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Connie Willis - Die Farben der Zeit...SF oder nich


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11 Antworten in diesem Thema

#1 Gast__*

Gast__*
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Geschrieben 13 Februar 2003 - 06:41

Hallo, da ich Holger fest versprochen hatte, mich hier mal wieder blicken zu lassen, mache ich jetzt sogar frecherweise gleich ein eigenes Thema auf. In meinem allgemeinen Bücherforum wählten wir vor einigen Tagen ein Buch zum gemeinsam Lesen. Unter den zur Auswahl stehenden Büchern war auch "Die Farben der Zeit" von Connie Willis. Mit Dyke hatte ich mich dann kurz über dieses Buch unterhalten und er meinte, dass es wohl für die "Hardcore-SF-Leser" nichts wäre. Doch hier erst mal der Klappentext: Der Traum aller Geschichtsstudenten wird wahr, als die Universität Oxford die Möglichkeit anbietet, mittels Zeitmaschine in die Vergangenheit zu reisen und Geschichte tatsächlich vor Ort zu studieren. Doch was so aufregend klingt, führt bald zu den skurrilsten Verwicklungen und Löchern im Raumzeitgefüge - und schliesslich ist man nur noch mehr damit beschäftigt, mit Ach und Krach den korrekten Gang der Historie zu retten ... Was meint ihr dazu? Ich selbst kann das nicht richtig beurteilen, weil ich selbst sehr neu in diesem Genre bin, aber eigentlich alles lese, was ich in die Finger kriege. Für mich klingt das jedenfalls nach einer ziemlich abgefahrenen Geschichte und Dyke und ich werden das Buch demnächst vielleicht sogar zusammen in meinem SF-Forum lesen.  Wer kennt das Buch und kann mir mehr darüber verraten? Liebe Grüße nimue

#2 Ronni

Ronni

    Kürbisnaut

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Geschrieben 13 Februar 2003 - 09:17

John Clute, Autor und Herausgeber der Encyclopedia of Science Fiction und der Encyclopedia of Fantasy und einer der besten Kenner der internationalen Science-Fiction-Literatur, hat sich hier sehr ausführlich über Die Farben der Zeit ausgelassen. Eventuell hilft das zur Einordnung.
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

epilog.de

#3 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 13 Februar 2003 - 19:16

Ich habe mich vor geraumer Zeit einmal an dem Buch versucht.Nach dreißig, vierzig Seiten viel es mir nicht schwer, es für einen  sehr langen Zeitraum (geräuschvoll) zu schließen.Von den wenigen Seiten ist mir rein gar nichts in Erinnerung geblieben.Sollte ich einen neuen Start versuchen, werde ich das SF-Emblem vorher sorgfältig abkleben... ;)(Vorsicht vor den preisgekrönten Büchern)

#4 Naglfar

Naglfar

    Yoginaut

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Geschrieben 13 Februar 2003 - 20:18

Zum Thema Connie Willies fällt mir ein interessanter Artikel von John Barnes, in dem er über Stil schreibt. Darin vergleicht er die Schreibstile von Connie Willis, William Gibson, Dan Simmons und Tim Powers, und kommt am Ende zum Ergebnis, das ihr Stil von all den vieren der stärkste ist. Gleichzeitig sagt er aber auch:"I enjoyed the Powers, the Gibson, and the Simmons very much, and I haven't been able to force myself through the Willis."

#5 Gast__*

Gast__*
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Geschrieben 14 Februar 2003 - 07:08

*grins* O.k...ich glaube, mir wird das Buch sehr gut gefallen  ;)

#6 Oliver

Oliver

    Temponaut

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Geschrieben 14 Februar 2003 - 15:54

Willis ist sehr anstrengend, ich weiß, wovon ich spreche, nach fast 800 Seiten "Doomsday Book". Aber es hat sich gelohnt."Die Farben der Zeit" stehen bei mir noch aus, zumal ich auch erst mal das zugrunde liegende Buch "Three men in a boat" von Jerome K. Jerome noch mal lesen wollte, die Lektüre davon ist einfach zu lange her. Connie Willis hat in meinem Herzen immer einen besonderen Platz weil sie die schönste Geschichte geschrieben hat, die ich je gelesen habe: "Der letzte Winnebago". Die ist recht bekannt, weil ein Preisregen über sie niedergegangen ist - zu recht.Allgemein würde ich zu Connie Willis sagen: Getragen, anstrengend, oft lohnenswert, es dürfen aber auch mal wieder andere Leute Preise gewinnen. Was sie in den letzten zehn Jahren so abgeräumt hat, ist unglaublich.
  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
  • • (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
  • • (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)

#7 Gast__*

Gast__*
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Geschrieben 14 Februar 2003 - 18:28

Willis ist sehr anstrengend, ich weiß, wovon ich spreche, nach fast 800 Seiten "Doomsday Book". Aber es hat sich gelohnt. "Die Farben der Zeit" stehen bei mir noch aus, zumal ich auch erst mal das zugrunde liegende Buch "Three men in a boat" von Jerome K. Jerome noch mal lesen wollte, die Lektüre davon ist einfach zu lange her. Connie Willis hat in meinem Herzen immer einen besonderen Platz weil sie die schönste Geschichte geschrieben hat, die ich je gelesen habe: "Der letzte Winnebago". Die ist recht bekannt, weil ein Preisregen über sie niedergegangen ist - zu recht. Allgemein würde ich zu Connie Willis sagen: Getragen, anstrengend, oft lohnenswert, es dürfen aber auch mal wieder andere Leute Preise gewinnen. Was sie in den letzten zehn Jahren so abgeräumt hat, ist unglaublich.

