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China Mieville: Die Stadt und die Stadt


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78 Antworten in diesem Thema

#31 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 04 November 2010 - 17:23

Was ist ein Vokuhila? Das Wort habe ich noch nie gehört.

Vorne kurz hinten lang

Die Standardfrisur der 80er :)
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#32 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 04 November 2010 - 17:25

Vorne kurz hinten lang

Die Standardfrisur der 80er :)

Aha ! ;)

Danke für die Aufklärung. :D

#33 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 04 November 2010 - 17:37

Mir gefallen diese Beschreibungen des absurden Funktionierens der beiden Städte besonders gut.


Mir hat das damals auch gut gefallen, und ich fühlte mich direkt dran erinnert, wie man z. B. einen Bettler in der Fußgängerzone ausblendet, ihm ausweicht, bevor er zu nahe ran kommt. Das ist doch genau das, was Miéville auch mit diesen Städten macht, nur auf einer größeren, Ebene, und wo Nichteinhaltung der entsprechenden Gesetze dann auch mal die gefürchtete "Ordnungsmacht" auf den Plan ruft. Dieses im Grund absurde Ignorieren der beiden "verfeindeten" Gesellschaften ist gar nicht so weit von unserem Alltag weg.
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#34 Amtranik

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Geschrieben 04 November 2010 - 18:15

Ich bin sehr gespannt, wie sich am Ende das Geheimnis um Orciny und Ahndung auflöst ... hoffentlich löst es sich auf.


Da kann ich dich beruhigen.

#35 Amtranik

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Geschrieben 04 November 2010 - 18:24

Mir hat das damals auch gut gefallen, und ich fühlte mich direkt dran erinnert, wie man z. B. einen Bettler in der Fußgängerzone ausblendet, ihm ausweicht, bevor er zu nahe ran kommt. Das ist doch genau das, was Miéville auch mit diesen Städten macht, nur auf einer größeren, Ebene, und wo Nichteinhaltung der entsprechenden Gesetze dann auch mal die gefürchtete "Ordnungsmacht" auf den Plan ruft. Dieses im Grund absurde Ignorieren der beiden "verfeindeten" Gesellschaften ist gar nicht so weit von unserem Alltag weg.


Ich finde es erstaunlich das man einen solch banalen und selbstverständlichen
Bestandteil unseres Leben als große Idee oder zumindest gelungene Unterhaltung
ansieht. Für mich zumindest war es eher langweilig und ein wenig zu absurd vor allem
weil es bei Mieville so auf die überseigerte Spitze getrieben wird.

Vermutlich steht und fällt für mich aber wirklich die Bewertung des Romanes mit der
"Rahmenhandlung" Krimi. Diese ist allenfalls durchschnittlich spannend ohne besondere
Höhepunkte oder Wendungen vor dem Ende des Romans. Ein weiteres Minus ist
die fehlende nähe zur Hauptfigur. Ein Protagonist der Emotionalisiert und Persönlichkeit hat, fehlt.
Die anderen Charaktere sind ebenfalls dünn und blaß. Somit nützt die tollste Idee in meinen Augen nichts wenn elementares wie die erwähnten Punkte eines Romans nicht vorhanden sind.
Dann ist eine Geschichte halt eher langweilig als mitreißend.

Für mich jedenfalls hat sich der Autor mit diesem Buch zum Teil selbst ein Stück weit
entzaubert. Krimis liegen ihm wohl nicht.

#36 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 04 November 2010 - 18:42

Ich finde es erstaunlich das man einen solch banalen und selbstverständlichen
Bestandteil unseres Leben als große Idee oder zumindest gelungene Unterhaltung
ansieht. Für mich zumindest war es eher langweilig und ein wenig zu absurd vor allem
weil es bei Mieville so auf die überseigerte Spitze getrieben wird.

Dann dürften dir aber jede Menge Romane überhaupt nicht zusagen, die mit Alltagsdingen vollgestopft sind. Es ist halt kein typischer Miéville, verglichen mit den Bas Lag Romanen.

Mir hat der "The City and the City" z. B. besser gefallen als "Kraken", der war mir zu sehr üblicher Plot eines phantastischen Romans: Weltuntergang droht. Wenn das die großen Themen sind, aus denen ein Roman bestehen muss, sind wir nicht auf einer Linie. Ich gebe dem Roman eine 7 auf der Skala. Kein großer Wurf, nicht so gut wie die Bas Lags, aber er hat mir beim Lesen Spaß gemacht.

