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Entstehung des Universums


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35 Antworten in diesem Thema

#1 leibowitz

leibowitz

    Giganaut

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Geschrieben 06 April 2011 - 19:16

Leider habe ich von Physik echt wenig Ahnung. Andererseits rankt die Frage auch eher um den philosophischen Bereich. Welche Theorien gibt es, wie das Weltall entstanden ist? Mit der religiösen (Gott hat es erschaffen) kann ich wenig anfangen. Dann habe ich mal von der These gelesen, nach dem Big Bang würde sich das Universum endlos ausdehnen, um irgendwann den Kältetod zu sterben; bzw. die Materie dehnt sich immer weiter aus, zieht sich dann wieder zusammen, bis sie sich wieder in einem Punkt konzentriert und es also immer wieder zum Big Bang kommt. Trotzdem ist ja die Frage, wie kommt die Materie ursprünglich her, die den ersten Big Bang konstituierte. Zwar habe ich auch gelesen, dass erst dieser Raum und Zeit konstituierte und es somit vorher keinen Raum gegeben habe. Aber mit meinem Ursache-Wirkungsdenken frage ich mich immer wieder, was jenseits des expandierenden Universums sein mag bzw. wo all die Materie ursprünglich herkam, die uns so mannigfach umgibt. Ich wäre dankbar, wenn jemand Profundes mein Halbwissen mal auf den aktuellen Stand der Wissenschaften bringen könnte, sofern das überhaupt möglich ist.
Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#2 My.

My.

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Geschrieben 06 April 2011 - 19:31

Ich bin keiner derjenigen, die du suchst. Aber ich weiß, daß in der Theorie die Materie nach Einsteins Formel e=mc² aus der Energie generiert wird, die beim Big Bang freigesetzt wird, und diese wiederum stammt aus der (quasi) "zerfallenden" Materie beim Schrumpfen des am Kältetod (war das wirklich Kälte? Ich dachte, die Entropie wäre eine Art Sinnbild für Wärme ... egal ...) sterbenden Universums. Ich glaube zudem, daß die Big-Bang-Theorie heutzutage die einzige Theorie ist, die wirklich noch ernsthaft in Betracht gezogen werden kann, nachdem immer mehr und nahezu die meisten physikalischen Erkenntnisse auf diese Theorie passen. (Daß Gott die Welt geschaffen hat, ist keine Theorie, denke ich, sondern eine Art Sinnbild.) My.

#3 leibowitz

leibowitz

    Giganaut

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Geschrieben 06 April 2011 - 19:40

Ich bin keiner derjenigen, die du suchst. Aber ich weiß, daß in der Theorie die Materie nach Einsteins Formel e=mc² aus der Energie generiert wird, die beim Big Bang freigesetzt wird, und diese wiederum stammt aus der (quasi) "zerfallenden" Materie beim Schrumpfen des am Kältetod (war das wirklich Kälte? Ich dachte, die Entropie wäre eine Art Sinnbild für Wärme ... egal ...) sterbenden Universums.

Ich glaube zudem, daß die Big-Bang-Theorie heutzutage die einzige Theorie ist, die wirklich noch ernsthaft in Betracht gezogen werden kann, nachdem immer mehr und nahezu die meisten physikalischen Erkenntnisse auf diese Theorie passen.

(Daß Gott die Welt geschaffen hat, ist keine Theorie, denke ich, sondern eine Art Sinnbild.)

My.


Nun, hast du denn eine Vermutung darüber, wo die dem Big Bang zu Grunde liegende Materie / Energie herkommt?
Oder, was jenseits unseres Universums sein könnte?
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#4 My.

My.

