ( ;) )
...

Muahahaha ;) :D
____________________________________
Harald Giersche
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#38 Matthias

Matthias

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Geschrieben 24 August 2010 - 11:40

Fazit: 43 Abstimmende, meist genannte Antwort: egal [83.72%]
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#39 Heidrun

Heidrun

    Giganaut

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Geschrieben 25 August 2010 - 12:09

Aber ich fände es wirklich interessant, in einer Anthologie einmal nur Pseudonyme zu haben und die dann auch nicht zum Geschlecht passend. Und dann mal testen, wer seine Lieblingsautoren noch erkennt und sieht, wer Mann und wer Frau ist. Wir können auf der BuCon am Wurdackstand lauern und wer mitmachen möchte, dem kleben wir dann falsche Autorenbiografien und -namen ins Buch :rofl1:

Klingt wie eine Idee. Ganz ehrlich - ich würde auch gern wissen, wer rausfindet, ob man Männlein oder Weiblein ist. Als meine erste Story erschien, habe ich ungefähr einen Tag drüber nachgedacht, ob ich nicht lieber ein männliches Pseudonym wählen sollte. Und es nicht gemacht. Jetzt tut es mir gelegentlich leid, aus wissenschaftlichem Interesse.
Bei Wurdack SF gehen übrigens ungefähr 25 ... 30 % Storys von Frauen ein, und das spiegelt sich auch in der Auswahl der Texte, weil sie weder besser noch schlechter sind. Ich frage mich immer, ob die Damen alle zu uns kommen, weil sie denken, sie hätten bei mir bessere Chancen -? Tatsächlich sind die "typischen" Frauenthemen nicht so meins. Wenn es zu gefühlsduselig wird, ist meine Schmerzschwelle niedriger als Armins ... Bei mir darf es gern mal richtig krachen.
  • (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"

#40 Marianne Sydow † 

Marianne Sydow † 

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Geschrieben 28 August 2010 - 01:09

Ich denke, gerade im Bereich der Fantasy- Mystery- oder Krimiliteratur gibt es Autorinnen, die sich gezielt auf die weibliche Zielgruppe konzentrieren
und auch Themen ansprechen, die für Männer uninteressant sein dürften.


Für den Bestandskatalog meiner Sammlung tippe ich haufenweise die Daten zu Mystery, Gothic & Co ein, alles was halt so unter "Frauengrusel" läuft. Wenn man da den Pseudonymen nachgeht, findet man fast nur Männer. Die schreiben eben "Frauengrusel" unter weiblichen Pseudonymen und "Männergrusel" unter männlichen Pseudonymen. Die Verleger wissen schon, warum: weil Leserinnen die "wunderschön schmachtenden" Geschichten um den Vampir Barnabas eben lieber lesen, wenn sie von einer Marilyn Ross geschrieben werden. Die aber in Wirklichkeit Dan heißt, Pfeife raucht und einen kräftigen Bart hat. Dan Ross tritt unter mehreren Pseudonymen sozusagen gleich als ganze Familie auf, gelegentlich sogar unter seinem echten Namen.

Ich selbst habe anfangs unter einem neutralen Pseudonym geschrieben - kein Leser kam damals auf die Idee, daß meine Schreibe besonders weiblich sei. Es kam aber auch keiner auf den Trichter, mir mangelnde Kenntnisse z.B. auf technischem Gebiet zu unterstellen. Da ich vom Moewig-Verlag als spezieller Gag zum "Jahr der Frau" in die Crew geholt wurde, mußte ich das Pseudonym natürlich fallen lassen. Den ersten Roman ("Irrwege im Weltraum", Terra Astra). der bei Pabel-Moewig unter meinem echten Namen erschien, hatte ich eigentlich noch für Zauberkreis geschrieben, wo ich davon ausging, daß er unter Pseudonym herauskommen würde. Also habe ich ihn in Ich-Form aus der Sicht eines Mannes verfaßt. Zu diesem Heft habe ich nie ein Echo bekommen - irgendwas schien die Leser daran zu irritieren. Kaum war ich bei Rhodan, wurden mir eine "typisch weibliche" Schreibweise und mangelhaftes technisches Verständnis bescheinigt.

Eine der witzigsten Äußerungen hörte ich mal von meinem damaligen Chef-Redakteur beim PR-Con 91 in Karlsruhe, der (auf meine damals sehr beliebten Romane angesprochen) in Gegenwart mehrerer Leser erklärte, Frauen könnten das eben von Natur aus besser - Figuren so richtig schön charakterisieren, und darum bemühe man sich gerade darum, eine zweite Frau ins Team zu holen. Das hatte Uschi Zietsch dann auszubaden...

Als Leserin bevorzuge ich gute Geschichten - von wem die stammen, ist mir egal. Nur gut müssen sie eben sein!

Bearbeitet von Marianne Sydow, 28 August 2010 - 01:11.