Du verwechselst hier "banal" mit "für dich uninteressant".

Mein Favorit bei Miéville ist: "Der Eiserne Rat".

Bearbeitet von Lucardus, 04 November 2010 - 18:45.

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#37 Rusch

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Geschrieben 04 November 2010 - 20:44

Auf den Eisernen Rat hatte ich mich damals so gefreut und dann war ich von dem Buch so enttäuscht. Für meine Geschmack war es viel zu politisch. Na mal sehen, wie weite ich heute noch komme.

#38 Amtranik

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Geschrieben 04 November 2010 - 21:56

Auf den Eisernen Rat hatte ich mich damals so gefreut und dann war ich von dem Buch so enttäuscht. Für meine Geschmack war es viel zu politisch. Na mal sehen, wie weite ich heute noch komme.


Eine Mischung aus linker Gesinnung, Wildwest Eisenbahromantik und Magischen Wunderwesen.
Eindeutig zu viel für mich. Hat mir überhaupt nicht gefallen.

#39 Amtranik

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Geschrieben 04 November 2010 - 22:00

Du verwechselst hier "banal" mit "für dich uninteressant".


Das mag sein, natürlich ist meine Einschätzung vor allem subjektiv. Normalerweise
bin ich jemand der die einfachen Dinge in Romanen durchaus zu schätzen weiß. Es kommt
halt auf die Umsetzung an.
Mein persönlicher Eindruck ist das sich einige durch eine für Sie originelle Idee viel zu sehr
blenden lassen und die offensichtlichen Mängel deshalb tolerieren. Aber wie gesagt - alles
durch meine subjektive Brille. Für allzu abgehobenes fabulieren ohne jegliche Erklärung bin
ich sowieso selten zu haben, daher kann ich der Stadt in der Stadt halt sehr wenig abgewinnen und wenn Dir dann nur noch die Kriminalhandlung und die Protagonisten bleiben ists halt was
dünn. Noch nicht mal eine richtige Romanze kommt in dem Roman vor ne also.. :)

#40 Susanne11

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Geschrieben 05 November 2010 - 09:15

Die Stadt Beszel stelle ich mir wie die Orte, die von HR Giger gemalt sind, vor. Die Kopula als riesiges gigermäßiges Bauwerk. Ul Quoma hingegen könnte vielleicht von Gaudi entworfen sein. Auf jeden Fall bunter als Beszel. Wenn sich sodann die Stadtbewohner entsprechend kleiden und bewegen, vereinfacht dies das Nichtsehen erheblich.

#41 Morn

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Geschrieben 05 November 2010 - 11:35

Ich bin am Ende des 12. Kapitels auf Seite 195. Ich teile inzwischen Ruschs Einschaetzung, dass die Teilung eine Metapher ist und zwar entweder fuer die Teilung in Arm und Reich, so wie Lucardus es am Beispiel des Bettlers schon dargelegt hat, oder dafuer, dass sich Menschen in einer Stadt meistens und moeglichst unter Ihresgleichen (selbe Herkunft) bleiben. Es wurde an einer Stelle ausgesagt, dass die Leute, die Grenzbruch begangen haben, einfach verschwinden. Ich koennte mir vorstellen, dass das bedeutet, dass sie diese Teilung uberwunden haben und sie sich deshalb frei in der ganzen Stadt (die dann die dritte Stadt ist) bewegen koennen. Von daher erwarte ich inzwischen auch nicht mehr, dass es eine Erklaerung innerhalb des Romans fuer die Teilung geben wird. NACHTRAG: ... und versuche auch gar nicht mehr, dahinterzukommen, wie das genau funktionieren soll.

#42 molosovsky

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Geschrieben 05 November 2010 - 12:32

Ich war mit der (englischen) Lektüre des Buches reichlich zufrieden.

Okey, wie eigentlich immer bei Krimis folgt die Handlung einem bekannten Schema. Deshalb ist für mich bei Krimis eher von belang, welche Milieus abgeklappert werden, welche Figuren dabei auftreten, welche Hindernisse die Ermittlung behindern, bzw. welche Ermittlungs-Auswege gefunden werden. †” In all diesen Punkten hat mit TC&TC gut unterhalten.

