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Der Lamo-Kodex von Stefan Blankertz


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12 Antworten in diesem Thema

#1 lapismont

lapismont

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Geschrieben 22 Februar 2011 - 12:53

(Die Suchfunktion hatte keinen Thread dazu gefunden)

Da ich im Oliblog las, dass Olliver demnächst auch eine Rezi zu dem Buch verfasst, möchte ich auf dieses vergnügliche Büchlein hinweisen.

Der Autor erfand dafür nicht nur zwei neue Sprachen, als Soziologe beglückt er uns auch mit einer spannenden Gesellschaftsordnung, alles recht fluffig, aber teilweise sehr zynisch erzählt.

Neben dem Protagonisten aus der Hohlwelt (eber jener Lamo) spielt noch ein linksradikaler Altachtundsechziger eine Rolle - ein Menschenschlag, den ich so bisher noch nicht kennenlernen konnte.

Wen's interessiert, meine Rezi gibbet im Fantasyguide:
http://www.fantasygu...de/11562.0.html

Und dazu noch ein sehr erquickliches Interview, dass ich mit ihm (per mail) führte.
http://www.fantasygu...de/11577.0.html

Vielleicht macht es ja Lust aufs Lesen und/oder Diskutieren.

Der Lamo-Kodex
Autor: Stefan Blankertz
Taschenbuch, 303 Seiten
Edition Phantasia, Oktober 2010
Cover: Stefan Blankertz
ISBN-10: 3937897410
ISBN-13: 978-3937897417

Bearbeitet von lapismont, 22 Februar 2011 - 12:54.

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#2 Diboo

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Geschrieben 22 Februar 2011 - 13:02

Es dürfte in diesem Kontext nicht uninteressant sein, dass ich den im Interview erwähnten Sigrist auch als Student genossen habe :-) Außerdem, da wir diese Diskussion ja auch hin und wieder mal hier hatten, ist Blankertz der deutsche Papst der Anarchokapitalisten.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

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#3 lapismont

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Geschrieben 22 Februar 2011 - 13:09

Oh, ich bin ein leicht hinterwäldlerischer Fastpole - was ist ein Anarchokapitalist?
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#4 Diboo

Diboo

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Geschrieben 22 Februar 2011 - 13:13

Der Anarchokapitalismus ist eine vornehmlich aus den USA stammende Strömung des Anarchismus, der auch in der SF einige Vertreter hat. Die ideale Gesellschaftsform im Anarchokapitalismus ist ein vollständiger Markt ohne Staat, d.h. in allem erfolgt die Bereitstellung von Dienstleistungen wie Sicherheit, Justiz, Produkten etc. ausschließlich über private Unternehmen, es gibt keinen Staatsapparat mehr. Die etwas gemäßigtere Variante ist der Minarchismus, der einen Minimalstaat vorsieht. Der amerikanische SF-Autor L. Neil Smith ist ein bekannter Anarchokapitalist. Die "Libertarian Futurist Society" vergibt jährlich den Prometheus-Award für herausragende SF/F-Werke in diesem Gebiet. Bedeutender amerikanischer Vordenker ist David Friedman, der Sohn von Milton Friedman (und selbst Fantasy-Autor). In Deutschland finden sich die meisten Anarchokapitalisten im Sympathisantenkreis um die Zeitschrift "eigentümlich frei" (für die Blankertz viel geschrieben hat), es gibt auch eine entsprechende Plattform innerhalb der FDP.

Bearbeitet von Diboo, 22 Februar 2011 - 13:14.

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#5 Oliver

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Geschrieben 22 Februar 2011 - 13:26

Neben dem Protagonisten aus der Hohlwelt (eber jener Lamo) spielt noch ein linksradikaler Altachtundsechziger eine Rolle - ein Menschenschlag, den ich so bisher noch nicht kennenlernen konnte.

Ich habe an der Uni viele solche Menschen kennen gelernt, da findet man die häufiger.

Voraus schicken muss ich schon, dass meine Rezi (will ich diese Woche schreiben) nicht positiv werden wird, u.a. war mir das Ausmaß an Worldbuilding viel zu viel für so einen dünnen Roman und eine so kurze Geschichte. Dazu brauche ich nicht fünf Sprachen (die zwei Atlanter-Sprachen und drei deutsche Sprachebenen) und alle möglichen Mythen. Ich fand das eher anstrengend und wenig vergnüglich. Vermutlich werden unsere Rezis dann einen spannenden Kontrast bieten. Ich werde Deine ausdrücklich erst NACH, wiederhole: NACH Abfassung meiner Rezi lesen, damit ich nicht doch unwillkürlich abschreibe (oder ich mache einfach Copy and Paste und setze meinen Namen plus Doktor drunter *g*).

