Zum Inhalt wechseln


Foto

Zitatgenörgel 2562 - XXL


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
19 Antworten in diesem Thema

#1 Echophage

Echophage

    Cybernaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIP
  • 391 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 03 Februar 2011 - 22:52

Ich dachte mir, damit der Arndt nicht alles abkriegt, kommt jetzt mal die Uschi dran. ;)
Interessant war, zu sehen, wie die Autoren mit verschiedenen Problemen zu kämpfen haben. (Das ist mir auch bei der Nr. 2563 von Marc aufgefallen - die kommt wahrscheinlich morgen dran.) Während Arndt - bekanntermaßen - mit plastischen, kohärenten Beschreibungen manchmal seine liebe Not hat, fiel mir bei Uschi etwas auf, was ich mal als adjektivisch-adverbialen Overkill (AAO) bezeichnen möchte. Ich werde weiter unten zwei, drei längere Sätze zitieren, die verdeutlichen, was ich damit meine.
Ansonsten habe ich versucht, mich dieses mal kürzer zu fassen, nach dem Schema:
Zitat: blablabla
richtig/besser: blablabla
Mal schauen. :P

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#2 Echophage

Echophage

    Cybernaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIP
  • 391 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 03 Februar 2011 - 23:29

Seite 4

Erste Spalte

Erste und zweite Zeile
"Der Himmel ist weit. Sein Schatten ist lang."
Im Gegensatz zu Arndt fangen wir bei Uschi mit einem der dicksten Klopper an, die ich im ersten Kapitel finden konnte.
Der Himmel kann natürlich keinen Schatten werfen.

1. Absatz (nach Kapitelüberschrift - ja, "gütigen Schein" lasse ich durchgehen" ;))
"...aber es hörte ihn [den Tod]: das Krachen und Bersten von starken Zweigen und Ästen, wie ein Sturm, der durch das Gebüsch rast."
Es müßte "raste" heißen.
Und der Satz, so wie er dasteht, ist nicht schön. Der Tod ist nicht das Krachen und Bersten. Der Doppelpunkt suggeriert aber genau das, weil eine Erwähnung des Verursachens des Krachens und Berstens fehlt.
Vorschlag:
"...aber es hörte ihn; er verursachte ein Krachen und Bersten, das wie ein Sturm durch das Gebüsch raste." Oder so. In diese Richtung müßte jedenfalls modifiziert werden.

2. Absatz
"Die Eltern hatten es gewarnt, ihm verboten, zu nah in die Sümpfe zu gehen."
Es reicht völlig aus, wenn die Eltern dem Kind verbieten, zu nah an die Sümpfe zu gehen. (Alternativ: zu weit in die Sümpfe.)

3. Absatz (ein erster leichter Anflug von AAO, aber das kann man noch lassen...)
-"Obwohl der Boden weich und nachgiebig war, schmatzend und schleimig an den Sandalen des Kindes saugte und versuchte, sie ihm von den Füßen zu reißen, spürte es ein leichtes Zittern und Beben."
Zunächst mal ist der Satz zu lang. Der Bezug zwischen dem obwohl, dem weichen und nachgiebigen Boden und dem Beben und Zittern geht völlig verloren durch den (zu) langen Einschub mit dem schmatzenden, schleimigen Saugen. (Im nächsten Satz kommt noch ein Grollen, Schnauben und Grunzen, übrigens. Auch das könnte man ankreiden. Viel zu viele Verben und Substantive! Overkill halt. ;))
Dann kann der Boden schlecht versuchen, ihm die Sandalen von den Füßen zu reißen. Das ist eine Metapher und muß als solche gekennzeichnet werden. ("Als ob der Boden versuchte, ihm die Sandalen...")
Mein Vorschlag:
"Obwohl der Boden weich und nachgiebig war, spürte das Kind ein leichtes Beben und zittern. Der Tod [...] Grunzen. [Das ist der Rest des Absatzes, der nach dem zitierten Satz folgte. Dazu kommt auch noch was.] Schmatzend und schleimig saugte der Morast an seinen Sandalen; als ob er versuchte, sie ihm von den Füßen zu ziehen." Sowas in der Art...
-"...zersplitterte ein Ast mit hellem Knall..."
Ich will gar nicht weiter drüber nachdenken wie hell ein Knall sein kann - zersplitternde Äste knallen überhaupt nicht. Zerplatzende Ballons knallen. Zersplitternde Äste knacken vielleicht. Helles Knacken ist natürlich noch schlimmer als helles Knallen. Deshalb rate ich hier auch dazu, den Ast einfach nur zersplittern zu lassen. Reicht völlig aus. (Und weniger AAO ist's auch. Man bedenke, der Ast hätte genausogut hell knallend zersplittern können... oder eben nicht. :P)
-"...ein tiefes Grollen, Schnauben und Grunzen." Das ist zuviel auf einmal. Zumal ich Schnauben schonmal mit gar keiner Tonhöhe in Verbindung bringen würde - weil's eher ein Geräusch denn ein Ton ist - und ein Grunzen tendenziell eher hohe Töne - oder eben wieder Geräusche - erzeugt. Ein tiefes Grollen wiederum ist redundant - was wäre denn ein hohes Grollen? -, aber eine durchaus übliche Wendung. Deswegen reicht ein "tiefes Grollen".

Zweite Spalte

2. Zeile
"Tief drin [im Sumpf] sollte tückischer Morast lauern..."
"Drin" ist natürlich keine schöne Schriftsprache. Und dann sind mir "Sumpf" und "Morast" viel zu bedeutungsverwandt, als daß sich sinnvoll von einem Morast im Sumpf sprechen ließe.
Vorschlag: "Es hatte Geschichten gehört, vom tückischen Morast..."

2. Absatz
-"Während der Verfolger lauter hinter ihm herlärmte..."
Man kann nicht "hinter jemandem herlärmen" - was soll das sein? Man könnte hinter jemandem herumlärmen - aber auch das macht der Verfolger eher nicht. Mit "herumlärmen" verbinde ich das tendentiell bewußte Verursachen von Lärm - um des Lärmens Willen. Der Verfolger verursacht einfach bloß Lärm. Er lärmt aber nicht. Auch nicht "her" oder "herum".
-"Es hatte keine Kraft mehr, um Hilfe zu rufen."
Besser: "Es hatte keine Kraft mehr, um um/nach Hilfe zu rufen." Oder: "um "Hilfe!" zu rufen:" Aber das liest sich blöd.
-"...die Tränen rannen lautlos über die flaumigen Wangen..."
Viel besser: "...Tränen rannen ihm lautlos über die flaumigen Wangen..."

