Der Artikel in "Bild der Wissenschaft" bezieht sich auf ein US-Projekt. Es gibt viele Projekte, die sich mit der Umwandlung von Algen beschäftigen - das an sich wäre keine Neuigkeit. Was die Spanier da gefunden haben, ist aber die Quadratur des Kreises: keine flächigen Becken, die in jeder Hinsicht unhandlich sind, sondern senkrecht stehende Röhren. Und kein Süßwasser, sondern Wasser aus dem Meer, das von Natur aus alles enthält, was die Algen brauchen, so daß keine Düngemittel zugesetzt werden müssen. Das Verfahren ist bereits patentiert, produziert zum Spottpreis und steht an der Schwelle zur Großproduktion. Selbst im Wallstreet-Journal steht es schon drin und wird von Analysten beäugt, owohl es noch gar nicht an der Börse ist, ebenso im Handelsblatt:
http://www.handelsbl...html?p2824844=2
Die Firma heißt Bio Fuel Systems, ist ein rein spanisches Unternehmen und sitzt in Alicante.Gebt bei Google einfach mal ein: Algen Erdöl Spanien, dann kriegt ihr haufenweise Links - es werden täglich mehr. Die Leute sind schon ganz aus dem Häuschen.
Ja, richtig. Im Bild-Artikel war hauptsächlich von einer amerikanischen Firma die Rede. Die hatten flache Becken, haben aber auch eher Grundlagenforschung betrieben (nämlich vor allem die Erforschung und Entwicklung geeigneter Algensorten). Man muss dem Magazin aber zu Gute halten, dass sie auch eine Abbildung über die anderen Verfahrensmethoden abgedruckt haben (unter anderem auch die Variante mit den Röhren).
Im Meer ist der wachstumsbegrenzende Faktor Phosphor (meine Quelle: die Vorlesung Umweltchemie 1). Die Pflanzen werden also wahrscheinlich besser wachsen, wenn man noch zusätzlich Phosphor zugibt. Ganz ohne Düngung wäre schön, aber der Chemiker in mir sagt: nö, die werden die Ausbeute maximieren.
Was ich zu dem Thema ergoogelt habe, deutet darauf hin, dass das Rennen um die beste Methode noch nicht entschieden ist. Ich finde es jedenfalls sehr gut, dass verschiedene Ansätze ausprobiert werden. Sodass nicht gleich alles in sich zusammenfällt, wenn sich der Hype bei der einen Methode doch nicht so schnell bewahrheiten sollte.
Einige von den gegoogelten Artikel ärgern mich. CO2-Neutralität ist unmöglich, wenn das gewonnene Öl zu Benzin gemacht und dann in die Luft geblasen wird.
http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/dry.png
Auf PubMed habe ich leider nichts darüber gefunden. Wäre ja zu schön gewesen.
Bearbeitet von Angela Fleischer, 31 März 2011 - 23:24.