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Schlaf in Stasis


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11 Antworten in diesem Thema

Umfrage: Die beste ALIEN-CONTACT-Story 2002 (0 Mitglieder haben bereits abgestimmt)

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#1 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 22 August 2002 - 16:33

Kryogenik - Forschungszweig, der sich mit den physikalischen Verhältnissen bei extrem tiefen Temperaturen beschäftigt. In SF-Büchern befinden sich häufig Menschen in einer künstlichen Stasis, um räumliche Distanzen bzw größere Zeiträume überdauern zu können. Erstaunlich ist, dass die Natur ja bereits eine Möglichkeit gefunden hat, nämlich die des Winterschlafs. Natürlich versucht man dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, aber die Entwicklung steckt (soweit  mir bekannt ist) noch in den Kinderschuhen. Eine andere Variante ist die der Tiefkühlung. Hier besteht die gängige Annahme, dass es wegen der Kristallisierung, speziell der Zellwände, unmöglich ist. Aber ist das wirklich so? Nachdenklich macht mich die Tatsache, das ja Embryonen erfolgreich eingefroren werden und sich später zum Leben eines Menschen weiterentwickeln. Wo liegt hier der Denkfehler? Es hängt wahrscheinlich mit dem Gewebematerial zusammen, denn es ist anscheinend möglich, ein Gehirn einzufrieren, seine Funktion völlig zum Erliegen zu bringen und anschließend wieder herzustellen. Hierzu gibt es Experimente mit Affen und auch mit Katzen (ja, leider wieder die armen Lieblinge...), wobei japanische Wissenschaftler ihre Gehirne 204 Tage eingefroren hatten, ohne sie zu schädigen. Anscheinend gibt es aber keine größere Forschung bzw bereitgestellte Gelder, weil das Einfrieren von Gehirnen keinen wirklichen Sinn macht. Ich bin mir nicht sicher, was wirklich an der Geschichte dran ist. Ist die Stasis, welche die Zeit überdauert vielleicht doch mehr als Science Fiction? Hier ein sehr ausführliche Darstellung (5.1 Einfrieren des Gehirns) Ein Kapitel befasst sich übrigens auch mit dem Versuch, Gehirninformation zu speichern. (4.0 Techniken zur Erreichung der Unsterblichkeit)     http://members.aol.c...rei/buchinh.htm

#2 Holger

Holger

    Temponaut

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Geschrieben 25 August 2002 - 15:28

Dieses Thema ist wirklich recht interessant, obgleich ich keine wissenschaftlichen Kenntnisse beisteuern kann. Tatsache aber ist, dass die Frage nach dem künstlichen Winterschlaf wieder einmal das tiefe menschliche Bedürfnis nach Konservierung aufdeckt.Die Dinge sollen so bleiben, wie sie sind. Und das am besten für immer. Egal, ob ein CD-Rohling, die Reste vom Sonntagsbraten, oder der durchtrainierte Waschbrettbauch. Wir träumen davon, einen einmal errungenen Zustand für alle Zeiten festzuhalten. Unsterblichkeit. Und im ersten Moment erscheint das ja auch mehr als reizvoll. Trotzdem: wie wäre das Leben ohne die Triebfeder der Vergänglichkeit? Und was hiesse es, einfach so in die Zukunft reisen zu können, ohne Wiederkehr natürlich? Streit mit der Freundin, blöder Job - ach was, mir stinkt's! Ich lasse mich für zehn Jahre einfrieren. Moment, diese Woche sind 15 Jahre im Sonderangebot ?  :o
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#3 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 27 August 2002 - 18:42

Ja, solange die Suche nach dem Jungbrennen andauert, können wir uns ja einbalsamieren, plastinieren, einfrieren oder anderweitig konservieren lassen.Ich glaube, ja näher man sich damit beschäftigt, desto gruseliger wird die ganze Angelegenheit.Die Stasis in der SF hat jedenfalls etwas Reines, irgendwie faszinierendes, ich bin immer wieder beeindruckt.