4. Absatz
"Und das war gut bei seiner schwachen Statur."
Es fehlt ein Komma hinter "gut".

5. Absatz
"Es lag im Sumpf. Das Kind hatte nie..."
Besser: "Das Kind lag im Sumpf. Es hatte nie..." (So wird der Bezug des "es" klarer. Sonst könnte ja alles mögliche im Sumpf liegen.)

Bearbeitet von Echophage, 04 Februar 2011 - 01:45.

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#3 Echophage

Echophage

    Cybernaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIP
  • 391 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 04 Februar 2011 - 00:01

Seite 5

Erste Spalte

2. und 3. Absatz (Den zitiere ich komplett, der ist in Gänze fucked up und müßte von vorne bis hinten umgeschrieben werden.)
"Also hatte es sich bereit erklärt - was für sich betrachtet schon bodenlose Dummheit war -, den Goldwabenhonig genau zu dieser Stunde zu holen, wenn die gefährlichen Ginsterbienen gerade schlafen gegangen waren. Nur dann war es möglich, ihren Honig zu stehlen und lebend davonzukommen.
Nachts wäre es natürlich weitaus besser gewesen, wenn es dunkel und kalt war im Sumpf, aber dann durfte das Kind nicht aus dem Haus. Und nachts ging der Dämon angeblich auch nicht mehr um, sondern ganz andere, höchst reale Wesen lauerten: blutsaugende Schwirrer, deren Stiche gefährliches Fieber auslösen konnten. Vor denen fürchtete das Kind sich, seit seine Schwester an den Folgen eines solchen Stiches gestorben war. Vor dem Dämon hatte es - bisher! - keine Angst gehabt."
Wie KNF sagen würde: "Oh Mann... Ohmannomann..."
-Das Sich-bereit-erklären kann für sich betrachtet keine Dummheit sein? Das hängt ja davon ab, wozu man sich bereiterklärt. Der Einschub zur bodenlosen Dummheit müßte also hinter dem Goldwabenhonig auftauchen. Ihn zu holen ist für sich betrachtet schon die bodenlose Dummheit. (Sind nicht eigentlich eher Frechheiten bodenlos?)
-dann muß es natürlich "genau zu der Stunde" heißen...
-Wenn es nur zu dieser Stunde möglich ist, den Bienen ihren Honig zu stehlen und lebendig davonzukommen, wieso dann "wäre es natürlich [nachts] weitaus besser gewesen]"?
-einen Kommafehler habe ich auch gefunden; es muß heißen "...ganz andere, höchst reale, Wesen lauerten..."
...
Der ganze Abschnitt müßte komplett neu geschrieben werden...

5. Absatz
"Endlich entdeckte das Kind einen vertrauten Pfad. In seiner Panik war es im Kreis gelaufen und kam nun genau auf demselben Weg zurück, auf dem es in den Sumpf hineingegangen war."
Da es endlich einen vertrauten Pfad entdeckt, ist es auf denselben Weg zurückgekommen. Wäre es auf demselben Weg zurückgekommen, wäre es erstens besser zurückgelaufen bzw. -gerannt, und hätte zweitens den vertrauten Pfad erkennen müssen, nicht entdecken. Es war ja dann schließlich schon eine Weile darauf unterwegs. (Und selbst dann wäre es eigentlich besser mit einem "n" statt einem "m".)

Zweite Spalte

1. Absatz
"Ein gewaltiges Krachen und Bersten, begleitet von donnerndem Gebrüll..."
Das "Krachen und Bersten" hatten wir gerade drei Spalten vorher. Ich würd's weglassen.

3. Absatz
"Das Kind blieb [...] liegen, es konnte nicht mehr, es war vorbei."
Besser: "...es konnte nicht mehr. Es war vorbei." Schließlich war "es" vorbei, nicht etwa das Kind. ;)

4. Absatz (Und hier haben wir dann AAO in Reinform.)
"Eine riesige, langhaarige Kreatur mit einem Widerrist, der eine Mannslänge übertraf, und steil abfallendem Rücken, mit mächtigen, muskelbepackten, haarlosen Beinen, die in vier kräftigen, krallenbewehrten Zehen endeten, und einem peitschenden, stachligen Schwanz. Aus der stumpfnasigen, weit geöffneten Schnauze des Wesens ragten insgesamt sechs gewaltige Hauer, ein Paar aus dem Oberkiefer, zwei Paar aus dem mit spitzen Zähnen besetzten, vorgeschobenem Unterkiefer. Die merkwürdig kleinen Augen in dem überproportional großen, klobigen Schädel funkelten boshaft, und riesige, fast dreieckige Ohren schlugen heftig, um lästige Schmarotzer zu vertreiben, die ihn ununterbrochen umschwirrten."
Puh... :unsure:
Ich sag' mal so... es wird ja immer gerne betont, daß man nicht zu verkopft und kompliziert schreiben wolle, weil sich der Text ja flüssig lesen lassen soll. Nun, Kant und Hegel lesen sich flüssiger als dieser Absatz. ;)
Sorry, aber da muß eine Menge raus. Das ist einfach Informations-Overkill - wozu?
Und der erste Satz ist elliptisch. "Schöne" Ellipsen sind, verdammt noch mal, kurz oder wenigstens unverschachtelt, wenn sie so lang sind. Ich lehne mich aber wahrscheinlich gar nicht mal zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, daß die Autorin gar keine Ellipse fabrizieren wollte, sondern in ihrer Beschreibungswut einfach bloß ein Prädikat vergessen hat. :P Das soll gar kein Vorwurf sein, das kann passieren. Speziell, bei so einer monströsen Beschreibung. Die man sich aus eben diesem Grund - und vielen anderen - hätte sparen können.

