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Wie anstrengend ist es einen Roman zu schreiben?


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19 Antworten in diesem Thema

#1 kah299887

kah299887

    Illuminaut

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Geschrieben 16 Oktober 2010 - 18:37

Eine Bemerkung von Andreas Eschbach ist mir geradezu ins Auge gesprungen.

(Ich habe mich auch von keinem anderem anderen Roman so schwer erholt wie von "Ausgebrannt".)


zu finden in dieser Diskussion hier


Seitdem muss ich immer wieder darüber nachdenken.
Wie sehr nimmt einen das Schreiben körperlich mit. Und woran liegt das?

Ich weiß z. B. von Schachspielern die während eine Turniers untersucht wurden, dass die Pulsfrequenz vergleichbar war mit 400m Läufern bei Wettkämpfen.
Unbestritten braucht man zum Schreiben natürlich auch Konzentration und geistige Fitness. Aber was ist es wirklich was das Schreiben so anstrengend macht.
Einfach nur der Schlafentzug weil einen das Thema nicht mehr loslässt und man nächtelang an seinem Schreibtisch sitzt, oder den Unmengen Kaffee die man trinkt. Oder weil man teilweise persönliche Erlebnisse aufarbeitet die einem dann auch wieder zu schaffen machen?

Meine Frage bezieht sich natürlich nicht nur auf Romanautoren. Eine Kurzgeschichte schreibt sich sicherlich auch nicht an einem Tag.

Ich würde mich über Reaktionen und Erklärungen sehr freuen.

Danke!

#2 Harald Giersche

Harald Giersche

    Begedianaut

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Geschrieben 16 Oktober 2010 - 19:39

Mich reißt der Plot oft selbst so stark mit, dass ich viel zu schnell schreiben will. An den Stellen muss ich mich bremsen, da ich dann zu viel auch Leser bin. Wenn eine Story kein Auftrag ist, und auch keiner der Romane, die aus eigenen intensiven Beschäftigungen mit einem Thema resultieren, dann kann ich mich mit minimaler Konzentration in sie hineinversetzen und weiterarbeiten. Das gilt vor allem für Kurzgeschichten. Die sind meist so kurz, dass die gesamte Vor und Zu-Arbeit vorher stattgefunden hat. Wenn eine Story sich aus einem Thema entwickelt, das mich auch privat oder sagen wir, auf die übliche wissenschaftliche Weise beschäftigt (ich bin Physiker), dann verwirkliche ich damit den Traum der Beinahe-Realisierung einer Zukunft, die ich mit dem Thema verbinde. Natürlich gibt das besonders für Hard- und zeitnahe SF, bei möglichen Extrapolationen aktueller Entwicklungen. Bei den Kowa-Stories, die ich für die fantastic episodes geschrieben habe, bestand die 'Anstrengung' darin, diese sehr weit entfernte Welt, die bei mir noch nicht voll ausgereift ist, festzuhalten. Das geht noch. Aber eine Welt zum Leben zu erwecken, die viele eigene Überlegungen und Hoffnungen zur Zukunft, der Technik und Gesellschaft und den Menschen darin enthält, füllt zumindest mich, ziemlich aus. Natürlich mache ich mir auch Gedanken zu entfernteren Universen meiner Geschichten, aber nicht auf diese intensive Weise. Das mag auch daran liegen, dass mir eiigentlich viel an der Zuklunft liegt. Bei allem Wahnsinn der sich abspielt, hoffe ich immer wieder auf das kleine Fünkchen Verstand, dass unsere Welt vor dem Aus rettet. Daher kann ich Andreas Statement voll verstehen.
____________________________________
Harald Giersche
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#3 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 16 Oktober 2010 - 21:08

Es hängt davon ab, wie man schreibt. Ob man einen (dünnen) Roman pro Jahr in der Freizeit produziert oder eventuell einen Abgabetermin ankommen sieht (über Douglas Adams erzählt man sich, er sei mal mit seinem Schreibgerät in einem Hotelzimmer eingeschlossen worden).

