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Kritische Kritik


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22 Antworten in diesem Thema

#1 Jürgen

Jürgen

    CyberPunk

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Geschrieben 31 Januar 2003 - 11:03

@allDie im SF-Buchforum erscheinenden Rezensionen weichen manchmal sehr stark in ihrem Ergebnis und in den aufgeführten Kritikpunkten voneinander ab.Seit einiger Zeit beschäftigt mich die Frage, was eigentlich eine gute Rezension ausmacht. Was MUSS da rein und auf was KANN verzichtet werden.Damit kein falscher Verdacht aufkommt.... mir kommt es nicht darauf an, eine Leitlinie für Rezensionen zu erarbeiten (Gott bewahre); es interessiert mich mehr, das eine Rezension inhaltlich von jedem Leser verstanden wird und auch als Kriterium für den Kauf/Nichtkauf eines Buches genutzt werden kann.Auf Beiträge neugierig wartend....der Count
Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#2 Naglfar

Naglfar

    Yoginaut

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Geschrieben 31 Januar 2003 - 12:46

Ich finde, wichtig für eine Kritik ist, das man zeigt was objektive Einschätzung undsubjektive Meinung ist. Objektiv bewerten kann man beim syntaktischen Teil die grammatikalische Richtigkeit, Anzahl der Schreibfehler, und dann kann man noch beschreiben welcher Stil verwendet wird, obwohl hier wieder gesagt werden sollte, das die Frage ob ein Stil gut oder schlecht ist, eine Sacher der eigenen Meinung ist, also subjektiv.Beim Inhalt kann man objektiv bewerten, welche Logikfehler in der Handlung vorhandensind, oder wie weit (vor allem in der SF) die dargestellte Technologie oder die Ideen noch Realistisch sind oder doch schon sehr spekulativ.Wenn man den Inhalt bewertet kann man darstellen was einem gefallen hat, was nicht, wie gut die Charakterisierung ist, und ob einem die inhaltliche Richtung gefallen hat, und wie konsequent der Autor seine eigene Ideen umsetzt. Wobei inhaltliche Fragen zumeist subjektiver Natur sind.Bei Kritiken nervt mich zudem oft, wenn geschrieben wird, das und dies ist ganz gut ist, aber es reicht nicht an den oder den Autor heran. Natürlich ist mir klar das man fast immer dazu geneigt ist zu vergleichen, aber ich finde man sollte Romane auch für sich selbst sprechen lassen. Am schlimmsten finde ich jedoch, wenn ich das Gefühl habe, das jemand nur die guten Seiten oder nur die schlechten Seiten eines Romanes sieht. Was bringt mir eine Kritik, die entweder ein Buch nur lobt oder nur kritisiert. Denn ehrlich gesagt, man liest sehr selten Bücher, die entweder so gut oder so schlecht sind, das sie das wirklich verdienen würden.

#3 Ronni

Ronni

    Kürbisnaut

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Geschrieben 31 Januar 2003 - 17:13

Da ALIEN CONTACT auch vor dem Problem stand, wie denn eine brauchbare Rezension aussieht, hat die Redaktion die Richtlinien für Rezensionen und Artikel in ALIEN CONTACT erarbeitet. Vielleicht ist dieser Text ja auch für Euch von Interesse

Damit kein falscher Verdacht aufkommt.... mir kommt es nicht darauf an, eine Leitlinie für Rezensionen zu erarbeiten (Gott bewahre);

hat sich jetzt evtl. auch erledigt :P Gruß Ronni
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#4 dyke

dyke

    Biblionaut

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Geschrieben 31 Januar 2003 - 17:29

