Michael Coney - Träume von Pallahaxi
#31
Geschrieben 05 Februar 2011 - 15:18
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#32
Geschrieben 06 Februar 2011 - 15:50
Ich finde es gut, dass Coney die Kriegsereignisse aus Sicht eines Jugendlichen erzählt. Das eröffnet eine andere Perspektive auf die Vorgänge und gibt dem Roman eine ganz andere melancholische Stimmung (erinnert mich ein bisschen an den Anime »The Place Promised in Our Early Days« - da geht es auch um Jugendfreundschaft im Sommer in einer SF-Umgebung, in der sich ein Krieg anbahnt). Durch Druve erhält man einen guten Einblick in beide Seiten, Parls und Pallahaxi. Wobei mir deren Widerwillen gegen die Parls noch nicht so ganz klar ist. Aber vermutlich müsste man dafür auch den Grund des Krieges kennen.
Bei seinen Selbstbetrachtungen ist mir Druve aber teilweise zu analytisch. Das liest sich manchmal, als hätte er es direkt nach einer Sitzung mit seinem Psychoanalytiker aufgeschrieben.
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#33
Geschrieben 07 Februar 2011 - 20:34
#34
Geschrieben 08 Februar 2011 - 09:07
#35
Geschrieben 08 Februar 2011 - 12:39
Seh ich ganz ähnlich wie Kopernikus. Licht und Schatten wechseln sich ab bzw, einige Elemente schaffen es nicht zu gefallen während anderes gute Ansätze bietet.
Zum Ende hin wird das Buch stärker SF.lastig, was mir besser gefällt. Leider frage ich mich unwillkürlich: Warum eigentlich nicht gleich so?
Die letzten 50 Seiten bieten viel Potential für eine äußerst interessante Science-Fiction Geschichte. Insgesamt ein nettes kleines Büchlein bei dem sich
mir der Verdacht aufdrängt, das eine Menge Gelegenheiten und Möglichkeiten nicht genutzt wurden. Es hätte eine sehr guter Roman werden können aber
so wie er daherkommt kann er mich nicht gänzlich überzeugen.
Bei der Licht-und-Schatten-Sache bin ich ganz bei Euch. Mir ist das Buch an sich sehr sympathisch - ich lese häufig Jugendbücher, vielleicht auch deshalb -, andererseits ist mir manches zu plakativ. Meine Begeisterung für (Kirche und) Krieg hält sich - genau wie regelmäßig bei Coney - in engen Grenzen, aber ich hätte mir die Behandlung beider Bereiche noch etwas subtiler gewünscht. Dass ich die Beschreibung von D.'s Eltern als etwas grob gezeichnet empfand, habe ich ja schon gesagt.
Sowohl 1984 (bei meinem ersten Durchgang) als auch jetzt wieder drohte ich mich übrigens im dritten Drittel zu langweilen. Besonders 1984 - da ich so etwas nicht erwartete - hat mich dann aber das Ende umgehauen.
Zum Stichwort "sf-lastig":
Was fehlte Dir da, Amtranik, mehr exotische Einzelheiten? Ein Stück weit zumindest ging es mir auch so, weil man der Story doch sehr ansah, dass sie eigentlich 1944 spielte. Andererseits spielen SF-Stories implizit ja immer zu einem bestimmten Zeitpunkt unserer irdischen Geschichte. Jeder Autor wurde von einer bestimmten Zeit geprägt und verfremdet die gern in seinen SF-Werken. Außerdem beschreibt SF schon deshalb immer unsere Welt, da der Autor ja Vokabular benutzen muss, das dem Leser bekannt ist. Wirklich realistische Beschreibungen einer High-Tech-Welt des, sagen wir, 5. Jahrtausends sind kaum je zu erwarten.
Und welche "Gelegenheiten und Möglichkeiten" wurden verpasst? Viel mehr Action zumindest konnte man realistisch betrachtet kaum erwarten; 13-jährige retten ja selten die Welt, und immerhin hat Drove/Druv einmal einen Eisteufel ausgetrickst.