Mit der Sprache (eben eher knapp, trocken, mit †” für Miéville†™sche Verhältnisse sparsam †” würzenden Sprengseln ›barockerer‹ Konstruktionen) hatte ich keine Probleme. Knappere Figurenbeschreibungen kommen meinem Geschmack eher entgegen. Ich fand sogar, dass Miéville hier sehr geschickt vorgeht. Z.B. wenn eben durch wenige Worte, bzw. Dialoge die Figuren und ihre Beziehungen zueinander charakterisiert werden.

Zusammenfassend kann ich aus meiner Rezension zitieren:
Richtig gut finde ich Phantastik nicht etwa dann, wenn sie mir Wohlfühlträumerei ermöglicht, sondern wenn sie meinen Assozationsmotor auf Touren bringt. Der Weltenbau und die Geschichte von »The City & The City« ermunterten mich zu aufregenden Gedankenspaziergängen über Phänomene zur Definition, Beachtung und Missachtung von Grenzen.
Und beachtenswert finde ich die in meiner Rezi angeführten Zeilen von Cheryl Morgan. (Tja †” Wenn die seltsame Sache mit den Echsen nicht wäre, gäbs keiner Indiz dafür, dass TC&TC ein phantastischer, also ›wundersamer‹ Weltenbau ist).

Grüße
Alex / molo

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

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#43 Rusch

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Geschrieben 05 November 2010 - 12:44

Also ich bleibe dabei: Das Buch ist nur sekundär ein Krimi. Primär geht es um eine Geschichte, die in einer gespaltenen Stadt spielt, die alles toppt, was die menschliche Geschichte so zu bieten hat. Das Szenario ist der Kern des Buchs, nicht die Kriminalgeschichte. Wer das erwartet, wird wohl zwangsläufig enttäuscht werden. Und ich stimme Molo zu: Für einen Miéville ist der Stil recht prägnant.

#44 paliato

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Geschrieben 05 November 2010 - 19:32

Uiui, hier ist ja schon gut was los. Ich habe leider vergessen, das Buch rechtzeitig zu bestellen und werde dann ab hoffentlich Morgen/Montag auch endlich mitlesen. Beim Überfliegen der Diskussion scheint mir, dass es ähnlich gespaltene Lager wie bei "Die gelöschte Welt" gibt ;) Ebenfalls steht ja dort weniger die oberflächliche (im Sinne von "an der Oberfläche liegen", nicht "simpel" oder "seicht") Geschichte und Handlung im Mittelpunkt als der Weltentwurf an sich und die vielen teils absurden Ideen und Geschehnisse. Wenn es sich bei "Die Stadt und die Stadt" ähnlich verhält, werde ich wohl meine Freude haben. Hänge eigentlich nur ich so hinterher? -_- paliato

Bearbeitet von paliato, 05 November 2010 - 19:32.


#45 Lucardus

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Geschrieben 06 November 2010 - 18:40

Ich teile inzwischen Ruschs Einschaetzung, dass die Teilung eine Metapher ist und zwar entweder fuer die Teilung in Arm und Reich, so wie Lucardus es am Beispiel des Bettlers schon dargelegt hat, oder dafuer, dass sich Menschen in einer Stadt meistens und moeglichst unter Ihresgleichen (selbe Herkunft) bleiben.

Wie Berlin bis zum Ende der '80er. Nur, dass diese Städte hier regelrecht ineinander verschränkt sind. Als Jugendlicher Berlinbesucher ist mir der kurze Tagesausflug nach Ostberlin sehr düster in Erinnerung. Am Bahnhof Posten mit Hunden und MP, die Gebäude deutlich älter wirkend, grau, ein Gestank nach Abgasen, der einen zunächst fast umgehauen hat. Ich hatte echt Angst beim Zwangsumtausch in dieser kleinen Kabine mit dem garstig guckenden Beamten. Das war für mich damals auch eine total andere Welt, wie die andere Seite eines Spiegels. Und doch nur wenige Meter voneinander entfernt.


Also ich bleibe dabei: Das Buch ist nur sekundär ein Krimi. Primär geht es um eine Geschichte, die in einer gespaltenen Stadt spielt, die alles toppt, was die menschliche Geschichte so zu bieten hat. Das Szenario ist der Kern des Buchs, nicht die Kriminalgeschichte.