Hi Count, in einem andere, Forum habe ich gerade die Frage „Was bedeutet für mich Lesequalität“ für mich beantwortet. Daraus kann ich auch ableiten „Was ist für mich kritische Kritik?“. Ob es dann auch eine gute Kritik ist, müssen andere beurteilen. Für mich gibt es keine objektive Kritik, sondern jede Kritik ist IMHO subjektiv. Demnach ist die Wertung einer Kritik davon abhängig, ob Kritiker und Kritik-Leser ein annähernde ähnliche Wellenlänge haben. Eine kritische Kritik lobt das Gelungene und zeigt das Verbesserungswürdige subjektiv auf. Ein Kritiker sollte bemüht sein ein Buch nicht nur aus seinem Kontext zu beurteilen, sondern aus dem Kontext des Buches. Wenn MRR einen Unterhaltungsroman beurteilt, muss seine Kritik fast immer verheerend sein, da seine Messlatte nicht für Unterhaltungsromane geeignet ist und er scheinbar über keine andere verfügt. Um es an einem Beispiel in der Musik noch mehr zu verdeutlichen: ein reiner Klassik-Fan wird weder Techno noch Metall sinnvoll beurteilen können und umgekehrt, es sei denn, er schaut konsequent auch über seinen Tellerrand (siehe Robert Lug) Eine Kritik/Rezension sollte verständlich und begründet aufzeigen, um was es in dem Buch geht, was dem Kritiker gefällt und was ihm missfällt. Sie dient dazu, einen Einblick von Leser zu Leser in das Buch zu geben. Vergleich mit ähnlichen Werken sind ohne weiteres in Ordnung, da damit die Kritik nachvollziehbarer, der Bewertungsrahmen klarer wird. Neben der Orientierung von Lesern kann eine Kritik auch einem Autor mögliches Verbesserungspotential aufzeigen, sofern er Kritiken liest. Wenn ich ein Buch lese, achte ich darauf: Es sollen nicht zu viele Druckfehler vorkommen und Übersetzungen müssen ansprechend sein. Wenn gleich am Anfang das amerikanische „Billion“ mit „Billionen“ übersetzt wird, kann es sein, dass es das war (zuletzt Chase: Das erste der sieben Siegel). Grobe logische Handlungsfehler und Stilblüten dürfen nicht zu oft vorkommen. Wenn ich gleich am Anfang darüber stolpere, kann es die ganze weitere Geschichte vermiesen. Ich tauche gern in einen Text ein und lasse mich von der Geschichte (ver-)führen. Die Sprache soll fließen und bei mir Bilder wecken. Zu hochgestochenes; experimentelles und bedeutungsvolles Sprach-Muskelspiel trübt mein Lesevergnügen erheblich ( z.Bsp. Jose Saramago: Geschichte von der Belagerung Lissabon oder Per Olov Enquist: Der fünfte Winter des Magnetiseurs). Auch der Rahmen der Geschichte muß stimmig sein. Eine banale Geschichte um einen Plot zu platzieren ist für mich eine Mogelpackung (letztes Beispiel Benford: Eater). Derzeit entsprich mir Friedrich Anis Art (hauptsächlich Krimi), eine Geschichte zu erzählen, besonders. Er schafft es immer wieder mit einem einzigen Satz eine komplexe  bildhafte Situation in mir entstehen zu lassen. Wenn ich bei einem Buch Umgebung und Zeit vergesse (z.Bsp. meine S-Bahn-Haltestelle verpassen würde), hat das Buch optimale Lesequalität. Das letzte Lesequalitäts-Erlebnis war der Cyberpunk- Roman von Myra Cakan: Downtown Blues. Ein TB-Buch, gut gebunden, ansprechender Druck und die Story wie ein guter alter harter treibender Blues-Song. Natürlich bewerte ich auch, ob das Buch der Genre-Erwartungshaltung entspricht: ein phantastischer Roman ohne phantastische Elemente oder ein Krimi, der überwiegend nur die Marotten oder Depressionen des Ermittlers zu Thema hat, muss schon verdammt gut sei, um keine abwertende Beurteilung zu bekommen. Wie du siehst, eine allgemeines Statement „kritischer oder guter Kritik“ ist mir nicht möglich, letztendlich hängt doch viel von den eigenen Erwartungen und dem eigenen Geschmack ab. LG Dyke Robert Lug

#5 Dave

Dave

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Geschrieben 31 Januar 2003 - 20:00

Was Robert Lug wohl zu Yngwie zu sagen hätte...Yngwie who?Yngwie fuckin' Malmsteen that's who! :biglaugh:

#6 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 31 Januar 2003 - 20:42

Der Kernpunkt dürfte die folgende Frage sein: Was kritisiere ich warum und für wen?