Gruß, Rainer
#36
Geschrieben 08 Februar 2011 - 15:10
Bei der Licht-und-Schatten-Sache bin ich ganz bei Euch. Mir ist das Buch an sich sehr sympathisch - ich lese häufig Jugendbücher, vielleicht auch deshalb -, andererseits ist mir manches zu plakativ. Meine Begeisterung für (Kirche und) Krieg hält sich - genau wie regelmäßig bei Coney - in engen Grenzen, aber ich hätte mir die Behandlung beider Bereiche noch etwas subtiler gewünscht. Dass ich die Beschreibung von D.'s Eltern als etwas grob gezeichnet empfand, habe ich ja schon gesagt.
Sowohl 1984 (bei meinem ersten Durchgang) als auch jetzt wieder drohte ich mich übrigens im dritten Drittel zu langweilen. Besonders 1984 - da ich so etwas nicht erwartete - hat mich dann aber das Ende umgehauen.
Zum Stichwort "sf-lastig":
Was fehlte Dir da, Amtranik, mehr exotische Einzelheiten? Ein Stück weit zumindest ging es mir auch so, weil man der Story doch sehr ansah, dass sie eigentlich 1944 spielte. Andererseits spielen SF-Stories implizit ja immer zu einem bestimmten Zeitpunkt unserer irdischen Geschichte. Jeder Autor wurde von einer bestimmten Zeit geprägt und verfremdet die gern in seinen SF-Werken. Außerdem beschreibt SF schon deshalb immer unsere Welt, da der Autor ja Vokabular benutzen muss, das dem Leser bekannt ist. Wirklich realistische Beschreibungen einer High-Tech-Welt des, sagen wir, 5. Jahrtausends sind kaum je zu erwarten.
Und welche "Gelegenheiten und Möglichkeiten" wurden verpasst? Viel mehr Action zumindest konnte man realistisch betrachtet kaum erwarten; 13-jährige retten ja selten die Welt, und immerhin hat Drove/Druv einmal einen Eisteufel ausgetrickst.
Gruß, Rainer
Ich meine da ganz grob gesagt das Szenario welches sich zum Ende hin auftut ( will hier nicht zuviel veraten
denn einige sind noch nicht so weit ) hätte es meines achtens verdient mehr in den Mittelpunkt der Geschichte
gerückt zu werden anstatt es als "aha-effekt" ans Ende zu setzen. Ich fand diese Idee ganz interessant und
faszinierend. Ich hätte gerne gesehn wenn sich der Autor mit dem Überlebenskampf von Braunauges Leuten
auseinandergesetzt hätte. Ansonsten meine ich mit Exotic solche dinge wie diese Eiswesen bspw.
Mir ist nicht bewußt und eigentlich egal welche parallelen eine fiktive Geschichte mit unserer Realität haben
mag und ob der Autor das im Kopf so sieht wie Du beschreibst. Ich lese phantastische Geschichten sehr
gerne ganz losgelöst von unserer Realität und bin kein Freund davon in Texten den Zeitgeist oder den
Bezug zu unserer Realität zu suchen. Das interessiert mich einfach seltenst.
Ich habe zb auch gar kein Problem mit dem Jugendbuchstil. Er gefällt mir sogar bisweilen recht gut und ich
kann mir auch vorstellen in Zukunft mehr Texte in dieser Richtung zu lesen. Als nächstes werd ich ja
sowieso mal "Die Tribute von Panem" angehn das ja wohl auch ein Jugendbuch ist wenn ich richtig
informiert bin.
#37
Geschrieben 09 Februar 2011 - 10:51
#38
Geschrieben 09 Februar 2011 - 13:19
Ich habe mir gestern Abend noch einmal die letzten 50 Seiten von "Sommer" durchgelesen und gemerkt, dass meine bisher geäußerten Kritikpunkte wohl etwas übertrieben waren. Vor allem die Beschreibung von Menschen im Krieg fand ich durchaus eindringlich.
Gruß, Rainer
Ich habe es jetzt auch durch. Mit hat es insgesamt sehr gut gefallen. Die Wendung auf den letzten Seiten ist eine gute Überraschung. Mehr dazu, wenn alle durch sind.
