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Rubus, Franka: Blutgabe


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#1 Nadine

Nadine

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Geschrieben 10 März 2011 - 10:11

Ich erlaube mir heute eine kleine Freundschaftswerbung für einen Roman, der aufgrund von Cover und Klappentext höchstwahrscheinlich nicht als SF aufgefallen wäre - Bücher von Freunden empfehle ich ausschließlich, wenn sie mir gefallen haben! Der Verlag hat da eher die dünn vorhandene Liebesgeschichte bemüht und die Covergestaltung an eine andere Zielgruppe als an uns angepasst. Dementsprechend irreführend ist der Klappentext:

In einer nicht all zu fernen Zukunft ist die Menschheit beinahe ausgestorben. Seit im frühen 21. Jahrhundert eine rätselhafte neue Vampirrasse die Welt überschwemmte, ist die Zahl der Vampire enorm gestiegen. In den Machtkampf zwischen ursprünglichen und neuartigen Vampiren gerät der junge Mensch Red September, der loszieht, um seine verschollene Geliebte zu suchen. Er schließt sich einer Extremistengruppe an, die sich zum Ziel gesetzt hat, alle neuartigen Vampire wieder auszurotten. Von ihnen lässt er sich zu einem Vampirjäger ausbilden - doch dann muss Red feststellen, dass seine Geliebte längst selbst zum Vampir geworden ist ...


Es geht schon um Red und Blue (Benannt nach den Wohnblöcken auf der Menschenfarm), so ist es nicht, aber die Geschichte dreht sich um viel tiefere Intriegen, an denen Red erstmal nur passiv teilnimmt. Im zweiten Teil des Buches wechselt dann die Perspektive (Was mich zunächst irritiert hat, aber es ist wirklich ein guter erzählerischer Kniff) und die wissenschaftliche Seite des ganzen wird aufgedröselt.
Die Welt wird von den Vampiren beherrscht, in der Mehrheit sind es konservative Vampire, die eine Blutgabe besitzen, also ein Talent zur Manipulation von Psyche oder Materie. Seit einigen Jahrhunderten gibt es eine Mutation, die Progressiven (Gerne auch abfällig als "Bluter" bezeichnet), die im Jugendstadium sehr aggressiv sind. Menschen gibt es in "freier Wildbahn" kaum noch, die meisten leben auf Farmen und sorgen dafür, dass den Vampiren die Blutkonserven nicht ausgehen. Woher kommen diese Bluter? Gibt es ein Heilmittel dagegen? Und wie können die konservativen Vampire sich vor den Blutern schützen, denn sie können sich durchaus mit dieser "Krankheit" anstecken?
Mir hat der Roman sehr gut gefallen, vor allem, weil die Figuren sehr eigenständig sind und ihre Ziele verfolgen. Die Aufspaltung in zwei Teile halte ich mittlerweile für genial. Gefällt mir viel besser, als wenn zwischen den Handlungsebenen gewechselt wird und beschleunigt das Tempo gegen Schluss enorm.

"Franka Rubus" ist das Pseudonym von Anika Beer, studierte Biologin, wohnhaft im schönen Bielefeld. Ich trauere noch immer dem ursprünglichen Titel "Hämophagus" nach, der viel mehr über den Roman aussagt. Deshalb auch die schicke T-Phage mit auf dem Foto. Angst vor Biochemie darf man jedenfalls nicht haben.

Eine Leseprobe im PDF-Format gibt es auf ihrer Homepage: www.anikabeer.de/Blutgabe_Leseprobe.pdf

Rubus, Franka: Die Blutgabe
480 Seiten (Taschenbuch, mit etwas großer Schrift, aber so stabil, dass es hinten keine Knicke bekommt)
Aufbau Taschenbuch
25.02.2011
9783746626840
9,95 EUR

Bearbeitet von Nadine, 10 März 2011 - 10:28.

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 



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