Man kritisiert einen als Jahrhundertroman angepriesenes Werk eines prominenten Autors zum Widerlegen dieser Ankündigung und zur Warnung anderer Leser gänzlich anders, als den Auftritt von Kindern in der Mini-Playback-Show, damit die Kleinen nicht vergrätzt werden und die Quote stimmt. Eine Situation, die irgendwo für sich steht, ist die Kritik an etwas, um sich selbst über dessen Qualität klarzuwerden.
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)

#7 Dave

Dave

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Geschrieben 31 Januar 2003 - 21:49

Ich denke, es ist möglich eine Rezension gänzlich sachlich zu halten.Oft kommt ja der persönliche Eindruck am Schluss, was ich nicht schlecht finde. Wenn einem der Rezensent nicht weiter bekannt ist, dann sind Vergleiche zu anderen Büchern sehr nützlich, wodurch man nicht nur das Buch, sondern den Rezensenten selbst einschätzen kann. Meistens liest man ja auch nur die Besprechungen von Büchern, die man bereits kennt oder die man ins Auge gefasst hat (ich zumindest). In dieser Hinsicht muss ich sagen, dass ich noch keine gelesen habe, die völlig uninteressant gewesen wäre. Weil der Blickwinkel eben nie gleich ist. Eventuell ist auch die Zielgruppe wichtig.Wenn ein breites Publikum etwas über ein bestimmtes Genre lesen soll, muß die Sache wohl anders angefangen werden. Das ist ist natürlich die Königsrezension, der es gelingt ein gänzlich neues Interesse zu wecken.

#8 Holger

Holger

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Geschrieben 31 Januar 2003 - 23:20

Hier gibt es Leute, die Yngwie kennen  :P Ich finde auch, dass eine Buchkritik einen gewissen Umfang nicht überschreiten sollte. Soll heißen: es ist sehr leicht in vielen Worten über ein Buch zu schreiben, aber sich wirklich kurz zu fassen ... huh ... das ist nicht leicht.[44 Worte!]
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#9 Ronni

Ronni

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Geschrieben 01 Februar 2003 - 11:15

Um mal die AC-Rezi-Richtlinien zu zitieren:

Die Leser wollen sich über das besprochene Buch informieren, sie lesen den Text in den seltensten Fällen, um sich an der stilistischen Brillanz des Rezensenten zu erfreuen. (...) In einer Rezension hat das Pronomen »ich« nichts zu suchen! Den Leser interessiert es nicht die Bohne, unter welchen Umständen der Rezensent das Buch gelesen hat oder was ihm dabei zugestoßen ist

Bei Rezensionen (und natürlich Interviews, Essays und vor allem Con-Berichten), bei denen ich nach dem Lesen zwar weiß, was der Rezensent zum Frühstück gegessen hat, wie die Bahnfahrt war oder für wie brillant sich der Rezensent (oder Interviewer oder was auch immer) hält, weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Die Rezis sind zwar öfters wunderbare Realsatire, ansonsten aber für nichts zu gebrauchen. Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

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#10 Holger

Holger

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Geschrieben 01 Februar 2003 - 13:03

Ich habe absolut nichts gegen das Personalpronomen Ich in Rezis. Denn, mal ehrlich, ich will keine wissenschaftliche Abhandlung über ein Buch. Mich interessieren schon die Eindrücke die der Rezensent gewonnen hat.

Der sollte keinesfalls über sein Frühstück schreiben, aber, also bitte, seine persönlichen Empfindungen sollte er schon Ausdruck verleihen dürfen.
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
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#11 Ronni

Ronni

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Geschrieben 01 Februar 2003 - 13:46

@Holger

Denn, mal ehrlich, ich will keine wissenschaftliche Abhandlung über ein Buch.