Mich persönlich nimmt es mit, wenn mich mein eigener Plot nicht überzeugt, obwohl ich genau weiß, dass er Potenzial hat. Wohlgemerkt findet dies immer vor dem eigentlichen Schreiben statt.
Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#4 Lomax

Lomax

    Illuminaut

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Geschrieben 17 Oktober 2010 - 01:14

Irgendwann im letzten Jahr habe ich von einer Studie gelesen, die einen Zusammenhang zwischen psychotischen Störungen bei Autoren und der geistigen Belastung des Romanschreibens konstatiert hat. Ich war ja skeptisch, aber andererseits, wer weiß? Ohne Verallgemeinern zu wollen, kann ich nur feststellen, was mich dabei belastet. Wenn ich gerade tief im Schreiben stecke, bin ich eigentlich weg von der Welt. Ich stecke in den Gedanken der Figuren, ich fühle, was sie fühlen; ich kann mich frei durch die Geschichte bewegen und habe nicht nur die Szenen aus Figurenperspektive im Kopf, sondern auch auktorial. Tatsächlich habe ich fast immer den kompletten Roman im Kopf, nicht nur das, woran ich gerade schreibe, als variables Modell, an dem ich auch direkt alle Auswirkungen erfahre, die eine Veränderung an einer Stelle hat. Das ganze Gebilde ist für mich dann deutlich realer als alles, was von außen kommt. Die Außenwelt wirkt demgegenüber verschwommen - und eigentlich bin ich dann auch für wenig sinnvolles zu gebrauchen. Ich würde es mal vergleichbar finden mit der geistigen Belastung einer Prüfungsphase an der Uni - ich denke, das trifft es am besten. Damals war ich in einem Stoff drin, habe ihn gelernt und gelebt, indem ich jeweils auch Verknüpfungen in Gedanken hergestellt habe - nur dass bei einem Roman halt noch die Figuren und Gefühle dazukommen und das ganze eine zusätzliche "Dimension" bekommt. Aber die geistige Anstrengung allein ist schon fühlbar, vor allem, weil diese "heiße Phase" ein paar Monate andauert - das ist etwas vergleichbar mit einem kompletten Abschnitt im Abschlussexamen, und da war ich nach der letzten mündlichen Prüfung auch ziemlich fertig und fühlte mich urlaubsreif. :) Jeder Roman fühlt sich an wie eine Abschlussprüfung an der Uni - das trifft es in gewisser Hinsicht. Nach dem vorletzten Roman fühlte ich mich dann auch ein wenig ausgebrannt. Es war ein Revolutionsroman, und mir war danach tatsächlich ein wenig zumute, als wäre ich aus einem Bürgerkriegsgebiet zurückgekommen. Da lief ich dann wohl auch erst mal eine Weile halbtraumatisiert durch die Gegend. Ich habe das noch gespürt, als ich mit dem Folgeroman anfangen musste. Und es hat sicher dazu beigetragen, dass der nächste Roman ein relatives "Happy End" hatte ... irgendwie brauchte ich danach wohl so was. Das war dann eine ganz eigene Belastung, die rein von der emotionalen Seite herkam, vom Inhalt dessen, was ich beim schreiben "erlebt" hatte; und während die rein geistige Anstrengung durch das "Präsenthalten des Modells" eigentlich bei jedem Roman auftritt, ist das Miterleben und Mitfühlen dann natürlich abhängig davon, was den Figuren widerfährt und was man "miterlebt", also vom Inhalt des Buches. Insgesamt habe ich allerdings auch nicht das Gefühl, dass diese Erfahrungen beim Romanschreiben jetzt etwas so typisches und außergewöhnliches sind. Wie gesagt, manche Aspekte sind mit Prüfungsstress vergleichbar. Andere Aspekte auch mit gewöhnlichem Lesen - ich war ja schon immer ein Leser, der auch sehr stark in Bücher eingetaucht ist. Als kleines Beispiel abseits des Romanschreibens erinnere ich mich da an das Lektorat von Neal Ashers "Skinner". Dafür hatte ich nur sehr wenig Zeit, und auf diese Weise kamen verschiedene Komponenten zusammen: Das normale Eintauchen in eine Lesehandlung; der Zwang, dass ich für ein Lektorat dann möglichst jedes Detail im Blick haben musste und wirklich gründlich lesen; und der Zeitdruck, der für äußeren Druck sorgte ... Das war dann auch ein sehr intensives "erleben" des Buches, diese ganz speziele Mischung von Druck und Abtauchen, und in mancherlei Hinsicht fast mit dem zu vergleichen, was Selbstschreiben so anstrengend, aber zugleich auch zu einem sehr intensiven Miterleben macht. Nur mit dem Unterschied, dass das dann halt auch nur eine gute Woche gedauert hat, während man beim selbstschreiben länger "unter Strom" steht. Was zwar einerseits anstrengend ist, sich andererseits aber auch nicht schlecht anfühlt. Den "Skinner" habe ich seither ja auch als eines der besten Leseerlebnisse überhaupt in Erinnerung, obwohl es eigentlich sehr stressige Arbeit war und man immer an mehrere Sachen zugleich denken musste.
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#5 Diboo