5. Absatz
-"Das Ungeheuer baute sich über dem zitternden Kind auf."
Nein, es baute sich besstimmt vor dem zitternden Kind auf.
-"...sträubte die langen, stacheligen Haare..."
Können lange Haare überhaupt stachelig sein - sind das dann noch Haare oder einfach schon Stacheln? (Vgl. Stachelschwein und Konsorten...) Ich bezweifle, daß das Biest Haarlack oder sowas benutzt. ;)

6. Absatz
-"Das Kind stieß einen letzten wimmernden Laut aus..."
Ein Komma vor "wimmernden" fehlt.
-"So bekam es gnädigerweise nicht mehr mit..."
Den find' ich wieder toll! ;)
Man kann nicht gnädigerweise etwas nicht mitbekommen. Man kann gnädigerweise über etwas hinwegsehen oder gnädigerweise eine Ausnahme machen. Auch kann man gnädigerweise etwas nicht mitbekommen müssen. Also: "So mußte es gnädigerweise nicht mehr mitbekommen..." - Aber auch das ist nicht besonders schön...

Bearbeitet von Echophage, 04 Februar 2011 - 01:49.

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#4 Echophage

Echophage

    Cybernaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIP
  • 391 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 04 Februar 2011 - 00:28

Seite 6

Erste Spalte

1. Absatz
-"...eine breite, lange, violette Zunge"
AAO - 'nuff said!
-"...und schlabberte speichelnd..."
Auch AAO. Vor allem: Schlabbern geht ohne Speichel schlecht. :unsure:
-"Seltsam keckernde, hohe Laute klimperten aus dem Inneren des Tieres hervor."
Und nochmal. :P
Warum keckert das Mistvieh nicht einfach? (Und wie soll ein keckernder Laut klimpern?)

2. Absatz
""Wuäh!", gab ein Kind entsetzt von sich."
Der's auch total super! ;)
Also, von sich geben kann man Dinge oder Äußerungen.
"Wuäh!" ist weder eine Äußerung, noch ein Ding.
"Wuäh!" ist ein Geräusch und wird folglich gemacht. ;)
(Ich weiß, man kann seltsame Laute von sich geben... das ist strenggenommen nicht falsch, mit dem "Wuäh!" Aber mal ehrlich; liest sich doch komisch, oder? ;))

6. Absatz
""Mpf", brummte das riesige Wesen und gehorchte, ließ das breite Hinterteil zu Boden plumpsen, die Ohren sanken nach unten."
Selbstversuch, bitte! Mache mal jeder das Geräusch "Mpf"! Ist das ein Brummen? Oder vielleicht doch eher was in Richtung Schnauben? Ansonsten würde ich noch ein Semikolon anstelle eines Kommas hinter "gehorchte" setzen, dazu ein "es" vor "ließ" und schließlich mit "Die Ohren" einen neuen Satz anfangen.

8. Absatz
"Sie beugten sich über den Bewußtlosen und wischten [...] den klebrigen Speichel ab, setzten den Jungen auf..."
Ich würde vorschlagen, sie den klebrigen Speichel "von seinem Geischt" abwischen zu lassen. Und vielleicht reicht es, "ihn" aufzusetzen.

11. Absatz
"Dann fiel sein Blick auf Urdu, der ganz brav und friedlich dasaß, leise hechelnd und grunzend, und seine Herrin, die neben ihm stand und ihn lachend streichelte."
Nein. Zu holprig. Und AAO. Und Grammatikfehler.
Besser: "Dann fiel sein Blick auf Urdu, der friedlich und leise hechelnd dasaß; und auf dessen Herrin, die neben ihm stand..."

Zweite Spalte

1. Zeile
"Er war immer noch außer Atem, aber sein Gesicht glühte - vor Zorn."
Besser: "Er war immer noch außer Atem - aber sein Gesicht glühte vor Zorn!"

3. Absatz
"Ach was, Urdu ist..."
Besser: "Ach was! Urdu ist..."

4. Absatz
"Uffir versuchte ein paar Schritte, taumelte leicht, aber bald ging es besser."
Besser: "Uffir versuchte ein paar Schritte. Er taumelte leicht, aber bald ging es besser."

5. Absatz
"Das Mädchen klopfte auffordernd an die Schulter des Dork."
Ach herrlich! ;)
Die Schulter des Dork ist doch keine Tür! Sie kann allerdings auch nicht dem Dork auffordernd auf die Schulter klopfen; denn sie will Uffir mit diesem Klopfen auffordern - wie immer das gehen soll... Beste Lösung also: "Das Mädchen klopfte auffordernd auf die Schulter des Dork." Aber wie gesagt, das ist nicht viel besser.

6. Absatz
"Das lasse ich mir nicht gefallen, das war..."
Besser: "Das lass ich mir nicht gefallen! Das war..."

7. Absatz
"Stattdessen brach Uffir in Tränen aus und rannte laut heulend davon."
Wieder AAO, ein klein bißchen. ;)
Das "laut" kann man streichen; leise heulen geht nicht. Das wäre dann schluchzen.

8. Absatz
"Weißt du[...], vielleicht sind wir tatsächlich ein bißchen zu weit gegangen, Sichu."
So einen Satz fängt man nicht mit "Weißt du" an. Vielleicht im Englischen...

9. Absatz
-""Unsinn", wiegelte sie mit einer lästigen Handbewegung ab."
Der Ausruf "Unsinn!" ist mit Sicherheit kein Abwiegeln. Bestenfalls das Fazit eines Abwägens.
[Nachtrag: Tja, die falschen Freunde und der Korrekturwahn... ;)
Ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich das Abwiegeln - aufgrund der phonetischen Ähnlichkeit zum Wiegen, womöglich - als Abwägen interpretiert habe und ein tatsächliches Abwiegeln als sinnvolle Reaktion Sichus gar nicht in Erwägung zog. Natürlich kann Sichu hier durch den Ausruf "Unsinn!" Abwiegeln. Ich sähe Sichu hier zwar immernoch lieber Abwägen - nämlich die Frage, ob sie's nun übertrieben hat oder nicht -, aber dadurch, daß ein Abwiegeln hier eine reale Option ist, ist das nicht mehr als meine Meinung. Sorry, Uschi! :blush:]
-"Achten wir nicht mehr auf ihn."
Da muß ein Ausrufezeichen statt einem Punkt ans Satzende, das ist eine Aufforderung.

10. Absatz
"Mit dem riesigen Dork an der Seite ging sie los."
Der Dork war an ihrer Seite.

Bearbeitet von Echophage, 06 Februar 2011 - 17:54.

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#5 Echophage

Echophage

    Cybernaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIP
  • 391 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 04 Februar 2011 - 00:45

Seite 7

Erste Spalte

2. Absatz
"Die Eltern nahmen zufrieden zur Kenntnis, daß [...], und gingen dann..."
Da es nicht "und sie gingen dann" heißt, darf auch kein Komma vor dem "und" stehen.