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Geschrieben 06 April 2011 - 19:56

Ich hab selbst Theorien, na klar. Mehr Ideen; Theorien haben ja meist einen einigermaßen logisch strukturierten Unterbau :) Die Frage, wo die Materie oder auch Energie herkommt, halte ich für ein Henne-Ei-Problem. Ich kann das nicht nur nicht beantworten, ich will das auch gar nicht. Das ist so eines von den Dingen, die halt so sind. Jenseits unseres Universums sind andere Universen. Ich bin Anhänger einer Multiversumstheorie. Ich halte schwarze Löcher in unserem Universum für das, was in anderen Universen als eine Art "Materiequelle" fungiert (die es bei uns ja auch gibt). Es gibt einen Austausch, der letztlich nicht wirklich für die Existenz und Aufrechterhaltung der Universen im einzelnen verantwortlich ist, aber im gesamten, in der Gesamtmenge aller Universen. Ich halte das Materiequellen-/Materiesenken-Konstrukt aus Perry Rhodan als solches - als physikalisches Konstrukt (ohne das Drumherun der Serie) - für schlüssig. Ich bin alles andere als ein Esoteriker, aber bräuchte man für Phänomene wie das Bermuda-Dreieck eine physikalische Erklärung, fände ich die eines Schnittpunktes zu einem benachbarten Universum als eine der naheliegendsten. My.

#5 Angela Fleischer

Angela Fleischer

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Geschrieben 06 April 2011 - 19:57

Es gibt jede Menge Theorien: "Das oszillierende Universum": dass es vor unserem Universum ein anderes Universum gab, das durch einen Endknall zerstört wurde, der gleichzeitig unseres Universum erschaffen hat. Vor dem Big Bang gab es einen "Weltenschaum", aus dem sich eine unendliche Menge an Universen wie Tröpfchen löst. Getrennt durch verschiedene Raum- und Zeitdimensionen. Dass es vor dem Big Bang keine Zeit gab. Dass es vor dem Big Bang eine "normal zu uns liegende Zeit" gibt, und aus der Heißenberg'schen Unschärferelation heraus einfach plötzlich die Energie da war für unser Universum. Braucht man aber Grundkenntnisse in Quantenmechanik, um das zu behirnen. Wahrscheinlichkeitsamplitude für Energie usw. Tunneleffekt. Dass sich der Zeitstrahl irgendwann umkehrt. Dass wir in einer Zeitschleife festsitzen, sich das Universum also quasi aus sich selbst erschafft. Dass unser Universum aus einem Wurmloch von einem anderen Universum abgeknopst ist. Mehr fällt mir nicht ein. Meiner Meinung nach sind das sowieso alles Hirnwixereien, aber die Astrophysiker scheint es glücklich zu machen. Die Hawkings und co., die darüber hochtrabende Bücher schreiben, als wäre das ach so wichtig. Ich glaub, ich bin ein bisschen neidisch auf die.
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#6 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 06 April 2011 - 20:39

Leider habe ich von Physik echt wenig Ahnung. Andererseits rankt die Frage auch eher um den philosophischen Bereich. Welche Theorien gibt es, wie das Weltall entstanden ist? Mit der religiösen (Gott hat es erschaffen) kann ich wenig anfangen. Dann habe ich mal von der These gelesen, nach dem Big Bang würde sich das Universum endlos ausdehnen,


"Das Universum dehnt sich nicht aus. Es rennt vor Chuck Norris davon."

Die Erklärung halte ich für ebenso plausibel wie die Theorie mit diesem ominösen "Gott", und wesentlich amüsanter.

Wenn du Interesse an entsprechender Lektüre hast, kann ich dir sehr die Bücher von Brian Greene empfehlen. Der ist zwar einer dieser hirnwichsenden Astrophysiker und beschäftigt sich vor allem mit der String-Threorie, schafft es aber, komplizierte Sachen, anschaulich und sehr unterhaltsam zu erklären:Meine Meinung zu:"Der Stoff, aus dem der Kosmos ist"

Der dritte Teil "Raumzeit und Kosmologie, macht den Schritt von der winzigen Quantenwelt hin zur riesigen Welt des Kosmos, in der die winzigen Quanten doch eine entscheidende Rolle spielen. Uns wird von der Symmetrie des Universums berichtet ebenso wie von der Beschaffenheit des Raums. Es wird von Higgs-Ozeanen und dem Ursprung der Masse berichtet. Es wird die Frage gestellt, ob der Urknall wirklich knallte und was da überhaupt knallte.


