The Spirit
#1
Geschrieben 25 März 2011 - 15:02
Story
Denny Colt war mal ein patenter Cop in Central City, dann wurde er erschossen. Aber ein exzentrischer Arzt schaffte es, ihn wieder zu beleben, und seitdem macht er den "Batman" - allerdings in einem Clark-Kent-Outfit mit Umhang, und nur einer minimalen Augenmaske - für "seine" Stadt als der maskierte Held "Spirit". Zwei seiner KontrahentInnen sind die dynamische Diebin Sand Saref (Eva Mendes in ihrer bisher umwerfendsten Erscheinung! ) und Octopus (Sam Jackson), ein "mad scientist" auf der Hetzjagd nach Unsterblichkeit, inkl. seinen Handlangern, die dt. Silken Floss (Scarlett Johansson) und den Klonen Ethos, Logos und viele mehr. Der Polizei-Chef Dolan und seine Tochter, die Chirurgin Ellen Dolan, kennen den Werdegang des tragischen Helden, und unterstützen ihn, wo sie können...
Kritik
Der Film ist sehr introspektiv und künstlerisch ansprechend, also eher was für Kino-Freaks oder Will-Eisner*-Fans, oder beidem. Allen Anderen empfehle ich 2 Mal zu überlegen bevor sie die DVD auflegen. Wer des Regisseurs Sin City mochte, wird hier vieles wieder erkennen, obwohl die Story wesentlich "nerdiger" ist, und nicht ganz so brutal.
Für Eisner-Fans ist vieles ein hommagierendes Zitat. Die Macher haben sich VIEL Mühe gemacht, viele Panels und Cover des berühmten Comics haargenau nach zu stellen, und das Spiel mit Farbe aus dem grundsätzlichen Schwarz-Weiß heraus ist genial. Ich bin kein Freund des Begriffs "eye candy", aber bei diesem Film ist er m.E. angebracht. Auch hommagiert der Film oft NYC der 40er Jahre, und zwar dort, wo Spider-Man sich nicht hin schwingt, in den ärmeren Gassen, weiter weg von den Skyscrapern.
Neben guten schauspielerischen Leistungen der bekannten Größen (Jackson, Johansson) ist die Rolle der Sand diejenige, die Eva Mendes zum ersten Mal so richtig gelungen ist (von den Filmen, die ich von ihr kenne, u.a. Bad Lieutenant, Training Day und Ghost Rider): Sie schlängelt sich (gold!) glänzend und gekonnt durch alles, und der Film dreht sich fast so sehr um sie, wie um den Protagonisten (den Gabriel Macht m.E. etwas zu lustlos darstellt). Sie ist die einzige, die den Helden versteht, und hat trotzdem ihr Leben unter Kontrolle. Wow!
Dass der Held im Film etwas mehr "super" ist als im Comic, dass sein Schlips IMMER rot ist, dass der Regisseur seinen Gewaltfetisch etwas mehr bedient als das Eisner je tat - das alles stört (mich) eher wenig.
Wer also den Zugang zum legendären Comic nicht so recht findet, kann sich mit diesem Film erstmal ein wenig "hinein denken", um dann das (ziemlich text-lastige!) Comic besser zu verdauen. Wer dann noch sieht, dass Eisner mit der Titelfigur eine Art Batman für reife Intellektuelle bauen wollte, dass Eisner einer der "cinematischsten" Zeichner seiner Zeit war, kann dann den Film nochmal umso mehr genießen. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink2.gif
Wertung: 7 Sternchen.
(* Eisners gleichnamiges 8-volle-Seiten-pro-Woche-Comic erschien in US-Sonntagszeitungen von 1940 bis 1952, und gilt als eines der bahnbrechendsten sehenswerten Beispiele des Comic-Genres; bis heute ist einer der bekanntesten Comic-Preise nach Eisner benannt. Der Film ist eine Verfilmung von Frank Miller - auch nicht unbekannt im zeichnenden Gewerbe! - der Eisner noch persönlich gut kannte.)
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#2
Geschrieben 25 März 2011 - 17:45
Der Film »Sin City« ist von Robert Rodrigues, nach den Comics von Frank Miller. Frank Miller ist der Regiesseur des Filmes »The Spirit«. Für mich als Will Eisner-Fan eine ehr fragwürdige bis ärgerliche Interpretation von Eisners Comic, denn der Film ist eher ein Dokument der Lesart von Frank Miller als der Versuch, dem Original gerecht zu werden.Wer des Regisseurs Sin City mochte, wird hier vieles wieder erkennen,†¦
Eine gute lockere Kritik des Filmes haben ›Film Brain‹ (von »Bad Movie Beatdown«) und ›Linkara‹ (Comic-Geek von »Atop the 4th Wall«) von der »That Guy With The Glasses«-Website geliefert, die mir so ziemlich aus dem Herzen spricht:
Aber die Frauen des Filmes sind lecker. Und Samuel L. Jackson und Scarlett Johansson dürfen sehr überdreht Nazis spielen.
Grüße
Alex / molo
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#3
Geschrieben 25 März 2011 - 17:50
Der Film »Sin City« ist von Robert Rodrigues, nach den Comics von Frank Miller. Frank Miller ist der Regiesseur des Filmes »The Spirit«. Für mich als Will Eisner-Fan eine ehr fragwürdige bis ärgerliche Interpretation von Eisners Comic, denn der Film ist eher ein Dokument der Lesart von Frank Miller als der Versuch, dem Original gerecht zu werden.
Aber die Frauen des Filmes sind lecker. Und Samuel L. Jackson und Scarlett Johansson dürfen sehr überdreht Nazis spielen.
Tatsächlich haben sich Rodriguez und Miller den Regie-Credit von «Sin City» geteilt. Ansonsten Zustimmung: Der Spirit-Film hat sehr wenig mit Eisner zu tun. Dessen Humor und auch dessen Menschenliebe fehlen im Film völlig. Dafür hat Miller einigen Unsinn rein gepackt, für den er allein verantwortlich zeichnet. Mit anderen Worten: Ein ziemlich überflüssiger Film, Ausführlicheres dazu hier.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
-
• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
-
• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#4
Geschrieben 25 März 2011 - 18:21
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
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und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
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#5
Geschrieben 25 März 2011 - 18:31
Ich stehe dazu, dass der Film wahrscheinlich einige ganz neue Zuschauende aufs Comic neugierig macht.
Die Schnittmenge der Leute, denen der Film gefallen hat und die dann auch die Comics mögen, dürfte doch ziemlich klein sein †¦
P.S. @simifilm: Ich meine mich an "Kitschequenzen" mit dem Tod als blitzende Dame im Comic zu erinnern. Kann mich aber auch irren. Die im Film fand ich eher ernst gemeint..
Möglich, dass es solche Szenen irgendwo gibt. Die gesamte Tonlage der Comics ist aber eine ganz andere als die des Films.
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#6
Geschrieben 28 März 2011 - 21:39
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#8
Geschrieben 29 März 2011 - 08:28
Bis ich dazu komme, mir den anzusehen, habe ich bestimmt vergessen, was du dazu gesagt hast ...Musst du dir auch nicht anschauen. Das ist ein so peinlicher und grottenschlechter Film, den man am besten unter den Teppich kehrt.
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#10
Geschrieben 29 März 2011 - 09:40
Spätestens, wenn ich dann hier was posten willAber dann fällt's dir wieder ein
Bearbeitet von Armin, 29 März 2011 - 09:49.
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