#41 Naut

Naut

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Geschrieben 29 August 2010 - 11:34

Klingt wie eine Idee. Ganz ehrlich - ich würde auch gern wissen, wer rausfindet, ob man Männlein oder Weiblein ist. Als meine erste Story erschien, habe ich ungefähr einen Tag drüber nachgedacht, ob ich nicht lieber ein männliches Pseudonym wählen sollte. Und es nicht gemacht. Jetzt tut es mir gelegentlich leid, aus wissenschaftlichem Interesse.
Bei Wurdack SF gehen übrigens ungefähr 25 ... 30 % Storys von Frauen ein, und das spiegelt sich auch in der Auswahl der Texte, weil sie weder besser noch schlechter sind. Ich frage mich immer, ob die Damen alle zu uns kommen, weil sie denken, sie hätten bei mir bessere Chancen -? Tatsächlich sind die "typischen" Frauenthemen nicht so meins. Wenn es zu gefühlsduselig wird, ist meine Schmerzschwelle niedriger als Armins ... Bei mir darf es gern mal richtig krachen.

Wie gesagt - ich wäre sofort dabei.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#42 Marianne Sydow † 

Marianne Sydow † 

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Geschrieben 30 August 2010 - 01:58

Es gab bereits im 19. Jahrhundert einen ausgesprochen hochkarätigen, internationalen "Blindversuch" zu diesem Thema, nämlich von Bertha von Suttner (1843 - 1914). Das war eine mutige und tatkräftige Frau - die erste Frau, der der Friedensnobelpreis verliehen wurde, Mitbegründerin der internationalen Friedensbewegung zu einer Zeit, als Frauen in den meisten Ländern noch nicht einmal das Wahlrecht hatten. Diese eminent gebildete und kluge Frau bekam auf ihre Bücher immer wieder das Echo: alles gut und schön, aber eben sehr weiblich, nicht logisch, nicht konsequent, zu emotional usw - kennen wir ja alles. Das ging ihr auf den Geist, und so veröffentlichte sie eines ihrer Bücher ("Das Maschinenzeitalter") anonym unter der schlichten Überschrift "Jemand". Im Vorwort zur dritten Auflage löste sie dieses Pseudonym dann auf:

(Zitat) "Was ich mit der Anonymität bezweckte, war erreicht: das "Maschinenzeitalter" ist von Leuten gelesen und ernstgenommen worden, die dem von einer Frau über solchen Gegenstand verfaßten Buch keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt hätten. Gleichzeitig ist (...) bewiesen worden (...), daß es keine spezifische weibliche Art zu schreiben und zu denken gibt, denn keiner unter den Kritikern hat das Geschlecht des "Jemand" erraten. Wäre das Buch unterzeichnet gewesen, so hätten wohl manche von dieser oder jener Stelle gesagt: daran erkennt man die Frau. Aber nicht einmal ein Zweifel regte sich. Bis auf einen Amerikaner, der den Stil und die Person erkannte, sprechen sämtliche Rezensenten mit aller Bestimmtheit von dem "Manne", dessen Werk sie beurteilen."

Im Anhang zitiert sie dann mit Genuß aus einigen Pressestimmen, wie z.B. aus der Züricher Post, vom 29.9.1889: "Der Verfasser ist in all diesen angeführten Materien so zu Hause wie der Spezialist in seiner Disziplin. Und wenn wir seinen Ausführungen folgen, so staunen wir ebenso über die wissenschaftliche Genauigkeit seiner Beweisführung, als über seine logische Schlußfolgerung, die vor keiner Konsequenz erschrickt." - Aus den Basler Nachrichten vom 1.5.1889: "Ein denkender, sogar scharf denkender Mann, mit Geist begabt und mit Kenntnissen bewaffnet." - Aus der Fackel, Chicago, 20.7.1890: "Der Verfasser stellt sich wie Bellamy auf den Standpunkt eines Mannes der Zukunft. Aber seine Betrachtung ist viel lehrreicher als der Roman Bellamys." - Aus der Berliner Volkszeitung, 1890: "Der uns unbekannte "Jemand" hat sich durch dieses Werk als einer der kühnsten, geistreichsten und überlegendsten Vorwärtsdenker offenbart." und vieles mehr.

Irgendwie kamen dann einige Schlaumeier mit ihren großartigen Erkenntnissen. So steht im Neuen Wiener Tagblatt vom 29.8.1889: "Ein Mann, der so klar und so mächtig in sich das ethische Ideal lebendig fühlt, daß er den Leser zur Begeisterung hinreißt, ist keineswegs gering zu schätzen. Aber man muß Max Nordau zugestehen, daß er gut Verstecken zu spielen wußte" (Max Nordau ist aber keineswegs mit Bertha von Suttner identisch). - In der Neuen Zeit, Septemberheft 1889, A.B.(Bebel): "Dieser "Jemand", unter welchem Pseudonym ein in letzter Zeit sehr bekannt gewordener sozialökonomischer Reformer (Flürscheim) sich verbirgt... (Herr Flürscheim ist auch nicht mit Bertha von Suttner identisch). - Im Deutschen Litteraturblatt: "Wenn wir auf den Busch klopfen, wird sich dieser Vogel Strauß als niemand geringerer entpuppen denn als Professor Karl Vogt." (Und auch Professor Karl Vogt ist nicht mit Bertha von Suttner identisch.) - (Das sind alles nur ganz kurze Ausschnitte aus den Original-Zitaten.)