3. Absatz
-"...dass Urdu ziemlich schweißnass und außer Atem in seine Box..."
"Ziemlich schweißnass" wirkt auf mich wie "ziemlich schwanger" oder "ziemlich falsch".
Vorschlag: "dass Urdu schweißnass und ziemlich außer Atem..." Oder das "ziemlich" einfach weglassen.
-"Das verschaffte ihr Privilegien und eine Sonderstellung."
Zu doppelt gemoppelt. Die Priviegien sind ja eine direkte Folge der Sonderstellung, deshalb würde ich die "Privilegien" aus dem Satz streichen.

4. Absatz
-"Entsprechend entspannt lag sie im Schwebestuhl..."
Wenn's kein Liegestuhl ist sollte man bitteschön darin sitzen. Zumal beim Essen!
-"...und holte sich von den [...] Platten eine Pastete, ein Röllchen oder diverse andere Leckereien..."
Entweder "und" statt "oder" - oder "oder eine andere Leckerei". :P

5. Absatz
-"...die durch direkte Berührung gewechselt, vergrößert oder umgeblättert werden konnten."
Besser: "...die durch entsprechende Berührungen gewechselt, vergrößert..."
-"...war wie immer mit Politik und den Handelskursen beschäftigt."
Ich sähe lieber kein "den" vor den "Handelskursen". Oder ein "der" vor der "Politik", wobei das ziemlich altmodisch wäre.
-"...und der Ertrag des Hofes musste unter Beobachtung gehalten werden, damit sein Kurs nicht sank."
Erträge haben keine Kurse.

Zweite Spalte

2. Absatz
"Sichu hatte ihre Hausaufgaben vor sich, aber sie interessierte sich nicht weiter dafür."
Da sie ihre Hausaufgaben macht, kann man nicht sagen, sie interessiere sich nicht weiter dafür. (Ansonsten müßte es weitergehen mit sowas wie "Sie spielte lieber Computer.") Besser wäre "...aber sie interessierte sich nicht besonders dafür..."

3. Absatz
-"Am meisten liebte sie [...] den Aufbau hypothetischer mehrdimensionaler Fraktale."
Fremdwort-Overkill!
Mehrdimensionale Fraktale sind völlig okay. Aber wenn sie berechnet und aufgebaut werden, sind sie alles andere als hypothetisch.
-"...wenngleich die Aufgaben so gestellt waren, daß Sichu sie lösen konnte - also nicht für Erwachsene."
Alles hinter dem Gedankenstrich streichen.

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#6 Echophage

Echophage

    Cybernaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIP
  • 391 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 04 Februar 2011 - 00:57

Seite 8

Erste Spalte

1. Absatz
"Sie wußte es bereits, so wie die meisten Schulkameraden, der Wunsch war somit Gewissheit und nicht hypothetisch."
Erstmal das Komma hinter "Schulkameraden" durch ein Semikolon oder einen Punkt ersetzen. Aber viel wichtiger... das mit dem Wunsch! Ein Wunsch kann weder Gewißheit noch hypothetisch sein. Ein Wunsch kann gewiß in Erfüllung gehen. Und okay; jemand könnte einen Wunsch haben - dieser Wunsch ist solange hypothetisch, bis er gehabt wird. Mag es also "hypothetische Wünsche" geben, so kann man sie jedenfalls nicht haben.
Sichu hat einen Wunsch, der gewiß wahr wird; das wird uns ja mitgeteilt. Insofern ist ihr Wunsch nicht Gewißheit und er ist trivialerweise nicht hypothetisch.
Vorschlag: "Sie wußte bereits, was aus ihr werden würde, so wie die meisten Schulkameraden. Was sollte sie also über einen Berufswunsch schreiben?" Sowas in der Art...

Zweite Spalte

3. Zeile
"...weil sie sich nicht vorstellen konnte, wie sie auf diesen grotesken Einfall hätte kommen sollen."
Lieber: "...hatte kommen können."
[Nachtrag: My Bad! ;) Uschis Satz ist natürlich vollkommen richtig! Das "vorstellen" erfordert den Konjunktiv. Deswegen ist meine Variante sogar falsch. Damit es "hatte kommen können" heißen kann, müßte man z.B. "erklären" anstell von "vorstellen" schreiben. Ich war wahrscheinlich deshalb vom Konjunktiv irritiert, weil es ja um einen "grotesken Einfall" ging, den Sichu de facto gehabt hatte. Oh, well - not everyone's a winner... :P]

2. Absatz
"Sichu vergaß kaum etwas - und leider auch nicht..."
Entweder das "und" streichen oder noch ein "eben" dahintersetzen.

3. Absatz
"Nächstes Mal erwarte ich [...], oder es gibt einen Eintrag."
Das ist eine Drohung, da sollte ein Ausrufezeichen stehen.

4. Absatz
"Sie würde es beim nächsten Mal wieder genauso machen."
Nein.
Entweder "wieder so" oder bloß "genauso", ohne "wieder".

6. Absatz
"...wie die Lösung einer Gleichung, ohne Umschweife und Umwege."
Redundant. "Umschweife" streichen.

7. Absatz
"...süßlich-starker Duft..."
Besser: "...stark süßlicher Duft..."

Bearbeitet von Echophage, 05 Februar 2011 - 09:43.

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#7 Echophage

Echophage

    Cybernaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIP
  • 391 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 04 Februar 2011 - 01:05

Seite 9

Erste Spalte

7. Absatz
"...sie verbanden sich nüchtern zu belanglosen geometrischen Figuren, wogegen die Muster aus Sichus Haut fast Fraktalen ähnelten."
Hmm... sich nüchtern zu etwas verbinden... ich würde "nüchtern" streichen.
Und "fast ähneln" ist auch nicht gerade fein. "Fast" streichen.
Schließlich würde ich entweder "simple geometrische Figuren" oder bloß "belanglose Figuren" bevorzugen. Fraktale sind auch geometrische Figuren - und es ist nicht ersichtlich, wieso andere geometrische Figuren im Vergleich zu Fraktalen belanglos sein sollten. Naja, weil sie eben - im Vergleich zu Fraktalen - simple geometrische Figuren sind. Eben!