Diboo

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Geschrieben 17 Oktober 2010 - 06:56

Für mich als Nebenher-Autor: es ist weder besonders anstrengend noch muss ich mich sonderlich erholen. Das einzig Bemerkenswerte ist, dass ich bei Mehrteilern nach einem abgeschlossenen Band erstmal was anderes schreiben muss - weil ich sonst gelangweilt bin.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
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#6 Uschi Zietsch

Uschi Zietsch

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Geschrieben 17 Oktober 2010 - 08:20

Es ist unglaublich anstrengend. Die körperlichen Nebenwirkungen resultieren von zu wenig Bewegung, zu langem Sitzen in falscher Haltung, falscher Ernährung, und was das geistige betrifft, ja, manchmal brennt es einen völlig aus. Wenn man sein Herzblut hineinlegt und sehr viel Aufwand betreibt. Und je mehr Termine dräuen, umso schneller man werden muss, umso größer wird der Verbrauch an Süßigkeiten, um die Kalorienverbrennung und damit einhergehenden Energieverlust pausenlos auszugleichen. Das Gehirn verbraucht eine Unmenge an Energie. Manchmal fällt es schwer, in die eigene Realität zurückzukehren, wenn man sehr intensiv in seiner Geschichte ist. Und manchmal ist das Gehirn nach dem Ende leer, und man hat das Gefühl, in einen Abgrund zu fallen. Dann sind erst mal ein paar Tage Pause notwendig, um die Akkus wieder aufzuladen.

#7 molosovsky

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    Phantastik-Fachdepp

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Geschrieben 17 Oktober 2010 - 08:46

Vielleicht der beste Schreibratgeber den ich bisher gelesen habe: "Booklife" von Jeff Vandermeer. Da gibts auch ein eigenes Kapitel dazu, zur geistigen, kreativen und körperlichen Pflege für Autoren. Grüße Alex / molo

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

Mehr Gesabbel von mir gibts in der molochronik

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#8 Iwen

Iwen

    Cybernaut

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Geschrieben 17 Oktober 2010 - 14:05

Bei mündlichen Prüfungen ist untersucht worde, dass der Kandidat während der Prüfungsdauer über eine Stunde genau soviel Energie - also biochemisch gesprochen ATP - verbraucht, wie ein Marathonläufer während des Rennens! - und der benutzt seine Muskeln. Also, ist Ermüdung keine psychologischer Effekt nach dem Schreiben. Denn dabei wird das Gehirn und die Krativität beansprucht. Die Koordination zwischen Gehirn = Denken und motorischer Bewegung der Hände und Finger ist angenehm, weil unsere geistige Evolution darauf beruht, dass wir uns entsprechend gefördert entwickelt haben. Das Schreiben entspricht demnach unserer Natur als Mensch! Also, Mensch schreib weiter...

#9 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

    ---

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Geschrieben 17 Oktober 2010 - 14:48

Für mich als Nebenher-Autor: es ist weder besonders anstrengend noch muss ich mich sonderlich erholen. Das einzig Bemerkenswerte ist, dass ich bei Mehrteilern nach einem abgeschlossenen Band erstmal was anderes schreiben muss - weil ich sonst gelangweilt bin.

Ich bin zwar nur ein Hobby-Schreiberling, aber ich empfinde das Story-Schreiben eigentlich als erholsam und entspannend. Aber vielleicht liegt das auch nur daran, dass ich einfach nur zum Spaß Geschichten schreibe und damit kein Geld verdienen muss. Mein Lohn ist das Vergnügen, das ich beim Schreiben habe.
Und ein Vergnügen habe ich nie als anstrengend empfunden.
Ganz im Gegenteil: Immer, wenn ich ein paar Sätze zu Papier gebracht habe (jaahaaa - ich schreibe immer noch zuerst mit der Hand in ein Notizbuch!!!) und mir die Formulierung gefällt, dann fühle ich mich zufrieden und entspannt.

:)
Kaffee-Charly

Bearbeitet von Kaffee-Charly, 17 Oktober 2010 - 14:50.