Bearbeitet von Pogopuschel, 06 April 2011 - 20:39.


#7 Lomax

Lomax

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Geschrieben 06 April 2011 - 21:05

Meine derzeitige Lieblingstheorie: Das Universum ist nichts als eine expandierende Vakuumblase in einem "noch nichtigeren Nichts" (danke, deutsche Wikipedia, für die Unfähigkeit, einen rasch verfügbaren deutschen Link bereitzustellen - wieder ein gutes Beispiel, warum ich der Ansicht bin, dass die restriktive Artikelbegrenzung dort das Lexikon fast unbrauchbar und die deutsche Variante entbehrlich macht. Aber das ist ein anderes Thema). Irgendwann platzt sie einfach, und gut ist ... bzw. die Anomalie im Energiezustand des Vakuums, die wir "Universum" nennen und die überhaupt erst die Existenz von Materie und allem anderen möglich macht, normalisiert sich wieder auf einem niedrigeren und aufgeräumt leerem Level.

Aber Becks These ist auch nicht schlecht. Ist meine Nummer zwei und war mein vorheriger Favorit dafür, wie Raum, Zeit und Materie von außen betrachtet aussehen könnten. :)
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#8 My.

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Geschrieben 06 April 2011 - 21:06

und aus der Heißenberg'schen Unschärferelation heraus einfach plötzlich die Energie da war für unser Universum.

Er hieß Heisenberg, und die Heisenbergsche Unschärferelation hat mit der Fragestellung von leibowitz überhaupt nichts zu tun. Die Heisenbergsche Unschärferelation sagt - in Kurzform - aus, daß 100% exakte Messungen nicht möglich sind, weil durch die Messung an sich schon Einfluß auf das zu messende Objekt oder Subjekt genommen wird, welches sich dadurch verändert und sich von dem eigentlich zu messenden Wert entfernt hat.

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#9 methom

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Geschrieben 06 April 2011 - 21:08

"Das Universum dehnt sich nicht aus. Es rennt vor Chuck Norris davon."

:)

:Meine Meinung zu:"Der Stoff, aus dem der Kosmos ist"

Hm, nur ein Stern auf Brutalität. Gibt es das nicht auch als Uncut?
Spaß beiseite, gut zu wissen, dass die Bücher empfehlenswert sind. Habe hier noch zwei stehen, die ich noch nicht gelesen habe.

Ansonsten gefällt mir noch die These, dass es gar kein Universum gibt, sondern dass das nur die Einbildung eines riesigen, im Nichts schwebenden Gehirns ist. Habe leider den Namen vergessen, den dieses Konstrukt hat. Bzw. das Gehirn, das sich vorstellt, das es mich gibt, stellt sich auch vor, dass ich den Namen vergessen habe, oder so †¦

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#10 My.

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Geschrieben 06 April 2011 - 21:09

(danke, deutsche Wikipedia, für die Unfähigkeit, einen rasch verfügbaren deutschen Link bereitzustellen - wieder ein gutes Beispiel, warum ich der Ansicht bin, dass die restriktive Artikelbegrenzung dort das Lexikon fast unbrauchbar und die deutsche Variante entbehrlich macht. Aber das ist ein anderes Thema)

Yeah, Alter, laß uns eine Facebook-Gruppe "Weg mit der Deutschipedia!" gründen :)
Ich hab dafür einen Deutschipedia-Link in Sachen Unscharfe Heisenbergrelation:
http://de.wikipedia....

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#11 My.