Ich finde, Coney beschreibt seine Figuren sehr anschaulich und realistisch wirkend. Das ist eine der großen Stärken des Romans.
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#39
Geschrieben 09 Februar 2011 - 22:35
Ich habe es jetzt auch durch. Mit hat es insgesamt sehr gut gefallen. Die Wendung auf den letzten Seiten ist eine gute Überraschung. Mehr dazu, wenn alle durch sind.
Ich finde, Coney beschreibt seine Figuren sehr anschaulich und realistisch wirkend. Das ist eine der großen Stärken des Romans.
So groß war die Überraschung nun auch nicht, anhand des Klappentextes und der einführenden Karten konnte man sich schon in etwa zusammenreimen, was da im Busch ist.
Insgesamt hat sich die zweite Hälfte doch deutlich besser lesen lassen, der Autor hat was davon verstanden, einen Spannungsbogen aufzubauen. Allerdings bleiben haufenweise offene Fragen, z.B. was genau hat es mit den Lorin auf sich, wie soll so eine primitive Kultur 40 Jahre in einem Bunker überleben und warum genau wird eigentlich Eingangs vom "Planeten der Stilk" gesprochen? Oder habe ich da was überlesen?
Mal sehen, auf welche dieser Fragen der zweite Teil eine Antwort gibt, die nächsten Tage werde erstmal mit Stephen Baxters vorzüglichem "Moonseed" verbringen, den ich diese Woche angefangen habe, ab nächster Woche geht es dann im zweiten Teil mit "Erinnerungen an Pallahaxi" weiter.
#40
Geschrieben 10 Februar 2011 - 00:40
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#41
Geschrieben 10 Februar 2011 - 06:32
Ich werde das zweite Buch nicht mitlesen, da ich den Klassiker "Hello Summer, Goodbye" für sich stehen lassen möchte.
Dem schliesse ich mich an. Allerdings aus Zeitgründen. Werde den zweiten Roman sicherlich
irgendwann mal lesen.
#42
Geschrieben 10 Februar 2011 - 10:22
Ich werde das zweite Buch nicht mitlesen, da ich den Klassiker "Hello Summer, Goodbye" für sich stehen lassen möchte.
Der zweite Roman steht sowieso für sich. Daher ist ein kein Problem wenn Du ihn nie oder später liest. Mir hatte es damals gefallen, wie Coney einige der offenen Fragen erklärte und darüber hinaus eine interessante Gesellschaft entwickelte, die durch genetisches Gedächtnis geprägt ist.
Aber ähnlich wie Hello Summer beginnt der Roman recht langsam.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#43
Geschrieben 10 Februar 2011 - 11:12
#44
Geschrieben 13 Februar 2011 - 16:33
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#45
Geschrieben 22 Oktober 2011 - 19:15
Ich mir habe 'damals' noch 'echte Bücher' aus einer Bücherei ausgeliehen. Das war in den frühen neunzigern. So ziemlich jedes Buch, welchen ich im SF Regal gefunden habe, viel mir zum Opfer. Kollektionen von SF Romanen. 'Der Sommer geht' war eins der unscheinbaren Bücher. Und nach 'Speichelbäumen' und fernen Galaxien eine Liebesgeschichte eines Jungen vertiefen?
Mit einer Tüte Chips auf dem Bauch in meinem Bett sog ich die Kapitel förmlich in mich rein. Das es in der Winterzeit war und damit in mir später assoziationen in mir auslösen würde, konnte ich ja damals nicht ahnen und war reiner Zufall. Ich will nicht lügen, aber ich bin mir sicher, den ersten Durchlauf noch am selben Abend geschafft zu haben.
Drove.