Zweite Spalte

2. Absatz
"Larfs Augen waren [...] wie Sichus Augen."
Sichus "Augen" streichen.

4. Absatz
"Ich habe ihn entsprechend vorbereitet."
Besser: "Ich habe ihn (so) gut vorbereitet." "Entsprechend" wirkt zu gestelzt.

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#8 Echophage

Echophage

    Cybernaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIP
  • 391 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 04 Februar 2011 - 01:23

Seite 10

Erste Spalte

3. Absatz
-"Außer den Schwebeliegen und dem Tisch gab es keine Einrichtung oder Zierrat, denn mit Ausnahme der Wand [...] bestand die Umrandung nur aus einem einzigen [...] Fenster."
Hier ist wieder einiges im Argen! Mich stört zunächst das "denn". Das der Großteil der Wände aus Fensterglas besteht, ist keine hinreichende Bedingung dafür, daß bloß ein Tisch und ein paar Liegen rumstehen/schweben. Deshalb anstelle des ", denn" ein ";" - Semikolons sind ja so praktisch! ;)
Viel wichtiger aber noch das mit der Einrichtung und dem Zierrat. Die Schwebeliegen und der Tisch sind die Einrichtung. Ein Raum hat eine Einrichtung, es gibt sie nicht im Raum. Schon gar nicht mehrfach. "Einrichtung" bezeichnet die Gesamtheit der Einrichtungsgegenstände, in Fachkreisen auch "Möbel" genannt. ;)
"Es gab keine weiteren Möbel oder Zierrat" ist grammatisch immernoch unglücklich, deshalb mein Vorschlag:
"Außer den Schwebeliegen und dem Tisch gab es keine Möbel in dem schmucklosen Raum; mit Ausnahme der Wand..."
-"Die Aussicht zeigte..."
Ich weiß nicht, ob das falsch ist, aber zeigende Aussichten behagen mir nicht so...

6. Absatz
"Er bittet um persönliche Unterredung."
Lassen wir ihn doch um eine persönlche Unterredung bitten - sieht schöner aus. :P

letzte Zeile
"...schritt [...] hinaus, gefolgt von dem Diener."
Besser: "...gefolgt von seinem Diener."

Zweite Spalte

1. Absatz
-"Er gehörte den Hennuni an, die seit jeher für die Ator arbeiteten. Ihr Körperbau war ähnlich, aber sie waren kleiner und gedrungener..."
Hierzu kann man wieder wunderbar ein paar Worte verlieren. Es gibt zwei Möglichkeiten:
1) Das "Ihr" bezieht sich auf beide, Ator und Hennuni. Dann ist es richtig, "Ihr Körperbau war ähnlich" zu schreiben - dann muß es aber mit "...aber die Hennuni waren kleiner und gedrungener..." (Es sind die Hennuni gemeint; aber eben das geht aus dem zitierten Satz nicht eindeutig hervor.)
2) Das "Ihr" bezieht sich nur auf die Hennuni. Dann muß es heißen: "Ihr Körperbau war dem der Ator ähnlich..."
Ich bevorzuge Variante 1), aber das ist wirklich reine Geschmackssache.
-"...lediglich die großen, spitzen, beweglichen Ohren..."
AAO... ;)

5. Absatz
"...doch Gnut hielt [die Tür] fest, nach wie vor unterwürfig, aber unnachgiebig."
Nee. ;)
Wie hält man denn etwas unterwürfig fest?
Wie wär's mit: "...doch Gnut hielt [die Tür] fest. Trotz seiner immernoch unterwürfigen Haltung zeigte er sich unnachgiebig."
Naja, auch nicht gerade elegant...
"Unterwürfig aber unnachgiebig" scheint mir eine schlechte Paarung zu sein...

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#9 Echophage

Echophage

    Cybernaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIP
  • 391 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 04 Februar 2011 - 01:41

Seite 11

Erste Spalte

1. Absatz
"Und selbst ein Dorksteiger konnte sich dem nicht entziehen, zumindest konnte er nichts gegen [die] Beschwerde unternehmen, der in jedem Fall nachgegangen werden mußte. Was unangenehme Folgen, wenn nicht gar einen Skandal auslösen konnte."
Ich würde bei "zumindest" einen neuen Satz anfangen und dafür vor dem "Was" ein Komma setzen.
Es muß noch ein "haben" hinter die "Folgen", weil Folgen nicht "ausgelöst" werden.

2. Absatz
""Also schön, ich höre", sagte Aranmu unfreundlich, um sein Gesicht zu wahren."
Der unfreundliche Kommentar wahrt nicht sein Gesicht; es ist seine Bereitschaft, ihm zuzuhören.
Vorschlag: "Aranmu hatte keine Wahl, wollte er sein Gesicht waren. Unfreundlich sagte er: "Also schön, ich höre.""

4. Absatz
-"Sichu wäre lieber auf ihrem Zimmer verschwunden..."
Ich bin mir ziemlich sicher, sie wäre noch lieber in ihrem Zimmer verschwunden. ;)
(Alternativ kann sie auch "auf ihr Zimmer verschwinden" - gefällt mir aber nicht so.)
-"...aber wahrscheinlich würde das auch nicht viel nützen."
Richtig: "...aber wahrscheinlich hätte das auch nicht viel genützt." (Glaube ich, jedenfalls... ;))

7. Absatz
-"Sichu stieg die große gewendelte Treppe hinab..."
Entweder "große, gewendelte Treppe" oder einfach der Klassiker: "große/lange Wendeltreppe". :P
-"Die Halle reichte bis zum Dach..."
Ach nee! ;)
-"...durch eine besonders prächtige Halle seinen Reichtum auszudrücken..."
Besser: den Reichtum präsentieren oder zurschaustellen.
-"Die Architekten hatten hervorragende Arbeit geleistet, Sichu fühlte sich [...] wie ein Käfer."
Das Komma ist die schlechteste Wahl. Lieber ein Semikolon oder ein Punkt.

Zweite Spalte

2. Absatz
"...und daneben Uffir, ziemlich klein und schüchtern..."
Das "ziemlich" kann man streichen.

5. Absatz
"Ich habe genug Zeit verloren, also entschuldige dich!"
Ich sähe gerne ein "schon" vor dem "genug", und vielleicht noch ein "endlich" oder "gefälligst" hinter dem "dich".

6. Absatz
"Das war ungerecht."
Besser: "Das war ungerecht!"

7. Absatz
"Sie sah ein, daß sie [...] den Kürzeren ziehen würde."
Der Satz direkt davor fängt so an: "Aber sie mußte einsehen, daß..."
Deshalb hier lieber: "Sie erkannte, daß sie [...] den Kürzeren ziehen würde."