Sehe ich auch so. Es geht eher um die beiden Städte/Stadtstaaten. Zunächst war für mich gerade die Tatsache interessant, dass ich nicht so genau wusste, ob die Menschen einander einfach willentlich ignorieren oder ob tatsächlich so etwas wie eine Trennung auf welcher Ebene auch immer existiert. Ich weiß gar nicht mehr genau, ob das überhaupt später geklärt wird. Mein Gedächtnis ist das da lückenhaft.
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#46 Rusch

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Geschrieben 07 November 2010 - 11:28

Die Trennung beider Städte ist sicherlich ein theoretisches Konstrukt. Es kann keiner annehmen, wie es, wie es ab Teil 2 beschrieben wird, funktionieren kann. Ich meine, zum einen sind alle geschult, die anderen zu ignorieren, zum anderen müssen die natürlich die anderen Wahrnehmen um nicht Autounfälle zu verursachen oder Leute umzurennen. Außerdem, so wird es ja beschrieben, sind die wenig belebten Seitenstraßen der einen Stadt, die Prachtstraßen der anderen. Die Leute in diesen Seitenstraßen dürften allergrößte Probleme haben, sich die Einsamkeit ihrer Seitenstraße vor Augen zu führen.... :) Aber natürlich ist die Idee sehr phantastisch und die Beschreibungen zu diesem Thema sehr interessant und so will ich mich nicht an Kleinigkeiten stoßen.

#47 Amtranik

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Geschrieben 07 November 2010 - 15:28

Aber natürlich ist die Idee sehr phantastisch und die Beschreibungen zu diesem Thema sehr interessant und so will ich mich nicht an Kleinigkeiten stoßen.


Interessant das Du dies als Kleinigkeiten empfindest. Ich kann/konnte dem leider wenig
abgewinnen.. sprich die faszination oder ein Zauber wollte bei mir nicht rüberspringen. Ich
fand die Idee uninteressant, nichtssagend und letztlich nicht umsetzbar.

#48 Susanne11

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Geschrieben 09 November 2010 - 18:00

Wie weit seid ihr inzwischen?

#49 Rusch

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Geschrieben 09 November 2010 - 19:11

Interessant das Du dies als Kleinigkeiten empfindest. Ich kann/konnte dem leider wenig
abgewinnen.. sprich die faszination oder ein Zauber wollte bei mir nicht rüberspringen. Ich
fand die Idee uninteressant, nichtssagend und letztlich nicht umsetzbar.


Mir geht es halt mehr um die Idee. Ich meine, der Gedanke, dass Kinder von sich auch andere Kinder nichtsehen könnten ist absurd, aber was solls. Ich find die Szene, in der unser Held (ich kann mir den verdammt Namen nicht merken) quasi vor seiner eigenen Haustür steht und trotzdem nicht in seine Wohnung kann, genial. Und Miéville versteht es auch, die Geschichte mit Details zu verstärken, wie z. B. der Witz mit dem Regen. Ich meine, es wäre tatsächlich so, dass solche Witze dir runde machen würden wie: "Also bei uns ist das Wetter besser!".

Ich bin jetzt im letzten Abschnitt, in dem es wohl um die Ahndung geht. Ich bin schon gespannt, worauf das ganze nun hinaus läuft.

Molo: Wie heißt eigentlich Ahndung im Original?

#50 Susanne11

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Geschrieben 09 November 2010 - 20:04

Molo: Wie heißt eigentlich Ahndung im Original?

Wenn ich es richtig erinnere - "breach" - so habe ich es in der Rezi von Molo gelesen.

#51 Amtranik

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Geschrieben 09 November 2010 - 21:52

Mir geht es halt mehr um die Idee. Ich meine, der Gedanke, dass Kinder von sich auch andere Kinder nichtsehen könnten ist absurd, aber was solls.


So gehts mir halt in weiten teilen. Bis auf die angesprochenen Gimmicks sehe ich auch
einfach zu wenig klare konsequenzen der Teilung, solche die das Buch speziell und von
anderen Geschichten unterscheidbar machen. Die bloße Erwähnung des "nichtsehens"
beispielsweise reicht mir da noch nicht aus. Mir ist, aber wie gesagt vor allem vermutlich
weil ich die Handlung generell eher mittelprächtig unterhaltend fand, das ganze zu dünn um
das Buch wirklich empfehlen zu können. Ich würde mit Autorenbonus inbegriffen noch
4/10 Pkt geben.