#10 fictionality

fictionality

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Geschrieben 17 Oktober 2010 - 15:32

Für alle Schreibprojekte braucht man Disziplin. Manches läuft einem einfach so von der Hand (meistens sehr kurze Texte) und für manches braucht man Wochen, um nur ein vernünftiges Konzept zu entwickeln. Ich habe festgestellt, dass ich z. B. vor 10 Jahren noch sehr viel initial geschrieben habe, d. h. ich habe sofort bei der ersten guten Idee angefangen zu schreiben und nicht wieder aufgehört, bis die Story fertig war. Im Laufe der Jahre habe ich dann festgestellt, dass es durchaus von Vorteil sein kann, wenn man sich erst mal hinsetzt (oder im Wald spazieren geht), um ein griffiges Konzept mit einer guten Idee zu kombinieren. Das ist nämlich zu Beginn das Schwierigste (neben der eigentlichen Schreibarbeit). Hat man erst einmal eine Grundidee und ein inhaltliches Konzept, ist es sehr einfach, loszulegen, wenn man ein geübter Schreiber ist.

#11 Heidrun

Heidrun

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Geschrieben 18 Oktober 2010 - 12:33

Was wirklich, absolut und schrecklich schlaucht, ist Korrekturlesen. Wenn ich ein Buch durch habe, dann kann ich tagelang nichts Deutsches mehr schreiben, ohne im Kopf Worte rot anzustreichen. Das einzige, was dann noch hilft, sind englische oder französische Originale. Ansonsten hält sich der Streß in Grenzen, wenn man nicht mehr als ein paar Stunden pro Woche hat, in denen man Romane schreiben kann. Man kann sich gar nicht in irgendwas reinsteigern, wenn man früh um 8 im Labor sein muß (zur therapeutische Wirkung von Schraubenziehern siehe Nadine Boos - sie meint, man drehe nicht durch, wenn man täglich einen anfaßt). Aber ja, es gibt Storys, die wehtun. Bei manchen fragt man sich, wie man so etwas überhaupt schreiben konnte. Dann kann ich sehr ungehalten werden, wenn ich am Computer gestört werde. Aber bisher habe ich noch keine Erholungskur gebraucht.
  • (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"

#12 Diboo

Diboo

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Geschrieben 18 Oktober 2010 - 12:49

Für alle Schreibprojekte braucht man Disziplin. Manches läuft einem einfach so von der Hand (meistens sehr kurze Texte) und für manches braucht man Wochen, um nur ein vernünftiges Konzept zu entwickeln. Ich habe festgestellt, dass ich z. B. vor 10 Jahren noch sehr viel initial geschrieben habe, d. h. ich habe sofort bei der ersten guten Idee angefangen zu schreiben und nicht wieder aufgehört, bis die Story fertig war. Im Laufe der Jahre habe ich dann festgestellt, dass es durchaus von Vorteil sein kann, wenn man sich erst mal hinsetzt (oder im Wald spazieren geht), um ein griffiges Konzept mit einer guten Idee zu kombinieren. Das ist nämlich zu Beginn das Schwierigste (neben der eigentlichen Schreibarbeit). Hat man erst einmal eine Grundidee und ein inhaltliches Konzept, ist es sehr einfach, loszulegen, wenn man ein geübter Schreiber ist.


Wie gut, dass ich meist völlig ohne jedes inhaltliche Konzept drauflos schreibe. Diese Sorge habe ich damit schon einmal nicht.

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#13 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 18 Oktober 2010 - 13:37

Und ein Vergnügen habe ich nie als anstrengend empfunden.


Spontan fallen mir so einige Tätigkeiten ein, die mir Vergnügen bereiten und anstrengend sein können †¦

Ich habe zwar noch nie einen grossen Roman geschrieben, aber dass Schreiben körperlich anstrengend sein kann, habe ich auch schon erlebt (obwohl mir kürzere Texte in der Regel sehr leicht fallen und ich die nicht als sonderlich anstrengend empfinde). Ich war gerade zwei Wochen in einer Drehbuch-Klausur; gemeinsam mit meinem Co-Autor habe ich während zwei Wochen fast ununterbrochen an einem Treatment gearbeitet. Das war sehr anstrengend; wir waren am Ende beide ziemlich kaputt. Auch in der heissen Phase meiner Diss gab es regelmässig Tage, an denen ich am Abend ganz erschöpft war vom Schreiben. Und dass nicht einmal, weil ich unter besonders grossem Druck gestanden wäre oder so zu kämpfen hatte. Im Gegenteil: Es floss alles wunderbar und ich kam kaum nach mit Schreiben †¦

Signatures sagen nie die Wahrheit.

