Kritische Kritik
#1
Geschrieben 31 Januar 2003 - 11:03
#2
Geschrieben 31 Januar 2003 - 12:46
#3
Geschrieben 31 Januar 2003 - 17:13
hat sich jetzt evtl. auch erledigt Gruß RonniDamit kein falscher Verdacht aufkommt.... mir kommt es nicht darauf an, eine Leitlinie für Rezensionen zu erarbeiten (Gott bewahre);
#4
Geschrieben 31 Januar 2003 - 17:29
#5
Geschrieben 31 Januar 2003 - 20:00
#6
Geschrieben 31 Januar 2003 - 20:42
Man kritisiert einen als Jahrhundertroman angepriesenes Werk eines prominenten Autors zum Widerlegen dieser Ankündigung und zur Warnung anderer Leser gänzlich anders, als den Auftritt von Kindern in der Mini-Playback-Show, damit die Kleinen nicht vergrätzt werden und die Quote stimmt. Eine Situation, die irgendwo für sich steht, ist die Kritik an etwas, um sich selbst über dessen Qualität klarzuwerden.
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#7
Geschrieben 31 Januar 2003 - 21:49
#8
Geschrieben 31 Januar 2003 - 23:20
(Georg Christoph Lichtenberg)
#9
Geschrieben 01 Februar 2003 - 11:15
Bei Rezensionen (und natürlich Interviews, Essays und vor allem Con-Berichten), bei denen ich nach dem Lesen zwar weiß, was der Rezensent zum Frühstück gegessen hat, wie die Bahnfahrt war oder für wie brillant sich der Rezensent (oder Interviewer oder was auch immer) hält, weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Die Rezis sind zwar öfters wunderbare Realsatire, ansonsten aber für nichts zu gebrauchen. Gruß RonniDie Leser wollen sich über das besprochene Buch informieren, sie lesen den Text in den seltensten Fällen, um sich an der stilistischen Brillanz des Rezensenten zu erfreuen. (...) In einer Rezension hat das Pronomen »ich« nichts zu suchen! Den Leser interessiert es nicht die Bohne, unter welchen Umständen der Rezensent das Buch gelesen hat oder was ihm dabei zugestoßen ist
#10
Geschrieben 01 Februar 2003 - 13:03
Der sollte keinesfalls über sein Frühstück schreiben, aber, also bitte, seine persönlichen Empfindungen sollte er schon Ausdruck verleihen dürfen.
(Georg Christoph Lichtenberg)
#11
Geschrieben 01 Februar 2003 - 13:46
Unter der Voraussetzung, daß "Wissenschaft" und "Spaß machen" einander nicht ausschließen, möchte ich bei einer Rezi schon grundlegende wissenschaftliche Maßstäbe.Denn, mal ehrlich, ich will keine wissenschaftliche Abhandlung über ein Buch.
Da ich das Zitat aus den AC-Rezi-Richtlinien der Übersichtlichkeit halber nur Teilweise zitiert habe hier der dazugehörige Rest:seine persönlichen Empfindungen sollte er schon Ausdruck verleihen dürfen.
Daraus wir dann auch ersichtlich, warum ein Verzicht auf ein »ich« nicht ausschließt, seinen persönlichen Empfindungen Ausdruck zu verleihen. Gruß RonniUnd dem Leser ist völlig klar, dass eine Rezension eine subjektive Beurteilung darstellt. Deshalb sind Sätze wie »Ich halte dieses Buch für ...« völlig überflüssig. Von einem Kritiker wird erwartet, dass er eine kritische Meinung hat, deswegen muss er sich nicht für seine Meinung entschuldigen. Außerdem bleiben klare Beurteilungen viel besser im Gedächtnis - auch oder gerade wenn sie Widerspruch provozieren.
#12
Geschrieben 01 Februar 2003 - 14:42
#13
Geschrieben 01 Februar 2003 - 22:37
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#14
Geschrieben 02 Februar 2003 - 01:14
#15
Geschrieben 02 Februar 2003 - 12:37
#16
Geschrieben 02 Februar 2003 - 15:22
Hi Martin, wir beide kennen aber Autoren aus der Kleinverlagsszene, die sich aufführen wie Kinder in der Mini-Playback-Show, wenn man sie kritisiert. Namen nenne ich natürlich hier nicht, aber an zwei bestimmte wirst Du jetzt sicherlich auch denken, oder?Man kritisiert einen als Jahrhundertroman angepriesenes Werk eines prominenten Autors zum Widerlegen dieser Ankündigung und zur Warnung anderer Leser gänzlich anders, als den Auftritt von Kindern in der Mini-Playback-Show, damit die Kleinen nicht vergrätzt werden und die Quote stimmt.
- • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
- • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
-
• (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
-
• (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
-
• (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
-
• (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)
#17
Geschrieben 02 Februar 2003 - 17:18
Mir fallen tatsächlich spontan zwei Leute ein, die wegen Kritik Krawall geschlagen haben, aber ob Deine und meine Zwei identisch sind? Falls ja, wüßte ich gerne, wie Du davon Wind bekommen hast ... Gibt es eine Szene-Stasi, die versäumt hat, mir ihr Aufnahmeformular zuzuschicken?Namen nenne ich natürlich hier nicht, aber an zwei bestimmte wirst Du jetzt sicherlich auch denken, oder?