Unter der Voraussetzung, daß "Wissenschaft" und "Spaß machen" einander nicht ausschließen, möchte ich bei einer Rezi schon grundlegende wissenschaftliche Maßstäbe.

seine persönlichen Empfindungen sollte er schon Ausdruck verleihen dürfen.

Da ich das Zitat aus den AC-Rezi-Richtlinien der Übersichtlichkeit halber nur Teilweise zitiert habe hier der dazugehörige Rest:

Und dem Leser ist völlig klar, dass eine Rezension eine subjektive Beurteilung darstellt. Deshalb sind Sätze wie »Ich halte dieses Buch für ...« völlig überflüssig. Von einem Kritiker wird erwartet, dass er eine kritische Meinung hat, deswegen muss er sich nicht für seine Meinung entschuldigen. Außerdem bleiben klare Beurteilungen viel besser im Gedächtnis - auch oder gerade wenn sie Widerspruch provozieren.

Daraus wir dann auch ersichtlich, warum ein Verzicht auf ein »ich« nicht ausschließt, seinen persönlichen Empfindungen Ausdruck zu verleihen. Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

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#12 Dave

Dave

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Geschrieben 01 Februar 2003 - 14:42

Da die Rezensionen in AC für sich selbst stehen, verstehe ich, dass es dort etwas strenger gehandhabt wird. Ich hoffe allerdings, dass es im Forum etwas entkrampfter bleibt, da dort eben mehr die Diskussion als die Förmlichkeit wichtig ist.

#13 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 01 Februar 2003 - 22:37

Es gibt noch einen weiteren Aspekt von Rezensionen: Man möchte überzeugen. Das "Ich" ist ein sicheres Zeichen dafür, daß der Verfasser der Rezension selbst zu dem steht, was er schreibt. Bescheidenheit ist eine Zierde, sollte aber nicht dazu führen, die Person hinter der Besprechung zu verleugnen.Meine Rezensionen erfüllen mehrere Funktionen: Sie sollen informieren und gleichzeitig unterhaltsam sein. Man kann eine Rezension im Plauderton schreiben, und dennoch alle wesentlichen Fakten zur Sprache bringen. Wenn mir danach ist zu berichten, wie das Wetter war, als ich ein Buch gelesen oder ins Kino gegangen bin, dann tue ich das ... Und verfolge damit den Zweck, meine Gemütsverfassung im Augenblick der Rezeption wiederzugeben. Das kann für den Leser der Rezension komplett irrelevant, aber auch durchaus informativ sein.Allerdings gehört zur Aufgabe eines Rezensenten auch die Beachtung von zusätzlichen Vorgaben, die durch den Zweck bestimmt werden. Wenn also beispielsweise AC festlegt, daß seine Rezensionen in neutraler Form und rein faktenorientiert sein sollen, dann sollte man in der Lage sein, sie genau in dieser Form zu verfassen. Man hat nur eine Meinung zu einer Sache, aber man kann sie jeweils verschieden ausdrücken.
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#14 dyke

dyke

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Geschrieben 02 Februar 2003 - 01:14

Auch wenn es schon spät ist noch eine kurze Bemerkung:Ich mag keine "neutralen" Rezensionen. Sie klingen gern, also wäre des Rezensenten Weisheit der Dinge letzte Schluß.Ich bevorzuge "persönliche" Meinungsäußerungen.Und von den paar Besprechungen, die ich bei amazon abgegeben habe, hat die "persönlichste" die meisten "Punkte" bekommen.Aber ich schreibe auch keine Rezensionen, sondern meine Meinung und Gefühle zu einem Buch. Und da die Geschmäcker nun mal verschieden sind ... (Count kann das viel besser ausdrücken, mußte ich erst einmal nachschlagen  :biglaugh:).Gute Nacht Dyke

#15 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 02 Februar 2003 - 12:37