Hi Oliver, ja, den Jerome K. Jerome möchte ich vorher auch lesen (als das im Klassikerforum gelesen wurde, habe ich es leider verpasst). Anstrengend macht mir nichts - nur lohnen muss es sich. Wie Du schon geschrieben hast. Ich bin mir jetzt noch sicherer, dass mir das Buch gefallen wird. Vielen Dank (auch für die Anregungen weiterer Bücher). Liebe Grüße nimue

#8 Sullivan

Sullivan

    Autarchonaut

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Geschrieben 17 Februar 2003 - 08:54

Hallo Oliver,ich fand "Doomsday Book" recht leicht zu lesen, obwohl es ein dickes Buch ist. Sogar meine Mutter mochte es - sie ist zwar kein SF oder Fantasy Fan, aber die Zeitmaschine nimmt ja nur einen sehr kleinen Teil im Buch ein. Die Geschichte um die Studentin, die die Zeit der Pest hautnah miterlebt, ist sehr bewegend. Schwieriger zu lesen aber ebenfalls ein wunderbares Buch ist "Lincolns Träume". Neuere Sachen kenne ich nicht von ihr und die Inhaltsbeschreibung zu "Die Farben der Zeit" hat mich nicht überzeugt.Sullivan

#9 Oliver

Oliver

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Geschrieben 22 Februar 2003 - 19:10

Hi Sullivan,

Hallo Oliver, ich fand "Doomsday Book" recht leicht zu lesen, obwohl es ein dickes Buch ist.

Ist es ja auch, also leicht zu lesen, aber es halt wirklich laaaaang.

Sogar meine Mutter mochte es - sie ist zwar kein SF oder Fantasy Fan, aber die Zeitmaschine nimmt ja nur einen sehr kleinen Teil im Buch ein. Die Geschichte um die Studentin, die die Zeit der Pest hautnah miterlebt, ist sehr bewegend.

Ja, das ist sehr dicht geschildert, aber es passiert halt über lange Strecken wirklich gar nichts. Man braucht Muße und einen langen Atem für das Buch, mehr wollte ich gar nicht sagen. Ich habe es auch mit Gewinn gelesen, könnte mir aber nicht unbedingt vorstellen, es noch ein zweites mal anzufangen.
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#10 Gast_CaptainGen_*

Gast_CaptainGen_*
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Geschrieben 18 September 2003 - 10:09

Habe es gerade gelesen, und muss sagen: Eines meiner (neuen) Lieblingsbücher. Toll geschrieben, sehr amüsant, charmant und virtuos. Eine 700 Seiten lange Screwball-Comedy, und dabei keine Seite zu lang. Am Anfang vielleicht etwas mühsam, weil man mitten in die Geschichte geworfen wird, das Tempo wird im Verlauf der Geschichte auch nicht wirklich gedrosselt, ein wenig aber schon. Nach 50 Seiten findet man sich gut damit zurecht. Leider gibts 'Die Jahre des schwarzen Todes' nirgends mehr.

#11 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 18 September 2003 - 23:25

ich habe DREI MÄNNER IM BOOT gelesen - kann mir aber nicht vorstellen dass das die grundlage für einen Sf roman sein könnteweiss jemand mehr darüber........hab einige male herzhaft lachen können bei JKJjoe :rolleyes: PS: für mich klingt der klappentext wie eine art ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT verschnitt / erweiterungich halte selbst nicht viel von diesen "geschichte verändernden" zeitreisen - aber ich bin sicher kein maßstab
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#12 Edgar Güttge

Edgar Güttge

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Geschrieben 28 Dezember 2003 - 21:15

Hallo,also ich kann CapteinGen nur beipflichten.Die Farben der Zeit sind m.E. eines der besten SF-Bücher der letzten Jahre. Spannend, humorvoll, voller unerwarteter Wendungen und an jedem Kapitelende eine Pointe. Für mich als Historiker sowieso ein Muss. Es kann allerdings sein, dass manche Leser, die Action erwarten, hier nicht auf ihre Kosten kommen. Die Story plätschert bisweilen dahin, dafür ist der Humor sehr subtil. Ein Problem ist m.E., dass die Autorin einen männlichen Protagonisten als ich-Erzähler gewählt hat, auch wenn die Problematik hier nicht besonders stark auffällt. Ein weiterer Schwachpunkt ist der deutsche Titel, der m.E. überhaupt nicht zum Inhalt des Buches passt.Fazit jedenfalls: Von allem, was ich bisher von Willis gelesen habe, sind die Farben der Zeit das stärkste. SF? Wenn Zeitreiseromane SF sind, zweifellos.Mich als Autor hat der Schreibstil dieses Buches enorm weiter geholfen, was die Pointierung und die Struktur der Dialoge anbelangt.Die Jahre des schwarzen Todes sind leider auf deutsch vergriffen. Ich habe die niederländische Fassung angelesen, aber dieses Buch kann m.E. nicht mit den Farben mithalten. Es kann aber auch sein, dass es dem niederländischen Übersetzer nicht gelungen ist, den Humor von Willis darzustellen.Es gibt übrigens noch einige englischsprachige Romane von Willis, die noch nicht ins Deutsche übersetzt worden sind, u.a. Passage und Unchartered Territory.Kann dazu jemand etwas sagen?GrußEdgar


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