Sprache ist eine ständig im Wandel befindliche, gruppenmodellierte Konvention. Mit solchen Festschreibungen sind ja schon die Franzosen gescheitert. Warum nicht aus ihren Fehlern lernen und solche erst gar nicht machen?
Wenn die deutsche Politik
in der Lage bereit wäre, von den Fehlern (oder Fehlversuchen) anderer (Länder) zu lernen, wäre Rösler mit seiner Kopfpauschale längst pensioniert.
Aber auch das ist nur ein Beispiel für die Unfähigkeit der deutschen Politik, die Herdplatte nicht selbst noch einmal anpacken zu müssen.
Festgeschrieben ist ja eh schon genug, Amtssprachen zum Beispiel. Haben wir nicht offiziell drei davon? Und wenn man die Bürgerämter in den größeren Städten betrachtet: wenn ein Amt fremdsprachigen Service anbietet, ist das dann nicht auch schon eine Amtssprache? Dann haben wir sogar noch mehr †¦
Amtssprachen sind m.W. erst dann Amtssprachen, wenn z.B. der Gesetzgeber
verpflichtet (!) ist, alles, was er so veröffentlicht, in allen Amtssprachen zu veröffentlichen.
Malti, die Sprache der Malteser, ist nicht nur maltesische, sondern EU-Amtssprache. Malta hat es auf diese Weise geschafft, daß alle EU-Dokumente auf Malti veröffentlicht werden müssen; und das, obwohl Englisch (zweite) Amtssprache auf Malta ist. Aber: Der Grund hierfür war, daß eine europäische Amtssprache auch einen gewissen Schutz genießt (was u.a. heißt, daß es einem Malteser nicht verboten werden kann, außerhalb Maltas Malti zu reden; es gibt ja genug Gegenden in der Welt, wo zur Unterdrückung von Minderheiten auch das Verbot von Sprachen und ihrem Gebrauch gehört).
Als (inzwischen wohl bekanntermaßen) Deutsch-Hardliner kann ich die Idee, die hinter der Petition steht, nur unterstützen. Der Weg jedoch, das Ziel durch eine Eintragung im Grundgesetz erreichen zu wollen, ist grundsätzlich ungeeignet. Für den richtigen Umgang mit der deutschen Sprache - und dabei sehe ich es als völlig gleichgültig an, was jetzt genau und en detail als "richtig" angesehen wird (sagen wir also lieber: "ordentlich") - ... für einen ordentlichen Umgang mit der deutschen Sprache also ist neben dem Bildungssektor vor allem der Medienbereich verantwortlich, und hier sollte massiv(er) angesetzt werden, um bestimmte Ausuferungen zu verhindern oder zu verändern. Wenn man das möchte (man muß ja nicht, man kann).
My.