8. Absatz
"...stieß sie zwischen den halb geschlossen Zähnen hervor..."
Das "den" sollte man streichen.

9. Absatz
"Gnut versetze seinem Sohn einen Stoß, woraufhin der sagte..."
Lieber "Uffir" statt "der", oder wenigstens "dieser". "Er" geht ja nicht, wegen der Bezüge...

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#10 Klaus Ahrens

Klaus Ahrens

    Yoginaut

  • Mitglieder
  • PIPPIP
  • 127 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Lüdinghausen

Geschrieben 04 Februar 2011 - 06:57

...
"...aber es hörte ihn [den Tod]: das Krachen und Bersten von starken Zweigen und Ästen, wie ein Sturm, der durch das Gebüsch rast."
Es müßte "raste" heißen.
...

Kannst Du mir bitte erklären, wieso es "raste" heißen müsste? Das leuchtet mir nämlich nicht ein...

#11 Puh

Puh

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 769 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 04 Februar 2011 - 07:06

Seite 5



5. Absatz
-"Das Ungeheuer baute sich über dem zitternden Kind auf."
Nein, es baute sich besstimmt vor dem zitternden Kind auf.

Nun ja, das Ungeheuer baute sich sowieso nicht auf; wenn überhaupt, wurde es aufgebaut. :P Aber sag mal, das so abzuarbeiten, muss doch gewesen sein, wie eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung? Mir war das seinerzeit recht schnell viel zu viel, weshalb ich mich in meiner Hinrichtung dieses Romans dann mehr auf den Kitsch konzentrierte, der ja nun wirklich auch in einer geballten Ladung auftritt. Interessanterweise ist dieser Sprachmüll mehrheitlich aber sehr gelobt worden.

#12 Puh

Puh

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 769 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 04 Februar 2011 - 07:19

Kannst Du mir bitte erklären, wieso es "raste" heißen müsste? Das leuchtet mir nämlich nicht ein...

Vermutlich, weil er meint, das beide Teile in der selben Zeit sein müssten. Ohne jetzt nachschlagen zu wollen, wäre es grammatikalisch so vermutlich wirklich besser. Andererseits könnte man entgegen halten, dass es eine allgemeine (und somit zeitlose) Beschreibung ist. Zudem könnte man "raste" ja auch für einen Konjunktiv halten. Das würde dann für Konfusionen sorgen. :P
Ich hätte eine Anpassung beider Teile auch vorgezogen, dabei dann aber den ersten Teil ins Präsens versetzt. Gebe der ganzen Sache auch mehr Dynamik.

#13 Echophage

Echophage

    Cybernaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIP
  • 391 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 05 Februar 2011 - 09:55

Vermutlich, weil er meint, das beide Teile in der selben Zeit sein müssten. Ohne jetzt nachschlagen zu wollen, wäre es grammatikalisch so vermutlich wirklich besser. Andererseits könnte man entgegen halten, dass es eine allgemeine (und somit zeitlose) Beschreibung ist. Zudem könnte man "raste" ja auch für einen Konjunktiv halten. Das würde dann für Konfusionen sorgen. ;)
Ich hätte eine Anpassung beider Teile auch vorgezogen, dabei dann aber den ersten Teil ins Präsens versetzt. Gebe der ganzen Sache auch mehr Dynamik.

Der Konjunktiv ist sogar wichtig. Es ist handelt sich ja hier um eine Metapher, mit dem Sturm, der durch das Gebüsch raste - es rast bzw. raste ja nicht tatsächlich ein Sturm durch das Gebüsch.
Ich denke an "als ob ein Sturm durch das Gebüsch raste" bzw. "als würde ein Sturm durch das Gebüsch rasen".
Alternativ könnte es auch heißen: "Ein Krachen und Bersten ging, einem rasenden Sturm gleich, durch das Gebüsch..."
"Wie ein Sturm, der rast" ist in vielerlei Hinsicht unelegant, finde ich. Nein, das richtige Wort ist, glaube ich, umgangssprachlich.
Siehe oben: Entweder gleicht das Krachen und Bersten einem rasenden Sturm, oder es gibt ein Krachen und Bersten, als würde ein Sturm durch das Gebüsch rasen - oder das Krachen und Bersten rast selbst wie ein Sturm durch das Gebüsch. Im letzten Falle raste dann aber das Krachen und Bersten, nicht der Sturm. Der Sturm kann nicht rasten - er konnte es auch nicht -, weil er (in dieser fiktiven Situation) gar nicht... "da" ist bzw. war.

Bearbeitet von Echophage, 05 Februar 2011 - 09:57.

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#14 Echophage

Echophage

    Cybernaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIP
  • 391 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 05 Februar 2011 - 10:14

Aber sag mal, das so abzuarbeiten, muss doch gewesen sein, wie eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung?

Ach, weißt Du... mir macht das sogar ein bißchen Spaß! (Vielleicht werd' ich ja mal Lektor...? :D)
Und den Roman an sich fand' ich gar nicht mal so übel. Klar, es gab die angesprochenen sprachlichen Probleme. Aber kompositorisch fand' ich einiges sogar gelungen! Zum Beispiel, daß die Vatrox zunächst angenehm im Hintergrund sind, daß man das ganze Setting wirklich bloß Häppchenweise präsentiert bekommt - am Ende des Romans weiß man immernoch nicht, was eigentlich die Tryonische Allianz genau sein soll - das ist nicht typisch. Man hätte auch Figuren in schmerzhaften Expositions-Dialogen sich Sachen erzählen lassen können, die für diese Figuren eigentlich selbstverständlich sein sollten.
Am besten hat mir die Szene gefallen, in der Sichu weggeholt wurde - das war ganz gut beschrieben. Besonders schön auch, daß sich ein paar der Raumsoldaten halbwegs freundlich um Sichu kümmern, nachdem sie sie aus ihrer vertrauten Umgebung gerissen haben. Das wirkte alles angenehm natürlich.