Ich habe alles durch seine Augen gesehen. Meine Kindheit war nun nicht ähnlich der seinen, aber auch nicht unbedingt besser. Aber wer kann nicht von Problemen mit seinen Eltern berichten, welche zu Zeiten der Pubertät ihre eigene Klasse erreichen. Aber gehen wir nicht alle da durch? Dieses erwachsene Gehabe der Eltern mit dem Versuch, uns einen Wund zu reden und in uns insgeheim der Wunsch keimt, denen einmal richtig die Meinung zu geigen? Ich fieberte dem Moment entgegen, als Drove (für mich ist und bleibt es Drove, da es sich in meinem Kopf besser aussprechen lässt als Druv) sich endlich gegen seinen Vater behauptet und seine ersten eigene Schritte geht.
Braunauge.
Gibt es, nach dem man das Buch (nun bald 18 mal) gelesen hat, einen süßeren Namen als Braunauge? Eine so zu Herzen gehende Liebesgeschichte, dass man sie gerne 3 mal liest, um so noch einmal erleben zu dürfen. Diese unschuldige, kindliche Schüchternheit, wobei aber Drove, und viel mehr noch wir alle wußten, dabei wird es nicht bleiben. Meine Augen kratzten förmlich die Wörter von den Seiten, in einer Geschwindigkeit, in der keiner zu sprechen vermag. Ich wollte dort sein. Dabei sein. Drove sein. Sind all diese Erinnerungen wirklich nur seine oder auch meine, oder sind sie sich womöglich doch sehr ähnlich, deswegen so leicht zu verstehen und mit zu erleben?
Motorwagen.
Bei diesem Gefährt scheiden sich noch die Geister. Vor dem inneren Auge formen sich sich aus dem Bild einer motorisierten Kutsche, mit einem mehr oder weniger geschlossenem Innenraum, in dem, nebst Smitha noch gute fünf Leute Platz haben müssten. Aber nach meinem heutigem Verständnis von Treibstoffen würde ich mich hüten, vom Destil zu probieren...
Hardy und Talis.
Nun, jedwede Ähnlichkeiten mit Drove und Braunauge sind ja gewollt, stammen sie doch aus der selben Linie. Aber die romantische Geschichte um die beiden hat mich bei Drove und Braunauge mehr ergriffen. Ob nun, weil 'original' Geschichte, weil zuerst gelesen, oder beide eine längere Vorgeschichte zum erkennen und gestehen ihrer Gefühle zu einander, oder weil einfach zu oft gelesen, nur um wieder und wieder diesen wunderbaren Sommer in Pallahaxi und das erwachsen werden unseres Helden, mit dem kalten und doch offenem, aber auch romantischem Ende der Geschichte, weil wir doch alle wissen, das sie von dann an für immer zusammen sein können (auch wenn ich in meinem Kopf zu viele Szenarien durchlebte, wie das wohl möglich sein konnte). Ich hegte schon Fantasien um meine eigene Fortsetzung der Geschichte, da ich nie wusste, dass es schon eine gab.
Nun habe ich ja in den letzten drei Tagen Hardy's weg verfolgt, und war dann doch auch schon um das eine oder andere Mal wegen des einen oder anderen Lösungswegs überrascht.
Die genetische Erinnnerungsgabe 'Sternenträumen' bekamen sie zur großen Frostzeit zu Zeiten von Drove und Braunauge. War das dann die erste große Frostzeit? Und die Lorin. Die nun im zweiten Teil mit den Bewohnern kommunizieren oder gar mit ihnen zusammenleben, wie Wilt, dem Smith und Smitha nun sogar Anweisungen zu geben vermochten, waren sie im ersten Buch irgendwie nur Beiwerk, aber immer doch zum richtigen Zeitpunkt zur Stelle, um unseren Helden das Leben zu sichern, aber immer noch geheimnisvoll genug, um unsere Neugier um deren Hintergrund stetig anzufachen, was diese Welt im binärem System weiter mythische Geheimnisse und unseren Drang sie auf zu decken beschert.
Ich stoppe jetzt mal hier, denn es wird grad Sommer in meinem Herzen, am Strand, wo die Grume von meiner Haut perlt und winzig kristallisiert in der Sonne. Nicht weit von mir wartet ein süßes Mädchen in einem dünnem Sommerkleidchen auf mich, mit braunen Augen...
#46
Geschrieben 23 Oktober 2011 - 08:33
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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