Politisch hatte ich bei Blankertz auch erst Einordnungsschwierigkeiten. Da er den Alt-68er sehr sympathisch zeichnet, hatte ich Blankertz eher links eingeordnet, bis mich Dirk (schon vorher) darauf hinwies, wo Blankertz eigentlich steht.
Offensichtlich ist das ein sehr kompliziertes Einordnungsgebiet, denn den von Dirk erwähnten libertären Prometheus-Award gewannen jetzt schon häufiger linke bis linksradkale Autoren wie Cory Doctorow, Charles Stross oder Ken MacLeod. Alles kompliziert, das.
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#6 Diboo

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Geschrieben 22 Februar 2011 - 13:29

Offensichtlich ist das ein sehr kompliziertes Einordnungsgebiet, denn den von Dirk erwähnten libertären Prometheus-Award gewannen jetzt schon häufiger linke bis linksradkale Autoren wie Cory Doctorow, Charles Stross oder Ken MacLeod. Alles kompliziert, das.


Das liegt daran, dass sich das politische Koordinatensystem eines "Libertarians" eben meist nicht am klassischen rechts-links-Schema ausrichtet, sondern an der Skala "frei - unfrei".

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#7 †  a3kHH

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Geschrieben 22 Februar 2011 - 13:40

@Oliver : Die Neil-Smith-Romane schon gelesen ?
Hier ist diesbezüglich ein interessanter Comic : http://www.bigheadpress.com/tpbtgn

#8 Gerd

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Geschrieben 22 Februar 2011 - 13:47

Ach, aber der Smith kackt doch nach zwei, drei Bänden schwer ab, iirc. Wohingegen ich z.B. F. Paul Wilsons Romane über die La Nague Federation gerne gelesen habe.
Sudden moroseness. One hop too far.

#9 lapismont

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Geschrieben 22 Februar 2011 - 14:12

Das ist schon eine spannende Gesellschafts-Schiene, gerade weil ich sie (aus meiner Sozialisation heraus) nur schwer nachvollziehen kann. Ein Gemeinwesen von Menschen wird immer Probleme mit Individualismus und Interessenkonflikten haben. Wir sind ja keine Maschinen. Anarchie führt immer zu Ordnung und Ordnung neigt zu zerfallen. Ich seh das als Kreislauf, ein ewiges Streben nach Perfektion, bis die Quantität zu einer Qualitätsveränderung führt, um das mal mit meinen Staatsbürgerkundewissen zu beschreiben. Als ich Anfang der 90er an der Westberliner TU studierte, fielen mir keine 68er auf. Aber da waren mir die ganzen liberal bürgerlichen Typen auch alle gleichmäßig fremd. Unsere Hippies trugen Parker und Jesuslatschen und gingen zu Monokel. :D @Olli ja, Deine Rezi wird wohl wesentlich mehr mit dem Inhalt ins Gericht gehen, ich fand's exotisch.
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#10 Gast_Frank Böhmert_*

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Geschrieben 22 Februar 2011 - 14:57

In Deutschland finden sich die meisten Anarchokapitalisten im Sympathisantenkreis um die Zeitschrift "eigentümlich frei" (für die Blankertz viel geschrieben hat)

Da schreibt übrigens gelegentlich auch unser Mitforist Frank W. Haubold drin.
http://ef-magazin.de/

#11 Oliver

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Geschrieben 24 Februar 2011 - 22:11

Meine Rezi ist jetzt bei Phantastik-News.de online.
http://phantastiknew...?...&Itemid=62=

In Punkten wären das 4/10. Wie gesagt, ich war nicht so angetan.
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#12 lapismont

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Geschrieben 24 Februar 2011 - 22:47

Meine Rezi ist jetzt bei Phantastik-News.de online.
http://phantastiknew...?...&Itemid=62=

In Punkten wären das 4/10. Wie gesagt, ich war nicht so angetan.


ja tatsächlich, Du hast da wirklich einige Sache kritischer gesehen als ich. Oder den Fokus anders gesetzt. Vielleicht bin durch zuviel Fantasywelten gerannt, um einer erdachten Mythologie besondere Tiefe abzuverlangen. Mich hat tatsächlich dieser Professor so beeindruckt, weil das ein mir völlig unbekannter Menschenschlag ist.
Ach ja, angetan war ich auch vom bitterbösen Ton des Romans. Mir kommt sowas nicht oft unter.

Jedenfalls gefällt mir Deine Rezi auch.
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Geschrieben 24 Februar 2011 - 23:05

F. Paul Wilson

Danke :)


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