Im übrigen hoffe ich, daß, wenn Uschi das hier lesen sollte - und sie dürfte von allen derzeitigen Autoren am wahrscheinlichsten hier mitlesen -, sich nicht bloßgestellt sondern... ähm... hilfegestellt fühlt. :D Ich will hier keine Kampagne starten, um die PR-Serie als den groschenheftigen Schund zu entlarven, der sie ist. Ich will zeigen, daß und wo man eine Menge verbessern kann. Natürlich zeige ich hiermit auch, daß der Vorwurf, daß in Groschenheftchen das Sprachniveau zu wünschen übrigläßt, nicht ganz unberechtigt ist. (Daß es so arg ist, war mir, ehrlich gesagt, gar nicht mal so sehr bewußt gewesen. In den letzten Jahren habe ich doch so manchen Roman quer- bzw. schnellgelesen, da ich traditionell hinterherhänge und oft genug Anfälle von "Ich mag nicht mehr!" kriege. :rolleyes".) Aber das läßt sich alles ändern. Vielleicht kann ich ja einen kleinen Beitrag leisten. Ich kleiner Romantiker...

Es ist ja so... die "highbrows" pflegen zu sagen, daß das sprachliche Niveau der... Schemaliteratur (good save! :D) unter aller Kanone ist. Diese Threads sind nun meine Art zu sagen: "Nun... sie haben nicht so ganz unrecht. Das und das und das könnte man z.B. besser machen..."
Ich will hiermit nicht sagen: "Und womit behaupten die das? Mit Recht! Seht Euch Euren Schrott doch mal an, Ihr quasi-illiteraten Flachpfeifen! :P"
Ich will doch nur helfen! :blush:

Ganz unironisch und wahrscheinlich näher an der Wahrheit als uns allen lieb sein kann:
Ich liebe die PR-Serie genau so sehr wie strega und Marc und Uschi - und alle von den "Apologeten" da drüben - ich zeig's nur anders.
(Und ich glaube fast, daß ich nicht der einzige bin, auf den so eine Beschreibung zutrifft...)

Bearbeitet von Echophage, 05 Februar 2011 - 10:19.

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#15 Gen. Bully

Gen. Bully

    Perrynaut

  • Buchcrew
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 3.647 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:In der schönen Westpfalz

Geschrieben 05 Februar 2011 - 13:57

Ganz unironisch und wahrscheinlich näher an der Wahrheit als uns allen lieb sein kann:
Ich liebe die PR-Serie genau so sehr wie strega und Marc und Uschi - und alle von den "Apologeten" da drüben - ich zeig's nur anders.
(Und ich glaube fast, daß ich nicht der einzige bin, auf den so eine Beschreibung zutrifft...)


:D Warum sonst sollten wir alle hier sein?
"Es gibt 5 Arten der Lüge: die gewöhnliche Lüge, den Wetterbericht, die Statistik, die diplomatische Note und das amtliche Kommuniqué" George Bernhard Shaw
"Bazinga!"

#16 Arl Tratlo

Arl Tratlo

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.937 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 05 Februar 2011 - 23:19

(Und ich glaube fast, daß ich nicht der einzige bin, auf den so eine Beschreibung zutrifft...)


Diesen Tenor hatte eines meiner ersten Posts im "anderen" Forum - lange bevor ich Kosmokrat wurde...
  • (Buch) gerade am lesen:Will Adams - Die Jagd am Nil
  • (Buch) als nächstes geplant:David Gibbins - Tiger Warrior
  • • (Buch) Neuerwerbung: Joanne Harris - Runemarks
  • • (Film) gerade gesehen: Terminator Salvation
  • • (Film) als nächstes geplant: Harry Potter 6
  • • (Film) Neuerwerbung: N.a.

#17 Puh

Puh

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 769 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 06 Februar 2011 - 10:55

Der Konjunktiv ist sogar wichtig. Es ist handelt sich ja hier um eine Metapher, mit dem Sturm, der durch das Gebüsch raste - es rast bzw. raste ja nicht tatsächlich ein Sturm durch das Gebüsch.
Ich denke an "als ob ein Sturm durch das Gebüsch raste" bzw. "als würde ein Sturm durch das Gebüsch rasen".
Alternativ könnte es auch heißen: "Ein Krachen und Bersten ging, einem rasenden Sturm gleich, durch das Gebüsch..."
"Wie ein Sturm, der rast" ist in vielerlei Hinsicht unelegant, finde ich. Nein, das richtige Wort ist, glaube ich, umgangssprachlich.
Siehe oben: Entweder gleicht das Krachen und Bersten einem rasenden Sturm, oder es gibt ein Krachen und Bersten, als würde ein Sturm durch das Gebüsch rasen - oder das Krachen und Bersten rast selbst wie ein Sturm durch das Gebüsch. Im letzten Falle raste dann aber das Krachen und Bersten, nicht der Sturm. Der Sturm kann nicht rasten - er konnte es auch nicht -, weil er (in dieser fiktiven Situation) gar nicht... "da" ist bzw. war.

Du möchtest als statt eines Komparativsatzes (meine Interpretation), bei dem die Satzteile in der selben Zeit sein müssten, einen irrealen Komparativsatz haben, weil es eine Metapher ist? Hm!?! Könnte man wegen des Bezuges auf den Tod herleiten - muss man nach meinem Sprachempfinden aber nicht. Letztendlich haben wir hier wohl eine Frage, wo es um subjektives Stilempfinden geht. Wenn es ein irrealer Komparativsatz gewesen sein sollte, dann hätte allerdings - da hast du Recht - um der Eindeutigkeit Willen (Gleichheit von Indikativ und Konjunktiv) eine Formulierung mit "würde" gebildet werden müssen. Wie auch immer, der Satz ist ziemlich verhunzt. Aber vermutlich musste ein Buchstabe gestrichen werden, damit der Zeilenumbruch stimmt. :D Was man hier so alles lernt.

#18 Kritikaster

Kritikaster

    Typonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIP
  • 421 Beiträge

Geschrieben 06 Februar 2011 - 15:42

9. Absatz
-""Unsinn", wiegelte sie mit einer lästigen Handbewegung ab."
Der Ausruf "Unsinn!" ist mit Sicherheit kein Abwiegeln. Bestenfalls das Fazit eines Abwägens.
-"Achten wir nicht mehr auf ihn."
Da muß ein Ausrufezeichen statt einem Punkt ans Satzende, das ist eine Aufforderung.

