Von mir auch ganz herzlichen Glückwunsch an alle KLP-Gewinner, insbesondere natürlich an Uwe Post, Michael K. Iwoleit und Timo Kümmel. Und kurz ein paar wenige Worte zu den einzelnen Gewinnern:
Ich habe mich damit schon mehrfach geoutet, auch wenn es unvorteilhaft ist, muss aber dazu stehen: Satire und Ironie sind absolut nicht das meine, weshalb für mich Texte von Uwe Post im Lesestapel normlerweise nicht oben liegen würden. Auch weil wir zu einigen anderen Aspekten diametral entgegen gesetze Ansichten haben (wobei ich ihn "persönlich" (in Anführungszeichen, da bisher nur virtuell) durchaus sehr sympathisch finde und auf einem Con gerne mal einen Kaffee mit ihm trinken würde).
Was deshalb auch nicht heißt, dass ich grundsätzlich etwas gegen sein Werk habe, aber selbst wenn er "ein ernsthafter SF-Roman"

aufs Cover pinseln lassen würde, wäre das vermutlich ironisch gemeint. Der KLP-Gewinn wird für mich jetzt aber Folgen haben, ich werde den Walpar Tonnraffir mal antesten.
Selbige zwei Dinge gelten auch für Michael K. Iwoleit, sowohl das mit dem Antesten, als auch das mit den teilweise diametral entgegen gesetzten Ansichten. Dass er schreiben kann, weiß ich natürlich, sein Diskussionsstil schreckt mich aber häufiger ab, mich mit seinen Texten mal näher zu befassen (obwohl das eine mit dem anderen nix zu tun haben sollte, aber so ticken Menschen/Leser nun mal.) Jetzt werde ich auch die "Schwelle" mal ausprobieren müssen, weil ich nun nicht nur vom Autor selbst bescheinigt bekommen habe (der zwangsnotwendig doch irgendwie befangen ist), dass die Geschichte gut sein soll.
Zu Timos Cover brauche ich nix sagen, da habe ich ja zumindest auf den Rängen die Entstehung etwas begleitet und wusste, dass dies preiswüridges Material ist. Hast Du Dir verdient, Timo. Das weiß aber auch jeder, denke ich.
Bei den ausländischen Romanen finde ich es spannend, dass die KLP-Abstimmenden zwischen Roman und Übersetzung unterschieden haben. Als DPP-Teammitglied gehöre ich zu denen, die bei einem Publikumspreis gegen eine solche Aufteilung sind, weil wir befürchten, dass dann sowieoso immer Doppel-Nominierungen stattfinden würden. Schön, dass die KLP-Abstimmenden, die ja irgendwie im Grenzbereich zwischen "großer Jury" und "(Fach)Publikum" liegen, da differenziert haben. China Mievielles "The City & The City" ist sowieso bei mir bald dran. Neal Stephensons "Anathem" habe ich im Original gelesen und weiß daher, dass die Übersetzer nicht nur für Können, sondern wohl auch für Fleiß und Tapferkeit ausgezeichnet wurden. Man muss als Übersetzer schon ziemlich irre sein, wenn man sich so eine Herkulesaufgabe aufbürdet. Hier haben ja auch einige andere dieses Trumm von Roman gelesen und wissen wie ich auch, dass die Übersetzungsschwierigkeiten bei "Anathem" keineswegs nur auf der rein sprachlichen Ebene anfangen und enden. Wäre der Roman nicht so lang, würde ich sogar gerne mal testen wollen, wie gut die Übersetzung geworden ist.