#4 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 04 Oktober 2007 - 21:53

Nach langer Zeit mal ein TV-Tipp dazu: "Kalt ums Herz - Lebensrettung aus dem Eis" http://www.arte.tv/d...,year=2007.html

#5 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 11 Juli 2008 - 17:06

TV-Tipp

"Menschen auf Eis gelegt"
http://programm.dase...d...=29&ziel=19

Bearbeitet von Jorge, 11 Juli 2008 - 17:07.


#6 Taurendil

Taurendil

    Nanonaut

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Geschrieben 28 Juli 2008 - 09:30

Hallo miteinander!Bin beim Herumstöbern auf das Thema hier gestoßen und dachte mir; da kann ich doch als Biologe ein wenig zu schreiben.Also das mit dem Einfireren ist so ne Sache... zunächst ist Eis nicht gleich Eis, es gibt über 15 verschiedene Formen, wenn nicht sogar mehr, welche auf verschiedenen Drücken und Temparaturen basieren u.s.w. Die meisten sind kristallin und machen eben das eigentliche Problem aus, da Kristalle, wie schon erwähnt, die Zellen schädigen. Einfaches Beispiel, das jeder nachmachen kann, wäre Obst oder Gemüse einfach im Gefrierschrank einzufrieren und wieder auftauen zu lassen. Die Folge: das Zeug ist Matsche, weil die Zellstruktur hinüber ist.Aber...@Dave: Du unterliegst keinem Denkfehler, wie es genau mit Embryonen funtioniert kann ich dir nicht sagen, wir bei uns frieren Bakterien und Zellen ein. Dabei helfen uns folgende Dinge: 1.Zellen und Bakterien sind nicht so komplex wie ganze Organismen, das macht es einfacher, daß das Einfrieren verkraftet wird und selbst dann ist die aufgetaute Generation ganz schön gestresst.2.Den Nährmedien wird DMSO (Dimethylsulfoxid) beigemischt, was die Kristallbildung unterbindet oder zumindest reduziert. Bei Bakterien hat man noch die Möglichkeit diese schockartig zu gefrieren, indem man sie in den Stickstoff schmeißt. Das schnelle Einfrieren kann auch die Kristallbildung reduzieren.3.Die Lagerung. Wärend unsere Bakterien bei -85°C auf den Einsatz warten. Schlafen unsere Zellen sogar bei -152°C. Diese sind nämlich etwas emfindlicher als Bakterien, weswegen sie auch kontrolliert Langsam gefroren werden um dann bei einer Temperatur gelagert zu werden, bei welcher das Eis amorph, also frei von Kristallen, ist. Das Alles funktioniert aber mit einfachen Strukturen, wie Baktierien, Zellen oder kleinen Zellhaufen wie Embryonen. Ihr werdet wahrscheinlich schon beim Lesen erkannt haben,daß es nicht einfach sein wird einen Menschen in DMSO zu tauchen, zumal es eigentlich ein Zellgift ist, diesen dann langsam runterkühlen, im amorphen Eis zu lagern und dann irgendwann möglichst schnell auftauen und auf 37°C zu bringen ohne, daß er Schaden nimmt.Das ist wirklich noch Zukunft, falls überhaupt möglich...Ich Hoffe es bringt euch ein wenig weiter und denkt immer daran: "Das einzig Beständige ist die Unbeständigkeit"
So, if you detonate...
In nine seconds....
...you could be doing so on the basis of false data.
I have no proof it was false data.
You have no proof it was correct data!
I must think on this further.

#7 Gast_Gast_*

Gast_Gast_*
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Geschrieben 28 Juli 2008 - 11:15