Mann, Echo, irgendwie habe ich nach dem kompletten Lesen Deiner Beiträge in diesem thread doch das Gefühl, dass es mich etwas zu viel Zeit kostet. Ich verzichte deshalb darauf, mich im Detail zu einzelnen Anmerkungen zu äußern, da ich sie dann ja noch mal durchlesen müsste und greife nur mal die hier zitierten exemplarisch heraus.
Deine Bemerkung, dass 'Unsinn' kein Ausdruck des Abwiegelns sein könne, teile ich nicht. Deine Argumentation empfinde ich als spitzfindig und nicht schlüssig. Indem ich dem Kontrahenten den Sinn seiner Argumentation bestreite, wiegele ich zwar nicht den Konflikt als solchen ab, jedoch sehr wohl, was die Bedeutung der gegnerischen Argumente insbesondere auf andere Zuhörer angeht. Insofern kann ich diese Formulierung problemlos stehen lassen. Erstaunlich finde ich, dass Du nicht die 'lästige Handbewegung' monierst. Die geht nun wiederum mir quer runter.
Das von Dir geforderte Ausrufezeichen würde der Szene einen Teil ihrer Aussage nehmen. Dadurch, dass der Satz kein Ausrufezeichen beinhaltet, kommt er doch mehr wie eine selbstverständliche Bemerkung, fast schon wie ein Selbstgespräch rüber. Das finde ich sehr gelungen, nicht so kindlich platt wie die einfache Aufforderung.
Dies kleine Beispiel soll genügen, um meine Eindrücke beim Lesen Deiner Ausführungen zu verdeutlichen. Abgesehen von Zeichensetzungshinweisen, ordne ich etwa zwei Drittel Deiner Verbesserungen unter 'reine Geschmackssache' ein.
Und selbst wenn ich Deine AAO-Kritik ansatzweise nachvollziehe, stellt sich doch die Frage, ob nicht auch das eher eine persönlich-stilistische Eigenheit der Autorin ist, die man als solche schätzen oder ennervierend finden kann, die man aber nicht unbedingt sprachlicher Glattbügelei unterziehen muss.
Gar nicht mit Dir überein stimme ich in vielen Fällen, in denen Du eindeutige Bezüge anmahnst. Ich finde den Text häufig viel lebendiger, wenn die Grammatik darauf verweist, dass ich ein Stückchen phantasievoll mitdenken muss. (Sofern das nicht zu lächerlichen Assoziationen führt -Ausrufezeichen.)

#19 Echophage

Echophage

    Cybernaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIP
  • 391 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 06 Februar 2011 - 16:44

Erstaunlich finde ich, dass Du nicht die 'lästige Handbewegung' monierst. Die geht nun wiederum mir quer runter.

In erster Linie dazu: ohne jetzt nachzusehen glaube ich, daß die "lästige Handbewegung" auf meine Kappe geht - ich habe mich vertippt! Wenn nicht, ist das natürlich krass, daß ich die überlesen habe. So oder so: Shame on me! :huh:
[Jetzt hab' ich doch nachgeschaut, und in der Tat: im Original ist's korrekterweise die lässige Handbewegung. Shame on me! ;)]
Das mit dem Achten... okay... joah... kann man so sehen, denke ich.
Ansonsten: ja, die Zeichensetzung... Nachdem, was Marianne so geschrieben hat, kann eine Menge davon tatsächlich auf die Kappe des Setzers gehen. Aber gerade was Ausrufezeichen, Punkte, Doppelpunkte, Kommata und Semikolons angeht, bin ich sehr sensibel. Da kann man soviel tolle Sachen mit machen... und eben so viel Unsinn mit anstellen...
Anyway, ich werde mal schauen, ob ich "Kleinigkeiten" in Zukunft weglassen kann. Es ist nur so, wenn "der Motor" erstmal angeschmissen ist, dann läuft er auch, wenn Du verstehst, was ich meine. :blush:

(Wegen Irrelevanz gelöscht. Siehe weiter unten... :blush:)

Ansonsten gebe ich zu, daß Uschi eine Menge Vorschläge "abbekommen" hat, die in der Tat eher Geschmacksfragen sind.
(Dickere Klopper wie das bereits in Marcs Nörgelei erwähnte "Ich erwarte von euch zu überleben!" kamen halt im ersten Kapitel nicht vor. :unsure:)
Bei Arndts und auch Marcs Nörgeleien würde ich aber schon meinen, daß da nicht ganz so viel wiggle room ist.
Z.B. das Holo, das ein Fenster darstellt - das mag pedantisch erscheinen, ist aber trotzdem keine Geschmacksfrage, sondern schlicht eine Richtigstellung. Eine nicht unwichtige noch dazu.
Und selbst bei Uschi - wie Du siehst, bin ich noch keineswegs überzeugt, daß das mit dem Unsinn und dem Abwiegeln eine reine Geschmacksfrage wäre. Und schattenwerfende Himmel oder ein Zu-nah-in-die-Sümpfe-gehen oder etwas gnädigerweise nicht mehr mitbekommen - auch das sind keine Geschmacksfragen. Das sind "knallharte" Syntaxfehler (zu nah in etwas gehen), oder es ist Unsinn (schattenwerfende Himmel, etwas gnädigerweise nicht mitbekommen) - Semantikfehler, if you like. :)
(Wobei natürlich philosophisch gesprochen Unsinn mitnichten falsch ist. :))

Bearbeitet von Echophage, 06 Februar 2011 - 17:47.

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#20 Echophage

Echophage

    Cybernaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIP
  • 391 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 06 Februar 2011 - 17:43

Indem ich dem Kontrahenten den Sinn seiner Argumentation bestreite, wiegele ich zwar nicht den Konflikt als solchen ab, jedoch sehr wohl, was die Bedeutung der gegnerischen Argumente insbesondere auf andere Zuhörer angeht. Insofern kann ich diese Formulierung problemlos stehen lassen. Erstaunlich finde ich, dass Du nicht die 'lästige Handbewegung' monierst. Die geht nun wiederum mir quer runter.

Hmmm...
Wenn ich das so lese, meine ich, daß Du das "abwiegeln" genauso verstanden hast - als Abwiegeln.
Und jetzt, wo ich die entspr. Passage noch mal lese, mag es sein, daß ich den Fehler gemacht habe, indem ich gar nicht in Erwägung gezogen habe, daß ein Abwiegeln möglich war, da ich nur ein Abwägen als sinnvolle Option sah.
Aber: wahrscheinlich kann Sichu hier tatsächlich abwiegeln, im Sinne von: herunterspielen...
Ja, das stimmt. :)
Shame on me - schon wieder! :)

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...



Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0