:P  @ dave -auch ich ken mr. malmsteen!!!!@martin -ich glaube es ist schlimmer - sogenannte meisterwerke werden oftmals überhaupt nicht negativ kritisiert - sowie nachfolgeweke deren autoren, wobei im gegenzug ein newcomer oft häftige schläge einstecken muss - sei es weil das werk schwach ist - oder sollte es gut sein und zB. an einen günter grass heranreichen als ein erbärmlicher versuch einer kopie hingestellt wird- da wär es manchmal gut wenn die kritik eien hauch der mini-playback-show hätte :bigcry: @dyke -wahre worte - man ist sich nie sicher ob man nicht dem still des übersetzers ausgeliefert ist (der es nie geschafft hat ein eigenes werk zu veröfentlichen)@naglfar -so ist es - jedes buch hat gute und schlechte seiten - und es gibt nichts chlimmeres bei der kritik, wenn man es am respekt vor einem menschen fehlen lässt, welcher ein buch geschrieben hat - selbst wenn mir ein buch nicht gefällt, fühle ich mich verpflichtet die arbeit an sich zu schätzenjoe chip :P
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#16 Oliver

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Geschrieben 02 Februar 2003 - 15:22

Man kritisiert einen als Jahrhundertroman angepriesenes Werk eines prominenten Autors zum Widerlegen dieser Ankündigung und zur Warnung anderer Leser gänzlich anders, als den Auftritt von Kindern in der Mini-Playback-Show, damit die Kleinen nicht vergrätzt werden und die Quote stimmt.

Hi Martin, wir beide kennen aber Autoren aus der Kleinverlagsszene, die sich aufführen wie Kinder in der Mini-Playback-Show, wenn man sie kritisiert. :bigcry: Namen nenne ich natürlich hier nicht, aber an zwei bestimmte wirst Du jetzt sicherlich auch denken, oder? :P
  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
  • • (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
  • • (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)

#17 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 02 Februar 2003 - 17:18

Namen nenne ich natürlich hier nicht, aber an zwei bestimmte wirst Du jetzt sicherlich auch denken, oder? :P

Mir fallen tatsächlich spontan zwei Leute ein, die wegen Kritik Krawall geschlagen haben, aber ob Deine und meine Zwei identisch sind? Falls ja, wüßte ich gerne, wie Du davon Wind bekommen hast ... Gibt es eine Szene-Stasi, die versäumt hat, mir ihr Aufnahmeformular zuzuschicken? :bigcry:
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#18 Ronni

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Geschrieben 02 Februar 2003 - 17:37

@Dave

Ich hoffe allerdings, dass es im Forum etwas entkrampfter bleibt, da dort eben mehr die Diskussion als die Förmlichkeit wichtig ist.

Na, ich hoffe doch. Ich will hier die AC-Rezi-Richtlinien nicht als der Weißheit letzter Schluß hinstellen. Außerdem fangen die Richtlinien mit folgender Passage an:

Da es beim Schreiben von Rezensionen auch um Kreativität geht, lautet die oberste Regel, dass man sich niemals streng an die Regeln halten sollte.

Du hast es ja schon angedeutet: es kommt auch immer darauf an, für welches Medium und von wem die Rezi geschrieben wird. In einem Forum (wie diesem) tauscht man Meinungen aus und diskutiert, da sind Buch-Tips meistens sehr persönlich und bekommen ihren besonderen Flair gerade durch die Persönlichkeit der Schreibers, die durchblickt. Ähnliches gilt für Ego-Sites oder Ego-Zines. Wie ich Holger schon angedeutet hatte, war das ja auch ein Grund, warum AC die jetzige Form der Kooperation mit dem SF-Buchforum gewählt hat; eben der Gegenpol der "strengen" Rezis in AC und die lockere Art im Forum. @Martin

Das "Ich" ist ein sicheres Zeichen dafür, daß der Verfasser der Rezension selbst zu dem steht, was er schreibt.

Also mal ehrlich, wenn der Verfasser nicht zu seiner Rezi steht, soll er sie doch gar nicht schreiben.

Bescheidenheit ist eine Zierde, sollte aber nicht dazu führen, die Person hinter der Besprechung zu verleugnen.