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Geschrieben 06 April 2011 - 21:10

Ansonsten gefällt mir noch die These, dass es gar kein Universum gibt, sondern dass das nur die Einbildung eines riesigen, im Nichts schwebenden Gehirns ist. Habe leider den Namen vergessen, den dieses Konstrukt hat. Bzw. das Gehirn, das sich vorstellt, das es mich gibt, stellt sich auch vor, dass ich den Namen vergessen habe, oder so †¦

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#12 leibowitz

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Geschrieben 06 April 2011 - 21:13

Ansonsten gefällt mir noch die These, dass es gar kein Universum gibt, sondern dass das nur die Einbildung eines riesigen, im Nichts schwebenden Gehirns ist. Habe leider den Namen vergessen, den dieses Konstrukt hat. Bzw. das Gehirn, das sich vorstellt, das es mich gibt, stellt sich auch vor, dass ich den Namen vergessen habe, oder so †¦



Ja, die These gefällt mir auch sehr gut. Galouyes Simulacron 3, meine ich, ist so ähnlich: Wir sind nur Simulationen (oder besser: Emulationen).


@ Pogopuschel

Danke für den link. Die Hawkings (Kurze Geschichte der Zeit, Universum in der Nussschale) habe ich schon gelesen, manches interessant gefunden und ein bißchen verstanden. Manches war mir auch deutlich zu hoch.
Wie würdest du da dein gelinktes Buch zu einordnen? Je nachdem, was du schreibst, bestelle ich es mir sogleich, daher die Frage...

Bearbeitet von leibowitz, 06 April 2011 - 21:14.

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#13 Pogopuschel

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Geschrieben 06 April 2011 - 21:22

@ Pogopuschel

Danke für den link. Die Hawkings (Kurze Geschichte der Zeit, Universum in der Nussschale) habe ich schon gelesen, manches interessant gefunden und ein bißchen verstanden. Manches war mir auch deutlich zu hoch.
Wie würdest du da dein gelinktes Buch zu einordnen? Je nachdem, was du schreibst, bestelle ich es mir sogleich, daher die Frage...


Es ist dicker. Das bedeutet in diesem Fall, dass der Autor genauer und anschaulicher erklärt als Hawking. Insgesamt deckt sein Buch auch mehr ab. Allerdings ist es auch schon sehr lange her, dass ich Hawking gelesen habe. Mir hat Greene aber besser gefallen.
Auch empfehlenswert sind "Gekrümmter Raum und verbogene Zeit" von Kip Thorn und "Die Gelehrten der Scheibenwelt" von Terry Pratchett. Pratchett erklärt am verständlichsten und unterhaltsamsten von allen und ist vermtulich auch der Schlaueste von der Bande. Allerdings sollte man Scheibenweltleser sein, um das Buch wirklich schätzen zu können.

Bearbeitet von Pogopuschel, 06 April 2011 - 21:23.


#14 Angela Fleischer

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Geschrieben 07 April 2011 - 13:18

Er hieß Heisenberg, und die Heisenbergsche Unschärferelation hat mit der Fragestellung von leibowitz überhaupt nichts zu tun. Die Heisenbergsche Unschärferelation sagt - in Kurzform - aus, daß 100% exakte Messungen nicht möglich sind, weil durch die Messung an sich schon Einfluß auf das zu messende Objekt oder Subjekt genommen wird, welches sich dadurch verändert und sich von dem eigentlich zu messenden Wert entfernt hat.

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Ja, Heisenberg. Blöder Fehler ( :) an mich selbst).

Die Heisenberg-Unschärferelation sagt genau das aus, was du hier gepostet hat. Aber sie hat eine noch viel weitreichendere Bedeutung darüber hinaus.

delta x mal delta p = h-quer/2 Gar nicht so leicht, diese Gleichung ohne Sonderzeichen zu schreiben. p ist hier bei der Impuls, und der Impuls steht mit der kinetischen Energie in Beziehung. Die Formel gibt an, dass die "Unschärfe" (also salopp gesprochen der Fehler) des Ortes mal dem Fehler des Impulses größer sein muss als das Plank'sche Wirkungsquantum durch 2. Daraus ergibt sich die Konsequenz, dass wenn die Unschärfe des Ortes genau bestimmt ist, die Unschärfe des Impulses gegen unendlich streben muss. Deswegen gibt es in der QM keine Absolutwerte mehr für Energie (weil eine exakte Bestimmung nach Heisenberg unmöglich ist), sondern die Energie eines Systems wird anhand von Energiefunktionen charakterisiert, die aussehen wie eine Gauß'sche Glockenkurve. Die Gauß-Funktion hat aber die Konsequenz, dass es eine infitesimal kleine Wahrscheinlichkeit dafür gibt, dass die Energie einen fast unendlich hohen Wert annimmt, denn die Gauß-Kurve geht bis +Unendlich. Deswegen können Teilchen laut der klassischen Mechanik unüberwindliche Energiebarrieren überwinden bzw. durchtunneln. Und deswegen ist es laut den Astrophysikern nicht unwahrscheinlich, dass auch unser Universum sich diese Energie "geborgt" hat. Es gab nun mal eine nicht 0 Wahrscheinlichkeit, dass es passiert, und deswegen ist es passiert.