Tatsache ist: sie wurde mit berühmten Männern/Autoren verwechselt - auch hier kam keiner auf eine Frau. Um falschen Schlußfolgerungen vorzubeugen: nein, sie war weder eine Emanze, noch eine Lesbierin, sondern eine richtige, echte, leidenschaftlich verheiratete Frau.

Bearbeitet von Marianne Sydow, 30 August 2010 - 02:01.


#43 Heidrun

Heidrun

    Giganaut

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Geschrieben 30 August 2010 - 11:23

Klingt, als könnten wir mindestens vier werden, die unter dem Pseudonym "Dicky Hoppenstedt" antreten ... Sollten es noch mehr werden, diskutiere ich das mit unserem Verleger. Mir hat noch keiner an männlichen Protagonisten rumgenörgelt. Allerdings schreibe ich auch fast nie in Ich-Form. Bei "Simon Goldsteins Geburtstagsparty" wurde mir aber von einem Rezensenten ein "merkwürdiger Feminismus" um die Ohren gehauen - weil die Protagonisten keinen Sex miteinander haben. Dabei schien es mir einfach viel zu sehr dem Muster amerikanischer Filme zu entsprechen, daß die beiden ins Bett hopsen. Das war die Stelle, an der ich das mit dem Pseudonym am meisten bedauerte. :) Wenn mich der Nächste nach einem Vorbild fragt, werde ich vielleicht Bertha von Suttner ins Rennen werfen. Sie hatte offenbar eine Menge Witz - in beiden Bedeutungen des Wortes.

Bearbeitet von Heidrun, 30 August 2010 - 11:25.

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#44 fictionality

fictionality

    Illuminaut

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Geschrieben 31 August 2010 - 06:28

Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich und vor der Buchkritik sollten alle Autoren/-innen erst recht gleich sein. Mir ist es egal ob ein Roman aus der Tastatur eines Männleins oder Weibleins getippt daher kommt solange der Plot stimmt. Es stimmt zwar dass geschlechterspezifische Unterschiede in punkto Lebensweise/Lebenserfahrung existieren, aber die verwischen auch immer mehr je weiter die Gleichberechtigung ihre Kreise zieht. Ich finde das alles äußerst positiv, werden die Chancen ein gutes Buch zu lesen, dadurch doch verdoppelt, dass man als Leser nicht nur auf Männerideen angewiesen ist.

#45 Puh

Puh

    Giganaut

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Geschrieben 31 August 2010 - 17:29

Ich bevorzuge gute Autoren beiderlei Geschlechts und kann mit Begriffen wie Frauen- oder Männerliteratur eher wenig anfangen.

#46 Beverly

Beverly

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Geschrieben 29 September 2010 - 07:33

Mir scheint, dass es egal ist, ob Autoren männlich oder weiblich sind. Pseudonyme aus dem jeweils anderen Geschlecht tragen noch dazu bei, die eh nicht vorhandenen Grenzen zu verwischen. Ich möchte hier nur James Tiptree jr. nennen. Für interessant halte ich noch die Frage, ob es bei Hauptcharakteren und Nebenfiguren bezüglich männlich/weiblich bestimmte Präferenzen gibt.

#47 hawaklar

hawaklar

    Giganaut

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Geschrieben 03 Juni 2012 - 14:20


Ich lese auch sehr gerne Krimiautorinen wie Karen Slaughter, Val McDermind, Agatha Christie, Tess Gerittsen, Mo Hayder etc.. Die schreiben teilweise sogar härter und brutaler als ihre männlichen Pendants.

Das war auch meine Intention egal anzukreuzen. Patricia Cornwell hast Du noch vergessen. Ich lese definitiv mehr Krimis von Autorinnen als von Autoren.

Im SF-Bereich stimme ich mit vielen hier überein, die davon ausgehen, dass der Anteil von Autorinnen, die ich lese, ihrem Anteil an der veröffentlichten Literatur entspricht. Die beiden Autorinnen, die mich am stärksten beeindruckt haben, sind C. J. Cherryh (Sterbende-Sonnen-Zyklus, das Kuckucksei, Pells Stern, Das Schiff der Chanur, ...) und MZB (von der kannte ich früher nur Die Matriarchen von Isis, habe mir erst später, als ich anfing mich auch mit Fantasy zu beschäftigen, den Darkover-Zyklus als Weltbild-Edition zugelegt).

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)



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