Bei Texten in diesem und in anderen Foren stimmt das zweifelsohne, bei Texten in "journalistischen" Publikationen kommt es aber nicht auf die Person des Schreibers an, sondern auf den Gegenstand der Besprechung. @Oliver

wir beide kennen aber Autoren aus der Kleinverlagsszene (...) an zwei

nur zwei :conf: Gruß Ronni
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#19 MartinHoyer

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Geschrieben 02 Februar 2003 - 17:46

Bei Texten in diesem und in anderen Foren stimmt das zweifelsohne, bei Texten in "journalistischen" Publikationen kommt es aber nicht auf die Person des Schreibers an, sondern auf den Gegenstand der Besprechung.

Journalismus lebt von Reputation, und die kommt von den Journalisten. Wenn in der lokalen Tageszeitung über die Kürung der "Legehenne des Jahres 2003" berichtet wird, mag der Verfasser irrelevant sein, aber bei einer Rezension ist es schon ein Unterschied, ob sie von Marcel Reich-Ranicki oder von Lieschen Müller geschrieben wurde ... Auch - oder gerade - wenn sie sich der gleichen Formalien bedient haben.
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#20 Oliver

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Geschrieben 02 Februar 2003 - 17:49

Mir fallen tatsächlich spontan zwei Leute ein, die wegen Kritik Krawall geschlagen haben, aber ob Deine und meine Zwei identisch sind? Falls ja, wüßte ich gerne, wie Du davon Wind bekommen hast ... Gibt es eine Szene-Stasi, die versäumt hat, mir ihr Aufnahmeformular zuzuschicken? :bigcry:

Dann meinen wir wohl andere. "Meine" beiden machen das durchaus öffentlich.  :biglaugh: Zu dem Stasi-Dingens. Och, ich kenne schon viele Spätze auf vielen Dächern... :biglaugh:  :biglaugh:  :P
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#21 Ronni

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Geschrieben 02 Februar 2003 - 18:01

@Martin

bei einer Rezension ist es schon ein Unterschied, ob sie von Marcel Reich-Ranicki oder von Lieschen Müller geschrieben wurde

Langsam habe ich die gesamten AC-Richtlinien hier zitiert :bigcry: Also hier der entsprechende Passus:

(Wer an dieser Stelle einwendet, dass Kritikerpersönlichkeiten wie Marcel Reich-Ranicki fast nur über sich selbst reden, dem sei erwidert: Wenn Ihr einmal so bekannt wie MRR seid, dann könnt ihr euch so etwas problemlos erlauben!)

Gruß Ronni
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#22 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 02 Februar 2003 - 19:43

@ Ronni
Ich traue keinem Zitat, daß ich nicht höchstselbst aus dem Zusammenhang gerissen habe. :P

Außerdem geht es bei Reputation nicht darum, daß man prominent ist (Ranicki war vermutlich ein ungünstig gewähltes Beispiel), sondern darum, da die Leute der Meinung eines bestimmten Rezensenten a) die Kompetenz zutrauen, eine bestimmte Sache einzuschätzen und ihm :bigcry: mehr als anderen Leuten vertrauen.

Ich spinne mal eben: Wenn ich, Martin Hoyer, Kraft meiner Wassersuppe einen Kinofilm rezensiere, interessiert das die Leute aufgrund meiner früheren Rezensionen eher, als wenn Manfred Mustermann sie schreibt. Denn Manfred Mustermann ist nicht der nette Junge vom Lande, der mit scharfzüngigem Sachverstand und fairer Härte die Spreu vom Weizen trennt. :P
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#23 Ronni

Ronni

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Geschrieben 02 Februar 2003 - 20:01

@MartinNein, ich verstopfe jetzt nicht weiter mit Zitaten. Mit der Reputation hast Du vollkommen recht. Und den Hardcore-AC-Lesern werden die Unterschiede bei den Rezensenten sicherlich auffallen. Für alle anderen Leser dürfte aber die Reputation von ALIEN CONTACT den Ausschlag geben, der Rezension zu trauen und da ist eine einheitliche Linie nun mal notwendig.Gruß Ronni :wink:
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