Mann, ich hoffe, ich habe jetzt nicht 100000 Fehler gemacht. Wenn doch, dann seht es mir bitte nach, es ist für mich schon lang her.
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#15 Matthias

Matthias

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Geschrieben 07 April 2011 - 16:13

Kompliziertes Thema. *) Hawking hat unter Physikern eigentlich generell gar keinen so guten Ruf. Seine Bücher sind nur bedingt empfehlenswert. Das oben verlingte Buch von Greene ist zwar besser, aber auch amerikanischer und allgemeiner. Es gibt auch ein Buch von Martin Bojowald, der das Thema von einer anderen Seite abdeckt. *) Die Frage nach dem "davor" ist für Physiker eigentlich gar nicht so wahnsinnig spannend. Vieles ist populärwissenschaftlich. *) Angela: Du sprichst eigentlich vom sog. Casimir Effekt, der aber für jedes Vakuum gilt und nicht zwangsläufig für das "davor".
Lieblingsautoren: Alastair Reynolds, R.C. Wilson, G. Benford

#16 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 07 April 2011 - 16:41

Kompliziertes Thema.

*) Hawking hat unter Physikern eigentlich generell gar keinen so guten Ruf. Seine Bücher sind nur bedingt empfehlenswert.
Das oben verlingte Buch von Greene ist zwar besser, aber auch amerikanischer und allgemeiner. Es gibt auch ein
Buch von Martin Bojowald, der das Thema von einer anderen Seite abdeckt.

Ich komme ganz gut mit den Büchern von Harald Lesch mit seinem Partner Jörn Müller zurecht. Der plappert zwar gerne, aber ohne dass es "flach" wird, und ich habe anders als bei den Büchern von Hawking nie entnervt aufgegeben. Allerdings beschränken sich beide (also Lesch & Müller) bewusst auf die Theorien, die von den meisten Physikern als die derzeit "anerkanntesten" gelten, was die Kosmologie angeht. Andernfalls würde man Einsteiger sicher sofort abschießen, wenn sie auch noch 4 verschiedene Theorien zum Big Bang um die Ohren gehauen kriegen. Das sind in meinem Augen die idealen Bücher für interessierte Laien.

Ansonsten fand ich noch Michio Kaku ganz interessant, obwohl der auch zuweilen sehr abdreht, wenn er über theoretische Zeitmaschinen und ähnliches schreibt. Aber interessant ist das allemal für SF-Fans.

Ich sehe diese Bücher und Autoren als Appetitmacher. Man bekommt Lust auf mehr Einzelheiten, und ich finde es fast schon interessanter ein ganzes Buch über Sonnen und deren Leben und Sterben zu lesen, als Theorien über das "Vor dem Big Bang", oft bin ich weitaus erstaunter über die eigentlich täglich erfahrbare Physik wie der Einfluss des Mondes auf die Erde etc. pp., über die man eigentlich nie nachdenkt.

Die Lesch-Bücher sind übrigens recht preiswert als TB zu haben, mittlerweile auch das "Weißt du wieviel Sterne stehen". Der Titel darf nicht abschrecken, das Buch bietet fundiertes Wissen über Sterne, ohne dass man gleich erschlagen wird.

