33 Antworten in diesem Thema

[Henrik Fisch]

»Breaking Bad« gibt es außerdem auf dem Video-On-Demand-Dienst »lovefilm«, der in der Form »on demand« recht günstig ist (EUR 6,99 im Monat). Und wer einen Smart-TV oder eine PlayStation 3 besitzt, hat gute Chancen das sogar auf dem TV zu sehen. Ich erwähne das nur, weil ich von lovefilm trotz einiger technischer Schwächen, schwer überzeugt bin. Durch lovefilm habe die Serie innerhalb von zwei Wochen komplett gesehen und diese mit meiner Freundin gleich noch einmal angefangen, weil sie erst nicht dazu zu bewegen war, jetzt aber nicht mehr davon wegkommt. Ehrlich gesagt bin ich gespaltener Meinung: Auf der einen Seite stehen grandiose Charaktere: Walt, Jesse, Walter Junior, Hank, später dann noch Gomie, Soul, Mike, Gus und der oberfiese Todd. Geniale und doch so gut wie immer und im Rahmen einer fiktiven Serie auf dem Boden der Tatsachen bleibende Ereignisse kommen in jeder Folge vor. Zum Beispiel:

Spoiler

Wie Walt und Jesse aus dem Kampingwagen auf dem Schrittplatz vor Hank entkommen, ist ja wohl sowas von genial.

Ereignisse aus der Vergangenheit holen Walt immer wieder ein und immer gelingt es ihm, einen Ausweg zu finden. Das verursacht neue Probleme und insgesamt wird es immer schlimmer und schlimmer, ohne dass er auffliegt. Auch beim zweiten mal sehen war ich hin und weg. Ähnlich wie bei »Twin Peaks« fühlte ich mich dort irgendwie zu Hause. Ich bin mir fast sicher, dass ich mir die komplette Serie auf DVD kaufen werde, weil ich das bestimmt öfters in meinem Leben ansehen werde. Auf der anderen Seite hat mir ab der dritten Staffel sich ankündigende Ausrichtung der Serie eigentlich nicht mehr gefallen. Die Ereignisse in der vorletzten Folge hätten meiner Meinung nach nun wirklich nicht sein müssen. Und ich vermisste mehr und mehr den Humor. In den ersten Folgen war noch eine deutlich Tarantinosche Ausrichtung zu spüren. Das wurde aber immer schwächer und die Serie ernster und ernster. Die Hauptperson, Walt, wurde immer unsympathischer; mir hat das beim Zusehen nicht gut getan. Aber insgesamt: Pflichtprogramm! Bis dennen, Henrik

[simifilm]

Auf der anderen Seite hat mir ab der dritten Staffel sich ankündigende Ausrichtung der Serie eigentlich nicht mehr gefallen. Die Ereignisse in der vorletzten Folge hätten meiner Meinung nach nun wirklich nicht sein müssen. Und ich vermisste mehr und mehr den Humor. In den ersten Folgen war noch eine deutlich Tarantinosche Ausrichtung zu spüren. Das wurde aber immer schwächer und die Serie ernster und ernster. Die Hauptperson, Walt, wurde immer unsympathischer; mir hat das beim Zusehen nicht gut getan.

Dass Walt immer unsympathischer wird, ist in meinen Augen die ganz grosse Qualität der Serie. Zu Beginn versucht man als Zuschauer sein Handeln noch zu rechtfertigen, aber irgendwann kommt der Punkt, wo man sich eingestehen muss, dass er ein Schwein ist. Dass er ein Bösewicht ist, dessen Handeln aber doch immer nachvollziehbar bleibt und für den man auch bis zum Schluss Sympathien hat, ist das Grossartige an Breaking Bad.

Dass das Ende letztlich absehbar ist, macht nichts aus. Mir gefällt viel mehr, dass man hier nicht wie bei unzähligen anderen Serien den Bogen überspannt und die Geschichte unendlich weitergezogen hat, sondern aber einem gewissen Punkt ziemlich konsequent auf das unvermeidliche Ende hin steuert. Interessant ist auch, dass der eigentliche dramaturgische Höhepunkt in der viert- und drittletzten Folge ist. Die beiden letzten Folgen sind zwar durchaus nötig, um dem Ganzen ein Ende zu geben, dienen aber dramaturgisch mehr als Coda. Im Prinzip sind da die wesentlichen Konflikte ausgefochten.

Spoiler

Natürlich vor allem die Hauptfrage: Wann kommt Hank seinem Schwager auf die Spur.

[Lucardus]

Dass Walt immer unsympathischer wird, ist in meinen Augen die ganz grosse Qualität der Serie. Zu Beginn versucht man als Zuschauer sein Handeln noch zu rechtfertigen, aber irgendwann kommt der Punkt, wo man sich eingestehen muss, dass er ein Schwein ist. Dass er ein Bösewicht ist, dessen Handeln aber doch immer nachvollziehbar bleibt und für den man auch bis zum Schluss Sympathien hat, ist das Grossartige an Breaking Bad.

Genau, wir haben BB vor kurzem komplett gesehen. Die zwei letzten Staffeln zum ersten Mal. Und in Reihe betrachtet wird diese Entwicklung der Charaktere sehr schön deutlich. Am Ende wäre man froh, wenn Walter endlich geschnappt wird. Und selbst seine Frau wird am Ende immer unsympathischer. Das Ganze kippt, was die positiven Charaktere angeht, deutlich Richtung Hank und Jesse. Ich habe wirklich selten eine so großartige Serie mit einem so stimmigen "Gesamtkonzept" gesehen. Mal abgesehen von den insgesamt sehr guten schauspielerischen Leistungen, den großartigen Bildern (Farben, Landschaft, Perspektiven) und der doch ziemlich intelligent gestrickten Handlung.

[Amtranik]

Das Ganze kippt, was die positiven Charaktere angeht, deutlich Richtung Hank und Jesse.

Jo Hank is the Man. Und am Ende hat er den Fall doch aufgelöst - überragendes Ende übrigens.