Nachtrag: hatte vergessen noch meine Meinung zum Auftauen eines "theoretisch" eingefrorenen Menschen zu schreiben.Also ich stelle mir das so vor: ein Mensch wird möglichst schnell auf 37°C erwärmt, damit das Gewebe so wenig Schaden wie möglich nimmt. Danach könnte man den Prozess vielleicht in drei Phasen einteilen: Phase 1 die Zellen an sich müssen sich normalisieren und ihre Arbeit aufnehmen; Phase 2 die Organe, welche aus eben diesen Zellen bestehen, müssen ihre Funktionen aufnehmen; Phase 3 der ganze Organismus, also der Organverband muß anfangen miteinander zu kommunizieren und so den gesamten lebenserhaltenden Prozess "starten". Probleme dabei würden alle nicht zellulären Strukturen wie z.B. der Blutkreislauf bilden. Dieser ist notwendig um die Organe in Funktion zu halten und müsste schon laufen noch bevor vielleicht das Herz sich erholt hat. Das gleiche gilt für die Atemmuskulatur u.s.w.Meiner Meinung nach wäre so ein Mensch zunächst an viele Maschinen gebunden, damit der Körper überhaupt eine Möglichkeit bekommt die Funktion eigenständig aufzunehmen und dann hinge das auch noch von der Schwere des Schadens des Gewebes ab. Denn Schaden würde ein Teil des Gewebes auf jeden Fall nehmen, nur halt wieviel?Der Patient würde also zunächst auf der Intensiv landen, in einem zustand als hätten ihn drei Schrotladungen gleichzeitig erwischt und er dann Stück für Stück wieder ins Leben gerufen wird.Zuletzt bliebe dann aber immer noch die Frage, was von dem Menschen oder besser gesagt von der Persönlichkeit übrig bleiben würde, denn das Gehirn wäre ja auch geschädigt.Jetzt bin aber wirklich fertig...

#8 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

    Nautilia sempervirens

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Geschrieben 23 Dezember 2016 - 10:52

Lieber Gast - einen Aspekt hast du vergessen: es gibt eh schon zu viele von uns. Wer den Wunsch verspürt, unsterblich zu sein/ sich einfrieren zu lassen, versucht es also besser zunächst mit einer schönen, langen Therapie auf Krankenkassen-Kosten,

Nichts für ungut, ihr Nauten: Im Zweifelsfall ist dieser Post humorvoll gemeint.


Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 23 Dezember 2016 - 10:55.

Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 

  • (Buch) gerade am lesen:täglich ein anderes, sämtliche Sparten.
  • (Buch) als nächstes geplant:Wieder etwas mit Ufos und Titten, nebst strammen Männerschenkeln

#9 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 23 Dezember 2016 - 16:08

Buchtipp

 

Don DeLillo

Null K



#10 derbenutzer

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    Phagonaut

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Geschrieben 05 Januar 2019 - 03:01

Zum Thema bitte eine Frage (vielleicht haben wir ja medizinisch- bzw humanphysiologisch Kundige unter uns):

 

Im Nachwort von Alastair Reynolds' Roman Pushing Ice (dt. Himmelssturz) erwähnt der Autor eine wissenschaftliche Arbeit (“Buying Time in Suspended Animation† by Mark B. Roth and Todd Nystul, Scientific American June 2005).

 

Nach etwas Recherche geht es dabei um eine Methode der Konservierung, die durch die Verabreichung von Schwefelwasserstoff (ja wirklich ...) erreicht, dass dessen Moleküle die Ansatzpunkte für Bindungen potentiell schädlichen Sauerstoffs bei einem wichtigen Enzym der Zellmembranen (Cytochrom-c-Oxidase) blockieren und damit eine massiv erhaltende Wirkung entfaltet. Das ist bitte Science ohne Fiction.

 

Es gab dazu tatsächlich klinische Versuche für bestimmte Indikationen an Menschen, die aber abgebrochen wurden bzw anscheinend abgebrochen werden mussten:

 

https://en.wikipedia...ydrogen_sulfide

 

(letzter Absatz)

 

Sagt das jemanden von Euch bitte etwas?


Austriae Est Imperare Orbi Universo


#11 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 24 Januar 2019 - 21:08

In SF-Büchern befinden sich häufig Menschen in einer künstlichen Stasis, um räumliche Distanzen bzw größere Zeiträume überdauern zu können. Erstaunlich ist, dass die Natur ja bereits eine Möglichkeit gefunden hat, nämlich die des Winterschlafs. Natürlich versucht man dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, aber die Entwicklung steckt (soweit  mir bekannt ist) noch in den Kinderschuhen.

TV-Tipp

Bärenstark - Revolutioniert Meister Petz die Medizin?



#12 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 27 Juni 2019 - 21:03

Buchtipp

 

Don DeLillo

Null K

 

Hendrik Otremba

Kachelbads Erbe


Bearbeitet von Jorge, 27 Juni 2019 - 21:05.



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