Also Ball flach halten, es muss nicht immer gleich das ganze Universum sein. Erstmal erfahren, was im Universum vorgeht. :)
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#17 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 07 April 2011 - 16:42

:) (die Augenbrauen sind unscharf, Ok?):

Die Heisenberg-Unschärferelation sagt genau das aus, was du hier gepostet hat. Aber sie hat eine noch viel weitreichendere Bedeutung darüber hinaus.

Ja, und daher auch eine wesentliche Einschränkung: Sie gilt nur im wesentlich Kleineren als dem mikroskopischen Bereich - so um 10 hoch -23 cm. Also für die makroskopische Welt, in der wir uns so tümmeln, leider nicht.

P.S. @leibowitz: Dich könnte auch dieser Wissenschafts-Thread zum Ende des Universums interessieren.

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#18 Pogopuschel

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Geschrieben 07 April 2011 - 16:57

:) (die Augenbrauen sind unscharf, Ok?):


Hat es eigentlich auch mit Heisenbergs Unschärferelation zu tun, dass wir bei deinen OT Posts nie den Smiley sehen, den wir eigentlich sehen sollten. :rolleyes:

#19 Angela Fleischer

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Geschrieben 07 April 2011 - 16:58

:) (die Augenbrauen sind unscharf, Ok?): Ja, und daher auch eine wesentliche Einschränkung: Sie gilt nur im wesentlich Kleineren als dem mikroskopischen Bereich - so um 10 hoch -23 cm. Also für die makroskopische Welt, in der wir uns so tümmeln, leider nicht.


Stimmt so nicht. Es gibt die infitesimal-kleine Chance, dass ein Mensch durch eine Wand durchtunneln kann. Aber bei uns ist die Gaußkurve sehr schmal und deswegen ist es wirklich, wirklich unwahrscheinlich. Aber da das Universum sich ungefähr unendlich lange Zeit lassen konnte, bis es sich die Energie "borgen" konnte...
*hust*
Wenn es Zeit in dem Sinne überhaupt gab.

@ Matthias
Casmir-Effekt? Mag sein, habe ich noch nie gehört. Ich komme eher von der Chemiker-Seite und wir haben uns eigentlich mehr für QM im Bezug auf Moleküle interessiert. Deswegen gebe ich auch frank und frei zu, nicht so viel Ahnung zu haben wie andere Leute.
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#20 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 07 April 2011 - 17:04

Ok, danke für die Korrektur: "gilt nicht" -> "kommt wohl eher nie vor"... Außer wenn frau mitten im Posting hustet, dann gab's gerade in dem Moment eine Ausnahme! :)

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#21 Angela Fleischer

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Geschrieben 07 April 2011 - 17:09

Mann, durch Wände gehen wäre schon cool. :)
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#22 Lucardus

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Geschrieben 07 April 2011 - 17:11

Mann, durch Wände gehen wäre schon cool. :)

Das sollte dann bitte aber auch nur ich selbst können. Andernfalls kann das recht lästig werden.
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#23 Pogopuschel

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Geschrieben 07 April 2011 - 17:16

Mann, durch Wände gehen wäre schon cool. :)


Bud Spencer konnte viele Leute durch Wände gehen lassen. :rolleyes:

#24 Lucardus

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Geschrieben 07 April 2011 - 17:22

Bud Spencer konnte viele Leute durch Wände gehen lassen. :)

[Off Topic]
Ich kann mich nicht erinnern, dass diese Filme je irgendetwas außer Prügeleien enthielten.

Im Moment expandiert der Thread ganz außerordentlich und krümmt das Thema. Nicht dass es noch einen Kollaps gibt und der arme Leibowitz sieht, wie sein ursprüngliches Anliegen hinter den Ereignishorizont rutscht. :rolleyes:
[/Off Topic]
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#25 leibowitz

leibowitz

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Geschrieben 07 April 2011 - 18:53

[Off Topic]

Im Moment expandiert der Thread ganz außerordentlich und krümmt das Thema. Nicht dass es noch einen Kollaps gibt und der arme Leibowitz sieht, wie sein ursprüngliches Anliegen hinter den Ereignishorizont rutscht. :rolleyes:
[/Off Topic]



Ich kann ja nachhelfen: Schreibt doch einfach eure Meinung zu meinen Fragen hin, das fände ich total interessant! Hosen runter :)

1.) Was mag jenseits des Universums sein?
2.) Wo mag all die Materie ursprünglich hergekomen sein ?
3.) Was war vor dem Urknall bzw. wie kam es dazu?
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#26 Tiff

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Geschrieben 07 April 2011 - 19:11

1.) Was mag jenseits des Universums sein?