#52 Morn

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Geschrieben 10 November 2010 - 10:54

Ich bin am Anfang von Kapitel 28, also knapp 30 Seiten vor dem Ende.
Spoiler


#53 molosovsky

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Geschrieben 10 November 2010 - 11:11

Ich müsste englische und deutsche Fassung genauer vergleichen, wozu ich im Augenblick keine Zeit habe, aber, soweit ich mich erinnere, bezeichnet in der englischen Fassung ›breach‹ sowohl den ›Grenzbruch‹, als auch die Instanz ›Ahndung‹. Grüße Alex / molo

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#54 Rusch

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Geschrieben 10 November 2010 - 12:27

Hm, dann ist Ahndung, so sehr mir der Terminus in diesem Zusammenhang gefällt, nicht die korrekte Übersetzung. Korrekt wäre wohl Bruch oder Brecher gewesen, aber natürlich sind das dann keine optimalen Begriffe. So gesehen ist Ahndung schon OK. Ich bin jetzt durch und es Zeit für ein Fazit: Die Geschichte an sich ist als Kriminalgeschichte recht dünn. Ich meine, ein wirklich guter Krimiautor ist Miéville nicht. Erst zum Ende hin setzt sich alles zusammen und erst dann liefert der Autor viele der Puzzelteile. Ich finde der Autor hat nicht das Maximum aus der Geschichte geholt. Wäre es nicht interessanter gewesen, mit zwei Protagonisten zu arbeiten? Jeweils einer auf beiden Seiten der Stadt? Hätte nicht der eine am Ort eines Verbrechens nach der Leiche suchen können, während der andere eine Leiche hat und nicht weiß wo sie herkommt? Die Sache mit der geteilten Stadt finde ich aber nach wie vor ziemlich gut. Ich stelle mir das so vor, dass es mehr oder weniger doch zwei Hälften sind, die in den Rangebieten sehr zerfleddert sind, das es aber im Zentrum sehr viele größere Gebiete gibt. Die große Offenbarung zum Ende blieb uns der Autor schuldig. Mir ist das zu wenig. Unser Held ist jetzt bei der Ahndung und alles läuft weiter seinen Gang. Das war mir alles zu vorhersehbar (für mich war das recht bald die zu erwartende Minimal Lösung des Romans). Trotzdem kein schlechter Roman. Ich tendiere zu 6 oder 7 Punkten von 10. Die Idee war durchaus Preiswürdig, aber die Ausführung ist für einen Hugo Gewinner zu schwach. Aber gut: Miéville hätte für "The Scar" zweimal den Hugo verdient und da will ich nicht kleinlich sein.

#55 Susanne11

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Geschrieben 10 November 2010 - 13:14

Mir geht es ähnlich wie Rusch. Ich weiß garnicht, was ich von dem Buch halten soll. Die Krimihandlung überzeugt nicht, sondern ist eher langweilig. Die Idee mit der geteilten Stadt gefiel mir dagegen sehr. Da waren viele Beschreibungen, die mir Spaß gemacht haben, z.B. zum Schluss
Spoiler
. Solche Abschnitte fand ich uneingeschränkt gut. Stilistisch finde ich das Buch sehr gut. Bei der Beurteilung spielt sicherlich auch der Name Miéville eine Rolle. Wie hätte mir das Buch gefallen, wenn es ein NoName geschrieben hätte? Ich weiß es nicht.

#56 Lomax

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Geschrieben 10 November 2010 - 13:51

Ich müsste englische und deutsche Fassung genauer vergleichen, wozu ich im Augenblick keine Zeit habe, aber, soweit ich mich erinnere, bezeichnet in der englischen Fassung ›breach‹ sowohl den ›Grenzbruch‹, als auch die Instanz ›Ahndung‹.

Breach bezeichnete im Original gleich drei Dinge - den Grenzbruch als Tat, das "Dazwischen" als Ort und die Institution, die es überwacht. In der ursprünglichen Übersetzung jedenfalls waren im Deutschen sogar drei unterschiedliche Begriffe dafür gesetzt worden, die es jeweils eindeutig machten. Darüber haben wir beim Lektorat jedenfalls in vielen Einzelfällen diskutiert, was für Vor- und Nachteile das jeweils hat, und es war eine eher kleinschrittige Entscheidung, ob man das im Deutschen trennt oder einen Begriff dafür belässt. Ich muss zugeben, nach der Zahl der Einzelfälle, die ich mir daraufhin angeschaut habe, wie sich eine unterschiedliche Übersetzung auswirken würde, erinnere ich mich an diese Feinarbeit deutlich genauer als an die letztendliche Entscheidung ...
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#57 Pharo