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#18
Geschrieben 02 Februar 2003 - 17:37
Na, ich hoffe doch. Ich will hier die AC-Rezi-Richtlinien nicht als der Weißheit letzter Schluß hinstellen. Außerdem fangen die Richtlinien mit folgender Passage an:Ich hoffe allerdings, dass es im Forum etwas entkrampfter bleibt, da dort eben mehr die Diskussion als die Förmlichkeit wichtig ist.
Du hast es ja schon angedeutet: es kommt auch immer darauf an, für welches Medium und von wem die Rezi geschrieben wird. In einem Forum (wie diesem) tauscht man Meinungen aus und diskutiert, da sind Buch-Tips meistens sehr persönlich und bekommen ihren besonderen Flair gerade durch die Persönlichkeit der Schreibers, die durchblickt. Ähnliches gilt für Ego-Sites oder Ego-Zines. Wie ich Holger schon angedeutet hatte, war das ja auch ein Grund, warum AC die jetzige Form der Kooperation mit dem SF-Buchforum gewählt hat; eben der Gegenpol der "strengen" Rezis in AC und die lockere Art im Forum. @MartinDa es beim Schreiben von Rezensionen auch um Kreativität geht, lautet die oberste Regel, dass man sich niemals streng an die Regeln halten sollte.
Also mal ehrlich, wenn der Verfasser nicht zu seiner Rezi steht, soll er sie doch gar nicht schreiben.Das "Ich" ist ein sicheres Zeichen dafür, daß der Verfasser der Rezension selbst zu dem steht, was er schreibt.
Bei Texten in diesem und in anderen Foren stimmt das zweifelsohne, bei Texten in "journalistischen" Publikationen kommt es aber nicht auf die Person des Schreibers an, sondern auf den Gegenstand der Besprechung. @OliverBescheidenheit ist eine Zierde, sollte aber nicht dazu führen, die Person hinter der Besprechung zu verleugnen.
nur zwei :conf: Gruß Ronniwir beide kennen aber Autoren aus der Kleinverlagsszene (...) an zwei
#19
Geschrieben 02 Februar 2003 - 17:46
Journalismus lebt von Reputation, und die kommt von den Journalisten. Wenn in der lokalen Tageszeitung über die Kürung der "Legehenne des Jahres 2003" berichtet wird, mag der Verfasser irrelevant sein, aber bei einer Rezension ist es schon ein Unterschied, ob sie von Marcel Reich-Ranicki oder von Lieschen Müller geschrieben wurde ... Auch - oder gerade - wenn sie sich der gleichen Formalien bedient haben.Bei Texten in diesem und in anderen Foren stimmt das zweifelsohne, bei Texten in "journalistischen" Publikationen kommt es aber nicht auf die Person des Schreibers an, sondern auf den Gegenstand der Besprechung.
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#20
Geschrieben 02 Februar 2003 - 17:49
Dann meinen wir wohl andere. "Meine" beiden machen das durchaus öffentlich. Â :biglaugh: Zu dem Stasi-Dingens. Och, ich kenne schon viele Spätze auf vielen Dächern... :biglaugh: Â :biglaugh: ÂMir fallen tatsächlich spontan zwei Leute ein, die wegen Kritik Krawall geschlagen haben, aber ob Deine und meine Zwei identisch sind? Falls ja, wüßte ich gerne, wie Du davon Wind bekommen hast ... Gibt es eine Szene-Stasi, die versäumt hat, mir ihr Aufnahmeformular zuzuschicken?
- • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
- • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
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• (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
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• (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
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• (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
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• (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)
#21
Geschrieben 02 Februar 2003 - 18:01
Langsam habe ich die gesamten AC-Richtlinien hier zitiert Also hier der entsprechende Passus:bei einer Rezension ist es schon ein Unterschied, ob sie von Marcel Reich-Ranicki oder von Lieschen Müller geschrieben wurde
Gruß Ronni(Wer an dieser Stelle einwendet, dass Kritikerpersönlichkeiten wie Marcel Reich-Ranicki fast nur über sich selbst reden, dem sei erwidert: Wenn Ihr einmal so bekannt wie MRR seid, dann könnt ihr euch so etwas problemlos erlauben!)
#22
Geschrieben 02 Februar 2003 - 19:43
Ich traue keinem Zitat, daß ich nicht höchstselbst aus dem Zusammenhang gerissen habe.
Außerdem geht es bei Reputation nicht darum, daß man prominent ist (Ranicki war vermutlich ein ungünstig gewähltes Beispiel), sondern darum, da die Leute der Meinung eines bestimmten Rezensenten a) die Kompetenz zutrauen, eine bestimmte Sache einzuschätzen und ihm mehr als anderen Leuten vertrauen.
Ich spinne mal eben: Wenn ich, Martin Hoyer, Kraft meiner Wassersuppe einen Kinofilm rezensiere, interessiert das die Leute aufgrund meiner früheren Rezensionen eher, als wenn Manfred Mustermann sie schreibt. Denn Manfred Mustermann ist nicht der nette Junge vom Lande, der mit scharfzüngigem Sachverstand und fairer Härte die Spreu vom Weizen trennt.
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#23
Geschrieben 02 Februar 2003 - 20:01
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