Die Unendlichkeit.

2.) Wo mag all die Materie ursprünglich hergekomen sein ?

Aus der Unendlichkeit, durch Verdichtung einer für uns unfassbaren Form von Energie, die erst im Diesseits mit der Entstehung von Raum und Zeit die bekannten Formen angenommen hat.

#27 methom

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Geschrieben 07 April 2011 - 19:20

1.) Was mag jenseits des Universums sein?

Jena.

2.) Wo mag all die Materie ursprünglich hergekomen sein ?

Aldi.

3.) Was war vor dem Urknall bzw. wie kam es dazu?

Jopi Heesters sang.


Sorry, ich weiß, dass das leider überhaupt nicht hilfreich ist, aber es war zu verlockend.

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#28 methom

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Geschrieben 07 April 2011 - 19:32

Dark Star, die finale Diskussion mit Bombe 21.
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Ich wusste gar nicht mehr, dass es bei der Diskussion auch um freischwebende Gehirne ging. Ist schon ewig her, dass ich den Film sah.

Aber mir ist inzwischen wieder eingefallen, wo ich über die Gehirne gelesen habe: es waren die Boltzmann-Gehirne, die im Artikel "Die Saat der Zeit" von Rüdiger Vaas in "Das Science Fiction Jahr 2009" erwähnt wurden.
Der Artikel (immerhin 130 Seiten) beschäftigt sich auch mit dem, was vor, während und nach dem Urknall war, aber ich fand ihn schon sehr komplex und richtig viel habe ich nicht mehr behalten, wie ich gerade feststelle.
Mangels Fachwissen und Vergleichsmöglichkeiten kann ich leider auch nicht sagen, ob es jetzt ein guter Artikel ist, oder nicht.

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#29 Nibor

Nibor

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Geschrieben 08 April 2011 - 09:48

Im Perry Rhodan Journal des Heftes 2586 gab es einen interessanten Artikel von Rüdiger Vaas über die "Konforme Zyklische Kosmologie" des Wissenschaftlers Roger Penrose. Der Artikel geht ungefähr so. Inzwischen meint Penrose die am Ende des verlinkten Artikels vorhergesagten "Kreise in den Zyklen der Zeit" bei einer Auswertung der von der Raumsonde WMAP gesammelten Daten gefunden zu haben, die meisten Wissenschaftler glauben bisher aber, dass es sich bei den gefundenen Kreisen um zufällige Strukturen handelt, die Suche geht deshalb weiter.

#30 Angela Fleischer

Angela Fleischer

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Geschrieben 08 April 2011 - 13:42

Ich kann ja nachhelfen: Schreibt doch einfach eure Meinung zu meinen Fragen hin, das fände ich total interessant! Hosen runter :lol:

1.) Was mag jenseits des Universums sein?
2.) Wo mag all die Materie ursprünglich hergekomen sein ?
3.) Was war vor dem Urknall bzw. wie kam es dazu?


1) Gar nichts. Keine Raumdimensionen, da kann nix sein
2) Aus der Energie des Urknalls nach E=mc^2
3) Ich finde die Theorie vom oszillierenden Universums nicht schlecht, weil ich es mir besser vorstellen kann als eine normale Zeit oder der Erschaffung aus dem Nichts. Die Theorie, das "Gott" den Urknall verursacht hat, ist auch nicht so übel.
  • (Buch) gerade am lesen:Asimov: The Currents of Space
  • • (Buch) Neuerwerbung: Wüstensehnsucht


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