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Geschrieben 10 November 2010 - 14:18

Ich bin jetzt auch durch und kann mich Rush und TrashStar nur anschließen. Seit meinem letzten Posting konnte das Buch leider nicht viel reißen. Die Grundidee finde ich nach wie vor genial, aber die Umsetzung ist so la la, vor allem die Krimigeschichte enttäuscht und auch der Schluss hat mich nicht vom Hocker gerissen. Vielleicht wird der oder andere sagen, man soll sich nicht so sehr am Krimielement aufhängen - das Ganze sei schließlich eine Parabel. Dann hätte Miéville meines Erachtens den Schwerpunkt nicht so sehr auf die detaillierten Ermittlungsarbeiten legen sollen. Ruschs Anregung, zwei Protagonisten einzusetzen, hätte das Ganze tatsächlich erst richtig interessant gestaltet. Jeder hätte entsprechend seiner Lebensweise ermitteln können; was der eine gesehen hätte, wäre dem anderen verborgen geblieben, so dass beide sich hätten zusammentun müssen. Wie auch immer: Das Buch hat meine Erwartungen leider nicht erfüllt.
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#58 Amtranik

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Geschrieben 10 November 2010 - 15:02

Ich habe mich zb im letzten Abschnitt des Buches dabei ertappt das ich mir vorstellte was es für ein Buch gewesen wäre wenn man den Lebensweg der ermordeten nachgezeichnet hätte anstatt erst anzusetzen als Sie bereits Tod war. Sie war doch wohl eine interessante Nervensäge. Denke mal es ist grundsätzlich kein so gutes Zeichen für einen Roman wenn die Leser recht schnell alternative Ideen für den Handlungsaufbau im Sinn haben. Das zeigt das die Rahmenhandlung nicht so recht überzeugen konnte. Was nun die Phantastik ala Mieville oder Fantasy etc angeht so scheine ich etwas anders gestrickt zu sein als das groh der Lesezirkelteilnehmer. Mir kommt die Idee ein wenig wie eine Mogelpackung vor weil für mich zu absurd während für die meisten die Grundidee den Stoff noch vorm allerschlimmsten Verriß bewahrt. Da so ziemlich jeder der Ansicht ist das Mieville kein großer Krimiautor zu sein scheint wird da wohl was dran sein. Alles in allem warte ich persönlich jetzt schon länger auf einen wieder mal außergewöhnlich guten Roman im Lesezirkel. Es wäre wohl interessanter gewesen anstatt des Superstars mal mit Felix J. Palma einen eher unbekannten Autor zu lesen aber das Buch war ja leider nur als teures Hardcover erhältlich was bestimmt letztlich den Ausschlag zugunsten von Mieville gegeben hat.

#59 Morn

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Geschrieben 11 November 2010 - 10:19

Ich bin jetzt ganz durch. Es gab leider nicht doch noch einen ueberraschenden Twist am Ende. Ich schliesse mich der Mehrheit bezueglich der Krimihandlung an: enttaeuschend. Ich hatte ja gedacht, dass das gar nicht wichtig sein wird, sondern nur der Aufhaenger ist, um etwas ueber die beiden Staedte und die Hintergruende dieser Trennung oder was auch immer zu erfahren. Vom Setting und den Beschreibungen des Lebens in den Staedten bin ich aber begeistert. Ich wuerde 7/10 geben.

#60 Susanne11

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Geschrieben 11 November 2010 - 10:25

Ich bin jetzt ganz durch. Es gab leider nicht doch noch einen ueberraschenden Twist am Ende. Ich schliesse mich der Mehrheit bezueglich der Krimihandlung an: enttaeuschend. Ich hatte ja gedacht, dass das gar nicht wichtig sein wird, sondern nur der Aufhaenger ist, um etwas ueber die beiden Staedte und die Hintergruende dieser Trennung oder was auch immer zu erfahren. Vom Setting und den Beschreibungen des Lebens in den Staedten bin ich aber begeistert. Ich wuerde 7/10 geben.

Er hat gleich 2 Preise für den Roman bekommen - den Hugo und den Locus. Was bedeutet das?

Waren alle anderen für die Preise in Frage kommenden Bücher schlechter oder spielt der Name des Autors eine größere Rolle als die Leistung?


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