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Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#14 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

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Geschrieben 18 Oktober 2010 - 13:49

Spontan fallen mir so einige Tätigkeiten ein, die mir Vergnügen bereiten und anstrengend sein können †¦


Ferkel.

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#15 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 18 Oktober 2010 - 13:50

Ferkel.


Was hat Joggen mit Ferkeln zu tun? :thumb:

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#16 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 18 Oktober 2010 - 15:40

Was hat Joggen mit Ferkeln zu tun? ;)


Kommt auf die Gedanken an....... :(

#17 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 18 Oktober 2010 - 19:19

Kommt auf die Gedanken an....... :(


Ne, auf die Kleidung und ob selbige vorhanden ist. ;)

Aus persönlichem Interesse möcht ich die hier anwesenden Autoren (egal ob veröffentlich oder nicht) fragen: Wie anstrengend ist das Schreiben des ersten Romans? Und wird es danach leichter?

Dank und Gruß Markus

#18 Lomax

Lomax

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Geschrieben 18 Oktober 2010 - 20:08

Wie anstrengend ist das Schreiben des ersten Romans? Und wird es danach leichter?

Für mich eindeutig: härter. Mehr Arbeit, weniger Rausch, weniger Unbefangenheit. Das gilt im Vergleich zu meinem allerersten "Jugendwerk" wie im Vergleich zu meinem ersten veröffentlichten Roman. Allerdings nicht grundsätzlich.
Manches wird leichter und routinierter; manches hängt vom jeweiligen Roman ab. Aber nichts trägt so wie die Euphorie des ersten Mals.

Da fällt mir spontan auch ein anschaulicher Vergleich ein: Motorradfahren. Mein erstes Motorrad habe ich mir im Grunde gekauft, weil ich das Gefühl hatte, es ist zu groß für mich. Ich habe mich draufgesetzt und hatte Angst. Ich hatte Zweifel, ob ich mit den Füßen überhaupt auf den Boden komme oder einfach umkippe, wenn ich mal stehen bleibe. Die erste Überführungsfahrt über die Autobahn war ein Adrenalinflash pur. Nichts, was ich später mit der Maschine gemacht habe, kam da dran.
Es dauerte nur ein paar Wochen, dann war eigentlich alles Routine. Es war nicht so, dass ich am Anfang irgendwas besser hätte machen können, oder besser zurechtkam - im Gegenteil. Alles, was mir am Anfang Herzrasen verursachte, war bald Routine. Ich habe danach sicher auch mehr mit der Maschine gemacht, deutlich bessere Touren als diese erste. Und mit Sicherheit war am Anfang alles, was ich mit dem Motorrad gemacht habe, objektiv betrachtet mühsamer und anstrengender (vermutlich habe ich danach auch deutlich gefährlichere Fahrten gehabt - man weiß ja, dass das Risiko genau dann steigt, wenn die erste Unsicherheit überwunden ist und man glaubt, dass man alles im Griff hat). Nur, das war eigentlich egal. Der pure Rausch am Rande der Panik hat bei der ersten Autobahnfahrt ohnehin alles andere überlagert, und genau diesen Flash, der nichts anderes spüren lässt (und der nicht zuletzt wohl damit zusammenhängt, dass man nicht weiß, ob man es überhaupt schafft), den habe ich danach nie wieder erreicht.
Und wenn ich jetzt an meine "beiden ersten" Romane zurückdenke, muss ich sagen, dass der Unterschied von damals zu später eigentlich mit der Entwicklung beim Motorradfahren vergleichbar ist. Fairerweise muss man also sagen, es wird wohl leichter, aber man fühlt danach eher, was genau man tut :(

Bearbeitet von Lomax, 18 Oktober 2010 - 20:11.

"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#19 kah299887

kah299887

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Geschrieben 18 Oktober 2010 - 22:16

toller Vergleich

#20 Diboo

Diboo

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Geschrieben 19 Oktober 2010 - 06:07

Ne, auf die Kleidung und ob selbige vorhanden ist. :(

Aus persönlichem Interesse möcht ich die hier anwesenden Autoren (egal ob veröffentlich oder nicht) fragen: Wie anstrengend ist das Schreiben des ersten Romans? Und wird es danach leichter?

Dank und Gruß Markus


Naja, wenn man es graduell macht, tut es gar nicht weh.
Mein erster Roman war ein Heftroman, daher war der Sprung nicht so hoch.

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